Rhizarthrose

Rhizarthrose
Klassifikation nach ICD-10
M18 Rhizarthrose (Arthrose des Daumensattelgelenkes)
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Bei der Rhizarthrose (von altgriech. ρίζα rhiza = „Wurzel“ und ἄρθρον arthron = „Gelenk“) oder Sattelgelenkarthrose handelt es sich um eine Arthrose eines Sattelgelenks (wie des Wurzelgelenks des Daumens, zwischen erstem Mittelhandknochen und großem Vieleckbein (Os trapezium). Da so ein Gelenk sattelförmige Gelenksflächen besitzt, kann es in zwei Achsen bewegt werden.

Bei einer Arthrose handelt es sich um einen Knorpelverlust auf den Gelenkflächen mit knöcherner Randwulstbildung. Gelegentlich kommt es auch zur Bildung von freien Gelenkkörpern, welche eingeklemmt werden können und damit Schmerzen verursachen.

Inhaltsverzeichnis

Diagnose

Gesichert wird die Diagnose durch eine Röntgenaufnahme. Jedoch gibt das röntgenologische Ausmaß einer Sattelgelenkarthrose keine Auskunft über die Schmerzintensität, die ein Patient empfindet. Es gibt Patienten mit fortgeschrittenen Krankheitszeichen im Röntgenbildern, die keine wesentliche Schmerzen verspüren und umgekehrt.

Therapie

Neben konservativen Behandlungsmethoden existieren zwei Formen der operativen Behandlung.

Sattelgelenkarthroplastik

Das Prinzip der Sattelgelenkarthroplastik besteht darin, dass einer der beiden am beschädigten Gelenk beteiligten Knochen, das große Vieleckbein, entfernt wird. Dies kann zur Folge haben, dass aufgrund der fehlenden Abstützung des ersten Mittelhandknochens der Daumen etwas kürzer wird. Um diesen Effekt so gering wie möglich zu halten, wurden zahlreiche Operationsmodifikationen entwickelt, den ersten Mittelhandknochen an Nachbarknochen „aufzuhängen“ und somit ein Abrutschen zu verhindern. Hierzu werden meist Sehnenanteile aus der direkten Umgebung des kranken Gelenkes verwendet. Es handelt sich dabei um seit Jahrzehnten erprobte Methoden mit hoher Erfolgsquote. Der relativ lange postoperative Heilungsverlauf von etwa drei bis sechs Monaten und eine gewisse verbleibende Kraftminderung des Daumens sollte jedoch als Nachteil dieser Methode genannt werden.

Arthroplastik mit Knorpeltransplantation

Eine weitere Möglichkeit einer Arthroplastik ist der Ersatz des großen Vieleckbeins mit körpereigenem Knorpel, der von den Rippen entnommen wird. Hierdurch kann die Länge des Daumens und damit auch die Kraft weitgehend erhalten bleiben. Der Knorpel ernährt sich durch Gewebswasser und bleibt daher vital. Auch die Nachbehandlungsdauer ist in der Regel kürzer. Im Kernspintomogramm ist der Knorpel dargestellt.

Versorgung mit Prothesen

Endoprothesen der Daumensattelgelenke

Alternativ wird seit längerem an der Entwicklung von Sattelgelenkprothesen gearbeitet. Seit einigen Jahren wird sehr erfolgreich die Elektra-Sattelgelenksendoprothese implantiert. Im Normalfall gibt es keine Komplikationen. Nach etwa 6 Wochen ist die Hand wieder voll einsatzbereit und weitgehend beschwerdefrei.

Das Röntgenbild links zeigt Endoprothesen beider Daumensattelgelenke. Im Bild links und im Ausschnitt zeigt sich, dass es gelegentlich doch zu Komplikationen kommen kann: Das Kunstgelenk ist ausgerenkt.

Nervendurchtrennung zur Schmerzvermeidung

Daneben gibt es auch die Möglichkeit, die Handnerven selektiv bei einer Operation mit örtlicher Betäubung durchtrennen zu lassen. Dabei werden nur die Nerven, welche für den Schmerz verantwortlich sind, durchtrennt.

Röntgenreizbestrahlung

Eine Röntgenreizbestrahlung z.B. 6 mal 1 Gy (2x/Woche) kann ebenfalls zu einer recht lang anhaltenden Schmerzlinderung führen.

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