Rappbodetalsperre

Rappbodetalsperre
Rappbode-Talsperre
Lage: Landkreis Harz
Zuflüsse: Hassel, Rappbode
Abflüsse: Rappbode
Größere Orte in der Nähe: Hasselfelde, Wendefurth
Geographische Lage 51° 43′ 50″ N, 10° 52′ 38″ O51.73055555555610.8772222222227Koordinaten: 51° 43′ 50″ N, 10° 52′ 38″ O
Daten Bauwerk
Bauzeit: 1952–1959
Höhe über Talsohle: 90 mdep1
Höhe über Gründungssohle: 106 mdep1
Bauwerksvolumen: 857.000 m³dep1
Kronenlänge: 415 mdep1
Kronenbreite: 12,50 mdep1
Kraftwerksleistung: 5,5 MWdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 390 hadep1
Speicherraum: 109,08 Mio. m³dep1
Einzugsgebiet: 269,00 km²dep1
Blick vom Roten Stein

Die Rappbode-Talsperre ist die größte Talsperre im Harz und zugleich die höchste in Deutschland. Sie gehört zusammen mit weiteren Talsperren und Rückhaltebecken zum Hochwasserschutzsystem im Ostharz.

Inhaltsverzeichnis

Hauptsperre

Die Hauptsperre ist eine gerade Schwergewichtsmauer, die durch ihr Eigengewicht den Fluss absperrt. Sie wurde in mehreren Segmenten (Feldern) gefertigt und 1959 fertiggestellt. Sie ist 106 Meter hoch und 415 Meter lang. In den letzten Jahren (vor 2002) wurde die Mauerkrone erneuert. Die Fahrbahn und der Beton waren verwittert und den Belastungen des Verkehrs nicht mehr gewachsen.

Das gestaute Wasser ist vor allem eine Trinkwasserreserve, auf die die östlich des Harzes gelegenen Städte zurückgreifen können. Die Druckleitungen gehen bis Aschersleben, Halberstadt, Bernburg (Saale), Halle (Saale) und sogar Leipzig. Die Wasserqualität ist dabei ausgesprochen gut, die Wasserhärte liegt im Durchschnitt bei 3° deutscher Härte. Damit ist das Wasser ideal für den Einsatz in Dampferzeugungs- und Waschanlagen. Der Stausee trägt auch in geringem Maße zur Stromgewinnung bei.

Vor- und nachgeschaltete Sperren

Geschichte

Die ersten Überlegungen zum Bau von Hochwasserschutzmauern wurden nach verheerenden Hochwassern zu Beginn des 20. Jahrhunderts gefasst. Man plante mehrere Staumauern in den Zuflüssen der Bode. Die erste Planung bezog sich auf eine einzelne Staumauer, der man aber mehrere Ortschaften hätte opfern müssen. Das eigentliche Projekt wurde 1938 fertiggestellt und verzichtete auf die Überflutung von Ortschaften, dafür wurden mehrere Staumauern geplant. Mit den Bauarbeiten an der Rappbode-Talsperre konnte 1938 begonnen werden. Bereits 1942 wurden die Baumaßnahmen aus Kriegsgründen eingestellt. In der DDR wurde das Projekt wieder aufgegriffen und um die Trinkwassergewinnung erweitert. Die ursprüngliche Anlagenplanung blieb erhalten. Die Technologie wurde angepasst. Die Grundsteinlegung fand am 1. September 1952 statt, am 3. Oktober 1959 wurde die Talsperre ihrer Bestimmung übergeben.

Die Talsperre wurde in den Jahren 2001 bis 2003 rekonstruiert. Dabei wurden die Hoheitszeichen der DDR an den Inschriften der Tunnelausfahrt der Dammstraße zur Staumauer entfernt. Die beiden Inschriften links und rechts lauten:
Die Rappbode Talsperre - ein Grossbau des Sozialismus. Grundsteinlegung am Tag des Friedens 1952 - übergeben am 3. Oktober 1959 aus Anlass des 10. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik sowie
Die sozialistischen Produktionsverhältnisse unseres Arbeiter- und Bauernstaates/Die grossen Leistungen der am Bau beteiligten Arbeiter, Techniker und Ingenieure waren die Grundlagen der Entstehung dieses Werkes/Anerkennung und Dank den Erbauern.

Siehe auch

Weblinks


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