Regensburger Grünsandstein

Regensburger Grünsandstein
Neue Pinakothek in München
Verwitterungserscheinung des Ihrlersteiner Grünsandsteins an Bauplastik am Regensburger Dom

Der Ihrlersteiner Grünsandstein, auch Regensburger Grünsandstein oder Grüner Donausandstein genannt, ist ein grüner bis grünbrauner Kalksandstein mit Fossilbruchstücken. Dieser Grünsandstein entstand in der Oberkreide im Cenoman.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

In der Gegend von Regensburg liegt ein Grünsandstein mit einer Mächtigkeit von 10 bis 15 Metern auf den Jurakalken, der im Mittelalter und unter dem bayerischen König Ludwig I. in zahlreichen Brüchen nördlich von Kelheim in der Frankenalb in Niederbayern und früher in der Umgebung von Saal gebrochen wurde. Die zahlreichen Brüche lagen bei Bad Abbach-Oberndorf, Kapfenberg, und Kelheim und südöstlich von Amberg bei Hiltersdorf, Högling und Wolfering. Im Jahr 2008 ist lediglich ein Steinbruch in Betrieb.

Petrografische Beschreibung und Namensgebung

Sein Farbeindruck ist hellgrau bis olivgrau. Es ist ein feinkörniger glaukonitischer Sandstein mit Fossilbruchstücken, die unregelmäßig im Gestein verteilt sind.

Er besteht aus 63 Prozent Quarz, 15 Prozent Glaukonit, 11 Prozent Gesteinbruchstücke, 5 Prozent Fossilreste, 3 Prozent Alkalifeldspat und zu 3 Prozent aus Zirkon, Rutil, und opaktem (undurchsichtigem) Erz[1]. Glaukonit ist für die grüne Farbgebung verantwortlich. Der Sandstein ist hauptsächlich karbonatisch gebunden.

Der Namen des Gesteins und des Ortes Ihrlerstein geht auf Jakob Ihrler (1791-1852) zurück, der Steinmetzmeister und Steinbruchbesitzer in Ihrlerstein war.

Verwitterungsverhalten und Verwendung

Sein Verwitterungsverhalten ist teilweise schlecht, was sich in Absanden, Ausbleichen und Abschalen bemerkbar macht. Das Abschalen entsteht bereits kurz nach einem Einbau im Freien, wie auch eine Gipskrustenbildung. Gegen Agressorien ist dieser Naturstein nicht beständig.

Anwendungsmöglichkeiten sind für Massivbauten, Steinbildhauerei, Wandplatten und Denkmäler gegeben. Besonders geeignet ist dieser Stein für massive Steinarbeiten. Dieser Naturstein kam unter Ludwig I. in Verruf, weil er stark verwitterte. Dies war jedoch darauf zurückzuführen, dass die richtige Auswahl im Steinbruch nicht getroffen wurde, denn es gibt verwitterungsfeste Lagen. Verwendet wurde Ihrlersteiner Grünsandstein vermutlich seit der Römerzeit, ferner am Regensburger Dom, Neue Pinakothek, Alte Pinakothek, Glyptothek und Residenz in München sowie für die Befreiungshalle in Kelheim, Sparkasse Kelheim und Löwendenkmal in Bad Abbach.

Weblinks

Literatur

  • W. Dienemann und O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze, Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 287.
  • Wolf-Dieter Grimm, Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Lipp-Verlag, München 1990, Gestein Nr. 130.

Einzelnachweis

  1. Grimm: Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine, Gestein Nr. 130 (siehe Literatur)

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