- Republik der Süd-Molukken
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Die Republik Maluku Selatan (RMS, dt. Republik der Südmolukken, auch Südmolukken-Ambon) war ein 1950 von der christlichen Bevölkerung der Molukken ausgerufener Staat. Er bestand aus den etwa 150 Inseln und Inselgruppen in der Bandasee. Größere Inseln sind Ambon, Aru, Babar, Buru, Kai, Leti, Seram, Tanimbar und Wetar. Die etwa eine Million Bewohner der Südmolukken sind zumeist christliche Melanesier. Außerdem leben hier Muslime.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
→ Hauptartikel: Molukken
Die Bevölkerung der Südmolukken war schon während der niederländischen Kolonialzeit eher auf Seiten der Kolonialherren. Sie hatte den christlichen Glauben und niederländische Bräuche angenommen. Im Kampf der Niederländer gegen die javanische „Befreiungsarmee“ unterstützten sie die Niederländer. Mit Entstehen des unabhängigen Indonesiens kam es schnell zu Bestrebungen, die Zentralregierung zu stärken, wodurch mehrere Gebiete des Landes Sezessionsbestrebungen entwickelten. Die Republik Maluku Selatan wurde am 25. April 1950 ausgerufen, nachdem Vermittlungsversuche der UNO-Kommission für Indonesien (UNCI) und der Niederlande erfolglos geblieben waren.
Der Sezessionsversuch wurde von der indonesischen Armee mit Waffengewalt unterdrückt. Indonesische Truppen griffen im Juli 1950 an, besetzten im November 1950 die Hauptstadt Ambon und eroberten bis 1955 die gesamte Republik Maluku Selatan.
Nach der militärischen Niederlage zogen sich Reste der RMS-Sympathisanten unter dem damaligen Präsidenten Dr. Chr. R. S. Soumokil 1954 auf die Insel Seram zurück. Soumokil wurde am 2. Dezember 1962 von der indonesischen Armee gefangen genommen. Er wurde vor ein Militärtribunal in Jakarta gestellt und zum Tode verurteilt. Am 12. April 1966 wurde er hingerichtet.
Eine Exilregierung der RMS unter Prof. Johan Manusama wurde in den Niederlanden gebildet. Sein Nachfolger ist der jetzige Präsident Frans Tutuhatunewa.
Die Spannungen zwischen Christen und Muslimen blieben aber weiterhin bestehen. Ein Grund war die Ansiedlung von muslimischen Malaien des Bugi-Volkes aus Sulawesi durch Indonesien. Seit 1998 kam es zu wiederholten bürgerkriegsähnlichen Unruhen und Anschlägen.
Nach der Niederschlagung der Sezession haben allein bis 2000 80.000 Menschen das Krisengebiet verlassen. Viele wanderten in die Niederlande aus. Dort versuchten einige von ihnen ohne Erfolg, die niederländische Regierung in den 70er Jahren gewaltsam zu zwingen, sich bei der indonesischen Regierung für die Unabhängigkeit der Süd-Molukker einzusetzen.
Briefmarken
→ Hauptartikel: Maluku Selatan (Postgeschichte und Briefmarken)
Obwohl die Republik Maluku Selatan keine eigenen Briefmarken veröffentlichte, findet man jedoch zahlreiche Postwertzeichen, die den Landesnamen als Inschrift tragen. Es handelt sich dabei um sogenannte Schwindelausgaben, also Briefmarkenfälschungen von privater Hand, die von keiner Postverwaltung in den Südmolukken ausgegeben wurden. Man unterscheidet insgesamt drei verschiedene Schwindelausgaben von der Republik Maluku Selatan:
- Aufdruckmarken
- Briefmarkenausgaben der Exilregierung in den Niederlanden
- Briefmarken aus der Österreichischen Staatsdruckerei, die von dem New Yorker Briefmarkenhändler Henry Stolow in Auftrag gegeben und verkauft wurden.
Renommierte Briefmarkenkataloge und Briefmarkenhändler führen keine Briefmarken der Republik Maluku Selatan.
Literatur
- Petra Maria Becker: Die ethnische Sonderstellung der Ambonesen in Indonesien in der Zeit vor und nach Erlangung der politischen Unabhängigkeit. 1994. III, 97 Bl.
- Günter Decker: Republik Maluku Selatan: Die Republik der Süd-Molukken; Untersuchungen und Dokumente zum Selbstbestimmungsrecht der Ambonesen, zum Föderalismus und Kolonialismus in Indonesien. Göttingen: Schwartz, 1957. VII, 239 S., Kt. mit Zusammenfassung in engl. Sprache und Literaturverzeichnis S. (219) - 224.
- Umfassende Literaturangaben mit englischer Inhaltsangabe
Weblinks
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