- Richard Christopher Wakeman
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Rick Wakeman (* 18. Mai 1949 als Richard Christopher Wakeman in Middlesex, heute Perivale, London) gilt als einer der wichtigsten Keyboarder des Progressive Rock. Er wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf und beherrscht neben zahlreichen Tasteninstrumenten auch die Klarinette und das Saxophon.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Wakemans Pionierleistungen bei der Etablierung des Mellotrons sowie seine klassische Klavierausbildung beeinflussten den Sound seiner Stammband Yes in den frühen 1970ern entscheidend. Sein besonderes Verhältnis zu Yes wird in der Tatsache deutlich, dass kein anderer die Band so oft verließ und sich später wieder anschloss wie er, der insgesamt fünf Neueinstiege zu verbuchen hat. Charakteristisch und oft imitiert ist auch sein Bühnenauftreten, meist im Glitzercape, das sich bis in heutige Konzerttourneen hinein erhalten hat.
Auch als Sessionmusiker konnte er sich über seine Szene hinaus einen Namen machen, unter anderem arbeitete er mit David Bowie (Space Oddity und Hunky Dory) und Cat Stevens (Morning Has Broken auf dem Album Teaser and the Firecat) zusammen. Vor seinem Engagement bei Yes hatte Wakeman bei den Strawbs gespielt und mit ihnen vier LPs veröffentlicht.
Nach dem Zerfall seiner ersten eigenen Band The English Rock Ensemble wollte er in den späten siebziger Jahren mit Bill Bruford und John Wetton zusammenarbeiten, was aber nicht zustande kam. Bruford und Wetton gründeten daraufhin UK. Um 1980 versuchte das Label Geffen, eine Supergroup mit Rick Wakeman, John Wetton, Carl Palmer und Trevor Rabin zusammenzustellen, aber als Wakeman ablehnte, wurde der Plan fallengelassen. Wakeman hat danach, abgesehen von Yes (und Anderson, Bruford, Wakeman, Howe), in keiner Band mehr gespielt.
Einen kreativen und finanziellen Beitrag leistete Wakeman zur Erfindung des Birotrons, das er gemeinsam mit David Biro entwarf. Dabei handelt es sich um ein elektromechanisches Tasteninstrument, das im Gegensatz zum tonbandbasierten Mellotron auf einer 8-Spur-Kassette beruhte, die über Endlosschleifen das Halten eines Tones über eine längere Dauer als sieben Sekunden ermöglichte. Musikalisch konnte sich das Birotron allerdings nicht durchsetzen.
Über das Engagement bei Yes hinaus verfügt Wakeman über eine außergewöhnlich umfangreiche Solo-Diskographie: Alleine unter seinem Namen wurden über 90 Alben veröffentlicht. Davon sind die Aufnahmen aus der 1970er-Ära stilistisch am ehesten mit den zuvor erschienenen Yes-Alben vergleichbar. Zu den populärsten Veröffentlichungen, die teilweise auch unter Mitwirkung diverser Yes-Musiker entstanden, zählen hierbei The Six Wives of Henry VIII (1973), Journey to the Centre of the Earth (1974), The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table (1975) sowie Criminal Record (1977).
Das Spektrum seiner weiteren Werke umfasst mehrere Filmmusiken, Pop/Rock-Alben, zahlreiche synthesizer- und klavierlastige New-Age-Kompositionen, einige Live-Einspielungen mit Orchester sowie Annäherungsversuche an die Weltmusik. Mitte der 1990er kam es zu mehreren Koproduktionen mit seinem zweitältesten Sohn Adam, ebenfalls Keyboarder. Auch sein ältester Sohn Oliver arbeitet mit Musikern aus dem Progressive-Rock-Umfeld zusammen (Steve Howe, Arjen Lucassen, Clive Nolan).
In seiner mit typisch englischem Humor verfassten Autobiographie Say Yes schildert Wakeman das Auf und Ab seiner Karriere: Die Anfänge im Konservatorium, die Zeit als gesuchter Studiopianist und seines ersten Engagements bei den Strawbs, die krisenreichen Jahre mit den Individualisten bei Yes und schließlich die pompös inszenierten Solotourneen mit Chor und Orchester (bis hin zur Eislaufrevue im tropischen Brasilien), die ihn regelmäßig in den finanziellen Ruin trieben. In seinen frühen Jahren bekannt als einer der partyfreudigsten Rockmusiker, hatte Wakeman infolge seiner Trinkgewohnheiten schon früh Herzprobleme, 1975 erlitt er einen Herzinfarkt. Seit den 1970er Jahren ist Wakeman gläubiger Christ und Mitglied in einer englischen lutheranischen Freikirche.
Diskographie
Mit Yes
siehe Yes
Mit Anderson, Bruford, Wakeman, Howe
siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe
Solo
- 1971 Piano Vibrations
- 1973 The Six Wives of Henry VIII
- 1974 Journey to the Centre of the Earth
- 1975 The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table
- 1975 Lisztomania
- 1976 No Earthly Connection
- 1977 Rick Wakeman's Criminal Record
- 1977 White Rock (Soundtrack zu den Olympischen Winterspielen 1976/77)
- 1978 The Royal Philharmonic Orchestra Performs the Best Known Works of Rick Wakeman
- 1979 Rhapsodies
- 1981 The Burning (Soundtrack)
- 1981 1984 (Soundtrack)
- 1982 Rock 'N' Roll Prophet
- 1983 Cost of Living (Soundtrack)
- 1983 G'ole! (Soundtrack zu einem Film über die Fußballweltmeisterschaft 1982)
- 1984 Black Knights at the Court of Ferdinand IV
- 1984 Crimes of Passion (Soundtrack)
- 1985 Silent Nights
- 1985 Live at Hammersmith
- 1986 Country Airs
- 1987 The Gospels
- 1987 The Family Album
- 1988 Time Machine
- 1988 Suite of Gods
- 1988 Zodiaque
- 1989 Sea Airs
- 1990 Night Airs
- 1990 Phantom Power (Soundtrack)
- 1990 In the Beginning
- 1991 Rock'n'Roll Prophet Plus (Neuauflage von Rock'n'Roll Prophet mit vier neuen Liedern)
- 1991 Aspirant Sunset
- 1991 Aspirant Sunrise
- 1991 Aspirant Shadows
- 1991 Suntrilogy
- 1991 The Classical Connection (Neuaufnahmen)
- 1991 2000 A.D. Into the Future
- 1991 African Bach
- 1991 Softsword: King John and the Magna Charter
- 1992 Best Works Collections (Compilation)
- 1993 Heritage Suite
- 1993 Classic Tracks
- 1993 Wakeman with Wakeman
- 1993 No Expense Spared
- 1993 The Classical Connection II (Neuaufnahmen, Coverversionen und ein Outtake aus The Six Wives of Henry VIII.)
- 1993 Prayers
- 1994 Wakeman with Wakeman: The Official Bootleg (live)
- 1994 Live on the Test (Liveaufnahmen aus dem Jahr 1976)
- 1994 Rick Wakeman's Greatest Hits (Neuaufnahmen auch von Yes-Stücken)
- 1995 The Piano Album (live)
- 1995 Seven Wonders of the World
- 1995 Cirque Surreal
- 1995 Romance of the Victorian Age
- 1995 King Biscuit Flower Hour – In Concert (Liveaufnahmen von 1975)
- 1995 Visions
- 1995 Simply Acoustic (auch veröffentlicht als The Piano Album)
- 1995 The Private Collection (Compilation)
- 1995 Almost Live in Europe (Live)
- 1995 Rock & Pop Legends Rick Wakeman (Live)
- 1996 Fields of Green
- 1996 Voyage (Compilation)
- 1996 The New Gospels
- 1996 Tapestries
- 1996 The Word and Music
- 1996 Orisons
- 1996 Can You Hear Me?
- 1996 Vignettes
- 1997 Tribute (Beatles-Coverversionen)
- 1998 Themes
- 1999 Return to the Centre of the Earth
- 1999 The Natural World Trilogy
- 1999 The Art in Music Trilogy
- 1999 White Rock II
- 1999 Stella Bianca alla corte de Re Ferdinando
- 2000 Recollections: The Very Best of Rick Wakeman 1973-1979 (Compilation)
- 2000 Preludes to a Century
- 2000 Chronicles of Man
- 2000 Christmas Variations
- 2000 Rick Wakeman Live in Concert 2000 (Live)
- 2001 Out of the Blue
- 2001 Classical Variations
- 2001 Two Sides of Yes
- 2002 The Wizard and the Forest of All Dreams
- 2002 Wakeman & Cousins – Hummingbird
- 2002 The Yes Piano Variations
- 2002 Two Sides of Yes – Volume 2
- 2003 Out There
- 2005 Wakeman & Cousins – Live
- 2006 Retro
- 2007 Retro 2
Literatur
Rick Wakeman: Say Yes. London:Hodder & Stoughton, 1995 ISBN 0-340-62151-6 (Autobiographie)
Weblinks
- http://www.rwcc.com/ - Offizielle Homepage
- http://www.8trackheaven.com/birotron.html - Näheres zum Birotron, mit Interview
PND: Datensatz zu Rick Wakeman bei der DNB – keine Treffer im Katalog der DNB; 21. April 2009 Personendaten NAME Wakeman, Rick ALTERNATIVNAMEN Wakeman, Richard Christopher KURZBESCHREIBUNG britischer Musiker GEBURTSDATUM 18. Mai 1949 GEBURTSORT Middlesex
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