Quantitative Nachweise

Versuchsaufbau für den quantitativen Nachweis einer Säure oder Base (Titration, Volumetrie)

Quantitative Nachweise sind in der analytischen Chemie Nachweisreaktionen, die dazu geeignet sind, den mengenmäßigen Gehalt eines Stoffes in einer unbekannten Probe (dem Stoffgemisch, der Ursubstanz) zu ermitteln.

Quantitative Analysemethoden werden oft mit Nachweisreaktionen durchgeführt, deren Produktmengen durch wägbare Ausfällung und Abscheidung (Gravimetrie, Elektrogravimetrie), durch Konzentrations- und Volumenmessung (Volumetrie, Redox- und Säure-Base-Titration) oder Leitfähigkeitsmessungen (Konduktometrie) bestimmt werden können.

schematischer Versuchsaufbau einer Leitfähigkeitsmessung

Sie zielen darauf ab, Gehaltsangaben für die zuvor qualitativ nachgewiesenen Stoffe zu ermitteln). Diese kommen oft nur in Spuren vor (<1%), knapp oberhalb der Grenzkonzentration (GK) oder der Erfassungsgrenze (EG) der Nachweisreaktion, so dass physikalische Analysemethoden eingesetzt werden müssen (Gaschromatographie, GC, Atomabsorptionsspektroskopie,AAS usw.).

So lassen sich heutzutage auch Spurenstoffe im ppb-Bereich erfassen (1 ppb = 1 : 10⁹; siehe unter: Quantitative Analyse, Instrumentelle Analytik, Analytische Chemie).

Messmethoden für quantitative Nachweise

• Gravimetrie oder Gewichtsanalyse
• Volumetrie oder Maßanalyse (Teilbereiche: Komplexometrie/Chelatometrie, Säure-Base-Titration/Acidimetrie, Argentometrie, Redox-Titration, dazu gehören z.B. Iodometrie, Permanganometrie und Chromatometrie usw.),

Schematische Darstellung einer Potentiometrie

• Elektroanalytische Methoden (Teilbereiche: Elektrogravimetrie mit Messung des Gewichtes der elektrolytischen Abscheidung, Konduktometrie mit Messung der Leitfähigkeit einer Elektrolytlösung), Potentiometrie mit Messung der Potenzialänderung, Coulometrie mit Messung der benötigten Strommenge, Voltammetrie mit Messung von Strom bei bekannten Potenzial, Polarographie mit Messung der elektrisch geladenen Ionen),
• Spektroskopische Methoden (Teilbereiche: Photometrie, Kolorimetrie mit Messung der absorbierten Lichts, Atomspektroskopie (AAS), Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA),

Einfache Papierchromatographie mit Buntstiften und Kaffeefilter

• Chromatographie (Teilbereiche: Flüssigkeitschromatographie (z.B. HPLC - high performance liquid chromatography), Papierchromatographie, Dünnschicht-Chromatographie (DC), Gaschromatographie (GC), und in gewissem Sinne auch die
• Massenspektrometrie (MS, insbes. zur Strukturaufklärung)

Schematische Zeichnung eines Massenspektrometers (ICP/Sektorfeld-MS)

Weblinks

• Übersicht von verschiedenen im Grundstudium angewandten Methoden