Radamisto

Radamisto

Radamisto (HWV 12a/12b) ist eine 1720 erstmals in London aufgeführte Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel. Das Hauptthema der Oper ist die Macht der ehelichen Liebe, die Treue gegenüber einem Tyrannen resp. der Widerstand gegenüber diesem, die abschließende Läuterung/Umkehr, welche der Rache die Großmut und Vergebung entgegen setzt.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Regiebuch zur Uraufführung von Radamisto in London, 1720 (Victoria and Albert Museum)

Radamisto ist Händels erstes Werk für die 1719 gegründete Opernakademie 'Royal Academy of Music', nicht aber die erste dort aufgeführte Oper. Diese war Numitore von Giovanni Porta, welche unter Händels Leitung am 2. April 1720 aufgeführt wurde (Hogwood, 2000, S. 139, vgl. auch in Opernhaus Halle, 1999, S. 10). Der Grund für das Zurückbehalten von Radamisto war, dass die – dem engl. König Georg I. gewidmete Oper – bei des Königs Anwesenheit uraufgeführt werden sollte (ebenda). Der Librettist war Nicola Francesco Haym, der sich das Libretto L'Amor tirannico, o Zenobia von Domenico Lalli zum Vorbild nahm. Dieses war von 1710 von Francesco Gasparini für Venedig und 1713 von Francesco Feo für Neapel in Musik gesetzt worden. Der Stoff geht zurück auf die Annalen des römischen Geschichtsschreibers Tacitus (Annales, XII, 44–51), welche „einen historischen Konflikt in der Peripherie des römischen Weltreichs im Kaukasus (im) Jahre 55. Chr.“ (Steinheuer in Radamisto-Gesamtaufnahme, Berlin Classics) zum Gegenstand haben.

Die Uraufführung fand am 27. April 1720 im Londoner King's Theatre statt und kam auf zehn Vorstellungen (Argument & Synopsis von Radamisto-Gesamtaufnahme, harmonia mundi, S. 43).

Radamisto wurde 1722 unter der Leitung Johann Matthesons in Hamburg aufgeführt und in den Jahren danach mehrfach wiederholt.

Nach Händel wurde das Werk erst 1927 in Göttingen und 1943 in Hagen wieder gespielt (Walther Siegmund-Schultze, 1959, S. 88). Die eigentliche 'Reaktivierung' und neu aufgekommene Bekanntheit und Popularität des Werkes lassen sich allerdings auf die weitgehende Neubearbeitung des Stückes im Jahr 1955 im Rahmen der Händel-Festspiele in Halle (Arien-Umstellung, Stimmlagentransposition und Aufführung in deutscher Sprache zur besseren Darstellung der Charaktere und deren Beweggründe zum Putsch/Widerstand ggn. Tiridate) zurückführen. Erst nach 289 Jahren wurde das Werk 2009 in seiner Erstfassung wieder in einer historisch genauen Bühnenumsetzung des Badischen Staatstheaters Karlsruhe aufgeführt.

Die Oper im Vergleich zur historischen Quelle

Die Handlung der Oper bezieht sich, wie oben erwähnt, zwar auf eine tatsächliche antike Begebenheit in Armenien und Thrakien, ist allerdings – wie oftmals in der Oper – sehr frei adaptiert:

  • So besitzt Radamisto in der Oper bspw. einen edlen Charakter -während er im Quellentext als verbrecherisch beschrieben ist-; sein Charakter wird auf Tiridate übertragen (Steinheuer in Edel Classics, S. 11, siehe unten).
  • Der Tiridate der Oper ist eine Kombination der historischen Gestalten Mithridates und Tiridates, Opernhaus Halle, 1999, S. 28. Analog: Tiridate...in dem die historischen Figuren des Armeniers Mithridate und des Parthers Tiridates verknüpft sind – ist nicht erst in Händels Radamisto vorgenommen, sondern geht bereits auf ein älteres Libretto von Domenico Lalli zu der Oper L'amor tirannico zurück., Steinheuer in Edel Classics, S. 11; vgl. auch in Harmonia Mundi, S. 45
  • Im Gegensatz zur Oper, wo Zenobia von alleine in den Fluss springt, sei sie von Radamistos verletzt, in diesen hineingeworfen worden.
  • Wer den Krieg zwischen Tiridate und Radamisto/Farasmane in der Geschichte begonnen hat, ist unklar (??) – während in der Oper die Herrschsucht Tiridates als Auslöser gilt.

Handlung

Die Beschreibung der Handlung ist dem ausführlichen Programmheft des Opernhauses Halle (1999, siehe unten) entnommen.

  • 1. Akt:

„Polissena erfährt von Tigrane, dass ihr Gatte Tiridate im Begriff ist, mit dem bevorstehenden Angriff nicht nur die Hauptstadt des von Farasmane regierten thrakischen Reiches zu erobern, sondern auch Zenobia, die er heiß begehrt. Nicht genug also, dass ihr Gatte ihren eigenen Vater bekämpft; er will sich auch seiner Schwägerin, der Gattin ihres Bruders Radamisto, bemächtigen! Noch zweifelt Polissena an der Schändlichkeit ihres Gatten; und sie will die seelischen Qualen tapfer ertragen. Doch schon hat Tiridate Farasmane gefangen nehmen lassen. Vor seiner Hinrichtung soll der König seinen Sohn Radamisto zur kampflosen Übergabe der Stadt bewegen. Radamisto und Zenobia sehen sich der Übermacht des feindlichen Heeres gegenüber. Die Lage scheint aussichtslos: Entweder sich selbst dem Tyrannen ausliefern oder den König und Vater sterben sehen! Zenobia ist eher bereit, selbst den Tod zu erleiden, als Tiridate in die Hände zu fallen. Radamisto soll ihrem Leben ein Ende setzen. Tigrane, der insgeheim Polissena liebt, und Tiridates Bruder Fraarte verhindern die Tötung von Farasmane. Aber der Sturm auf die Stadt beginnt. Schnell ist der Sieg errungen. nicht ahnend, dass die Gegner in Tigrane einen Verbündeten haben, geht Tiridate auf dessen Vorschlag ein, Farasmanes Leben zu schonen, wenn Radamisto und Zenobia gefangen werden. Polissena ist dankbar, wenigstens den Vater gerettet zu wissen.“

  • 2. Akt:

„Radamisto und Zenobia konnten fliehen. Er bringt es jedoch nicht übers Herz, sie zu töten. Sie springt (von Radamisto nur leicht verletzt, dieser glaubt sie allerdings tot, der Verfasser) in den Fluss, während er feindlichen Soldaten in die hände fällt, aber auf Befehl Tigranes verschont bleibt. Heimlich begleitet Tigrane Radamisto zu seiner Schwester Polissena. Auch Zenobia wurde gerettet. Fraarte führt sie in Erwartung seines Lohnes zu Tiridate. Der Tyrann bekennt ihr seiner liebe und bietet ihr seine Hand und das Reich Armenien. Vergeblich hofft Radamisto auf die Mithilfe seiner Schwester im Komplott gegen Tiridate. Hin- und hergerissen zwischen Bruder und untreuem Ehemann, kann sie keinen von beiden tödlicher Rache ausliefern. Radamisto verkleidet sich als Diener Ismene und begleitet Tigrane zu Tiridate, dem sie die Nachricht vom angeblichen Tod Radamistos überbringen. Zenobia erkennt in dem Diener sofort ihren Gatten. Tiridate bittet ismene, die offensichtliche Sympathie, die Zenobia für ihn empfindet, dafür zu nutzen, ihr Herz für seine, Tiridates liebe, zu öffnen. Allein gelassen ergreifen Zenobia und Radamisto die Gelegenheit, sich erneut ihrer Liebe und Treue zu versichern.“

  • 3. Akt:

„Tigrane und Fraarte sind es leid, einem liebeskranken tyrannischen Herrscher weiterhin zu dienen. Ihr Plan steht fest: Sie werden das Heer gegen ihn führen, aber nicht um ihm Leben und Krone zu nehmen, sondern um ihn zur Vernunft zu bringen. Im Beisein von Ismene überbringt Tiridate Zenobia die Insignien seines Reiches, um sie ihr als ihr Gatte zu Füßen zu legen. Wenn nicht mit Liebe, so will er sie mit Gewalt zur Ehe zwingen. Ismene verhindert mit der Waffe Tiridates Zugriff auf Zenobia. Die mit Farasmane hinzugekommene Polissena aber wirft sich dem tödlichen Streich entgegen. Die Verkleidung als Ismene ist entdeckt. Radamistos Tod scheint besiegelt. Alle Versuche Polissenas, für das Leben des Bruders zu bitten, bleiben erfolglos. Tiridates Forderung ist unwiderruflich: Entweder die Hand Zenobias oder das Leben Radamistos. Leidvoll nehmen Radamisto und Zenobia Abschied voneinander. Die Hochzeitsfeierlichkeiten sind vorbereitet. Tiridate erwartet Zenobia. Doch sie bleibt standhaft. In der höchsten Not erscheint Polissena und berichtet vom Aufruhr des Heeres. Auch Tiridates Wachen verweigern die Befehle, die Gefangenen wurden befreit. Tiridate rast voller Zorn, weil er machtlos ist. Farasmane überlässt Radamisto die Befehlsgewalt. Doch der verzichtet auf Rache.

Von dieser Großmut überwältigt, zeigt sich Tiridate einsichtig. Reich und Krone werden ihm erneut zuerkannt. Polissenas Liebe verzeiht ihm. Versöhnt und in Harmonie preisen alle gemeinsam die aufgehende Sonne des glücklichen Tages. (Fine dell' Opera)“

Zweite Fassung

Für die folgende Saison wurde das Werk wesentlich überarbeitet. Neben Schwächen der ersten Fassung wird der Hauptgrund sein, dass für die zweite Saison neue Sänger zur Verfügung standen, darunter der Starkastrat Senesino, die ihre Fähigkeiten zur Schau stellen sollten. Dies brachte mehrere Stimmlagenwechsel mit sich.

An der Umarbeitung war auch der Librettist beteiligt, denn einige Rezitative wurden umgestaltet. Außerdem wurden mehrere Arien hinzugefügt. Die zweite Fassung (HWV 12b) kam erstmals am 28. Dezember 1720 auf die Bühne und kam auf fünf Vorstellungen.

Dritte Fassung

Eine dritte Fassung entstand für eine Wiederaufnahme im Jahr 1728. Die Änderungen sind dieses Mal geringer. Die Rolle des Fraarte ist ganz gestrichen.

Personen

Ein Blick auf die von Händel in den beiden Fassungen eingesetzten Sänger und ihre Stimmlagen zeigt die notwendigen Transpositionen:

Rolle Erste Fassung Zweite Fassung Dritte Fassung
Radamisto, König von Thrakien Margherita Durastanti (Sopran) Senesino (Altkastrat) Senesino (Altkastrat)
Zenobia, seine Gattin Anastasia Robinson (Alt) Margherita Durastanti (Sopran) Faustina Bordoni (Mezzosopran)
Tiridate, König von Armenien Alexander Gordon (Tenor) Giuseppe Maria Boschi (Bass) Giuseppe Maria Boschi (Bass)
Polissena, seine Gattin Ann Turner Robinson (Sopran) Maddalena Salvai (Sopran) Francesca Cuzzoni (Sopran)
Farasmane, Radamistos und Polissenas Vater Signor Lagarde (Bass) Signor Lagarde (Bass) Giovanni Battista Palmerini (Bass)
Tigrane, Prinz von Pontus Caterina Galerati (Sopran) Matteo Berselli (Soprankastrat) Antonio Baldi (Altkastrat)
Fraarte, Prinz von Armenien Benedetto Baldassari (Soprankastrat) Caterina Galerati (Sopran)

Erfolg & Kritik

  • Burney: „Solider, raffinierter und feuriger als alle anderen Dramen, die Händel bisher komponiert hatte“ (zit. in Hogwood, 2000, S. 140).
  • W. Siegmund-Schultze; Burney: „Schon zu Händels Zeiten gerühmt wurde die f-Moll-Arie des Titelhelden: »Ombra cara« (»Teurer Schatten«): er beweint die angeblich Verstorbene... Die polyphone... Faktur dieses bedeutenden Stücks ist so gewaltig und plastisch, dass sie der Engländer Burney noch fünfzig Jahre später als die »Sprache der Weisheit und Wissenschaft« bezeichnete, was das höchste Lob der Aufklärung bedeutete.“ (W. Siegmund-Schultze, 1959, S. 88).
  • Hogwood: „Zum ersten Mal wurden in einem Theater Hörner eingesetzt, nämlich in 'Alzo al volo'. Händel hatte bewiesen, dass seine Musik auch ohne die größten italienischen Sänger attraktiv war; es herrschte Hochstimmung: vielleicht würde sich das Opernunternehmen doch noch als lukrativ erweisen.“ (Hogwood, 2000, S. 140).
  • The Theatre vom 8. März 1720: „Bei der Probe am vergangenen Freitag übertraf Sinor Nihilini Beneditti seine bisher bekannte Tonhöhe um einen Halbton. Die Opernaktien standen auf 83einhalb als er begann, auf 90 als er endete.“ (zit. in Hogwood, 2000, S. 140).
  • W. Siegmund-Schultze: „Mit dem Radamisto war Händel ein Werk gelungen, das ausdrucksmäßig kaum noch zu überbieten war.“ (W. Siegmund-Schultze, 1959, S. 88).
  • Hawkins (Musiktheoretiker im 18. Jahrhundert über die Gründe für das Scheitern von Händel's Opernunternehmen): „...während seine früheren Opern, damit sind jene gemeint, die er in den Jahren 1710 bis 1728 komponierte, so gelungen sind, daß kaum jemand zu sagen vermag, welche davon vorzuziehen ist, spricht nur wenig für die Opern der späteren Jahre...Zu den ersteren gehören Radamisto...; sie alle enthalten kaum ein einziges uninteressantes Stück...“ (Hawkins, Sir J. (1776). A General history of the Science and Practice uf Music (5 Bd., 2. überarb. Auflage 1853, Neuauflage 1963). London. Zit. in Hogwood, 2000, S. 185).
  • Lady Cowper nach der Premiere in ihr Tagebuch: „At Night, Radamistus, a fine opera of Handel's Making. The King there with his Ladies. The Prince in his Stage-box. 'Great Crowd.' Handel had taken the uncommon step of dedicating the libretto in person to the king, and George's (der König Georg I, der Verfasser) general enthusiasm for the Academy project is shown by Handel's implication, in his brief dedicatory epistle, that the king had already heard and approved the music. There was indeed a great crowd at the performance, which started at half-past six. In so spendid and fashionable an assembly of ladies (to the excellence of their taste we must impute it) there was no shadow of form, or ceremony, scarce indeed any appearance of order or regularity, politeness or decency. Many, who had forc'd their way into the house with an impetuosity but ill suited to their rank and sex, actually fainted through the excessive heat and closeness of it. Several gentlemen were turned back, who had offered forty shillings for a seat in the gallery, after having depsired of getting any in the pit of boxes.“ (zit. in Keates, 1992, S. 94f; ähnlich und auf Deutsch mit Verweis auf Mainwaring in Hogwood, 2000, S. 139f)
  • W. Siegmund-Schultze: „... Im übrigen muss betont werden, dass die bedeutende Rolle, die Händel schon seit seinen frühen Opern der edlen Weiblichkeit zuweist, das Ethos, dieser Werke ganz besonders heraushebt und Händel auch in dieser Hinsicht Beethoven naherückt.“ (W. Wiegmund-Schultze, 1959, S. 87f)

Aufnahmen

  • Gesamtaufnahme (3CDs) (in deutsch): Horst-Tanu Margraf (Dir.), Hanne-Lohre Kuhe (Polissena), Sigrid Kehl (Zenobia), Rolf Apreck (Tigrane), Hellmuth Kaphahn (Radamisto), Reiner Süß (Farasmane), Günther Leib (Tiridate), Rundfunkchor Leipzig, Händel-Festpielorchester Halle bei Berlin Classics (edel records GMBH) – Aufnahme: Halle 03 1962
  • Gesamtaufnahme (3CDs) (in italienisch): Nicholas McGegan (Dir.), Ralf Popken (Radamisto), Juliana Gondek (Zenobia), Lisa Saffer (Polissena), Dana Hanchard (Tigrane), Monika Frimmer (Fraarte), Michael Dean (Tiridate), Nicolas Cavallier (Farasmane), Freiburger Barockorchester bei Harmonia Mundi – Aufnahme: Göttingen 06 1993
  • weitere, siehe http://www.operone.de/opern/radamisto.html

Literatur

  • C. Hogwood: Händel. Eine Biographie (Insel Taschenbuch), Frankfurt a. M., Leipzig, Insel Verlag 2000 , S. 139–142, 186
  • J. Keates,: Handel. The Man and His Music. (in englischer Sprache), Guernsey, Channel Islands, Guernsey Press Co. Ltd. 1992, S. 93–96
  • Silke Leopold: Händel die Opern. Bärenreiter 2009, ISBN 978-3-7618-1991-3
  • Radamisto (ausführliches Opernprogrammheft), Halle/Saale: Opernhaus Halle 1999
  • Walther Siegmund-Schultze: Georg Friedrich Händel, Leipzig, Deutscher Verlag für Musik 1959, S. 87 f.
  • Argument & Synopsis in den Beilagen der Gesamtaufnahmen (siehe oben), insbesondere bei McGegan/Harmonia Mundi
  • Paul Henry Lang: George Frideric Handel, ISBN 0486292274
  • Albert Scheibler: Sämtliche 53 Bühnenwerke des Georg Friedrich Händel

Weblinks


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