- Rhinoviren
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Rhinovirus Systematik Reich: Viren Ordnung: nicht klassifiziert Familie: Picornaviridae Gattung: Rhinovirus Taxonomische Merkmale Genom: (+)ssRNA linear Baltimore: Gruppe 4 Symmetrie: ikosaedrisch Hülle: keine Die Rhinoviren sind Erreger, die den sogenannten Schnupfen oder auch Erkältung genannt erzeugen. Sie gehören zur Virusgruppe Picornaviridae (Name von pico = klein und RNA) und bilden dort den Genus Rhinovirus. Es werden bis heute 117 Serotypen unterschieden.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Lebensweise
Alle Rhinoviren sind RNA-Viren und besitzen einen kubisch, symmetrischen Aufbau. Sie sind nackt, das heißt sie besitzen keine Lipidschicht als Hülle. Ihr Durchmesser liegt zwischen 24-30 nm und damit gehören sie eher zu den kleinen Viren. Sie sind im Vergleich zu anderen Viren (z. B. Enteroviren) relativ säureempfindlich. Rhinoviren sind weltweit verbreitet, bevorzugen aber Temperaturen von 3 °C bis 33 °C, die sie auch unbedingt zur ihrer Vermehrung benötigen. Bei höheren Temperaturen - z. B. bei Körpertemperatur (36 °C bis 37,5 °C) ist ihr Wachstum hingegen gehemmt. Diese Vorliebe für etwas kühlere Temperaturen verursacht die höhere Infektionsrate bei nass-kaltem Wetter. Da sich bei ausgekühlten Körpern die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen, sinkt die Temperatur der Nasenschleimhaut in den Bereich, der für die Viren optimal ist.
Infektion
Infektionswege
Eher selten findet die Infektion durch die Übertragung von Viren in Tröpfchen verschiedener Körperflüssigkeiten, die beim Niesen oder Husten von bereits infizierten Menschen ausgeschleudert werden und dann irgendwie in unseren Körper gelangen (Tröpfcheninfektion) statt. Weitaus häufiger ist aber die direkte Übertragung, z. B. über kontaminierte Hände. Einmal an unseren Händen, hinterlassen wir die Viren auf allen Menschen oder Gegenständen, die wir anfassen (Schmierinfektion). Von da ist es für die Viren ein Leichtes sich weiter zu verbreiten. Besonders gut können sie Zellen der Nasenschleimhaut infizieren, bei Menschen, deren Abwehrkräfte geschwächt sind, oder - wie bei Babys und Kleinkindern - noch nicht richtig ausgebildet sind.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit ist relativ kurz. Nach etwa 12 Stunden verlassen die ersten fertigen Viren die Wirtszelle und infizieren die nächste.
Infektionssymptome
Rhinoviren infizieren die Schleimhäute des Nasen- und Rachenraums, bleiben streng lokalisiert und verursachen keine generalisierte Infektion. Es entsteht ein banaler Schnupfen - seltener bei Kindern eine Bronchitis. Der menschliche Körper reagiert auf die Virenattacken mit einer Entzündungsreaktion der Nasenschleimhaut. Die Gefäße der Schleimhaut werden durchlässiger, Flüssigkeit tritt aus, die Nase läuft. Später schwillt die Nasenschleimhaut an, auf bis zu einem halben Zentimeter Dicke, wodurch das Atmen durch die Nase so gut wie unmöglich wird. Hinzu kommen eventuell Unwohlsein und Kopfschmerzen. Häufig tritt neben der viralen Infektion noch eine Sekundärinfektion durch Bakterien im Hals und Rachenraum auf.
Therapie und Prävention
Eine Virenbekämpfung ist kaum möglich, aber auch nicht nötig, da das menschliche Immunsystem alleine mit diesen Viren fertig wird. Es dauert etwa eine Woche, bis sich unser Körper auf die viralen Angreifer eingestellt hat, daher ist ein Schnupfen nach dieser Zeit auch meist vorbei. Dabei richten die Rhinoviren in der Nasenschleimhaut auch langfristig keinen Schaden an. In der Regel werden aber die Symptome medikamentös behandelt, um die Krankheit leichter zu überstehen. Prävention ist zurzeit nur durch Expositionsprophylaxe (z. B. Meiden von Menschenansammlungen) möglich, da man aufgrund der großen Anzahl von Serotypen und der nur kurz andauernden, typenspezifischen Immunität keine wirksamen Medikamente herstellen kann. Allerdings laufen Forschungen auf dem Gebiet der Gentechnik um diesen Viren beizukommen.
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