- Reichsabtei Irsee
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Das Kloster Irsee ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Irsee nahe der Stadt Kaufbeuren in Bayern in der Diözese Augsburg. Es ist heute ein Tagungs- und Bildungszentrum des Bezirks Schwaben.
Geschichte
Das der Heiligen Maria geweihte Kloster wurde 1186 durch Markgraf Heinrich von Ronsberg auf dem Irseer Burgberg gegründet, allerdings bereits ab 1190 am heutigen Standort am Fuß des Berges neu errichtet. Die Hauptvögte waren von 1390 bis 1803 die Habsburger.
Im Bauernkrieg wurde die Anlage 1525 zerstört und bis 1535 wiederaufgebaut. Nach erneuter Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Klosterkirche 1669–1704 von Franz Beer im barocken Stil wieder aufgebaut. Die Neuerrichtung des Klosters erfolgte von 1707 bis 1730. Eine originelle Besonderheit der Kirchenausstattung ist die Schiffskanzel, eine Kanzel in Form eines Schiffsbugs samt Mast, Takelage, aus Leinen gefertigtem Segel und Engelsfiguren als Schiffsjungen.
Das Kloster wurde 1802 im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. Die Abtei war seit dem 15. Jahrhundert eine Reichsabtei. Das Gebiet hatte bei der Auflösung rund 3.000 Einwohner. Der Großteil der Bibliothek kam 1833 nach Metten. In den Klostergebäuden wurden 1812 Dienstwohnungen für den Ortspfarrer und örtliche Beamte eingerichtet.
Ab 1849 wurden die Gebäude als Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke genutzt. 1939 bis 1945 wurden durch den NS-Staat im Rahmen des Euthanasie-Programms über 2000 Patienten (Erwachsene und Kinder) aus Kaufbeuren/Irsee in Vernichtungsanstalten deportiert und umgebracht. 1972 wurde das Krankenhaus aufgelöst.
Der Bezirk Schwaben beschloss 1974 die Restaurierung der Klosteranlage. Das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum Kloster Irsee öffnete 1984.
Weblinks
- Homepage des Tagungs- und Bildungszentrums
- Weitere Informationen, siehe: Klöster in Bayern
- Klöster in Bayern: Irsee - Von der Reichsabtei zum Bildungszentrum
47.90972222222210.575Koordinaten: 47° 54′ 35″ N, 10° 34′ 30″ O
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