Austriazismen

Austriazismen

Es gibt etwa 7000 Austriazismen, die auch innerhalb Österreichs zum Teil nur regional üblich sind. In dieser Liste sind alphabetisch geordnet einige speziell in Österreich gebräuchliche Wörter verzeichnet, die in ihrer Mehrzahl nicht als dialektal, sondern gemäß dem plurizentrischen Konzept der deutschen Sprache als ebensohochdeutschwie die norddeutschen Äquivalente gelten. Viele dieser Wörter sind auch in Nachbarregionen Österreichs (zB. in Bayern, Südtirol, Ungarn, Tschechien und Slowenien) gebräuchlich.

Für die Definition von österreichischer Standardsprache (Österreichisches Deutsch) ist das Österreichische Wörterbuch (ÖWB) maßgeblich, gegenüber gestellt wird jeweils der Ausdruck aus dem Duden.

A

  • abdrehen (auch in Altbayern), ausdrehen (auch in Altbayern) → abschalten, ausschalten (Wasser, Apparat), vgl. aufdrehen, andrehen
  • abeisen (auch in Altbayern) → abtauen
  • abfieseln (auch in Altbayern) → Knochen abnagen, getrocknete Kräuter von den Blättern befreien, Beeren von den Trauben lösen
  • abgehen (auch in Deutschland) → fehlen, vermisst werden
  • Abwasch (f) → Geschirrspülbecken, Spüle
  • Achterl (n) → Achtelliter(glas) (meist für Wein verwendet)
  • Adabei (m; auch in Altbayern) → jemand, der bei allem auch dabei sein will, neugieriger Mensch, Wichtigtuer, Promi
  • adaptierenüblicherweise: anpassen; in Österreich auch: neu herrichten
  • Adjunkt (m) → üblicherweise: veraltet für: Gehilfe; in Österreich auch: Beamtentitel, z. B. Forstadjunkt
  • adjustierenüblicherweise: anpassen, eichen; in Österreich auch: einkleiden, mit Uniform versehen
  • AdjustierungUniformierung, auch Art bzw. Ausstattung der Uniform (z. B. „in Sommeradjustierung“)
  • Agentie (f) → Geschäftsstelle der DDSG (veraltet)
  • agentierenKunden werben
  • agnoszierenüblicherweise: anerkennen; in Österreich auch: identifizieren (einen Toten), feststellen
  • AgraselStachelbeere
  • Ahndl/Ahnl (f) → mundartlich: Großmutter
  • Ahndl/Ähndl/Ahnl/Ähnl (m) → mundartlich: Großvater, Ahne
  • Ahndln/Ahnln (m; Plural) → mundartlich: Ahnen, Vorfahren
  • à jourüblicherweise: bis zum (heutigen) Tag; à jour sein: auf dem Laufenden sein; in Österreich auch: ajour [mit der Bedeutung: eingefasst (Edelstein); durchbrochen (Gewebe)]
  • ajourierenin Ajourarbeit (Durchbruchsarbeit) herstellen; in der Beamtensprache auch: ein Verzeichnis auf den Stand des jeweiligen Tages bringen
  • Akzessist (m) → Anwärter auf den Gerichts- und Verwaltungsdienst (veraltet)
  • Algebra (f) → Lehre von den Gleichungen; algebraische Struktur; österreichische Aussprache: alge:bra
  • aliquotanteilig (lat., wird in Verträgen verwendet)
  • allfälligsowohl in Österreich als auch in der Schweiz: möglicherweise (vorkommend), gegebenenfalls
  • allweil, alleweilsowohl in Österreich (Dialekt) als auch in Bayern: immer
  • Almer (m) → Senner/Almerin (f) → Sennerin
  • Altjahrstag (m) → Silvester
  • Alumnat (n) → üblicherweise: zu einer Schule gehöriges Schulheim; in Österreich auch: Priesterseminar
  • Ananas(erdbeere)(f; veraltet; regional auch in Altbayern) → Gartenerdbeere
  • AnbotAngebot
  • and(e)rer (-r, -s) → sowohl in Österreich als auch in Süddeutschland: in den Formen: jemand/ niemand and(e)rer, mit jemand/niemand and(e)rem reden, jemand/niemand and(e)ren fragen
  • anderssowohl in Österreich als auch in Süddeutschland: in den Formen: jemand/niemand anders, mit jemand/niemand anders reden, jemand/niemand anders fragen
  • anfahren (auch in Altbayern) → an etwas anfahren (→ wegfahren)
  • angreifen (auch in Altbayern) → nicht nur attackieren, sondern auch berühren, anfassen
  • annadelnmit Nadel anstecken; ich nad(e)le es an
  • anpicken (auch in Altbayern) → ankleben (Umgangssprache)
  • Ansuchen (n) → Gesuch
  • Anwert (m) → Wertschätzung; einen Anwert haben: geschätzt/geachtet werden
  • Apfelkoch/Äpfelkoch (n; auch in Altbayern) → Apfelmus
  • Arena (f) → üblicherweise: Kampfplatz, Sportplatz mit Zuschauertribünen, Zirkusmanege; in Österreich auch: Sommerbühne
  • Aschanti (f) → Erdnuss; ostösterreichisch auch: Aschantinuss (f)
  • Atout (m) → (aus dem franz. a toutes) Trumpf im Kartenspiel
  • auf der/die Nacht (auch in Altbayern) → am Abend (Dialekt)
  • auflassen (ein Geschäft, eine Tankstelle) → stilllegen, den Betrieb für immer beenden
  • Auflauf (m) → üblicherweise: Menschenansammlung; in Österreich und in Altbayern hauptsächlich Bezeichnung einer Mehlspeise
  • Aufnahmsgebäude (n) → Empfangsgebäude
  • Aufsitzer (m) → Reinfall, Täuschung
  • Auf Wiederschau(e)n (auch in Altbayern) → auf Wiedersehen
  • ausfassengesammelt übernehmen (Munition, Uniform), aufgebrummt bekommen (Strafe), siehe auch tschechischvyfasovat
  • sich ausgehen (auch in Altbayern) → knapp ausreichen oder passen (zeitlich, räumlich, finanziell …)
  • ausfolgen → (postalisch:) zustellen
  • Ausnehmer (m) → Altenteiler
  • sich ausrasten (auch in Altbayern) → ausruhen
  • ausreibenscheuern/AusreibtuchTuch zum Scheuern
  • Ausrufzeichen (s)(auch: Rufzeichen) → Ausrufungs-/Ausrufezeichen
  • ausschrotenüblicherweise: zermahlen; in Österreich auch: (zum Verkauf) zerlegen (Fleisch)
  • äußerln → (den Hund) ausführen
  • Autodrom (n) → besonders auf Jahrmärkten: Fahrbahn für elektrische Kleinautos (Skooter)
  • Aviso (n) → eigentlich: spanisch: kleines, schnelles Kriegsschiff (dann maskulin); in Österreich auch: Form von Avis (französisch): Benachrichtigung, Ankündigung

B

Ein Geschäft für Sanitätswaren
  • Backhendl (n) (auch in Altbayern) → Backhuhn
  • Bagstall (m) → (beigestellter) Pfosten, Stützpfeiler
  • Bahnfrevel (m) → Beschädigung von Eisenbahnanlagen oder Fahrzeugen
  • Ballawatsch/Pallawatsch (m) → italienisch, nur Singular: Durcheinander, Unsinn
  • BandagistGeschäft für Sanitätswaren, Orthopädietechniker
  • Bankomat (auch in den meisten anderen mitteleuropäischen Ländern) → Geldautomat
  • Bankomat-KarteKarte für Geldautomaten
  • Barterl (n) → Lätzchen
  • Bartwisch (m) → auch in Ostbayern: Handbesen, -feger
  • Base (f) → üblicherweise: alkalisch reagierende chemische Verbindung; sowohl in Österreich als auch in der Schweiz zusätzlich: Tante/manchmal auch Kusine (auch in Süddeutschland)
  • Bassena (f) → öffentliche Wasserstelle in einem alten Mietshaus
  • Bauschen (m) → österreich für Bausch: in der Wendung: in Bausch und Bogen: alles zusammen, ohne es genau zu nehmen
  • Bauxerl (n) → kleines, reizendes Kind
  • Bazi (m) → sowohl in Österreich als auch in Bayern: scherzhaft für: Gauner
  • beanständenbeanstanden
  • Bedienerin (f) → Reinigungs-/Aufwarte-/Zugehfrau
  • bedingte StrafeBewährung
  • beflegelnbeschimpfen
  • befürsorgenbetreuen/BefürsorgungBetreuung
  • BeilagscheibeU-Scheibe bzw Unterlegscheibe
  • beiläufigüblicherweise: nebenbei; in Österreich auch: ungefähr
  • Beiried (n/f) → Rippenstück vom Rind, Roastbeef
  • Beisl/Beisel (n) → von jiddisch bajis (Haus) und auch tschechisch pajzl, sowohl in Österreich als auch in Bayern: (eher kleines) Lokal bzw. Wirtshaus
  • Beistrich (m) → Komma
  • beledernmit Leder beziehen (Sessel); mit neuer Dichtung versehen (Wasserhahn)
  • Benützer (m), benützensowohl in Österreich als auch in Altbayern und der Schweiz für: Benutzer, benutzen
  • Best (n) → Preis, Gewinn
  • Beuschel (n) → Name eines Gerichts aus Lunge und Herz bzw. als Bezeichnung für die Lunge und das Herz. Auch verwendet bei Beuschelreißerstarke Zigarette
Blunzengröstl, Backhendlsalat, dann Palatschinken mit Marmelade oder doch lieber Kaiserschmarren mit Zwetschkenröster?
  • Bewerb (m) → Wettbewerb
  • Bim (umgangssprachlich) → Straßenbahn
  • Binkel (m) → Bündel, auch Warze oder Pickel
  • blahd (auch in Altbayern) (=aufgebläht) → fett (meist nur bei Personen)
  • Blasbalg (m) → Blasebalg
  • Blunzn (auch in Altbayern) → Blutwurst; abwertend für etwas korpulentere Damen („de oide blunzn“); auch für egal sein („ist mir Blunzn“)
  • Blutzer (m) → siehe Plutzer
  • bocken (auch in Altbayern) → etwas nicht wollen, dagegen wehren
  • Bramburitschechisch, nur Plural; scherzhaft für: Erdäpfel, Kartoffeln
  • brandeln (auch in Altbayern)→ nach Brand riechen
  • Branntweiner (m) → Branntweinschenker, Säufer
  • brenzeln/brenzlig (auch in Altbayern) → nach Brand riechen/d
  • Brösel (f) → Semmelbrösel bzw. Ärger, Gewaltandrohung
  • Bub (m) → sowohl in Österreich als auch in Süddeutschland und in der Schweiz: männliches Kind
  • Buchel (f) → Buchecker
  • Budel (f) (auch in Altbayern) → Verkaufstheke, Anrichte
  • Buffet (n) → Büfett; in Österreich auch mit der Bedeutung: Gaststätte (z. B. Bahnhofsbuffet)
  • Bummerl (n) → rundliches Ding, aber auch Schlechtpunkt beim Schnapsen
  • Bundesdeutsche (f, pl), Bundesdeutscher (m); in ganz Österreich für Staatsangehörige(n) der Bundesrepublik Deutschland
  • Bure (f) auch Burenwursteine Wurstart
  • Bürde (f)/Bürdel (n) → Bündel (z. B. Stroh)
  • bürdelnzu Bündeln schnüren
  • Bursch(e) (auch in Altbayern) → männlicher Jugendlicher zwischen 14 und 18, (übertragen auch für junge Männer allgemein)
  • Buschenschenke/-schänkeStraußwirtschaft
  • BuschenschankBezeichnung für Heurige in der Steiermark und Südtirol, in Wien meist nur im Rechtsbereich üblich
  • Busserl (auch in Altbayern) → Kuss, vgl. tschechisch und Kroatisch pusa
  • Butte (f)/Büttel (n) → österreichisch, süddeutsch und schweizerisch: Bütte/nur österreichisch: kleine Bütte mit nur einem Griff, norddeutsch: Kiepe

C

  • Causa (f) → bezeichnet eine vor Gericht zu verhandelnde Sache, einen Prozess
  • Cercle (m) → üblicherweise: Empfang, vornehmer Gesellschaftskreis; in Österreich auch: die ersten Sitzreihen im Theater oder Konzertsaal
  • Cerclesitz (m) → Theater-/Konzertplatz in den vorderen Reihen
  • Chemie (f) → [Aussprache in Österreich und Bayern: ke-; analoge Aussprache bei: Chemiker, chemisch, Chemismus, Chemo-/chemo-, usw.]
  • Chiffon (m) → leichtes, seidenes oder kunstseidenes, schleierartiges Gewebe
  • China → [Aussprache in Österreich und Bayern wie auf italienisch: ki-; analoge Aussprache bei: Chinese, Chinin, Chirurg, Chitin, Chiton, usw.]
  • Christkind/Christkindl (n)→ österreichisch und süddeutsch: Jesuskind, auch mit der Bedeutung: Weihnachtsgeschenk
  • Christkindlmarkt (m) (auch in Altbayern) → Weihnachtsmarkt, Adventsmarkt
  • Christtag (m) (auch in Altbayern) → 1. Weihnachtsfeiertag
  • Corner (m)→ üblicherweise: beim Boxen: Ringecke, Korner: Vereinigung von Kaufleuten zu Ankäufen zwecks Preissteigerung; in Österreich auch: im Fußball: Eckball
  • Cottage (n) → üblicherweise: kleines englisches Landhaus; in Österreich auch: Villa (vgl. Cottageviertel in Wien), wird gedehnt ausgesprochen: Koteesch, in Wien dieKoteesch“.

D

Debreziner, Frankfurter und Burenwurst
  • dahier (im Gegensatz zudort); sowohl österreichisch als auch altbayerisch
  • dalAbkürzung für Dekaliter
  • damAbkürzung für Dekameter
  • Dechantei (f) → Dechanat, Dekanat (in der katholischen Kirche: Amtsbereich des Leiters eines Kirchenbezirks (Dechant, Dekan) innerhalb einer Diözese), Aussprache im Österreichischen: Die Betonung liegt auf demeder ersten Silbe.
  • Défilé (n) → üblicherweise: Defilee: Hohlweg, Engpass oder Parade-/Vorbeimarsch; in Österreich und in der Schweiz ebenfalls möglich bei letzterer Bedeutung;
  • DekaKurzform für Dekagramm
  • Delogierungzwangsweise Kündigung, Zwangsräumung einer Wohnung
  • Depp (m) (auch in Süddeutschl.) → Dummkopf, Tölpel (Steigerungsform: depperter Depp, Trottel, Idiot)
  • deppert (auch in Altbayern) → dumm, das Benehmen eines Deppen
  • dettodito
  • Dillenkraut (n) → Dill, Dille
  • dimber (n) → schwül, nebelig
  • Dirndl (n) (auch in Altbayern) → Mädchen, junge Frau, auch Trachtenbekleidung (=Dirndl bzw. Dirndlkleid)
  • Dirndlstrauch (m) (auch in Altbayern)→ Kornelkirsche
  • doppeln (auch süddet. ma.) → Schuhe sohlen
  • Doppler (m) → Weinflasche von zwei Litern Füllmenge, ugs. Fernglas, Feldstecher
  • dortnichtda
  • Dragoner (m) → üblicherweise: im Militärbereich: leichter Reiter; auch: Rückenspange an Rock oder Mantel
  • drapp/drappfarbensandfarben
  • drawig (v. a. ) → eilig
  • Dreid(e)l (m) → ein Kreisel mit vier Seiten
  • Dressen (m) (auch in Altbayern) → Plural von Dress, sonst: Dresse
  • Duliäh (n/m) → Ausgelassenheit/leichter Rausch, Schwips
  • durchwegs (auch in Altbayern) → durchweg, gänzlich, ausnahmslos

E

  • Ecke (f) (auch in ganz Deutschland) → Eck (n)
  • Egart (f) → nur Singular, sowohl österreichisch als auch süddeutsch: Grasland
  • ehösterreichisch und bayerisch: doch, ohnehin, sicher, sowieso
  • e. h. → Abkürzung füreigenhändig
  • Eichkätzchen (auch in Altbayern) → Eichhörnchen
  • Eierschwammerl (n) → Pfifferlinge
  • Eierspeis (f) → Rührei
  • Einbahn (f) → Kurzform für Einbahnstraße
  • einbekenneneingestehen
  • Einbrenn (f, auch in Altbayern) → Mehlschwitze
  • einfärbigeinfarbig
  • einheben (Gebühr) → erheben
  • einlangen (Brief) → ankommen
  • Einsatzsowohl österreichisch als auch bayrisch: Pfand
  • Einspännerüblicherweise: Kutsche für ein Pferd; jemand, der gern allein lebt; in Österreich auch: schwarzer Kaffee mit Schlagobers
  • Einvernahme/einvernehmenVernehmung, Verhör/vernehmen, verhören
  • einzwickensowohl österreichisch als auch altbayerisch: einklemmen
  • Eismänner (m) → nur Plural, sowohl österreichisch als auch süddeutsch für: Eisheilige (in Norddeutschland: 11. bis 13. Mai, hier: 12. bis 14. Mai)
  • Eitrige (Dialekt) → Käsekrainer
  • Elite → [österreichische Aussprache selten auch: -lit; französisch]
  • Endel (n)/endelnWebkante/einfassen (Stoffrand)
  • Engrossist (m) → Grossist
  • entrisch oder enterisch &rarr (auch altbayerisch); nicht ganz geheuer
  • Eprouvette (f) → Probierröhrchen, Reagenzgläser (für chemische Versuche)
  • Erdapfel (auch in Altbayern, Württemberg und regional darüber hinaus), -birne; GrundbirneKartoffel
  • Er(ge)tag (veraltet; auch in Altbayern) → Dienstag
  • Erlag (m) → nur Singular: Hinterlegung
  • ErlagscheinZahlschein für Bareinzahlungen oder Überweisungen
  • EvidenzHerleitung und Darstellung eines Lagerbestands; Nachweis, Akte (vgl. Evidenzbüro)
  • Exekution (z. B. in Wörtern wie Exekutor, Gehaltsexekution) → Pfändung
  • Exekutorug. für Gerichtsvollzieher

F

In der Fleischerei gibts Putengeselchts, Wurstknödl, Leberkäs, faschierte Laibchen und natürlich Schnitzel
  • fadisieren (sich) → sich langweilen
  • Fadl (s) → Ferkel, junges Schwein
  • Fadlschneider (m) → landwirtschaftliche Hilfskraft für das Kastrieren vonFadl
  • FallottGauner, Spitzbube
  • Faschiertes (regional auch in Altbayern) → Hackfleisch
  • Fassbinder (auch in Altbayern) → Küfer
  • FauteuilPolstersessel
  • Feber (teilweise auch in Altbayern) → Februar (teilweise auch in Österreich verwendet)
  • FederpennalFedermappe[1][2]
  • Feit(e)l (auch in Altbayern) → kleines Messer, „Jausen-/Brotzeitmesser“, Taschenmesser, großes Messer!
  • fertenim Vorjahr (auch in der fränkischen Schweiz)
  • Feschak (m)→ fescher Mann
  • fettbetrunken
  • Fetzen (m) → eine Fünf, bzw. „nicht genügend“ → Schulnote; auch: Fahne (Betrunkenheit)
  • Fetzenlaberl (n) → umgangsspr. für Fußball
  • Fetzenschädel (m) (auch in Altbayern)→ derbes, umgangssprachliches Schimpfwort
  • Fisolen (Wien), Strankalan (Kärnten), Bohnschoten, Bohnschårln (Steiermark) → Grüne Bohnen
  • Fix Laudon!, Fluch
  • Fleischhacker (m) oder Fleischhauer (m) für Fleischer, Metzger
  • Fleischlaibchen, -laiberl (gespr. oft: Fleischlaaberl, auch in Schwaben) → Frikadelle
  • Flieder (m) → (umgangspr.) Geld (auch: Moos, Kies)
  • Fluchtachterl (n) → letztes Glas Wein vor dem Aufbruch (selten auch für andere alkoholische Getränke verwendet und nicht zwangsläufig ein Achterl)
  • Fotzen (f) (auch in Altbayern) → mundartlich, derb: Ohrfeige (Wiener Dialekt); Auch verwendet für: derb: Mund; Frau (als Schimpfwort); vulgär für Vagina
  • Fotzhobel (m) (auch in Altbayern)→ mundartlich für: Mundharmonika
  • Frankfurter (Würstel) → Wiener Würstchen (auch in Vorarlberg), in OstbayernDuana-Würstel
  • Frittatenin Streifen geschnittene Eierkuchen als Suppeneinlage
  • FußgeherzoneFußgängerzone
  • führen (jemanden) → fahren (jemanden)
  • Funze (f) → schwache Beleuchtung
  • Fut (f) (auch in Altbayern) → vulgär für Vagina etym fututio: lat. Beischlaf

G

  • gefinkeltschlau, raffiniert
  • geh! → (Ausruf) „Das gibt's doch nicht!“, „Was soll denn das?“, häufig auchNa geh!“
  • Gelse (f) → Mücke (vor allem Stechmücke)
  • Gendarmerie (f), uniformierte Polizei außerhalb der Städte, 2005 in die Polizei übergeführt
  • Germ (m/f) (auch in Altbayern) → Hefe
  • Geschoß (n) (auch in Altbayern) → Geschoss (andere Schreib- und Sprechweise: langes -o-)
  • Geselchtes (n) (auch in Altbayern) → Kasseler
  • Gespritzter (m) (auch: G'spritzter) → Wein mit Mineralwasser; (umgangsspr.) Betrunkener, verwirrte Person
  • Gewand (n) (auch in Altbayern) → normale Kleider, Kleidung (in Deutschland nurPrunkgewand“)
  • Gewurl (n) (auch in Altbayern) → Gewusel, Gedränge
  • Gitschn (m) → Mädchen
  • Golatsche (f) (teilweise auch in Altbayern) → Kolatsche
  • Grammel (f) (Gremmeln in Altbayern) → Griebe
  • Grüß Gott (n) (auch in Bayern und Württemberg) → je nach Tageszeit Guten Morgen, Guten Tag, Guten Abend
  • G'schamster DienerGehorsamster Diener, alte wienerische Höflichkeitsfloskel.
  • Gugerschecken (auch Guckerschecken) (umgangssprachlich) → Sommersprossen (vor allem in Ostösterreich)

H

Kaffee trinkt man aus Häferln
  • Haberer (m) → Kumpel, Freund
  • hackelnarbeiten
  • Hackn (f) → Arbeit, Arbeitsstelle
  • hatschen (auch in Altbayern) → langsam bzw. mühevoll gehen; hinken
  • Häferl (n; auch in Altbayern), Heferlhohe Tasse
  • Hafer (m) (auch in Altbayern) → Kanne
  • Häfen (m) → Gefängnis
  • hättiwari (auch in Altbayern) → „hätte ichwäre ich“ (Selbstmitleid)
  • Häusl (n) (auch in Altbayern; Schwaben) → WC
  • Hetscherl (n) → Hagebutte
  • heuer (auch im gesamten süddeutschen Raum und in der Schweiz) → dieses Jahr
  • Heurigediesjährige (heurige) Kartoffel (nicht zu verwechseln mit Heuriger)
  • Heuriger (m; vor allem in Niederösterreich und Wien) → Buschenschank, Ausschank ausschließlich eigener Weine eines Winzers mit kaltem, ev. auch warmem Buffet
  • Heizhaus (n) → Bahnbetriebswerk, Lokschuppen
  • Hieferl, Hüferl, Hieferschwanzl, Hüferschwanzl (n) → Wiener Dialekt: eine Rindfleischsorte
  • Hofrateiner der ranghöchsten Amtstitel sowie ein Berufs(Ehren-)titel für leitende Beamte
  • HochschaubahnAchterbahn
  • Holler (m; auch in Süddeutschland) → Holunder bzw. Unsinn (ugs.)
  • Hosensack (m, auch in Altbayern und der Schweiz) → Hosentasche

I

  • i-Tipferl (n) → der Punkt auf demi“; wesentliche Kleinigkeit
  • i-Tipferlreiter (m) → rechthaberischer Mensch, Prinzipienreiter
  • Installateur (m; auch in Altbayern) → Klempner

J

  • Jänner (m) (mundartlich auch in Altbayern; früher im gesamten süddeutschen Raum) → Januar
  • Jause (f) kommt von slowen.: južinaMittagessen“, Zwischenmahlzeit vor- oder meist nachmittags
  • JungfernbratenLendenbraten vom Schwein (analog zu tschechisch panenka)
  • juridischjuristisch: die Rechtswissenschaft betreffend
  • Journaldienst (m)→ Bereitschaftsdienst
  • Jus (n; Sg.; auch in der Schweiz) → Jura (Rechtswissenschaften): Plural von Jus

K

Kipferl und Kolatschen
  • Kajola (f, Südösterreich) → Schubkarren
  • KapazunderKoryphäe, fähiger Mensch
  • Karfiol (m; aus dem Italienischen, auch in Süddeutschland) → Blumenkohl
  • Karotte (f; auch in Süddeutschland neben Gelbe Rübe) → Möhre
  • Kassa (f; auch in der Schweiz) → Kasse, Schalter
  • Kasten (m; auch in Süddeutschland und der Schweiz) → Schrank
  • Kiberer (m; aus dem jiddischen) → Polizist
  • Kipferl (n; auch in Altbayern, in Süddeutschland als Kipf, in der Schweiz als Gipfeli) → Hörnchen
  • Klappe (f; auch Tschechischklapka“) → Nebenstelle, Durchwahlnummer (Telefon)
  • Kletze (f; auch in Altbayern) → Dörrbirne, auch allgemein Dörrobst
  • Klub (m) → Fraktion
  • Klubchef bzw. Klubobmann (m) → Fraktionsvorsitzender
  • Kluppe (f; auch in Altbayern) → Wäscheklammer
  • Knödel (Singular, Plural) (auch in Süddeutschland, vgl. mit tschechischemknedlík“, ugs. „knedla“ ) → Kloß (Singular), Klöße (Plural)
  • Kohlrübe (f; Wien, Wiener Kochbücher)→ Kohlrabi
  • Kohlsprossen (f, nur im Plural)/Sprossenkohl (m) → Rosenkohl
  • Kolatsche (f; aus dem Tschechischenkoláč“; auch in Altbayern) → mit Marmelade (auch Powidl) und Rosinen gefüllter Kuchen, in Wien und Niederösterreich eher: Golatsche
  • kommod (auch in Altbayern) → angenehm, bequem (in Kärnten/Steiermark: kamot)
  • Koschpl (f) → (steir. von) Kochspüle; urspr. Abwaschwasser, das als Sautrank an die Schweine verfüttert wird
  • Kracherl (n) (auch in Altbayern), in Österreich veraltet für mit Kohlensäure abgefüllte Limonade, früher zumeist in einer speziellen Flasche mit Glaskugelverschluss, der beim Öffnen krachte
  • Krainer (f; von Krain: Westteil von Slowenien) (auch in Altbayern) → Wurst, die meist gesotten wird (aus Slowenien stammendKranjska Klobasa“)
  • Krachen, Krachn (f) → Schusswaffe (das a wird Richtung o verdumpft gesprochen)
  • Krampen (m; auch in Altbayern) → Spitzhacke
  • Kredenzspezielles Möbelstück mit Ablagefläche und Kästchen (auch Tschechisch, Slowenisch, Kroatisch)
  • Kren (m; slawisches Lehnwort, auch in Bayern) → Meerrettich
  • Krätze (f) → Wundschorf; umgangspr. Taugenichts
  • Krida (f) → die betrügerische Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit
  • Krügerl (n) → kleiner Krug; in Südösterreich v. a. in der Bedeutungein halber Liter offenes Bier
  • Kübel (m; auch im gesamten Deutschland)→ Eimer
  • Kuchen (m) → engere Bedeutung als in Deutschland, meist für rechteckige, gebackene Mehlspeisen
  • Kücken (n) → Küken
  • Kukuruz (m; slawisches Lehnwort, auch in Ostbayern) → Mais
  • Kundmachung (f) (auch in Deutschland) → Bekanntmachung
  • Kuss/Buss(er)l/Bussi (m/n) → sowohl in Österreich als auch in Altbayern für: Küsschen, Büss (regional), Schmatz (regional), Guschl (regional)

L

Leintücher
  • Lackl (m; auch in Altbayern) → ein großer (ggf. auch ungehobelter) Mensch
  • Landl (n) → kleines Land, aber auch umgangsspr.: Landesgericht bzw. Landesgerichtliche Gefangenenhaus (→ Häfn)
  • Leermeldung (f) → Fehlanzeige
  • Leiberl, Leibchen (n; auch in Altbayern) → T-Shirt, Trikot (Hemd)
  • LeichenbeschauLeichenschau
  • Leintuch (n) → Betttuch
  • leiwand (Wienerisch, aber auch sonst recht verbreitet) → gut, toll
  • Lenker (m; nur in Österreich, hier jedoch hochsprachlich) → Fahrer (eines Kraftfahrzeuges)
  • Lokalaugenschein (m) → Ortstermin
  • Lungenbraten (m) → eine Fleischsorte (Filet/Lendenbraten)
  • Lurch (m) → knäuelartige Staubansammlung (Staubmaus)
  • Luster (m; auch in Altbayern) → Lüster (Kronleuchter)

M

Mehlspeis (hier sogar im Singular)
  • Marille (f; aus dem Spanischen, auch in Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Slowakei, regional auch in Altbayern) → Aprikose
  • Marmelade (f) → Konfitüre
  • Marmeladinger (m) → Bezeichnung für (Nord)deutsche
  • Maroni (f; auch in Altbayern und der Schweiz) → Esskastanie, Edelkastanie
  • Masche (f), Bandschleife
  • Mascherl (n) → Fliege (Bekleidungsstück), kleine Bandschleife
  • Matura (f;, informell; auch in der Schweiz, Italien, Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Polen) → Reifeprüfung, Abitur
Die Reifeprüfung heißt informell Matura
  • Maxerl (n) → Strichmännchen
  • Mehlspeise (f; auch in Altbayern) → Süßspeise
  • MelangeMilchkaffee mit schäumender Milch
  • Melanzani (f; aus dem Italienischen) → Aubergine
  • Mesner/Mesmer/Messner (m; auch in Bayern) → Küster
  • MezieSchnäppchen (vor allem in Ostösterreich), auf dem i betont
  • Mist (m; auch in Altbayern) → Abfall, Schmutz, Müll
  • Mischung (f) → verdünnte Weinmischung (weiße oder rote)
  • Mistkübel (m; auch in Altbayern) → Abfalleimer
  • Mistplatz (m) → Abfallsammelstelle
  • Mitvergangenheit (f) → Präteritum
  • Most (m; auch in Altbayern, Württemberg und der Schweiz) → je nach Region: Apfelwein, Traubenmost

N

  • Nagelewilde Nelke (vgl. veraltet Näglein:mit Näglein besteckt schlüpf unter die Deck“)
  • neidig (auch in Altbayern) → neidisch
  • sich niedersetzen (auch in Altbayern), sich niederlegen (auch in Altbayern) → hinsetzen (sich), hinlegen (sich), (niederlegen = auch für schlafen gehen)
  • Nachtkastl (n) (auch in Altbayern), Nachtkästchen (n) → Nachttisch
  • Nationalrat (m; auch in der Schweiz) → Bezeichnung für eine Kammer des Parlaments
  • Nudel (f, auch in Altbayern) → eine Teigware, auch gefüllt (auch tschechisch:nudle“); im Wiener Dialekt (auch in Altbayern) auch Bezeichnung für eine umtriebige, eventuell auch nicht besonders intelligente jüngere Frau

O

  • Obers, Schlagobers (n) (regional auch in Altbayern) → Schlagrahm, Schlagsahne
  • Ohrwaschel (n; auch in Altbayern) → (im Raum Wien gebräuchlich, Dialekt, derb) Ohr(en)
  • Ordination (f) → Arztpraxis, ärztliche Sprechstunde (auch tschechisch:ordinace“)
  • oposchnumgangspr. (aus dem jiddischen) abhauen
  • Owezahra, Owizahra (m) → einer der wenig arbeitet (wörtlich: Hinunterzieher)
  • owizahn ("hinabzerren") → faulenzen, faul sein

P

Polster
  • Palatschinke(n) (f; außerhalb Deutschlands in ganz Mitteleuropa gebräuchlich, urspr. romanisches Lehnwort, das sich über das Ungarische, Rumänische, letztendlich vom lateinischen placenta für Kuchen ableitet) → Eierkuchen, Pfannkuchen
  • Panier (f; auch in Altbayern) → Überbackung (Panierung) z. B. bei Wiener Schnitzel; scherzhaft für: Kleidung
  • Parte (f) → Todesanzeige
  • Patschen (m; auch in Altbayern) → Hausschuhe, Pantoffel
  • Patschen (m) → Reifenpanne (ugs.)
  • Paradeiser (n; auch in Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Slowakei, Ungarn) → Tomate (auch in Kärnten, Vorarlberg, Tirol)
  • penzen (benzen) (auch in Altbayern) → beharrlich bitten (oft mit einem wimmernden Unterton)
  • PetergstammAlpenschlüsselblume, Aurikel
  • Pfiff (m) → in Südösterreich auch fürein Achtelliter offenes Bier
  • pickenkleben, klebrig sein
  • Pickerl (n; auch in Altbayern) → Aufkleber, Sticker; ugs. für die §57-a Prüfplakette; Maut- oder Autobahnpickerl für die österreichische Autobahn-Vignette
  • pickig (auch in Altbayern) → klebrig (Dialekt)
Das Gewand bringt man in die Putzerei
  • Piefkedeutscher Staatsbürger (meist augenzwinkernd)
  • Plastiksackerl (n; auch in Altbayern) → Plastiktüte
  • Plutzer/Blutzer (m) → Kürbis; ein Steingefäß; kugelförmiger, enghalsiger Tonkrug; scherzhaft: Kopf
  • Pönale (n) → Geldbuße, die bei der Überschreitung einer vertraglich vereinbarten Frist bezahlt werden muss.
  • Polizze (f) → (Versicherungs-)Police
  • Polster (m; auch in Altbayern) → Kissen
  • Pölzung (f) → Verbau
  • Powidl (m; aus dem Tschechischen) → Zwetschkenmarmelade/-mus; salopp, ostösterreichisch in der Wendung: das ist mir Powidl (Wurst, Blunzen, egal)
  • Powidltascherl (n)/Powidltatschkerl (n; besonders Wiener Dialekt) → eine (böhmische) Mehlspeise
  • präpotent; Präpotenz (f) → Überheblichkeit, Unverschämtheit
  • Primarius (m; oft auch nur Primar, auch im Tschechischen) → Chefarzt
  • Puffe, Puffn (f) → Schusswaffe (Dialekt)

Q

  • QuirlMixaufsatz

R

Neujahrswünsche vom Rauchfangkehrer
  • Rahm, Schlagrahm (auch in Altbayern, Baden-Württemberg, Schweiz) → Schlagsahne
  • Rahm (Wien, Wiener Kochbücher)→ saure Sahne, Sauerrahm
  • Ratz (m)→ Ratte
  • Rauchfang (m; regional auch in Altbayern) → Schornstein, Kamin
  • RauchfangkehrerSchornsteinfeger, Kaminkehrer
  • RealitätenImmobilien
  • RechnungKassenbon
  • Rettung (f) → Notarzt, Krankenwagen
  • Reindl (auch in Altbayern) → Pfanne, Kochtopf
  • rehrn, rean (auch in Altbayern) → heulen, weinen, klagen (Dialekt)
  • reversieren, mit dem Auto zurücksetzen oder umdrehen
  • Ribis(e)l (f; vom lateinischen Ribes; auch in Niederbayern, Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Ungarn) → Johannisbeere (auch in Kärnten, Vorarlberg)/Ribiselsaft (m) → Johannisbeersaft
  • RigatzeJostabeere
  • RingelspielKarussell
  • Röster (m) → Kompott, insb. Zwetschkenröster, Beigabe zu manchen Süßspeisen
  • Rodel (f) (auch in Altbayern) → Sackkarre oder kleinerer Schlitten (z. B. Rennrodel)
  • Rohr (auch in Altbayern, Serbien: rerna) → Backofen
  • Rufzeichen (n) (auch in Altbayern) → Ausrufezeichen, Ausrufungszeichen

S

Stiege
  • Sackerl (Sack) (n/m; auch in Altbayern) → Tüte, →Plastiktüte
  • Sacktuch (n) → Taschentuch
  • Sauce Tatare (f) → Remouladensoße, Tataren-Sauce
  • Salettl, Salettel (n) (auch in Altbayern) → Gartenpavillon
  • Sandler (m) (auch in Altbayern) → Obdachloser
  • Schachtelwirt (m) → McDonalds Restaurant (ironisch)
  • Schale, Häferl (f/n; auch in Altbayern) → Tasse
  • schauen (hochdeutscher Begriff, auch in ganz Deutschland gebräuchlich) → sehen
  • Scheibtruhe (f) → Schubkarre
  • schiach (schirch) (auch in Altbayern) → hässlich
  • Schlagobers (n), Schlagrahm, Schlag (m; auch in Altbayern) → Sahne, (siehe auch Obers)
  • Schlapfen (m; auch in Altbayern) → Pantoffel, im Dialekt auch Mund (halt dein Schlapfen= sei still)
  • Schlegel/Schlögel (m; auch in Altbayern) → Hinterschenkel (z. B. des Kalbs)
  • Schlier (m; nur Singular) (auch in Altbayern) → Mergel
  • Schmankerl (n; auch in Altbayern) → Leckerbissen
  • Schmafu (m) → Blödsinn, Schwachsinn
  • Schmatt(es) (m) → Trinkgeld
  • Schmus (m) → (aus dem jidd.) Gerücht, aber auch Blödsinn
  • schnaxeln (auch in Altbayern) → miteinander schlafen, Liebe machen
  • Schneuztuch (Schneuzquadrat) (n; auch in Altbayern) → Taschentuch
  • Schnürlsamt (m) → Cord/Kordsamt
  • Schrick (m) → Sprung in einer Schüssel, einem Glas, einer Tasse oder aber auch in einer Mauer
  • Schuhband (n; auch in Altbayern) → Schnürsenkel
  • Schwammerl (n; auch in Altbayern) → Pilz
  • Schwarzbeere (f; auch regional in Altbayern) → Blaubeere bzw Heidelbeere
  • Sechzehner BlechOttakringer Bier Ottakring16. Bezirk Wiens
  • Seid(e)l (n) → 0,35 l offenes Bier (nördlich des Semmerings; südlich:1 Glas Bier)
  • sekkierenbelästigen, quälen, hänseln, necken (von italienisch seccare)
  • Semmel(f; auch regional in Altbayern) → Brötchen
  • Sessel (m; auch in Altbayern) → Stuhl
  • Sesselleiste (f) → Fußleiste
  • Servus (n; auch in Altbayern, Schwaben, Franken, Ungarn, Slowenien; Polen: Serwus, Rumänien: Serbus) abgeleitet von lat. servus = Diener; vgl. auch die in Wien früher gebräuchliche höfliche BegrüßungGschamster Dienerfür "Ihr gehorsamster Diener") → Hallo, aber auch als Verabschiedung: Auf Wiedersehen, Tschüss (norddt.)...
  • Soletti (n) → sehr dünne Salzstange
  • Spagat (m; aus dem Italienischen, auch in Altbayern, Tschechien, Kroatien gebräuchlich) → Bindfaden
  • Spital (n; auch in Altbayern, Schweiz) → Krankenhaus
  • Sprossenkohl (m) → siehe Kohlsprossen
  • Stanitzel (n; auch z. B.: Eis-) → Tüte
  • StaubzuckerPuderzucker
  • Staunzen (f; auch in Altbayern) → Mücke
  • Stelze oder Haxen (f; auch in Altbayern) → Eisbein
  • Stefanitag (m; auch in Altbayern) → 2. Weihnachtsfeiertag
  • Stiege (f; auch in Altbayern) → Treppe
  • Striezel (m; auch in Altbayern) → Hefezopf
  • sudernsich (pausenlos) beklagen
  • Szepter (n) → Zepter

T

Tafelspitz, Meisl und Scherzel
  • tachinieren (Tachinierer (m))→ faulenzen, „sich durch Überbetonen von Problemchen vor der Arbeit drücken wollen
  • TagsatzungGerichtstermin in Zivilsachen
  • Tasse (f) → oft für flache Gefäße, z. B. Duschtasse, Fleischtasse (= Assiette); auch Untertasse
  • TaxilenkerTaxichauffeur, Taxifahrer
  • Taxler (m; auch in Altbayern) → der Taxifahrer, Chauffeur
  • TeebutterMarkenbutter
  • Topfen (m; auch in Altbayern) → Quark, im Dialekt auch: Unsinn
  • Torteallgemeiner auch für diverse Mehlspeisen, die in Deutschland eherKuchengenannt werden
  • Trafik (f; eigentlich Tabaktrafik auch in Ungarn, Tschechien) → Verkaufsstelle für Tabakwaren, Zeitungen und Magazine; vergleichbar einem Kioskwird am i betont
  • Trennwart (m), veraltetFI (Schutzschalter für elektrische Anlagen)
  • trenzensabbern; Flüssigkeit verspritzen; Weinen
  • TreppelwegLeinpfad
  • Trum(m) (n; auch in Altbayern) → großes Stück (Dialekt)
  • Tschick (teilweise auch in Altbayern) → Zigarette
  • Tuchent (f; auch in Ostbayern) Ableitung von tschech. DuchnaBettdecke)
  • (sich) tummeln (auch in Altbayern) → (sich) beeilen
  • (der/das) Tunnel (n, Betonung auf dem E; auch in Altbayern) → Tunnel
  • Türken (der) → Mais
  • Türschnalle (f; auch in Altbayern) → Türklinke

U

  • Überling (m) → übersteigender Teil, (Betrag etc.)
  • Übersiedelung (f) → Umzug
  • urassen (auch in Altbayern) → verschwenden
  • Urgenz (f) → Dringlichkeit
  • Urgenzschreiben (n) → Schriftstück, mit dem etwasurgiert wurde
  • urgierendrängen, dass etwas erledigt wird, nachfragen, einfordern (im Geschäftsverkehr gebräuchlich)
  • Untam (m) → unbeholfener Mensch, auch: unhandlicher Gegenstand
  • unterfertigenunterschreiben

V

  • Veigerl (n; auch in Altbayern) → Veilchen
  • Verkühlung (f; auch in Altbayern) → Erkältung
  • auf etwas vergessen (auch in Altbayern) → etwas vergessen (siehe auch tschechisch: zapomenout na)
  • Verschub (m) → Rangierdienst
  • Vogerlsalat – (auch in Altbayern), Rapunzelsalat (m) → Feldsalat, Rapunzelsalat
  • vorferten (auch in Altbayern, fränkische Schweiz) → vor zwei Jahren
  • Vorrang (m) → Vorfahrt

W

Weckerl sind kleine Wecken
  • wachelnetwas andauernd schwenken (z.B.: rote Fahne beim Rangieren eines Eisenbahnfahrzeugs)
  • Watsche/n (f) (auch in Altbayern), Tätschen/Dätschen (vontatschen“ → „klatschen“) → Ohrfeige
  • Weckerl (n), jede Form von Brötchen die keine Semmel, Semmerl oder Flesserl ist, kleiner Wecken
  • Weichsel (f) (auch in Altbayern) → Sauerkirsche (Ableitung von lat. „viscum“ =Mistel, Vogelleim (wurde aus dem Harz der Weichsel gewonnen.))
  • weiters (auch in Altbayern) → weiterhin (in der Bedeutung: darüber hinaus) bzw. außerdem
  • Werkzeugkiste (f) → Werkzeugkasten
  • Wiederschaun (n; auch in Bayern) → Wiedersehen
  • Wimmerl (n) (auch in Altbayern) → 1.: der (Gesichts-)Pickel, 2.: kleine Bauchtasche
  • wuzelnetwas zwischen den Fingern drehen (eine Zigarette selber drehen), Tischfußball spielen
  • Wuzerlkleine, von Hand geformte Röllchen aus Kartoffelteig (ähnlich wie Schupfnudeln)
  • Wuzler (m) → Tischfussball

Z

Zigaretten (Tschick) kauft man in der Trafik
  • zaach (auch in Altbayern) → zäh
  • zausigzerzaust, zerrauft (Haare)
  • zeitlichüblicherweise: die Zeit betreffend; irdisch, vergänglich; in Österreich regional auch: zeitig, früh
  • zensurierenzensieren
  • (Doppel-)Zentner (m; Abkürzung: dz; 1dz = 100 kg; in Österreich, der Schweiz und Altbayern) → Zentner (m; Abkürzung: Ztr.; 1Ztr. = 100 Pfund = 50 kg)
  • Zeremonie (f) → [österreichische Aussprache nur: -monj? mit Betonung auf demo“]
  • ZibebeRosine
  • Ziment (n; auch in Altbayern) → metallenes, zylindrisches Hohlmaß (der Gastwirte)
  • zimentieren (auch in Altbayern) → mit dem Ziment abmessen
  • Zimmerfrau (f) → (Unter-)Vermieterin eines Zimmers
  • Zniachterl (n; auch in Altbayern) → schwächlicher Mensch, halbe Portion
  • ZoresÄrger, Probleme
  • Zuckerl (n; auch in Altbayern) → Bonbon
  • Zugehör (n) (nur in juristischer Fachsprache gebräuchlich) → sowohl im Österreichischen als auch in der Schweiz für: Zubehör
  • Zugförderung (f) → Bahnbetriebswerk, Traktion
  • Zugsführer (m) → Zugführer, militärischer Dienstgrad
  • Zugsverkehr (m) → Zugverkehr
  • zuhause (sein, bleiben) → sowohl im Österreichischen als auch in der Schweiz übliche Form von: zu Hause (sein, bleiben); in Deutschland seit August 2006 auch zulässig
  • zuhausegehennach Hause gehen (nur im Dialekt: zhausgehn)
  • zum Fleiß [etwas tun] → mit voller Absicht [etwas tun], z.B. "Jemanden zum Fleiß ärgern"
  • zurückschieben (mit dem Auto) → zurücksetzen
  • zusperren (auch in Altbayern) → abschließen
  • Zuwaage (f) (auch in Altbayern) → sowohl in Österreich als auch in Altbayern für: Knochenzugabe (beim Fleisch)
  • zuzeln/zutzeln (auch in Altbayern) → saugen, lutschen; Bsp.: ein Bonbon/an etwas zuzeln
  • Zuzz(i) (m) → Schnuller
  • Zwetschke (f) → entlehnt aus lat. damascena (Frucht aus Damaskus), bairisch, schwäbisch, schweizerisch, badisch, (kur)pfälzisch: Zwetschge; sonst: Zwetsche = blaue, längliche Pflaumenart (vgl. tschechischšvestka“)
  • Zwutschgerl (n, auch in Altbayern) → kleines Stück; auch: kleinwüchsiger Mensch

Siehe auch

Mundart, Regionale Küchenbegriffe

Literatur

  • Lutz J. Heinrich: Wörterbuch der Austriazismen. 7. Auflage. Eigenverlag, Linz 2006, Bezug: [1]
  • Robert Sedlaczek: Das österreichische Deutsch. Wie wir uns von unserem großen Nachbarn unterscheiden. Ueberreuter Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8000-7075-8.
  • Wolfgang Teuschl: Wiener Dialekt Lexikon. Residenz Verlag, St. Pölten 2007, ISBN 978-3-7017-1464-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stephan Elspaß, Robert Möller: Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA) – Vierte Runde: Ergebnisse, Behältnis für Schreibutensilien, 21. Dezember 2007
  2. Gregor Retti: Datenbank zur deutschen Sprache in Österreich: Federpennal, das, Substantiv, Kompositum, Bedeutung: Etui für Schreibzeug, Abruf: 22. März 2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Austriazismen — Austriazismen, den Deutsch Österreichern eigentümliche Ausdrücke …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Liste von Austriazismen — In dieser Liste von Austriazismen sind alphabetisch geordnet einige speziell in Österreich gebräuchliche Wörter verzeichnet, die in ihrer Mehrzahl nicht als dialektal, sondern gemäß dem plurizentrischen Konzept der deutschen Sprache als ebenso… …   Deutsch Wikipedia

  • Austriakum — Österreichisches Deutsch Gesprochen in Österreich Sprecher ungefähr 8,2 Millionen Linguistische Klassifikation Indogermanische Sprachen Germanische Sprachen Westgermanische Sprachen …   Deutsch Wikipedia

  • BRD-Deutsch — Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt (vgl. Ammon 1995:… …   Deutsch Wikipedia

  • BRD-Sprache — Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt (vgl. Ammon 1995:… …   Deutsch Wikipedia

  • Binnendeutsch — Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt (vgl. Ammon 1995:… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesgermanismus — Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt (vgl. Ammon 1995:… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Sprache in Österreich — Österreichisches Deutsch Gesprochen in Österreich Sprecher ungefähr 8,2 Millionen Linguistische Klassifikation Indogermanische Sprachen Germanische Sprachen Westgermanische Sprachen …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Deutsch — Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt (vgl. Ammon 1995:… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschlanddeutsch — Bundesdeutsches Hochdeutsch (auch kurz Bundesdeutsch), Binnendeutsch, BRD Deutsch, deutsch(ländisch)es Deutsch, Deutschländisch oder bisweilen Deutschlanddeutsch und in Bezug auf die Zeit vor 1945 auch Reichsdeutsch genannt (vgl. Ammon 1995:… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/116652 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”