Ausrufzeichen

Ausrufzeichen
Satzzeichen
-, , , ―
 . ,  , ,  ; ,  : ,  … ,  · 
¿, ?, !, ¡, , ؟
„…“, »…« …,  ’ 
/, \
(…), […], {…}, 〈…〉
Sonstige Zeichen
 • 
@, &
|, ¦
°, ′, ″, ‴
*, , †, ‡
#, №, ª, º
§,
©, ℗, ®, ™, ℠
_
~, ˜
Rechenzeichen
+, , ×, ∙, :, ∕, ÷, ±, ∓
=, ≈, ≠ …, ~, ∝ …, <, >
,
%,
!

Das Ausrufezeichen „!“ (auch Ausrufungszeichen, Rufzeichen (österr.) oder Ausrufzeichen (schweiz.)) ist ein Satzzeichen, das nach Ausrufe-, Wunsch- und Aufforderungssätzen sowie nach Ausrufewörtern und nach bedingten indirekten Fragen (Irrealis) steht. In Deutschland wurde es früher auch bei der Anrede in Briefen verwendet. Letztere Praxis ist in Österreich noch weit verbreitet. Daneben symbolisiert es ‚wichtig‘ und ähnliche Sachverhalte, und repräsentiert einige völlig andere Bedeutungen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Hartmut Günther, Professor für deutsche Sprache und Didaktik an der Universität zu Köln, fand bei einem diachronen Vergleich von Editionen der lutherschen Bibelübersetzung das erste Ausrufezeichen in einer Ausgabe aus dem Jahr 1797. Es erfüllte dabei bereits grammatikalische Aufgaben und diente nicht, wie bis dahin vermutet, nur als Intonationsinformation.[1]

Verwendung

Als Satzzeichen

Deutsch

Als Satzzeichen steht das Ausrufezeichen in unabhängigen Sätzen, Wortgruppen oder nach Einzelwörtern (auch in Überschriften u. Ä.), und zwar nach Ausrufen, Anrufen, Befehlen, Aufforderungen, Warnungen, Verboten, Wünschen, Grüßen, nachdrücklichen Behauptungen.

Anders als in den meisten romanischen und angelsächsischen Ländern wird im deutschen Sprachgebrauch das Ausrufezeichen nicht nur nach direkter Anrufung, sondern auch zur Bekräftigung verwendet. Diese Entwicklung ist jedoch umgangssprachlich begründet und entstand in den Anfangsjahren des Internets. Neben der Verwendung sogenannter Emoticon wurde die Mehrfachverwendung von Ausrufezeichen und Fragezeichen („Sag mir wie????“) als zusätzliche Betonung in Internetforen und Newsgroups verwendet, ohne dass es dafür einen geschichtlichen Hintergrund gab. Durch die Mehrfachverwendung ist das Ausrufezeichen in der Bedeutung der reinen Lautstärkenbetonung zunehmend der einer Wertung in Form von ‚wichtig‘ gewichen: „Jetzt nur 5 Prozent!!!“. Die Anzahl der Ausrufezeichen soll daher ein Spiegel für die Wichtigkeit des Gesagten darstellen.

Beispiele:

  • Das darfst du nicht!
  • Betreten verboten!
  • Halt!

Beim Sprechen fällt die Tonhöhe zum Satzende hin ab.

Das Ausrufezeichen wird ohne Leerzeichen an das letzte Wort des Satzes geschrieben. Im typografischen Gebrauch wird oft vor dem Ausrufezeichen ein schmales Leerzeichen zur besseren optischen Trennung eingeschoben.

Ein Ausrufezeichen in einer Klammer „(!)“ informiert darüber, dass die Angabe unmittelbar vor der Klammer dem Verfasser des Satzes entweder zweifelhaft oder bemerkenswert erscheint. Das Ausrufezeichen erfüllt hier also die Funktion des sic.

  • Wikipedia enthält 900.337 (!) Artikel

Spanisch: „¡“

¡

Im Spanischen existiert neben dem gewöhnlichen, einen Satz abschließenden Ausrufezeichen „!“ auch das öffnende Ausrufezeichen „¡“, das betonten Sätzen oder Wörtern vorangestellt wird:

  • ¡Atención!

Wenn das Ausrufezeichen mehrmals erwünscht ist, wird das öffnende Ausrufezeichen so oft geschrieben wie das schließende:

  • ¡¡¡Atención!!!

Als Lautzeichen

Deskriptorsymbole

Symbolische Bedeutungen

Das Ausrufezeichen steht allgemein für ‚wichtig‘, insbesondere für eine Warnung (‚Achtung‘), oder für ‚Gefahr‘ und ‚Gefährdung‘.

Weitere verwendungen:

Zeichencodierung

Das Ausrufezeichen liegt im ASCII-Zeichensatz auf 21 Hexadezimal (Unicode U+0021) und ist das erste sichtbare Zeichen nach den Steuerzeichen, und wird daher alphabetisch an erster Stelle sortiert.

Das umgekehrte Ausrufezeichen liegt in ISO 8859-1 und Unicode auf Code 161 (U+00A1) und lässt sich unter Windows auf jeder Tastatur über Alt+0161, auf dem Nummernblock, erzeugen. Bei einem Macintosh wird dieses durch Alt + 1/! erzeugt, unter Linux/X11 durch Shift + AltGr + 1/!.

Quellen

  1. Presse-Information 127/2002 der Universität zu Köln, verfasst von Dr. Wolfgang Mathias

Weblinks


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