Rauchbild

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Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

Rauchbilder (italienisch Fumi) sind eine Art von Zeichnungen und wurden nach Angaben des Meyers Konversationslexikon von 1888 als Idee deutscher Künstler in Rom eingeführt.

Diese pflegten ihre leer gegessenen Teller umzudrehen und deren Rückseite über dem Licht zu schwärzen, um Karikaturen mit dem Zahnstocher auf der angeschwärzten Fläche einzuritzen. Sie wählten gewöhnlich Mondscheineffekte. Man nahm von einer solchen Porzellanplatte einen aquatintaähnlichen Abdruck, indem man angefeuchtetes Papier auf den Teller und darüber eine Serviette legte, welche mit einem Löffel gestrichen wurde. Danach dampfte man die Porzellanplatte nicht gleichmäßig schwarz an, sondern da am tiefsten, wo die dunkelsten Schatten und hellsten Lichter hingehörten. Die Luft machte man sogleich durch den Ruß wolkig, so dass nur wenig durch Zeichnung nachgeholfen zu werden brauchte. Hatte man dann mit Stiften von verschiedener Dicke hineingezeichnet, so dampfte man, wenn einige Stellen zu grell geworden sein sollten, diese wieder etwas an, wodurch man Tinten von der größten Zartheit erlangen konnte. Es gelang mit der Zeit, die Bilder zu fixieren.

Der Geschichtsmaler Gally brachte das Rauchzeichnen zur größten Vollkommenheit. Seine Zeichnungen, von denen er indes keinen Abdruck nahm, kamen 1845 in Mailand zur Ausstellung. Am Ende des 19. Jahrhunderts pflegte diese Technik besonders August Schleich in München († 26. Dezember 1865), der zahlreiche Werke darin geliefert hat. Er fand eine Anzahl von Nachahmern, welche die Manier allerdings zu keiner weiteren Vollendung brachten.

Literatur

 Wikisource: Der Rauchmaler – in Die Gartenlaube (1867), Heft 20, S. 311–313

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