Rhein-Marne-Kanal

Rhein-Marne-Kanal
Canal de la Marne au Rhin zwischen Saverne und Lutzelbourg
Canal de la Marne au Rhin von der Burg Haut Barr aus gesehen
Tunnel bei Arzviller
Schräg-Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller
Impressionen bei Niderviller

Der Canal de la Marne au Rhin (dt. Rhein-Marne-Kanal) ist ein Schifffahrtskanal im Nordosten Frankreichs, in den Regionen Champagne-Ardenne, Lothringen und Elsass.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Kanal verbindet den Canal latéral à la Marne (dt. Marne-Seitenkanal) und den Canal de la Marne à la Saône (dt. Marne-Saône-Kanal) in Vitry-le-François mit der Mosel bei Nancy und dem Rhein bei Straßburg. Er überquert in seinem Verlauf zwei Wasserscheiden:

Anschluss an andere Kanäle

Koordinaten

Technische Infrastruktur

Der Kanal ist vom Typus her ein doppelter Wasserscheidenkanal. Er hat heute eine Länge von 289 Kilometern und verfügt über insgesamt 152 Schleusen, ausgebaut für Schiffe der Normgröße Freycinet. Er besteht aus folgenden Teilabschnitten:

  • Westabschnitt (km 0 bis 131) von Vitry-le-François bis Toul, 97 Schleusen. In der Mauvages-Scheitelhaltung erreicht der Kanal eine Höhe von 281 Meter. Dieser Abschnitt beinhaltet den 4.880 Meter langen Mauvages-Tunnel, durch den Boote und Schiffe früher mit einer Elektrolokomotive getreidelt wurden. Deren Aufgabe wurde inzwischen von einem elektrisch betriebenen Kettenschlepper übernommen (Kettenschifffahrt). Ein weiterer Tunnel auf diesem Streckenabschnitt ist der Tunnel von Foug, mit einer Länge von 866 Metern.
  • Die kanalisierte Mosel von Toul bis Frouard zählt offiziell nicht mehr zum Kanal.
  • Ostabschnitt (km 154 bis 313) von Frouard bis Straßburg, 55 Schleusen. Mit der Vogesen-Scheitelhaltung überwindet der Kanal eine Höhe von 267 Meter und hat zwei Tunnel von 480 und 2.310 Metern Länge bei Niderviller und Arzviller. Diese können die Schiffe heute mit eigener Kraft durchfahren (Einbahnregelung), früher war auch hier eine Elektrolokomotive im Einsatz. Der Aufstieg zur Scheitelhaltung erfolgt über die 15,70 Meter hohe Schleuse von Réchicourt, kurz hinter dem Tunnel von Arzviller führt das Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller wieder hinunter in das Tal der Zorn.

Geschichte

Er wurde im Jahr 1853 fertiggestellt und war bis 1979 mit seinen 312 Kilometern der längste Kanal Frankreichs. In diesem Jahr wurde im Zuge des Ausbaus der Mosel der Kanalabschnitt im Moseltal (zwischen Frouard und Toul) geschlossen und durch die kanalisierte Mosel ersetzt. Seither hat der befahrbare Kanal nur mehr eine Länge von 289 Kilometern.

Wirtschaftliche Bedeutung

Heute hat auf Grund der geringen Schleusenabmessungen und der Vielzahl der Schleusen der Gütertransport auf dem Kanal keine Bedeutung mehr. Der Wasserweg wird wird jedoch intensiv für den Wassertourismus mit Sport- und Hausbooten genutzt. Entlang des Kanals befinden sich Charterbasen verschiedener Sportboot-Vercharterer.

Städte und Orte am Kanal

Siehe auch

Literatur

  • Henri Rebsamen: Schiffahrt auf dem Marne-Rhein-Kanal, in: Mitteilungen der Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft Zürich, Band 31, 1930-1931 (Digitalisat)

Weblinks


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