R-Bahn

R-Bahn
RB 27 auf der Rechten Rheinstrecke bei Unkel
Die DB hat alle 642er des Betriebswerks Rostock mit Fahrkartenautomaten ausgerüstet.

Die Regionalbahn (ehemalige Schreibweise in Deutschland: RegionalBahn; kurz: RB) ist in Deutschland eine Zuggattung des Eisenbahnverkehrs, die den klassischen Personenzug (P) und zuletzt den Nahverkehrszug (N) ablöste.

In Österreich ist der Begriff Regionalzug (R) gebräuchlich, ebenso in der Schweiz, hier wird seit 2004 die Zuggattung offiziell mit Regio bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

Fahrplan und Takt

Regionalbahnen verkehren zumeist innerhalb eines integrierten Taktfahrplans im Stundentakt auf festgelegten Linien, seltener alle 30 Minuten oder alle zwei Stunden. Dabei bedienen sie regelmäßig alle Bahnhöfe und Haltepunkte an einer Eisenbahnstrecke, im Parallelverkehr mit S-Bahnen jedoch meist nur die Halte mit höherem Fahrgastaufkommen.

Ihre Kurzbezeichnungen bestehend aus Zuggattung (RB) und Nummer werden in und an den Zügen angeschlagen.

Zum Teil tragen sie innerhalb eines Landes bzw. Regionalverbundes darüber hinaus auch noch einen Namen (die „Mittelrheinbahn“ zum Beispiel verbindet Köln in Nordrhein-Westfalen mit Mainz via Koblenz in Rheinland-Pfalz).

Betrieb

Nebenbahnstrecken:

Auf vielen Nebenbahnstrecken stellt die Regionalbahn den einzigen Bahnverkehr dar. In den letzten Jahren wurden diese Strecken häufig an Privatbahnen vergeben, weil sie sich mit verhältnismäßig kleinem Fahrzeugpark betreiben lassen. Nach der Übernahme durch Privatbahnen oder Verbesserungen, zu denen sich die DB Regio im Rahmen von Verkehrsverträgen verpflichtete, konnten durch modernere Fahrzeuge und verbesserten Service zum Teil deutliche Fahrgastzuwächse erzielt werden. Private Gesellschaften fahren manchmal unter eigenen Produktnamen, die Bezeichnung Regionalbahn wird dann nicht verwendet.

Hauptbahnstrecken:

Auf den meisten Hauptbahnstrecken wird die Regionalbahn von der DB Regio gefahren. Hier verkehren oft mehrere Regionalbahn-Linien im Wechsel mit dem Regional-Express (RE), der meist nur auf bedeutenderen Stationen hält. Hier können Regionalbahnen auch über sehr lange Strecken verkehren, zum Beispiel die Regionalbahn von Halle (Saale) nach Eisenach (165 Kilometer) oder von Lübeck nach Stettin (294 Kilometer). Im zunehmenden Maße kommt es vor, dass die Regionalbahn nicht an jeder Station anhält, stattdessen werden kleine Bahnhöfe zum Bedarfshalt erklärt und dem Reisenden wird per Lautsprecherdurchsage durchgegeben: „Nächste Haltestelle: Stadt-X. Bedarfshalt. Zum Aussteigen bitte jetzt die Haltewunschtaste betätigen.“

Fahrzeuge

Beim verwendeten Fahrzeugmaterial gibt es eine große Vielfalt. Neben umgebauten Silberlingen und dem DR-Pendant (Reisezugwagen Bauart Halberstadt) kommen Doppelstockwagen verschiedener Bauart mit unterschiedlichen Lokomotiven, sowie Elektrotriebwagen der vierteiligen DB-Baureihe 425, der zweiteiligen DB-Baureihe 426 oder Stadler Flirt zum Einsatz. Letztere können besonders als Regionalbahn ihre Stärken ausspielen, da sich bei kurzen Halteabständen beträchtliche Fahrzeitgewinne durch starkes Beschleunigungsvermögen erzielen lassen.

Auf nicht elektrifizierten Strecken verkehren meistens Dieseltriebwagen unterschiedlichster Bauart (Stadler Regio-Shuttle RS1, Siemens Desiro, Bombardier Talent, Alstom LHB Coradia LINT, etc).

Service und Tarif

Im Gegensatz zum Personenfernverkehr fahren Regionalbahnen oft ohne Zugbegleiter, wenn die technische Ausstattung des eingesetzten Zugmaterials dies zulässt und in der Ausschreibung der Strecke keine Zugbegleiter gefordert wurden. Vor allem Triebwagen sind in vielen Fällen nur mit dem Triebfahrzeugführer besetzt, der dann zugleich Zugführer ist, da hier der Türschließvorgang regelmäßig vom Führerstand aus eingeleitet und überwacht werden kann. Die Fahrkarten werden dann stichprobenartig durch Zugbegleiter oder externe Prüfdienste kontrolliert.

Der Fahrscheinverkauf findet teilweise im Zug aus Automaten statt – tarifabhängig befinden sich gegebenenfalls auch Entwerter im Zug. Andererseits gestatten einige Beförderungsbedingungen eine Mitfahrt nur mit vorher gelösten und entwerteten Fahrkarten (Automaten und Entwerter außerhalb auf den Bahnsteigen). Ein Nachlösen im Zug ist dann (insbesondere in vielen Verkehrsverbünden) ausgeschlossen, wer keine Fahrkarte besitzt, gilt als Schwarzfahrer.

Österreich

Typischer Regionalzug in Österreich

In Österreich entspricht der Regionalzug (R) der deutschen Regionalbahn. Schnellere Regionalzüge werden (auch hier) als Regional-Express (REX) bezeichnet.

Im Großraum Innsbruck wird das mit der Straßenbahn verknüpfte Stadtbahnsystem als „Regionalbahn“ bezeichnet.[1]

Schweiz

In der Schweiz löste der Begriff Regionalzug (bzw. train régional und treno regionale) den Personenzug (bzw. train omnibus, im Volksmund auch Bummler genannt) ab und bezeichnet ebenfalls einen Zug der in der Regel alle Haltestellen bedient.

Seit dem Fahrplanwechsel 2004 wird die Zuggattung offiziell mit dem in allen Landessprachen verwendbaren Kurzwort Regio bezeichnet. Zwischenzeitlich wurden allerdings viele Regionalzüge zu S-Bahn-Zügen.

Andere Länder

In vielen Ländern wird auch heute noch die früher übliche Bezeichnung Personenzug für einen an allen Stationen haltenden Reisezug benutzt.

Staat Bahngesellschaft Name deutsch
Belgien SNCB lokale trein/train local „Lokalzug“
Niederlande NS Stoptrein/Sprinter „Stoppzug“
Tschechien ČD Osobní vlak „Personenzug“
Polen PKP Pociąg osobowy „Personenzug“
Ungarn MÁV Személyvonat "Personenzug"


Einzelnachweise

  1. Ein Erklärung dazu findet sich unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Innsbrucker_Verkehrsbetriebe

Siehe auch


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