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Ratten Wanderratte (Rattus norvegicus)
Systematik Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha) Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea) Familie: Langschwanzmäuse (Muridae) Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae) Gattung: Ratten Wissenschaftlicher Name Rattus Fischer von Waldheim, 1803 Die echten Ratten (Rattus) bilden eine Gattung in der Unterfamilie der Altweltmäuse (Murinae) innerhalb der Familie der Langschwanzmäuse (Muridae) und gehören somit zu den Nagetieren (Rodentia).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Ratten haben eine spitze Schnauze und eine gespaltene Oberlippe. Sie besitzen nur einen Schneidezahn (oder Nagezahn) und 3 Mahlzähne pro Kieferhälfte, insgesamt also 16 Zähne (siehe auch Zahnformel). Die Schneidezähne sind wurzellos und wachsen lebenslang, müssen also durch Benagen ständig abgerieben werden. Zwischen den Schneide- und den Backenzähnen befindet sich eine große Lücke (Diastema).
Der Magen der Ratte ist in zwei Abteilungen untergliedert: Vormagen und Magenkörper. Der Vormagen besitzt eine drüsenlose (kutane) Schleimhaut, der Magenkörper die gewöhnliche Magenschleimhaut. Beide Abteilungen sind durch eine Schleimhautfalte getrennt. In deren Bereich mündet auch die Speiseröhre in den Magen. Diese Falte macht ein Erbrechen für Ratten nahezu unmöglich. Der Aufschluss schwer verdaulicher Nahrungsbestandteile erfolgt im großen Blinddarm.
Die Füße und der lange, mit Schuppenringen versehene Schwanz sind nur spärlich oder gar nicht behaart. An den Hinterfüßen besitzen sie fünf, an den Vorderfüßen jedoch nur vier Zehen, da der Daumen nicht vollständig ausgebildet, sondern nur rudimentär vorhanden ist.
Ratten besitzen keine Schweißdrüsen; die Wärmeabgabe erfolgt vor allem an den haarlosen Stellen wie Schwanz und Ohren. Die Milchdrüse besteht aus vielen Gesäugekomplexen, die vom vorderen Brustbereich bis fast zur Analregion reichen.
Im nasenseitigen Augenwinkel befindet sich die Hardersche Drüse (Nickhaut-Drüse), die ein porphyrinhaltiges, rötliches Sekret produziert. Dieses Sekret wird beim Putzen verteilt. Bei kranken Tieren mit vermindertem Putztrieb kommt es zu einer Ansammlung dieses Sekrets im Augenwinkel oder zu einem Abfluss über den Tränenkanal zur Nasenöffnung.
Die schwarze Hausratte ist mit einer Kopf-Rumpflänge von 16–23 cm kleiner als die graubraune (agouti) Wanderratte mit 18–26 cm. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist das Verhältnis von Kopfrumpf- zu Schwanzlänge. Der Schwanz der Hausratten ist stets länger als der Körper und bei Wanderratten ist er meist kürzer, selten genauso lang wie der Rumpf. Auch die Ohrlänge unterscheidet sich arttypisch. So erreicht das in Richtung Nase an den Kopf gedrückte Ohr bei Wanderratten maximal den hinteren Augenrand. Die Ohren der Hausratten dagegen bedecken in dieser Weise ein Drittel bis zur Hälfte des Auges.
Sinnesorgane der Ratten
Die Augen der Ratten sitzen weit seitlich am Schädel, so dass Ratten ein großes Blickfeld haben. Ein räumliches Sehvermögen haben sie allerdings nicht. Gut ausgeprägt ist bei ihnen der Geruchssinn. Allerdings spielt er nicht nur bei der Suche nach Futter und bei der Unterscheidung von verschiedenen Nahrungsstoffen eine wichtige Rolle, sondern der Geruchssinn dient auch dazu, Mitglieder des eigenen Rudels zu erkennen. Durch den Geruch wird ebenfalls deutlich, ob eine weibliche Ratte brünstig ist. Auch können entspannte von gestressten Tieren unterschieden werden. Auch das Gehör von Ratten ist sehr gut, und sie hören wie andere Kleinnager bis in den Ultraschallbereich hinein. Das im Innenohr befindliche Gleichgewichtsorgan ist komplex gebaut und sehr leistungsfähig. Der Geschmackssinn der Ratte ist ebenfalls gut ausgeprägt und die Tasthaare am Kopf um die Schnauze und über den Augen ermöglichen einer Ratte eine gute Orientierung.
Verbreitung und Lebensraum
Über den großen Bekanntheitsgrad der Kulturfolger unter den Ratten kann man leicht übersehen, dass die Mehrzahl der Arten verborgen in tropischen Wäldern lebt. Vor allem in Südostasien sind außerordentlich viele Arten vertreten. Allein auf der Weihnachtsinsel gibt es zwei endemische Arten, und zwei weitere auf dem Eiland Enggano bei Sumatra. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Ratten dürfte von Indien über Südostasien und Neuguinea nach Australien gereicht haben. Im Gefolge des Menschen breiteten sich einige Arten meist über den Seeweg von Europa über die ganze Welt aus.
Lebensweise
Ratten leben in Gruppen zusammen. Männchen und Weibchen leben hierbei nicht getrennt. Sozialpartner markieren sich gegenseitig mit Urin, um den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken. Es handelt sich um extrem soziale Tiere, die innerhalb eines hierarchischen Systems kooperieren.
Ernährung
Ratten sind wahre Spezialisten auf dem Gebiet des Überlebens und der Anpassung. Die Reisratte und die Bambusratte haben ihre Namen erhalten, weil sie sich fast ausschließlich von Reis beziehungsweise von Bambus ernähren. Die Ratten zählen aber nicht zu den echten Allesfressern. In Notzeiten können sie sich zwar von den abenteuerlichsten Dingen wie beispielsweise Seife, Leder, Papier, Textilien und Holz ernähren und verschmähen dann natürlich auch tierische Kost wie z.B. Würmer, Insekten und kleine Vögel nicht. Wenn sie jedoch die Wahl haben, ziehen sie vegetarische Lebensmittel vor. Etwa 10 % ihrer tierischen Nahrung dienen ihnen als Zukost. In Städten finden sie vor allem in der Umgebung des Menschen (Vorratshaltung, Abfälle) geeignete Nahrung. Ihren Eiweißbedarf deckt die Ratte vorwiegend durch Körnernahrung und Nüsse.
Da Ratten keinen Würgereflex besitzen und ihre Schluckbewegung auch nicht umkehren können, sind sie auch nicht in der Lage, sich zu erbrechen, um Unverdauliches oder ihnen gar Gefährliches wieder rechtzeitig loszuwerden.Fortpflanzung
Ratten sind sehr fruchtbare Tiere. Bereits im Alter von etwa sechs Wochen tritt bei ihnen die Geschlechtsreife ein. Domestizierte Rattenweibchen können allerdings schon mit 5 Wochen geschlechtsreif sein. Im Jahr hochgerechnet kommt ein freilebendes Rattenweibchen auf bis zu sechs oder acht Würfe, der Durchschnitt liegt bei vier. Die Jungen (pro Wurf etwa fünf bis achtzehn) kommen meist in den Monaten März und April, sowie im Spätsommer (September) zur Welt. Doch nur etwa 5 % überleben das erste Jahr. Bei Nahrungsknappheit oder Überpopulation kann das Weibchen bei Schwangerschaft die Föten zurückbilden. Bei einem domestizierten Rattenweibchen können die Würfe bis zu zwanzig Jungen groß sein, da sie nicht durch Nahrungsmangel, Feinde oder eingeschleppte Krankheiten bedroht sind.
Begattung
Die Paarungsbereitschaft geht vom Weibchen aus. Sie produziert Sexualhormone, die das Männchen riecht. Die Brunst dauert bei dem Weibchen etwa sechs Stunden und es kann innerhalb eines Rattenrudels zwischen 200- und 500-mal gedeckt werden. Eine Deckung dauert nur wenige Sekunden. Bei der Begattung legt das Weibchen den Schwanz zur Seite und erleichtert somit das Eindringen des Männchens.
Tragzeit
Sie beträgt im Durchschnitt 22 (20–24) Tage. Während dieser Zeit hat das Weibchen einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf und benötigt besonders hochwertiges Futter, das einen leicht erhöhten Eiweißanteil enthalten sollte.
Geburt
Meist erfolgt die Geburt in den frühen Morgenstunden. Bei domestizierten Weibchen kann es gelegentlich dazu kommen, dass sie es versäumen, ein Nest zu bauen.
Direkt nach der Geburt der Nachkommen ist das Weibchen wieder fruchtbar und kann erneut von einem Bock gedeckt werden.
Ratten und Menschen
Ratten als Kulturfolger
Von den weltweit 56 Arten der Gattung Rattus haben sich folgende dem Menschen weitgehend angeschlossen und leben zeitweilig oder dauernd als Kommensalen (»Mitesser«) in seiner Nähe:
Die Wanderratte (R. norvegicus), Hausratte (R. rattus rattus), Alexandriner Hausratte (R. rattus alexandrinus), Fruchtratte (R. rattus frugivorus), Pazifische Ratte (R. exulans), Polynesische Ratte (Rattus concolor), die kletteruntaugliche Reisfeldratte (R. argentiventer), Himalajaratte (R. nitidus), Turkestanratte (R. rattoides), Malaiische Hausratte (R. rattus diardii) und die Sawahratte (R. rattus brevicaudatus).
Von all diesen sind in Deutschland nur die Wanderratte (R. norvegicus) und wesentlich seltener die Hausratte (R. rattus) anzutreffen.
Ähnlich wie Hausmäuse als Farbmäuse halten auch Wanderratten als Farbratten (R. norvegicus domesticus) als Heimtier Einzug. Es handelt sich hierbei im Allgemeinen um sehr freundliche und verspielte Tiere, die aufgrund ihrer ursprünglichen Sozialstruktur leicht zu zähmen sind. Von dieser Art stammen auch die so genannten Laborratten (siehe Farbratte).
Die nachfolgenden Unterabschnitte beziehen sich auf die oben genannten Kulturfolger und nicht auf die zurückgezogen in Wäldern lebenden Arten.
Schadwirkung
Die wenig spezialisierten und somit sehr anpassungsfähigen freilebenden Tiere gelten gemeinhin als Nahrungsmittelschädlinge. Der in der Landwirtschaft durch sie verursachte Schaden ist enorm, so dass gegen sie Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Zudem treten sie in Gartenanlagen auf, wo besonders Wurzeln und Knollen angenagt werden.
Auch Gebäude werden in Mitleidenschaft gezogen, weil diese Nager Wasser- und Abwasserleitungen beschädigen können. Zudem ist die Verbreitung von Krankheitserregern durch die Ratten ein Problem, nach der Schädlingsbekämpfung müssen die Räume zusätzlich desinfiziert werden.
Ratten als Krankheitsüberträger
Freilebende Ratten können, ebenso wie nahezu alle anderen Tiere, als Vektoren direkt oder indirekt diverse Krankheitserreger mit den von ihnen ausgelösten Krankheiten übertragen.
Über den Rattenfloh (Xenopsylla cheopis), der durch seinen Biss auch Menschen mit dem Bakterium Yersinia pestis infizieren kann, können freilebende Ratten indirekt Überträger der Pest sein. Ob die Epidemien in der Antike und vor allem im Mittelalter in Europa (Schwarzer Tod) jedoch wirklich auf dieses Bakterium und den damit verbundenen Übertragungsweg zurückzuführen sind, wird heute angezweifelt. Möglicherweise handelte es sich um eine virale Infektion.
Ratten als Erregerwirte
Freilebende Ratten sind neben anderen kleinen Nagern Reservoirwirte für diverse Borrelienarten (Bakterien), die dann von Vektoren wie z.B. Zecken auf Tier und Mensch übertragen werden können.
Rattenbekämpfung
Betreiber von abwassertechnischen Anlagen sind nach den deutschen Unfallverhütungsvorschriften zur Rattenbekämpfung verpflichtet. Dies betrifft vor allem die Kommunen und Abwasserzweckverbände. Grund dieser Vorschrift ist die Bekämpfung der Weil-Krankheit.
Freilebende Ratten werden mit Giftstoffen bekämpft (Rodentizide). Die für Ratten entwickelten Giftstoffe (insbesondere Cumarinderivate) behindern die Blutgerinnung. Fraßköder, die den sofortigen Tod der Tiere herbeiführen, werden in der Regel von weiteren Ratten gemieden.
Ratten in der Literatur
Weit verbreitet sind Ekel und Angst vor Ratten. In der Fabel gelten Ratten als hinterhältig, feige und verschlagen. An diese Eigenschaften knüpft auch die Verwendung als Schimpfwort für Menschen an. In der Literatur tauchen Ratten als Verursacher schlimmster seelischer und körperlicher Qualen auf (Edgar A. Poes Brunnen und Pendel; George Orwells 1984).
Sehr weit bekannt ist die Sage des Rattenfängers von Hameln.
Neuere Kinderbücher versuchen dagegen, der Ratte durch eine positivere „Charakterisierung“ gerechter zu werden. Eine positive Rolle spielt eine Ratte in Kenneth Grahames Buch Der Wind in den Weiden von 1908.
Systematik
Die Gattung Rattus ist eine der größten unter den Säugetieren, obwohl man zahlreiche Gattungen, die man früher hierher zählte, heute in andere Gattungen ausgegliedert hat. Diese neu aufgestellten Gattungen sind Lenothrix, Anonymomys, Sundamys, Kadarsanomys, Diplothrix, Margaretamys, Lenomys, Komodomys, Palawanomys, Bunomys, Nesoromys, Stenomys, Taeromys, Paruromys, Abditomys, Tryphomys, Limnomys, Tarsomys, Bullimus, Apomys, Millardia, Srilankamys, Niviventer, Maxomys, Leopoldamys, Berylmys, Mastomys, Myomys, Praomys, Hylomyscus, Heimyscus, Stochomys, Dephomys und Aethomys.
Auch nach der Ausgliederung verbleiben immer noch 56 Arten in Rattus. In Wilson & Reeder 1993 wurde der Versuch unternommen, diese auf fünf systematische Gruppen zu verteilen. Nachfolgend steht eine vollständige Artenliste nach diesem Vorbild.
- rattus-Gruppe
- Hausratte (Rattus rattus), Kosmopolit, (Linnaeus, 1758)
- Alexandriner Hausratte (Rattus rattus alexandrinus)
- Fruchtratte (Rattus rattus frugivorus)
- Malaiische Hausratte (Rattus rattus diardii)
- Sawahratte (Rattus rattus brevicaudatus)
- Rattus rattus domesticus
- Rattus rattus albus
- Rattus rattus ater
- Rattus rattus brookei
- Rattus rattus caeruleus
- Rattus rattus chionagaster
- Rattus rattus flaviventris
- Rattus rattus fuliginosus
- Rattus rattus fulvaster
- Rattus rattus intermedius
- Rattus rattus jurassicus
- Rattus rattus latipes
- Rattus rattus leucogaster
- Rattus rattus nemoralis
- Rattus rattus nericola
- Rattus rattus picteti
- Rattus rattus ruthenus
- Rattus rattus sueirensis
- Rattus rattus sylvestris
- Rattus rattus tectorum
- Rattus rattus varius
- Rattus rattus nezumi
- Rattus rattus flavipectus
- Asiatische Hausratte (Rattus tanezumi), Ost- und Südostasien, Temminck, 1844
- Himalajaratte (Rattus nitidus), Himalaya, Südostasien, (Hodgson, 1845)
- Rattus andamanensis, Südostasien, (Blyth, 1860)
- Rattus turkestanicus, Zentralasien. (Satunin, 1903)
- Rattus tiomanicus, Malaysia, Indonesien, (Miller, 1900)
- Rattus baluensis, nördl. Borneo, (Thomas, 1894)
- Rattus mindorensis, Mindoro (Philippinen), (Thomas, 1898)
- Rattus palmarum, Nikobaren, (Zelebor, 1869)
- Rattus lugens, Mentawai-Inseln, (Miller, 1903)
- Rattus adustus, Enggano (Indonesien), Sody, 1940
- Rattus tawitawiensis, Tawi-Tawi (Philippinen), Musser & Heaney, 1985
- Rattus hoffmanni, Sulawesi, (Matschie, 1901)
- Rattus mollicomulus, Sulawesi, Tate & Archbold, 1935
- Rattus koopmani, Peleng (Indonesien), Musser & Holden, 1991
- Reisfeldratte (Rattus argentiventer), Südostasien, (Robinson & Kloss, 1916)
- Rattus hoxaensis, Vietnam
- Rattus losea, Südostasien, (Swinhoe, 1871)
- Rattus osgoodi, Vietnam, Musser & Newcomb, 1985
- Rattus remotus, Südostasien
- Rattus everetti, Philippinen, (Günther, 1879)
- Rattus tyrannus, Ticao (Philippinen)
- Hausratte (Rattus rattus), Kosmopolit, (Linnaeus, 1758)
- norvegicus-Gruppe
- Wanderratte (Rattus norvegicus), Kosmopolit, (Berkenhout, 1769)
- Farbratte (Rattus norvegicus forma domestica)
- Wanderratte (Rattus norvegicus), Kosmopolit, (Berkenhout, 1769)
- xanthurus-Gruppe
- Neuguinea-Gruppe
- Rattus novaeguineae, Neuguinea, Taylor & Calaby, 1982
- Rattus praetor, Neuguinea, Bismarck-Archipel, Salomonen, (Thomas, 1888)
- Rattus elaphinus, Taliabu (Indonesien), Sody, 1941
- Rattus feliceus, Seram (Indonesien), Thomas, 1920
- Rattus morotaiensis, Molukken, Kellogg, 1945
- Rattus steini, Neuguinea, Rümmler, 1935
- Rattus mordax, Neuguinea, (Thomas, 1904)
- Rattus sanila, Neuirland (Papua-Neuguinea), ausgestorben?, Flannery & White, 1991
- Rattus giluwensis, Neuguinea, Hill, 1960
- Rattus jobiensis, Inseln vor NW-Küste Neuguineas, Rümmler, 1935
- Rattus leucopus, Neuguinea, Queensland, (Gray, 1867)
- Australische Gruppe
- Rattus lutreolus, östl. Australien, Tasmanien, (Gray, 1841)
- Rattus fuscipes, östl. und südl. Australien, (Waterhouse, 1839)
- Rattus tunneyi, nördl. und westl. Australien, (Thomas, 1904)
- Rattus sordidus, Neuguinea, Queensland, (Gould, 1858)
- Rattus villosissimus, nördl. Australien, (Waite, 1898)
- Rattus colletti, Northern Territory, (Thomas, 1904)
- Rattus hainaldi, Flores, Kitchener, How & Maharadatunkamsi, 1991
- Rattus timorensis, Timor, Kitchener, Aplin & Boeadi, 1991
- Zugehörigkeit ungeklärt (incertae sedis)
- Pazifische Ratte (Rattus exulans), Südostasien, pazifische Inseln, (Peale, 1848)
- Rattus annandalei, Malaiische Halbinsel, Sumatra, (Bonhote, 1903)
- Rattus korinchi, Sumatra, (Robinson & Kloss, 1916)
- Rattus montanus, Sri Lanka, Phillips, 1932
- Rattus hoogerwerfi, Sumatra, Chasen, 1939
- Rattus stoicus, Andamanen, (Miller, 1902)
- Weihnachtsinsel-Ratte (Rattus nativitatis), Weihnachtsinsel, (Thomas, 1888)
- Rattus enganus, Enggano (Indonesien), (Miller, 1906)
- Maclear-Ratte (Rattus macleari), Weihnachtsinsel, (Thomas, 1887)
- Rattus ranjiniae, südl. Indien, Agrawal & Ghosal, 1969
Redensarten
Zahlreiche Umschreibungen der deutschen Sprache bedienen sich des Wortes „Ratte“, so „Landratte“, „Rattenkönig“ (für ein vollkommenes Wirrsal), „Rattenloch“ (für eine üble Absteige) oder „Rattenschwanz“ (für eine überlange unangenehme Kette von Folgewirkungen).
Der Ausspruch „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“ ist eine Umschreibung der Tatsache, dass Ratten an Bord eines Schiffes versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, wenn dieses - etwa aufgrund der Löcher, die sie selbst in den Rumpf genagt haben - unterzugehen droht. Der Sinn wird auf Menschen übertragen, die vor einer kniffligen oder gefährlichen Situation, die sie möglicherweise selbst verursacht haben, zu fliehen versuchen, wenn diese sich langsam abzeichnet.
Literatur
- O. Rackham, Rattus rattus: the introduction of the black rat into Britain.v Antiquity 53, 1979, 112–120.
- E. Matisoo-Smith et al, Prehistoric mobility in Polynesia: MtDNA variation in Rattus exulans from the Chatham and Kermadec islands. Asian Perspectives 38/2, 1999, 186 ff.
- Ph. L. Armitage, Unwelcome companions; ancient rats reviewed. Antiquity 68, 1994, 231–240.
- P. V. Kirch, On the road of the winds (Berkeley 2000).
- M. Roberts, Origin, dispersal routes and geographic distribution of Rattus exulans, with specific reference to New Zealand. Pacific Science 45, 1991, 123–130.
- Don E. Wilson, Deeann M. Reeder: Mammal Species of the World: A Taxonomic and Geographic Reference. Smithsonian Books, 1993 ISBN 1-56098-217-9
- Günter Grass: Werkausgabe Band 11 Die Rättin. Steidl Verlag, Göttingen 1997, 493 Seiten, ISBN 3-88243-492-9.
- Ike Matthews: Full Revelations of a Professional Rat-Catcher, After 25 Years' Experience. Gutenberg eText mit vielen Beobachtungen über die Tiere
- Heide Platen: Das Rattenbuch. Über die Allgegenwart unserer heimlichen Nachbarn. Goldmann Verlag, 2001, 313 Seiten, ISBN 3-442-15005-1.
Weblinks
- rattus-Gruppe
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