Registerkarten-Navigation

Registerkarten-Navigation

Tabbed Browsing (engl. [tæbd braʊzɪŋ]) oder Registernavigation bezeichnet eine Darstellungsform für mehrere Webseiten in einem Webbrowser-Fenster. Zusätzlich geöffnete Webseiten erscheinen dabei nicht in jeweils neuen Fenstern, sondern innerhalb desselben Programmfensters in einer neuen Registerkarte.

Im weiteren Sinne bezeichnet das Tabbed Browsing auch die Einstellbarkeit des Webseitendarstellungsverhaltens. Es ist z. B. möglich, Links im Hintergrund zu öffnen, wodurch sich mehrere Links einer Seite hintereinander anklicken lassen, ohne nach jedem Klick zur Linkliste zurückkehren zu müssen. Ein weiteres Komfortmerkmal ist die Möglichkeit, mehrere Seiten mit einem Klick gleichzeitig öffnen zu können, beispielsweise aus einem Lesezeichen-Ordner.

Inhaltsverzeichnis

Details

Im Hintergrund befindliche Seiten lassen sich beim Tabbed Browsing über die Reiter (engl. Tabs) von so genannten Registerkarten anwählen, die in einer eigenen Registerleiste angeordnet sind. Dabei wird dann nicht mehr für jedes Internet-Dokument eine eigene Anwendung gestartet, sondern es werden alle Seiten in Registerkarten dargestellt, die über in einer gesonderten Leiste angeordnete Reiter anwählbar sind.

Bild:Tabbed-browsing.PNG

Gegenüber den freier positionierbaren und in der Größe individuell veränderbaren MDI-Fenstern stellen Registerkarten zunächst eine Einschränkung dar. Der Vorteil liegt aber in einer verbesserten Übersichtlichkeit und einem schonenderen Umgang mit Betriebsmitteln (wie Arbeitsspeicher und Bildschirm-Platz) im Vergleich zum Öffnen neuer Programmfenster. Der Anwender kann so die Webseiten mit Hilfe der auf der Registerleiste angeordneten Reiter gezielt ansteuern. Besonders nützlich ist die Verwendung von Registerkarten in Bildergalerien, aber auch beim Lesen von stark verlinkten Hypertexten wie der Wikipedia. Hier können zunächst sämtliche interessante Bilder und Beiträge im Hintergrund in Registerkarten geladen werden, um diese dann anschließend einzeln und ohne erneutes Warten zu betrachten.

Manche Webbrowser (z. B. Opera) kombinieren MDI-Fenster mit Registerkarten, indem die Registerleiste fest bleibt, die einzelnen Webseiten aber auch in kleineren Fenstern im Programm anzeigen lassen. So werden die Vorteile der Registernavigation mit den Vorteilen von MDI-Programmen kombiniert.

Die in den Registerkarten geladenen Seiten können, auch wenn sie gerade nicht sichtbar sind, aktive Inhalte wie JavaScript ausführen. Aus diesem Grund gab es im Oktober 2004 eine Sicherheitswarnung auf mehreren Webseiten zur IT-Sicherheit.[1]

Begriffsherkunft

Der Begriff „Tabbed Browsing“ stammt aus dem Englischen. Im Zuge der Weiterentwicklung des Internet Explorers führte Microsoft mit der Version 7 die deutsche Bezeichnung „Registernavigation“ ein (siehe Registerkarte).

Der Begriff „Tab“ (Plural: „Tabe“ oder „Tabs“ [tæbs] (engl.)) ist ein anderes Wort für den Reiter, einen aus einer sortierten Blättermenge hervorstehenden kleinen Teil mit Verzeichnis-Beschriftung, z. B. die unterschiedlich breiten Seiten eines Telefonbuches mit Angabe des Anfangsbuchstabens oder aufgesteckte Karteireiter.

Entwicklung

Der erste Webbrowser mit Registerkarten erschien 1994 und trug den Namen „InternetWorks“. 1998 folgte NetCaptor, ein auf dem Programmkern des Internet Explorers basierendes Programm. Seit 2006 hat (mit dem IE7) praktisch jeder bekannte Browser eine integrierte Unterstützung für das Tabbed Browsing.

Für ältere Versionen des Internet Explorers gibt es alternative Oberflächen wie Avant Browser, Maxthon oder den Abolimba Multibrowser (ab 2001), welche dieselbe Programmbibliothek benutzen, jedoch Tabbed Browsing unterstützen.

Webbrowser mit Tabbed Browsing

Einzelnachweise

  1. Spionagegefahr durch Tabbed-Browsing – eine Sicherheitswarnung vom Heise-Newsticker (vom 21.10.2004)

Wikimedia Foundation.

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