- Raphigrafie
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Als Raphigrafie bzw. Raphigraphie (auch: Raphigraphy) bezeichnete Louis Braille seine 1839 zusätzlich erarbeitete Punktschrift für die Darstellung der lateinischen Buchstaben.
Nachdem sich die Brailleschrift von Louis Braille als effektive Blindenschrift bei seinen Schülern und Mitschülern langsam durchsetzte, entstand ein neues Problem: Brailles Mitschüler wollten nun auch Briefe nach Hause schreiben, aber dort konnte niemand ihre Schrift lesen. Deshalb entwickelte Louis Braille ein weiteres Punktschrift-System, mit dessen Hilfe die blinden Schüler auch Angehörigen und Freunden schreiben konnten, die die Brailleschrift noch nicht kannten.
Im Jahre 1839 veröffentlichte er seine Raphigraphy in Form von langen Zahlenkolonnen, mit deren Hilfe die Klein- und Großbuchstaben des lateinischen Alphabets sowie Ziffern und Satzzeichen nur aus Punkten gebildet werden konnten, die einem strengen Raster folgten. Seine Buchstaben waren zehn Punkte hoch und unterschiedlich breit, Durch den Zahlencode waren die Blinden erstmals in der Lage, lateinische Buchstaben sauber zu schreiben.
Diese Buchstaben waren wegen ihrer Höhe von zehn Punkten trotz Raster für Blinde nicht einfach zu schreiben. Es dauerte deshalb auch nicht lange, bis von Brailles Freunden die erste Apparatur gebaut wurde, die alle Punkte eines Buchstabens gleichzeitig ins Papier drücken konnte. Die ersten Schreibmaschinen wurden erfunden und verdrängten trotz der Unmöglichkeit für Blinde, deren Schrift zu lesen, schnell die komplizierte Raphigrafie, die dadurch wieder in Vergessenheit geriet.
Weblinks
- Die Raphigrafie von Louis Braille aus dem Jahr 1839, Zeichensatz optisch aufgearbeitet
- Quelle: Louis Braille: Broschüre aus dem Jahr 1839
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