- Querbeil
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Die Dexel (auch: Dechsel, Dachsbeil, Texel; ahd. Dehsala, mhd. Dehsel; fem., plur. Dechseln) ist ein Werkzeug aus Stahl, das vor allem zur Holzbearbeitung dient. Anders als bei Axt und Beil steht bei der Dexel das Blatt quer zum Stiel. Davon leitet sich auch die Bezeichnung Querbeil ab. Dexelformen gibt es seit dem Mesolithikum, dort als Scheiben- oder Kernbeil bezeichnet. Im Alt- und Mittelneolithikum (vgl. Schuhleistenkeil) war die Dechsel das typische Holzbearbeitungswerkzeug.
Aufgrund der Stellung der Schneide konnte die metallische Dexel gut zum Glätten von Oberflächen eingesetzt werden und fand oft im Schiffbau Verwendung.
Es gibt eine Reihe von Ausführungen mit längerem und kürzerem Stiel und verschieden geformten Blättern (Flach- und Hohldexel) für unterschiedliche Arbeitszwecke und Methoden.
Inhaltsverzeichnis
Dexel im Zimmerhandwerk
Im Zimmerhandwerk werden zur Holzbearbeitung vor allem der Flachdexel und der Hohldexel verwendet. Beide gibt es in den Varianten kurzstielig um auf Brusthöhe und langstielig (siehe Bild) um das Werkstück auf Fußhöhe zu bearbeiten. Seit dem Einsatz von Elektrowerkzeugen wird der Dexel vom Zimmerer im Neubau selten eingesetzt, aber zum Beispiel von dem Restaurator im Zimmerhandwerk. Der Dexel verleiht dem Bauholz eine charakteristische Oberflächenstruktur.
Steinmetzdexel
Die Bearbeitung von Stein mit einem "Querbeil" ist bereits auf altägyptischen Darstellungen zu sehen. Auch in der römischen Antike war dieses Werkzeug verbreitet. Ab dem Mittelalter ist in zeitgenössischen Abbildungen jedoch sehr viel häufiger ein normales Flächbeil mit Schneide parallel zum Griff zu sehen, diese Form wird in Deutschland heute ausschließlich verwendet. In Frankreich dagegen ist ein Kombiwerkzeug aus normalem Beil und Querbeil unter dem Namen "polka" [1] bis heute in Verwendung. Man benutzt es für schwer zugängliche Ecken. Im Gegensatz zu den hier dargestellten Holzwerkzeugen ist der Winkel zwischen Griff und Schneide beim Steinwerkzeug weniger spitz.
Eine häufige Abart ist das Querbeil mit gezahnter Schneide.
Dexel in der Pecherei
Die beiden beim Pechen eingesetzten Formen sind beide sehr kurzstielig, um ein exaktes Arbeiten auch unter schwierigen Verhältnissen (auf hohen Leitern und nahe am Baumstamm) zu ermöglichen. Es gibt zwei Formen dieser Werkzeuge, die Plätzdexel und die Fürhackdexel, die sich durch die Breite der Klinge unterscheiden. Während die Plätzdexel mit der schmalen Klinge eingesetzt wurde, um mit Schlägen von oben nach unten die Rinde vom runden Stamm des Baumes zu entfernen (dabei wäre aufgrund der Krümmung des Stammes eine breite Klinge nutzlos), wurde mit der breiten Klinge der Fürhackdexel die Laß (eine schräg nach unten verlaufende Rille) in den von der Rinde bereits befreiten Stamm eingehackt, die dann zur Aufnahme der Pechscharten diente. Um gute Ergebnisse zu erzielen, muss die Schneide der Dexeln extrem scharf sein.
Da die Dexel das wichtigste Werkzeug der Pecher war, wurde es auch zu ihrem Zunftzeichen und findet sich auf den Wappen vieler Orte, in denen die Pecherei betrieben wurde. Auch wurde und wird sie zum Aushacken von Dachrinnen verwendet.
Neben den oben beschriebenen Formen gibt es regionale Abweichungen der Dexelformen in Spanien, Portugal (dort als Aleppo bezeichnet) und Griechenland (mit um 60° gedrehter, gebogener oder in spitzem Winkel gestellter Schneide).
In neuerer Zeit wurde die Dexel als Werkzeug zum Abtragen der Rinde durch den Hobel ersetzt, der einfacher zu handhaben war und mit nur einem quer geführten Schnitt einen großen Rindenstreifen abtragen konnte.
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