- Readyboost
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ReadyBoost ist der Name einer Cache-Technik, die im Betriebssystem Microsoft Windows Vista enthalten ist. Ein Computer mit Windows Vista kann durch die Einbindung von Flash-Speicher auf einem USB-Stick, SD-Card, CompactFlash oder einer anderen Art Flash-Speicher geringere Reaktionszeiten ermöglichen bzw. dadurch die Systemleistung erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise
Da der Flash-Zwischenspeicher als Cache für alle im System befindlichen Massendatenspeicher genutzt wird, betrifft die Geschwindigkeitssteigerung nicht nur etwa die Auslagerungsdatei oder Systemdateien. Flash-Speicher sind im sequentiellen Lesen und Schreiben normalerweise langsamer als Festplatten, deshalb wurde in ReadyBoost eine Logik implementiert, die große, sequentielle Lesevorgänge erkennt und diese Anfragen direkt über die Festplatte ausführt. Schreibzugriffe auf den Flash-Datenträger werden möglichst gleichmäßig verteilt, um Verschleiß an besonders häufig beschriebenen Stellen vorzubeugen.
Voraussetzungen
- Als Betriebssystem muss Windows Vista zum Einsatz kommen. Es gibt mittlerweile aber Drittanbieter wie beispielsweise eBoostr, die eine ähnliche Funktionalität auch auf früheren Windows-Betriebssystemen anbieten.
- Der Flashspeicher muss über mindestens 256 MB Kapazität verfügen, von denen mindestens 230 MB frei sein müssen[1]. Maximal sind 4 GB für ReadyBoost nutzbar.
- Als USB-Gerät muss der Flash-Speicher USB 2.0 unterstützen.
- Das Gerät muss mindestens eine Lesegeschwindigkeit von 2,5 MB/s für 4-KiB-Blöcke und eine Schreibgeschwindigkeit von 1,75 MB/s für 512-KiB-Blöcke – jeweils zufällige, gleichmäßig über das komplette Gerät verteilte Lese- bzw. Schreibvorgänge – aufweisen (Sticks mit dem enhanced for ReadyBoost-Label mindestens 5 MB/s für 4-KiB-Blöcke und 3 MB/s für 512-KiB-Blöcke).[1]
- Das Gerät muss mit FAT, FAT32 oder NTFS formatiert sein.
Leistung
Bei Anwendung eines ReadyBoost-fähigen Speichergerätes zur Zwischenspeicherung ermöglicht Windows Vista wahlfreie Lesevorgänge mit einer Geschwindigkeit, die üblicherweise acht- bis zehnmal größer ist als die herkömmlichen Lesevorgänge von einer Festplatte.
Benchmarks zeigen, dass ReadyBoost in der aktuellen Fassung unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen kann. Gerade auf Rechnern mit wenig physikalischem RAM kann ReadyBoost einen deutlich messbaren Leistungsvorteil bringen.[2] Nach Angaben von Mike Trainor (Chief Mobile Technology Evangelist von Intel) soll ein Rechner mit 1 GiB RAM zuzüglich 1 GB Flash-Speicher etwa 60 bis 80 % der Leistung eines Rechners mit 2 GiB RAM erreichen.[3]
Einbindung in Windows Vista
Wenn ein kompatibles Gerät angeschlossen wird, bietet das Windows-AutoPlay-Dialogfenster eine zusätzliche Option zur Beschleunigung des Systems an. Ein zusätzlicher ReadyBoost-Reiter wird im Eigenschaften-Dialog des jeweiligen Laufwerks hinzugefügt, wo die Menge des dafür vorgesehenen Speicherplatzes angepasst werden kann.[4]
ReadyBoost wird eventuell in einer zukünftigen Version zusätzlich freien Arbeitsspeicher auf anderen, vernetzten Windows-Vista-PCs einbinden können.[5] Allerdings ist diese Funktion in der aktuellen Windows-Vista-Version nicht vorhanden.
Siehe auch
Weblinks
- Interview mit Michael Fortin über ReadyBoost und weitere Performance-Optimierungen in Windows Vista (englisch)
- Erklärung: wie SuperFetch funktioniert und wie ReadyBoost über USB zu RAM beiträgt
Einzelnachweise
- ↑ a b Microsoft TechNet Blog: Unter der Haube von ReadyBoost, Daniel Melanchthon
- ↑ ComputerBase: Test: 7 USB-Sticks & Windows ReadyBoost, Artikel vom 12. April 2007
- ↑ TG Daily: Is Intel’s ‘Turbo Memory’ really turbo? von Humphrey Cheung, vom 9. Mai 2007
- ↑ Tom Archer (14. April 2006). ReadyBoost - Using Your USB Key to Speed Up Windows Vista. Tom Archer's Blog. Microsoft. Abgerufen am 21. Mai 2006.
- ↑ Jim Allchin (23. Mai 2006). Abgerufen am 1. November 2006.
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