RMS Berengaria

RMS Berengaria

Das Schwesterschiff SS Leviathan
Schiffsdaten
Schiffstyp Passagierschiff
Schiffsklasse Imperator-Klasse
Kiellegung: 18. Juni 1910
Stapellauf (Schiffstaufe): 23. Mai 1912
Indienststellung: 24. Mai 1913
Bauwerft: AG Vulcan in Hamburg
Baunummer 314
Besatzung: 1200 Mann, davon 350 Heizer
Baukosten:  ?? Millionen RM
Technische Daten
Vermessung: 52 117 BRT
 ??? NRT
Wasserverdrängung:  ??? t
Länge: 272,70 m
Breite: 29,40 m
Tiefgang:  ??? m
Maschinenanlage: Vier AEG-Vulcan-Turbinen Typ Parsons
Anzahl der Schrauben: 4 Schraube Ø ?? m
Wellenumdrehungen:  ??? U/min
Leistung: 45.588 kW ( 62 000 PS)
Anzahl der Kessel: 46 bei 4 Dampfturbinen
Höchstgeschwindigkeit: 24 kn
Dienstgeschwindigkeit: 23 kn
Fahrbereich: ca. ??? sm bei ?? kn
Brennstoffvorrat: max. ??? Tonnen Kohle
Verbleib
1946 in Rosyth verschrottet

Die RMS Berengaria war ein Schiff der Cunard Line. Ursprünglich wurde sie 1913 als Imperator für die HAPAG-Linie gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Passagierkapazität

1913

  • Erste Klasse 592
  • Zweite Klasse 972
  • Dritte Klasse 942
  • Zwischendeck 1 772

1922

  • Erste Klasse 972
  • Zweite Klasse 630
  • Dritte Klasse 606
  • Touristenklasse 515

Schwesterschiffe

Schiffsleben

Vor dem Ersten Weltkrieg

Die Berengaria kam als Imperator in Fahrt und war der erste der gigantischen Passagierdampfer der HAPAG für den Nordatlantik. Die beiden anderen hießen Vaterland und Bismarck. Von diesem Trio machten lediglich der Imperator und die Vaterland Reisen unter der HAPAG-Flagge.

Der Imperator wurde von der AG Vulcan Stettin in Hamburg gebaut, wo er am 23. Mai 1912 vom Stapel lief und bis April des darauffolgenden Jahres fertiggestellt wurde. Auf dem Weg von Hamburg in die Nordsee, wo die Probefahrten durchgeführt wurden, kam das neue Schiff kurzzeitig auf Grund, was nicht verwunderlich war, denn niemals zuvor war ein derart großes Schiff die Elbe hinuntergefahren. Während der Erprobungen in der Nordsee machte man allerdings kurz darauf eine folgenschwere Entdeckung. Man stellte fest, dass das Schiff toplastig sei. Die geringste Ruderlage ließ das Schiff weit krängen, und es dauerte sehr lange, bis es sich wieder aufrichtete. Die Jungfernreise sollte nur kurze Zeit später erfolgen, doch die Pechsträhne riss nicht ab: Bei einem Feuer, verursacht durch Schweißarbeiten, kamen fünf Menschen ums Leben. Die Reparaturarbeiten verursachten eine Verzögerung, doch lief das Riesenschiff am 11. Juni 1913 von Cuxhaven zur Jungfernfahrt nach New York aus und wurde in Southampton und Cherbourg und am Zielhafen als größtes Schiff der Welt herzlich empfangen. Der Imperator übertraf die bislang größten Passagierdampfer Titanic und ihres Schwesterschiffes Olympic um etwa 6.000 BRT. Darüber hinaus war der Imperator das erste Schiff der Welt, welches die 50.000 BRT-Marke überschritten hatte.

Im Hafen von Hoboken brach erneut ein Feuer aus, das zwar schnell gelöscht werden konnte, das hereingepumpte Löschwasser verursachte aber sofort wieder eine bedrohliche Seitenlage. Die Abfahrt verzögerte sich zwar nur um zwei Tage, aber es musste etwas geschehen, um die Stabilitätsprobleme in den Griff zu bekommen. Damit beschäftigte man sich während eines Werftaufenthalts nach Beendigung der Reise, als auch der Brandschaden behoben wurde.

Schwere Holzverschalungen wurden abgenommen und durch leichtere ersetzt, Korbstühle möblierten fortan die Gesellschaftsräume statt der bisherigen schweren Möbel, und viel eingebauter Marmor verschwand. Außerdem erhielt das Schiff mehr Ballast. Äußerlich sichtbares Zeichen dieser Bemühungen, den Schwerpunkt des Schiffes niedriger zu legen, war die Verkürzung der Schornsteine um fast drei Meter. Die Anstrengungen hatten Erfolg: Von nun an fuhr das Schiff immer aufrecht und war durch und durch stabil.

Kriegszeit

Seine letzte Reise unter der HAPAG-Flagge unternahm der Imperator am 8. Juli 1914. Er wurde nach der Rückkehr in Hamburg wegen des Kriegsausbruchs aufgelegt. Während dieser Zeit befand sich lediglich ein Wachmann an Bord, manchmal auch zwei.

Nach dem Krieg

Nach dem Waffenstillstand ging der Imperator am 5. Mai 1919 als Transporter U.S.S. Imperator an die US Navy. Danach kam er unter das Management der Cunard Line und ging im Februar 1920 auf seine erste Fahrt unter der Flagge der neuen Eigentümer von Liverpool nach New York. Im Februar 1921 wurde Cunard auch offiziell Eigentümerin des Schiffes. Das Schiff wurde in Berengaria umbenannt. Ihr Schwesterschiff Bismarck, inzwischen in Deutschland fertiggestellt und in das Eigentum der White Star überführt, erhielt den Namen RMS Majestic.

Im Dienst der neuen Eigentümer

Als Berengaria verließ sie erstmals Southampton am 16. April 1921. Im gleichen Jahr konnten endlich dringende Reparatur- und Überholungsarbeiten auf der Werft Armstrong Whitworth erledigt werden, die immerhin sechs Monate dauerten. Die Wohn- und Gesellschaftsräume wurden aufgearbeitet und die Kessel vom Kohle- auf Ölbrenner umgestellt.

Das modernisierte Schiff kam im Mai 1922 wieder in Fahrt und schloss sich den Cunard-Dampfern RMS Mauretania und RMS Aquitania im Expressdienst von Southampton nach New York an. Dort blieb sie für die kommenden 16 Jahre und machte sich einen guten Namen wegen ihrer Zuverlässigkeit. Die Maschinenanlage arbeitete zur vollen Zufriedenheit, und das Schiff war für Cunard eine wertvolle Bereicherung der Flotte. Für Kapitän Arthur Henry Rostron war sie das letzte Schiff, welches er in seiner langen Karriere zur See kommandieren durfte. Der berühmte Kapitän der Carpathia, die im April 1912 die Schiffsbrüchigen der gesunkenen RMS Titanic barg, erwähnte sie in seinen Memoiren jedoch lediglich in einem Nebensatz als "das bequemste Schiff, auf dem er jemals gedient hätte". Der schnelleren, kleineren, älteren, aber durch und durch "englischen" Mauretania, die er von 1922 bis 1929 befehligte, widmete er hingegen ein ganzes Kapitel.

Ihre letzten Jahre

Nach der Vereinigung von Cunard und White Star 1935 waren auf dem Nordatlantik nur noch die RMS Aquitania und die Berengaria übrig. Im Mai 1936 kam die RMS Queen Mary in Fahrt und Cunard wollte die Berengaria eigentlich noch bis zur Indienststellung der RMS Queen Elizabeth in Fahrt halten.

Wegen des ständigen Brandrisikos jedoch - an Bord waren in der Zwischenzeit immer wieder kleinere Brände ausgebrochen - war das Schiff jedoch bei den US-Behörden in Ungnade gefallen und musste eines Tages leer die Heimreise antreten.

Ein umfangreicher Umbau zur Verringerung der Brandgefahr schien den Eigentümern nicht lohnend, zumal das Schiff ohnehin nur noch ein paar Jahre in Fahrt sein würde, bis die RMS Queen Elizabeth in Dienst gestellt werden konnte.

Am 7. November 1938 wurde sie also zum Abbruch verkauft und verholte nach Jarrow. Endgültig verschrottet wurde sie allerdings erst im Jahre 1946 im Hafen von Rosyth.

Siehe auch

Imperator-Klasse

Literatur , Quellen

  • Arnold Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt, 1850 bis 1990. Ernst Kabel Verlag, Hamburg, 1989, Buch Nr. 03617 8.
  • Clas Broder Hansen: Die deutschen Passagierschiffe, 1816 bis 1990. Urbes Verlag, 1990, ISBN 3-924896-19-4

Weblinks


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