- Quilliam Foundation
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Die Quilliam Foundation wurde im April 2008 in London von Aussteigern aus der islamistischen Szene gegründet und versteht sich als anti-islamistischer Think Tank. Unter der Leitung der beiden Direktoren Maajid Nawaz und Ed Husain (Autor des Buchs The Islamist) organisiert die Foundation Forschungsprojekte, öffentliche Veranstaltungen und Medienkampagnen. Sie wird von zahlreichen muslimischen und nicht-muslimischen Intellektuellen und Prominenten unterstützt. Benannt ist sie nach Scheich William Henry Abdullah Quilliam (1856-1932), einem zum Islam konvertierten Briten, der die erste Moschee Großbritanniens in Liverpool errichtete.
Die Quilliam Foundation setzt sich unter anderem kritisch mit der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir auseinander, der Maajid Nawaz und Ed Husain selbst mehrere Jahre lang angehörten, und die in Großbritannien insbesondere bei jungen Muslimen regen Zulauf hat.
Inhaltsverzeichnis
Ziele
Die Quilliam Foundation will "kreative Denkansätze generieren, um der hinter dem Terrorismus stehenden islamistischen Ideologie zu begegnen, und gleichzeitig evidenzbasierte Empfehlungen hinsichtlich politischer Maßnahmen an Regierungen richten."[1] Sie weist die Ideologien des Islamismus und Dschihadismus zurück "als von der islamischen Tradition abweichende und somit irrelevante (…) Lesarten des Islam. (Sie) hält den Islam als pluralistische, facettenreiche Tradition aufrecht, die die Pathologie des islamischen Extremismus heilen kann."[2]
Im einzelnen strebt die Quilliam Foundation an
- die Schwächen und Widersprüche islamistischen Denkens und Handelns herauszustellen und zu kritisieren
- eine in den heiligen Schriften des Islam wurzelnde theologische und ideologische Alternative zum Islamismus aufzuzeigen
- öffentlich zu den Gründen für den Austritt ehemaliger Islamisten aus ihren Bewegungen Stellung zu nehmen
- gegenwärtige Islamisten zu ermutigen, ihre Bindung an ihre Bewegungen aufzugeben und sich dem Mainstream-Islam anzuschließen.[3]
Die Quilliam Foundation setzt sich für die volle Integration von Muslimen als Bürger - nicht als Glaubensgemeinschaft - in die westlichen Gesellschaften ein.
Tätigkeit
Die Aktivitäten der Quilliam Foundation sind in drei organisatorische Einheiten gegliedert:
- eine Research and Publications Unit führt Forschungsprojekte und Politikberatung zur Integration von Muslimen in westliche Zivilgesellschaften durch und publiziert entsprechende Medien
- im Rahmen der Quilliam Outreach and Training Unit wurde ein Radicalization Awareness Training entwickelt, das ausschließlich von ehemaligen Mitgliedern radikaler islamischer Organisationen durchgeführt wird
- die Global Affairs Unit entsendet führende britische Muslime als "Botschafter" in islamische Staaten, vor allem nach Syrien und Pakistan, um dort an Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen Informationsveranstaltungen über muslimisches Leben in westlichen Staaten durchzuführen, in denen auch theologische Gegenargumente gegen die Weltsicht von Al-Qaida entwickelt werden. Diese internationalen Programme zielen u.a. darauf ab, "den Verkehrsfluss islamistischen Gedankenguts zu unterbrechen"[4]
Weblinks
- Homepage der Quilliam Foundation
- "Ein muslimischer Think Tank gegen den Islamismus" - Jörg Lau am 7. April 2008 in "Zeit-Online"
- "Die Quilliam-Foundation: Ein muslimischer Think Tank gegen Extremismus" - Albrecht Metzger in Qantara.de
- "Die islamistische Weltsicht ist bequem" - Spiegel-Interview vom 15. Februar 2009 mit Ghaffar Hussain (Quilliam Foundation)
- Eintrag zu Ed Husain in der englischsprachigen Wikipedia
- Rezension von Ed Husains autobiographischem Enthüllungsbuch The Islamist (Susannah Tarbush, Qantara.de)
Einzelnachweise
- ↑ Quilliam Foundation Home. Abgerufen am 16. Februar 2009 (übersetzt).
- ↑ Quilliam Foundation About Us. Abgerufen am 16. Februar 2009 (übersetzt).
- ↑ Quilliam Foundation About Us. Abgerufen am 16. Februar 2009 (übersetzt).
- ↑ Quilliam Foundation Our Work. Abgerufen am 17. Februar 2009 (übersetzt).
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