- Ausscheidungsorgan
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Als Exkretion (v. lat.: excernere = ausscheiden) wird die Ausscheidung unerwünschter körpereigener Stoffwechselprodukte und körperfremder Stoffe aus dem Körper in die Umwelt bezeichnet. Dieser Vorgang ist überlebenswichtig. Wird er zu lange unterbrochen, führt die Ansammlung schädigender Substanzen im Körper zu einer Vergiftung. Die Produkte dieses Vorganges werden Exkrete oder auch Ausscheidungen genannt.
Die Exkretion ist ein aktiver Vorgang und nicht zu verwechseln mit einer passiven Abgabe von Substanzen an die Umwelt, wie beispielsweise bei der Diffusion überschüssigen Kohlenstoffdioxids aus dem Blut in die Atemluft.
Demgegenüber schließt Sekretion als allgemeiner Überbegriff für die Absonderung von Biomolekülen und Flüssigkeiten aus Zellen – neben der Exkretion – vor allen Dingen auch die Abgabe nützlicher Stoffe innerhalb des Körpers mit ein.
Inhaltsverzeichnis
Physiologie bei Tieren
Wirbeltiere
Wirbeltiere verfügen über eine ganze Reihe von Exkretionsorganen. Sie entfernen unerwünschte Stoffe direkt oder nach Umwandlung aus dem Körper:
Wasserlösliche Substanzen werden größtenteils durch die Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin abgegeben (renale Exkretion). Das zentrale Stoffwechselorgan Leber ist oftmals verantwortlich für die Umwandlung von Substanzen in eine Form, die eine Ausscheidung ermöglicht. Einen Teil davon wandelt sie zur Ausscheidung über die Nieren in eine wasserlösliche Form um. Einen weiteren Teil gibt die Leber über die Galle in den Darm ab (biliäre Exkretion). Dort werden sie, zusammen mit den darmeigenen Ausscheidungen, zu einem Teil der Fäzes.
Weitere Ausscheidungsorgane sind die Lunge, die Speicheldrüsen und die Haut mit ihren Talg- und Schweißdrüsen.
Vögel
Als Besonderheit können einige Seevögel durch extrarenale (nicht über die Nieren laufende) Exkretion das mit dem Meerwasser aufgenommene überschüssige Salz effizient über so genannte Salzdrüsen ausscheiden und somit auch Salzwasser trinken.
Fische und Amphibien
Bei den meisten Knochenfischen und den Larven vieler Amphibien erfolgt die Exkretion von Stickstoffverbindungen zum größten Teil als Ammoniak/Ammonium noch durch die Kiemen und nicht über die Niere.
Insekten
Bei Insekten werden die Abfallstoffe des Stoffwechsels mittels eines Systems Malpighischer Gefäße ausgeschieden. Die auszuscheidenden Substanzen diffundieren oder werden aktiv in die Gefäße transportiert und von diesen in den Enddarm geleitet. Dort erfolgt dann der Entzug von Wasser und Ionen. Die restlichen Exkrete werden dann zusammen mit den Fäkalien ausgeschieden.
Weitere Tiere
Zur Exkretion und Osmoregulation gibt es bei einzelnen Tiergruppen weitere spezielle Organe:
- kontraktile Vakuolen (bei im Süßwasser lebenden Einzellern)
- Protonephridien bei Plattwürmern (Plathelminthes) und vielen Larven der Spiralia
- Metanephridien bei Ringelwürmern (Annelida) und weiteren Tieren mit einem Coelom
- Antennendrüsen bei einigen Krebstieren
- Coxaldrüsen bei Spinnentieren
Exkretion bei Pflanzen
Auch bei Pflanzen spricht man von Exkretion, wenn für den Organismus schädliche Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden. Oft geschieht das über spezielle Exkretions- oder Absonderungsgewebe. Der Übergang zu Sekreten, also Verbindungen, die außerhalb des Organismus noch bestimmte Funktionen erfüllen (z.B. Anlockung von Bestäubern oder antibiotische Verbindungen) ist bei Pflanzen häufig fließend.
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