R6D

R6D
Douglas DC-6
Red Bull DC-6 über Berlin
Typ: Passagier- und Transportflugzeug
Entwurfsland: USA
Hersteller: Douglas Aircraft Company
Erstflug: 15. Februar 1946
Indienststellung: März 1947
Produktionszeit: 1946 bis 1959
Stückzahl: 704
Douglas DC-6 der belgischen SABENA (1960)
Douglas DC-6 des U.S. Weather Bureau (jetzt NOAA)
Red Bull DC-6 landet in Salzburg

Die Douglas DC-6 ist ein viermotoriges US-amerikanisches Verkehrsflugzeug das in den Jahren 1946 bis 1958 von der Douglas Aircraft Company hergestellt wurde. Es wurde ursprünglich auf Basis der DC-4 als militärisches Transportflugzeug geplant, dann jedoch als ziviles Langstrecken-Passagierflugzeug in Konkurrenz zur Lockheed Constellation eingesetzt. Die DC-6 verfügte als erstes Flugzeug der Douglas-Reihe über eine Druckkabine und konnte so mit der Constellation ihre Vorgängerin, die DC-4, besonders auf den Langstrecken-Überseerouten ablösen. Sie zeichnete sich durch große Wirtschaftlichkeit sowie Zuverlässigkeit aus. Insgesamt wurden über 700 Flugzeuge dieses Typs gebaut, und einige sind noch heute im Einsatz.

In der US Air Force wurde die DC-6 als C-118 Liftmaster bezeichnet, bei der US Navy als R6D.

Geschichte

Die US-Luftwaffe beauftragte 1943 die Douglas Aircraft Company mit dem Bau einer größeren Transportmaschine auf Basis der bekannten DC-4 bzw. C-54. Das Projekt erhielt die Bezeichnung "YC112", doch als dieses fertig war, ging der Zweite Weltkrieg zu Ende und die US-Luftwaffe hatte keinen großen Bedarf mehr an der YC112, so dass Douglas auch eine zivile Variante der Maschine baute und den Fluggesellschaften anbot.

Es wurden drei Varianten hergestellt, die normale DC-6, DC-6A, die als Transportflugzeug gedacht war, die erfolgreichste Version, die DC-6B, war wiederum ein Passagierflugzeug, und die DC-6C eine Kombination von beidem.

Im März 1947 wurden die ersten DC-6 ausgeliefert. Doch bei der DC-6 trat schnell ein Problem auf, das zu Bränden in den Flugzeugen führen konnte. Der United Airlines Flight 608 stürzte auf Grund dieses Problems ab. So mussten alle DC-6 am Boden bleiben, bis das Problem gefunden wurde. Es stellte sich heraus, dass ein Benzinventil genau über dem Kabinen-Heizer lag; daher mussten alle Maschinen modifiziert werden. Danach bewährte sich die DC-6 bei Fluglinien auf der ganzen Welt und galt als das zuverlässigste Modell der Douglas-Propellerflugzeuge nach der DC-3.

Während des Koreakriegs schaffte nun auch die US-Luftwaffe C-118-Maschinen an, die später wieder als zivile Maschinen verkauft wurden.

Die Air Force One des US-Präsidenten Harry S. Truman war eine C-118, die The Independence genannt wurde. Sie war die einzige gefertigte VC-118. Die VC-118A und VC-118B wurden bei der US Air Force und der US Navy zum Stabstransportdienst eingesetzt.

Heute wird die DC-6 oft noch als billiges Transportflugzeug in Alaska, Südafrika oder Südamerika benutzt.

Im Jahr 2000 fand der österreichische Flieger Siegfried Angerer die letzte gebaute Douglas DC-6B aus dem Jahr 1958. Sie diente Marschall Tito als Jugoslawiens Präsidentenflugzeug und fand in den Siebzigern auch in Zambia bei dessen Präsidenten Kenneth Kaunda Verwendung. Die Maschine wurde später nach Salzburg gebracht, von Spezialisten restauriert und zu einem Luxusliner umgebaut. Sie ist derzeit im Besitz der Firma Red Bull und wurde während der Flugschau "Airpower 05" in Zeltweg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine DC-6, die mit dem Kennzeichen JY-ACE bei der jordanischen Fluggesellschaft Air-Jordan eingesetzt war, und dort auch von dem Jordanischen König geflogen wurde, befindet sich heute in Bad Laer und dient dort u.a. als zeitweiliges Standesamt.

Varianten

XC-112 (YC-112A)
Bezeichnung der US-Streitkräfte für eine verbesserte C-54 (DC-4), woraus der DC-6-Prototyp entstand. Das Flugzeug hatte eine Kabine mit Druckausgleich und Pratt & Whitney R-2800-83AM3-Motoren
DC-6
Passagierflugzeug
DC-6A
DC-6 mit Frachttür
DC-6B
Passagierflugzeug
DC-6C
Version, die sowohl als Passagier- als auch als Transportflugzeug genutzt werden konnte
C-118A
DC-6As für die United States Air Force, 101 gebaut
VC-118
Eine als Flugzeug des US-Präsidenten umgebaute DC-6 mit 25 Sitzen und 12 Betten
VC-118A
als VIP-Transporter umgebaute C-118A
C-118B (R6D-1)
DC-6A für die United States Navy, vor 1962 als R6D-1 bezeichnet, 65 gebaut
VC-118B (R6D-1Z)
vier zu VIP-Transportern umgebaute C-118B

Weblinks


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