- Rat der Wirtschaftsberater
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Der Rat der Wirtschaftsberater (amtl. Council of Economic Advisors) ist ein Beratungsorgan des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es ist Teil des Executive Office und berät verschiedene Büros im Weißen Haus zu wirtschaftspolitischen Fragen. Die Ratsmitglieder werden vom Präsidenten mit Zustimmung des Senats ernannt.
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
Die derzeitigen Berater sind Christina Romer (Vorsitzende), Austan Goolsbee und Cecilia Rouse.
Vorherige Vorsitzende des Gremiums waren:
- Edward P. Lazear 2006-2009
- Ben S. Bernanke 2005-2006
- N. Gregory Mankiw 2003-2005
- R. Glenn Hubbard 2001-2003
- Martin Neil Bally 1999-2001
- Janet Yellen 1997-1999
Zu den einflussreichsten Mitgliedern des Rates gehörten:
- Joseph E. Stiglitz 1993-1997 (Vorsitz 1995-1997)
- Laura D'Andrea Tyson 1993-1995 (Vorsitz)
- Paul Krugman 1982-1983
- Alan Greenspan 1974-1977 (Vorsitz)
- Otto Eckstein 1964-1966
- James Tobin 1961-1962
- Walter Heller 1961-1964 (Vorsitz)
- Arthur F. Burns 1953-1956 (Vorsitz)
- Leon Keyserling 1950-1953 (Vorsitz)
- Edwin Nourse 1946-1950 (Vorsitz)
Der Rat veröffentlicht jedes Jahr den Wirtschaftsbericht des Präsidenten. Der Rat unterhält etwa zwanzig vollbeschäftigte Ökonomen und vier ständige Wirtschaftsstatistiker.
Geschichte
Der Rat wurde durch den Employment Act 1946 geschaffen, um den Präsidenten mit objektiven Wirtschaftsanalysen zu versorgen und ihn zu wirtschaftspolitischen Initiativen in einer Vielzahl von sowohl im Inland als auch auf der internationalen Ebene bedeutenden Bereichen zu beraten. In seinen ersten sieben Jahren entwickelte der Rat fünf bedeutende technische Fortschritte: 1) den Ersatz eines „zyklischen Modells“ der Wirtschaft mit einem „Wachstumsmodell“, 2) das Setzen quantitativer Ziele in der Wirtschaftspolitik, 3) Benutzung der Theorien zum fiscal-drag und dem Vollbeschäftigungshaushalt, 4) die Erkenntnis einer notwendigen Flexibilität in der Steuerpolitik und 5) der Ersatz des Konzepts der strukturellen Arbeitslosigkeit mit dem der unzureichenden Nachfrage.[1]
Im Jahr 1949 brach ein Streit zwischen dem Vorsitzenden Edwin Nourse und dem Ratsmitglied Leon Keyserling aus. Nourse glaubte, dass sich die Regierung zwischen „Waffen oder Butter“ (engl. "Brot oder Butter") entscheiden müsse. Keyserling argumentierte aber, dass ein starkes Wirtschaftswachstum vergrößerte Rüstungsausgaben ohne Verschlechterung der Lebensstandards verkraften kann. Keyserling wurde von zwei einflussreichen Beratern Trumans, Dean Acheson und Clark Clifford unterstützt. Als Reaktion trat Nourse als Vorsitzender zurück, warnte aber die Regierung vor den Gefahren hoher Staatsdefizite und verschwenderische Rüstungsausgaben. Keyserling rückte zum Vorsitz auf und beeinflusste von dieser Position Trumans Fair Deal-Politik und den Beschluss 68 des Nationalen Sicherheitsrats, der im April 1950 erklärte, dass die dringend benötigte Vergrößerung des Militärs keine Einfluss auf die Lebensstandards und auch nicht die Umwandlung des freien Charakters der Wirtschaft ("transformation of the free character of our economy") zur Folge haben würde.[2]
Quellen
- ↑ Walter S. Salant Some Intellectual Contributions of the Truman Council of Economic Advisers to Policy-making. History of Political Economy, 1973 5(1), S. 36-49.
- ↑ Lester H. Brune. Guns and Butter: the Pre-korean War Dispute over Budget Allocations: Nourse's Conservative Keynesianism Loses Favor Against Keyserling's Economic Expansion Plan. American Journal of Economics and Sociology, 1989, 48(3), S. 357-371. ISSN: 0002-9246
Siehe auch
Weblinks
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