- Rems-Murr
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Region: Stuttgart Verwaltungssitz: Waiblingen Fläche: 858,14 km² Einwohner: 417.131 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 486 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: WN Kreisschlüssel: 08 1 19 NUTS: DE116 Kreisgliederung: 31 Gemeinden Adresse der Kreisverwaltung: Alter Postplatz 10
71332 WaiblingenWebpräsenz: Landrat: Johannes Fuchs Lage des Rems-Murr-Kreises in Baden-Württemberg Der Rems-Murr-Kreis ist ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Rahmen der Kommunalreform in den 1970er Jahren aus den ehemaligen Landkreisen Backnang und Waiblingen entstand. Der Sitz ist in Waiblingen.
Der Rems-Murr-Kreis gehört zur Region Stuttgart im Regierungsbezirk Stuttgart, er grenzt im Norden an den Landkreis Heilbronn und an den Landkreis Schwäbisch Hall, im Osten an den Ostalbkreis, im Süden an die Landkreise Göppingen und Esslingen sowie im Westen an die kreisfreie Stadt Stuttgart und den Landkreis Ludwigsburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Siedlungs-Schwerpunkte des Kreises liegen im Westen des Landkreises, wo er mit dem Neckarbecken und der Backnanger Bucht an den Gäu-Landschaften Anteil hat, und im Remstal, das im Süden des Kreises von Ost nach West verläuft. Südlich des Remstals bilden die Höhen des Schurwalds die Kreisgrenze. Der zentrale und nördliche Teil des Landkreises gehört zum Schwäbisch-Fränkischen Wald, zu dem hier der Welzheimer Wald, der Murrhardter Wald, der Mainhardter Wald und die südwestlichen Löwensteiner Berge gehören. Die Waldgebiete werden unterbrochen durch die Täler von Murr, die das zentrale Tal im Norden des Landkreises bildet, der Wieslauf, der Lauter und des Buchenbachs. Wegen der Bedeutung der Täler von Rems und Murr erhielt der Kreis seinen Namen. Im äußersten Westen reicht das Kreisgebiet noch ans rechte Ufer des Neckars (wenig oberhalb bzw. südlich der Remsmündung).
Die Liste der Orte im Rems-Murr-Kreis enthält die ungefähr 510 Orte (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe und Wohnplätze) des Rems-Murr-Kreises im geographischen Sinne.
Geschichte
Der Rems-Murr-Kreis wurde durch die Kreisreform zum 1. Januar 1973 gebildet. Damals wurde der Altkreis Waiblingen mit dem größten Teil des Altkreises Backnang (KFZ-Kennzeichen BK) zum neuen Rems-Murr-Kreis vereinigt. Ferner wurden auch einige Orte des Kreises Schwäbisch Gmünd eingegliedert. Die beiden Altkreise Waiblingen und Backnang gehen zurück auf die alten württembergischen Oberämter Waiblingen und Backnang, die schon zu Zeiten des Herzogtums Württemberg errichtet wurden. Im Laufe der Geschichte wurden sie mehrmals verändert und 1934/38 in die Landkreise Waiblingen und Backnang überführt. Damals nahm der Landkreis Waiblingen nahezu alle Gemeinden des Oberamts Schorndorf und viele Gemeinden des Oberamts Welzheim, der Landkreis Backnang viele Gemeinden der Oberämter Gaildorf, Marbach und Welzheim auf. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Rems-Murr-Kreis noch 31 Gemeinden, darunter 8 Städte und hiervon wiederum 6 „Große Kreisstädte“ (Backnang, Fellbach, Schorndorf, Waiblingen, Weinstadt und Winnenden). Größte Stadt ist Waiblingen, kleinste Gemeinde ist Spiegelberg.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1973 351.470 31. Dezember 1975 349.139 31. Dezember 1980 356.142 31. Dezember 1985 356.198 27. Mai 1987 ¹ 360.634 31. Dezember 1990 380.813 Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1995 399.116 31. Dezember 2000 409.296 31. Dezember 2005 417.697 30. September 2006 417.805 30. Juni 2007 417.388 Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Landräte
Die Landräte des Landkreises Backnang 1945–1972:
- 1945: Josef Schäfer (kommissarisch)
- 1945–1946: Friedrich Tränkle (kommissarisch)
- 1946–1960: Karl Limbeck
- 1960–1972: Wilhelm Schippert
Die Landräte des Landkreises Waiblingen 1945–1972:
- 1945–1946: Anton Schmidt
- 1947–1948: Fritzmartin Ascher
- 1948–1950: Karl Georg Pfleiderer, DVP
- 1950–1973: Werner Bertheau
Die Landräte des Rems-Murr-Kreises seit 1973:
- 1973–2002: Horst Lässing
- seit 2002: Johannes Fuchs
Kreistag
CDU SPD FDP/DVP FW GRÜNE REP ödp Gesamt 2004 in % 35,0 21,3 15,3 13,2 10,2 3,2 1,8 100,0 1999 in % 37,9 23,2 16,9 8,5 8,4 3,6 1,6 100,0 2004 Sitze 34 18 13 11 9 2 1 88 1999 Sitze 36 20 14 7 7 3 1 88 Wappen
Beschreibung:
In Gold zwischen zwei schräglinken blauen Wellenleisten eine schräglinke schwarze Hirschstange (Wappen-Verleihung 4. November 1974)Bedeutung:
Die Hirschstange steht für das Haus Württemberg, welches bereits seit dem 14. Jahrhundert den Großteil des heutigen Kreisgebiets beherrschte. Die beiden Wellenleisten symbolisieren die Flüsse Rems und Murr, welche dem Kreis den Namen gaben.Siehe auch: Liste der Wappen im Rems-Murr-Kreis
Kreispartnerschaften
Der Rems-Murr-Kreis pflegt partnerschaftliche Beziehungen zum Landkreis Meißen in Sachsen (seit 1990), zum Komitat Baranya in Ungarn (seit 1991), zum Rayon und zur Stadt Dmitrow in Russland (seit 1991) und zur Stadt Southampton in Großbritannien (seit 1991).
Wirtschaft und Infrastruktur
Mit den Firmen Ericsson und Tesat-Spacecom befinden sich zwei Hochtechnologiefirmen in Backnang. Der internationale Hersteller von Motorsägen und Kleinmotorgeräten, die Andreas Stihl AG & Co. KG, hat ihr Stammhaus in Waiblingen-Neustadt. Die Robert Bosch GmbH hat zwei Werke in Waiblingen (für Kunststofftechnik und Verpackungstechnik) sowie eines in Murrhardt. Schorndorf ist der Stammsitz des inzwischen von der amerikanischen Firma Whirlpool übernommenen Hausgeräteherstellers Bauknecht. Winnenden ist Sitz des Reinigungsgeräteherstellers Kärcher.
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führt keine Bundesautobahn, da Planungen für eine Odenwald-Neckar-Alb-Autobahn (A 45) und eine Bundesautobahn 85 aufgegeben worden sind. Die A 81 Stuttgart–Würzburg führt nur wenige Kilometer westlich des Kreisgebietes vorbei. Die wichtigsten Straßen im Kreis sind die im Kreisgebiet durchgehend vierspurig ausgebaute B 29 Stuttgart–Aalen sowie die B 14 Stuttgart–Schwäbisch Hall, die 1979 bis Winnenden-Süd vierspurig ausgebaut worden ist. Die Arbeiten an der westlichen Ortsumgehung Bundesstraße 14n bis Nellmersbach sollen noch 2009 beendet werden.
Der Landkreis ist an das Netz der S-Bahn Stuttgart angeschlossen. Die Linie S2 führt von Stuttgart über Fellbach/Waiblingen nach Schorndorf. Diese Strecke wird zugleich von der Remsbahn benutzt, die über die Kreisgrenze hinaus bis Aalen führt, durchgehend zweigleisig elektrifiziert ist und regelmäßig von Zügen der Intercity-Linie Karlsruhe–Nürnberg befahren wird. Sie halten allerdings nur vereinzelt im Kreisgebiet, und zwar am Bahnhof Schorndorf. Dort zweigt auch die von der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) betriebene Wieslauftalbahn nach Rudersberg ab.
Die Linie S3 führt ebenfalls über Fellbach/Waiblingen nach Backnang. Diese Linie ist Teil der Murrbahn, die weiter nach Schwäbisch Hall-Hessental führt. Von Backnang aus führt als eingleisiger Zweig die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg als RegionalBahn-Linie 31 zum Endpunkt der S-Bahn Linie S4 in Marbach am Neckar. Die Fortführung der S4 als S40 über Marbach hinaus nach Backnang ist in Planung und soll nach 2010 fertiggestellt werden. Die Murrbahn wurde erst in den 1990er Jahren elektrifiziert. Sie stellt die kürzeste Verbindung von Stuttgart nach Nürnberg dar.
Die Stadt Fellbach ist ferner durch die Stadtbahnlinie U1 mit Stuttgart-Mitte verbunden.
Kreiseinrichtungen
Der Rems-Murr-Kreis ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche Schule Backnang, Eduard-Breuninger-Schule Backnang (Kaufmännische Schule), Anna-Haag-Schule (Hauswirtschaftliche Schule) Backnang, Gewerbliche Schule Schorndorf, Kaufmännische Schule Schorndorf, Gewerbliche Schule Waiblingen, Kaufmännische Schule Waiblingen und Maria-Merian-Schule (Hauswirtschaftliche Schule) Waiblingen, ferner der Schulen für Geistig- und Körperbehinderte jeweils mit Schulkindergarten in Fellbach-Schmiden (Fröbelschule), Murrhardt (Bodelschwinghschule) und Schorndorf (Fröbelschule), der Christian-Morgenstern-Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergärten in Waiblingen, Schorndorf und Sulzbach an der Murr und der Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung Waiblingen.
Der Rems-Murr-Kreis ist auch Träger der Kreiskrankenhäuser in Backnang, Schorndorf und Waiblingen. Weitere Kliniken sind das Zentrum für Psychiatrie Winnenden (Anstalt des öffentlichen Rechts), die Geriatrische Reha-Klinik Bethel Welzheim sowie die beiden privaten Kliniken Central Klinik Waiblingen GmbH und Fachklinik zur Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit Wilhelmsheim in Oppenweiler.
Zur Pflege der Naturdenkmäler im Kreis unterhält das Landratsamt, als eines der wenigen in Deutschland, einen eigenen Landschaftspflegetrupp, bestehend aus einem hauptamtlichen Mitarbeiter und vier Zivildienstleistenden.
Umwandlung der Krankenhäuser in eine gGmbH und Neubau
Am 14. Juli 2008 hat der Kreistag beschlossen, die bisher als Eigenbetrieb geführten drei Krankenhäuser in Waiblingen, Backnang und Schorndorf künftig in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH zu betreiben. Auf derselben Sitzung beschloss der Kreistag das bisher größte Investitionsvorhaben in der Geschichte des Landkreises: den Neubau des Kreiskrankenhauses in Winnenden[2]. Die Kosten sollen sich auf rund 266 Millionen Euro belaufen. Mit der Eröffnung des Kreiskrankenhauses in Winnenden, die für Februar 2013 geplant ist, werden die Krankenhäuser in Waiblingen und Backnang geschlossen. Das Schorndorfer Krankenhaus bleibt bestehen.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2007[3])
- Backnang (35.603)
- Fellbach (44.085)
- Murrhardt (14.142)
- Schorndorf (39.271)
- Waiblingen (52.790)
- Weinstadt (26.420)
- Welzheim (11.097)
- Winnenden (27.652)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Backnang mit den Gemeinden Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Burgstetten, Kirchberg an der Murr, Oppenweiler und Weissach im Tal
- Gemeindeverwaltungsverband „Plüderhausen-Urbach“ mit Sitz in Plüderhausen; Mitgliedsgemeinden: Plüderhausen und Urbach
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Schorndorf mit der Gemeinde Winterbach
- Gemeindeverwaltungsverband „Sulzbach“ mit Sitz in Sulzbach an der Murr; Mitgliedsgemeinden: Großerlach, Spiegelberg und Sulzbach an der Murr
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Welzheim mit der Gemeinde Kaisersbach
- Gemeindeverwaltungsverband „Winnenden“ mit Sitz in Winnenden; Mitgliedsgemeinden: Stadt Winnenden und Gemeinden Leutenbach und Schwaikheim
- Alfdorf (7257)
- Allmersbach im Tal (4847)
- Althütte (4148)
- Aspach (8321)
- Auenwald (7005)
- Berglen (6157)
- Burgstetten (3389)
- Großerlach (2556)
- Kaisersbach (2706)
- Kernen im Remstal (15.328)
- Kirchberg an der Murr (3718)
- Korb (10.404)
- Leutenbach (10.877)
- Oppenweiler (4227)
- Plüderhausen (9559)
- Remshalden (13.533)
- Rudersberg (11.630)
- Schwaikheim (9408)
- Spiegelberg (2155)
- Sulzbach an der Murr (5432)
- Urbach (8544)
- Weissach im Tal (7133)
- Winterbach (7737)
Literatur
Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band III: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverband Mittlerer Neckar, Stuttgart, 1978, ISBN 3-17-004758-2
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ http://www.waiblinger-kreiszeitung.de/indexWN.php?&kat=347&artikel=48 Kreistag beschließt Krankenhausneubau in Winnenden
- ↑ Einwohnerzahlen
Weblinks
- Offizielle Internetseite des Landkreises
- IHK Region Stuttgart, Bezirkskammer Rems-Murr - Der Rems-Murr-Kreis in Zahlen und Fakten 2008 (PDF; 1,0 MB)
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