- Reichenbach unter Rechberg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Göppingen Höhe: 407 m ü. NN Fläche: 39,82 km² Einwohner: 11.006 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner je km² Postleitzahl: 73072 Vorwahl: 07162 Kfz-Kennzeichen: GP Gemeindeschlüssel: 08 1 17 015 Adresse der Stadtverwaltung: Schloss 1–4
73072 DonzdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Martin Stölzle Donzdorf ist eine Stadt im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Donzdorf gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Donzdorf liegt in einem Seitental des Filstals in 334 bis 749 Meter Höhe (höchste Erhebung: Messelberg), etwa 12 km von der Kreisstadt Göppingen entfernt.
Stadtgliederung
Zu Donzdorf gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Reichenbach unter Rechberg und Winzingen. Zur Gemeinde Donzdorf in den Grenzen von 31. Dezember 1973 gehören die Stadt Donzdorf, die Weiler Berghof, Grünbach, Hagenbuch, Hochberg, Kuchalb und Unterweckerstell, die Höfe Messelhof, Oberweckerstell, Rindersteig, Scharfenhof, Schmelzofen und Vogelhof und die Häuser Hagenbucher Mühle, Hürbelsbach, Immenreute, Lautergarten und Steinernes Kreuz sowie die abgegangene Ortschaft Klingenhof. Zur ehemaligen Gemeinde Reichenbach unter Rechberg gehören das Dorf Reichenbach unter Rechberg, die Weiler Aichhöfle und Birkhof, die Höfe Bäuerleshof, Böppeleshof, Bühlhof, Dangelhof, Feldhöfle, Haldenhof, Hasenhof, Ilgenhof, Kratzerhof, Lauxenhof, Schattenhof, Schillingshof, Stappenhof, Staudenhof, Striethof, Strietmühle, Täscherhof, Weberhäusle und Zirschberg, Schloss und Hof Ramsberg und das Haus Messenhalden sowie die abgegangene Ortschaft Zimmerhöfle. Zur ehemaligen Gemeinde Winzingen gehört das Dorf Winzingen.[2]
Geschichte
Im Jahr 1275 wurde Donzdorf in der Zehntsteuerliste der Diözese Konstanz erstmals erwähnt. Auf dieser Urkunde hieß die damalige Pfarrgemeinde jedoch noch Tunesdorf. Die Gegend um Donzdorf war aber schon viel früher besiedelt. 1964 wurde ein alter Alemannenfriedhof freigelegt. Es wurden über 100 Gräber mit zum Teil sehr schönen Beigaben gefunden. Diese Gräber stammen aus der Zeit zwischen 600 und 700 n. Chr.
Die Gemeinde unterstand lange den Grafen von Rechberg, bis sie 1806 aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses und der folgenden Mediatisierung an Bayern fiel. Diese traten das Gebiet aber schon 1810 an das Königreich Württemberg ab.
Am 1. Mai 1976 wurden der Gemeinde Donzdorf die Stadtrechte verliehen. Nach der Eingliederung von Reichenbach unter Rechberg und Winzingen hatte Donzdorf die für eine Stadt vorausgesetzte Einwohnerzahl von über zehntausend Einwohnern.
Naturstein
Ein kunsthistorisch bedeutsames Gesteinsvorkommen, der Donzdorfer Sandstein, ist nach dem Ort Donzdorf benannt. Zahlreiche Bauwerke in und um Donzdorf und darüber hinaus sind in Baden-Württemberg aus diesem Sandstein gebaut worden. Das Ulmer Münster besteht beispielsweise zum größten Teil aus Donzdorfer Sandstein.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1974 wurde Reichenbach unter Rechberg und am 1. Januar 1975 Winzingen nach Donzdorf eingemeindet.
Wappen der eingemeindeten Gemeinden
Reichenbach
WinzingenEinwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung der Stadt zwischen 1837 und 2005.
Datum Einwohner 1837 2.589 1907 3.297 17. Mai 1939 4.320 13. September 1950 6.550 27. Mai 1970 9.605 31. Dezember 1983 11.039 31. Dezember 2000 11.085 31. Dezember 2005 11.073 Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU 44,6 % −5,7 11 Sitze ±0 FWG 39,9 % +12,8 10 Sitze +4 SPD 15,5 % −7,0 3 Sitze −2 Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Unter goldenem Schildhaupt, darin ein schreitender Löwe, in Rot drei fünfstrahlige goldene Sterne (2:1).“ Das Ortswappen geht auf ein Siegel des Donzdorfer Amtsvogts Dangelmaier vom Jahre 1773 zurück. Der Löwe und Wappenfarben weisen auf die Grafen von Rechberg hin, deren Residenz bis heute Donzdorf ist. Das Wappen wurde 1932 angenommen, die daraus abgeleitete gelb-rote Flagge wurde am 18. Februar 1959 vom Innenministerium verliehen.
Städtepartnerschaften
Partnerstädte sind die französische Stadt Riorges und das in der Oberlausitz liegende Neusalza-Spremberg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Donzdorf ist durch die Bundesstraße 466 (Süßen–Nürnberg) an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Derzeit wird eine Umgehungsstraße gebaut. Bis 1980 bestand über die Lautertalbahn in Süßen noch ein Bahnanschluss an die Filstalbahn Stuttgart–Ulm. 1995 wurde die Bahnlinie auch für den Güterverkehr aufgegeben.
Ansässige Unternehmen
Die wichtigsten Arbeitgeber Donzdorfs sind die Michael Hörauf Maschinenfabrik GmbH & Co. KG und die Stahlbau Wendeler GmbH + Co. KG. Des weiteren ist das Heavy-Metal-Label Nuclear Blast in Donzdorf beheimatet, das laut eigenen Angaben [3] der zweitgrößte Gewerbesteuerzahler am Ort ist.
Bildung
Neben dem nach den Grafen von Rechberg benannten Rechberg-Gymnasium, dessen Einzugsgebiet das gesamte Lautertal ist, gibt es in Donzdorf eine Hauptschule mit Werkrealschule und eine Grundschule. In den Stadtteilen Reichenbach und Winzingen gibt es weitere Grundschulen. Zudem ist in Donzdorf die Messelberg-Sternwarte beheimatet, die von den Sternfreunden Donzdorf e. V. betrieben wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Das ehemalige Schloss der Grafen von Rechberg und Rothenlöwen – heutiger Sitz des Rathauses. Erbaut wurde das Schloss 1568 von Hans von Rechberg zu Hohenrechberg zu Illereichen-Scharfenberg. Im Laufe der Jahrzehnte wurde es immer wieder an- und umgebaut.
- Windpark beim Fernmeldeturm
- Schloß Ramsberg
- Burg Scharfenberg
Parks
1764–65 entstand der Schlosspark als regulär-geometrischer Barockgarten. Dieser wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zur heutigen Gestalt als Englischer Landschaftsgarten umgewandelt. Im Dezember 1987 wurde der Kaufvertrag zwischen Graf von Rechberg und Rothenlöwen und der Stadt Donzdorf unterzeichnet. Am 9. und 10. Mai 1992 wurde der Schlossgarten der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.
Naturdenkmäler
- Simonsbachstausee, ein Hochwasserrückhaltebecken und Naturparadies
- Wasserfall der Lauter unterhalb der Stadt (Höhe: 7 m; siehe auch Wasserfälle in Deutschland)
- Messelstein am Messelberg
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Anton Staudenmaier (1800–1856), katholischer Theologe
- Andreas Geiger (* 1969), Filmregisseur
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 293–296
- ↑ Zitat im Film durch Firmengründer Markus Staiger
Weblinks
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