- Repetiergewehr
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Die Repetierbüchse (lat. repetere „wiederholen“) ist eine Büchse, bei der mittels des Repetiersystems nach dem Schuss durch manuelles Zurück- und Wiedervorschieben des Verschlusses die abgeschossene Patrone ausgeworfen und eine neue Patrone von hinten in das Patronenlager geladen wird. Beim Repetiervorgang wird das Schloss gespannt - Handspanner bilden die Ausnahme. Repetierbüchsen können Mehrlader oder Einzellader sein.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Entwicklung der Repetierbüchse wurde durch die Erfindung der Patrone eingeleitet. Dabei hat sich die Zentralfeuerpatrone aus Metall mit Ringfuge als Basis für Repetierbüchsen durchgesetzt. Das Zündnadelgewehr und das Chassepotgewehr waren die Vorgänger der Repetierbüchse. Durch Ladevorichtungen und Magazin entstanden mehrschüssige Handfeuerwaffen. Das Mauser Modell 71 war die erste deutsche Repetierbüchse mit Magazin. Entwicklungen mit unterschiedlichsten Verschlüssen führten letztendlich zu den heute bekannten Repetierbüchsen.
Anwendungsbereiche und Bauarten
Repetierbüchsen werden in der Regel für den präzisen Einzelschuss benutzt. Scharfschützen, Jäger und Sportschützen verwenden häufig dazu Kammerstengelrepetierer. Unterhebelrepetierer und Vorderschaftrepetierer sind eher im angloamerikanischen Raum oder beim Westernschiessen verbreitet.
Ein großer Teil der heute zur Jagd verwendeten Repetiersysteme mit Zylinderverschluss sind auf das von der Firma Mauser entwickelte Militärgewehr Mauser Modell 98 zurückzuführen. In jagdlicher Verwendung sind vorwiegend folgende Repetiersysteme anzutreffen:
- Kammerstängelrepetierer einschließlich der Geradezugrepetierer.
- Unterhebelrepetierer (engl. lever action)
- Vorderschaftrepetierer (engl. pump oder slide action)
Repetierbüchsen sind im Schießsport den Matchwaffen zugeordnet. Es werden Kleinkalibergewehre, Biathlongewehre, und Zimmerstutzen eingesetzt. Bei den Biathlonwaffen hat sich der Fortnerverschluss durchgesetzt; im Bereich der Kleinkalibergewehre und Zimmerstutzen dominieren Systeme der Firmen Anschütz und Walther. [1]
Weitere Systeme werden im Artikel Verschluss aufgeführt.
In der Ausführung mit verkürztem Lauf und einem bis zur Mündung reichendem Schaft wird die Waffe als Repetierstutzen bezeichnet.
Aufbau der Repetierbüchse
Die Hauptbestandteile einer Repetierbüchse sind die Bauteile: Verschluss, Lauf, Magazin, Abzug, Schaft, Visierung oder Montagevorrichtungen für eine Zieloptik.
Es existieren etliche Bauweisen von Repetierbüchsen unterschiedlicher Hersteller. Beim Mauser System 98 ist der Lauf mit dem Patronenlager in den Verschluss eingeschraubt. Die Verschlusskammer befindet sich über dem Magazin. Sie hat seitlich oben eine lange Öffnung für den Auswurf abgeschossener Patronenhülsen. Der Verschlusszylinder wird von hinten in die Kammer geführt. Die meisten Repetierbüchsen müssen zum Öffnen entsichert sein. Die Abbildung zeigt eine Sicherung mit Zwischenstufe, welche das Öffnen im gesicherten Zustand erlaubt. Zur Verriegelung muss der Kammerstängel aus der im Bild gezeigten Stellung nach vorne geschoben und dann nach unten gedrückt werden. Beim Öffnen (Kammerstängel nach oben und dann zurück) wird das Schloss gespannt. Links von der Hülsenbrücke befindet sich eine Entriegelung, welche den Zylinderverschluss zum Ausbau frei gibt.
Der Magazinschacht öffnet nach unten. Mit der Magazinverriegelung kann das Magazin zum Austausch ausgelöst werden. Nicht alle Repetierbüchsen haben ein Wechselmagazin. Das Mausersystem wird üblicherweise von oben geladen und entladen. Dies gilt auch für die sogenannten Einzelladerrepetierbüchsen.
Kimme und Korn bilden die als offenes Visier bezeichnete Visiereinrichtung. Für den jagdlichen Einsatz werden optische Zieleinrichtungen wie das Zielfernrohr verwendet. Diese Zieleinrichtungen werden durch passgenaue Montagen auf der Hülsenbrücke und dem Hülsenkopf schussfest montiert.
Der Schaft der Büchse ist meist aus einem Stück gefertigt, um passgenau den Lauf, den Abzug und das Magazin aufzunehmen. Als Material wird Nussbaumholz bevorzugt, aber neben anderen Holzarten auch Kunststoff und Schichtholz verwendet. Meist ist der Lauf ist mittels zweier Schrauben, der Kreuzschraube vor und der Kastenschraube hinter dem Magazin, mit dem Schaft verbunden. Von der Kreuzschraube aus kann der Lauf frei schwingen und sich bei Erwärmung ausdehnen.
Literatur
Christer Holmgren, Jagdwaffen und Schiesstechnik: Praxis für Jäger und Sportschützen, Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin 1993, ISBN 3-490-22012-9
Siehe auch
Einzelnachweise
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