Richard Suchanek

Richard Franz Josef Suchenwirth (* 8. Oktober 1896 in Wien; † 15. Juni 1965 in Herrsching am Ammersee; bürgerlicher Name bis 1922: Richard Suchanek) war ein Historiker und Mitbegründer der österreichischen NSDAP. Er studierte in Wien Geschichte und Germanistik, und promovierte 1920.

Leben

Suchenwirth war Mittelschullehrer und gründete am 4. Mai 1926 in den Wiener Sofiensälen die österreichische NSDAP (zwischen 1927 und 1931 ausgetreten), war ab 1934 illegal aktiv, hielt sich in Eichgraben im Wienerwald auf und wurde zeitweilig inhaftiert; in dieser Zeit verfasste und publizierte er die Deutsche Geschichte, eine historische Monographie aus großdeutscher Perspektive, die in den 1930er Jahren in einer Auflage von mehreren hunderttausend Exemplaren unter dem "wissendsten Deutschland aller Zeiten" verbreitet wurde.

Im Juni 1934 flüchtete Suchenwirth nach Deutschland, wo er als Standartenführer in der Österreichischen Legion und bis Anfang 1936 als Geschäftsführer der Reichsschrifttumskammer aktiv war, und wurde schließlich aus Österreich ausgebürgert. Er war dann von 1938-1945 Mitglied des Deutschen Reichstags, hatte aber nur geringen politischen Einfluss.

Von 1936 bis 1942 war er Rektor der Lehrerhochschule Pasing, dann München-Pasing, und von da an bis 1945 Professor an der Universität München. Nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft war er wieder Lehrer an einer Privatschule in Düsseldorf und freier Mitarbeiter der Historical Division des U.S. War Department zur Erforschung der Geschichte des Luftkriegs.

Werk

• 1933: Vom Ersten zum Dritten Reich / Quelle und Meyer Verlag Leipzig 1933.
• 1933: Zwölf Schicksalsgestalten der deutschen Geschichte / R. Voigtländer Verlag Leipzig 1933.
• 1934: Deutsche Geschichte: Von d. germanischen Vorzeit bis zur Gegenwart / Georg Dollheimer Verlag Leipzig 1934. (erschien nahezu jährlich in Neuauflagen bis zumindest 1942)
• 1937: Das tausendjährige Österreich / Bruckmann Verlag München 1937.
• 1938: Das Buch von der deutschen Ostmark / Georg Dollheimer Verlag Leipzig 1938.
• 1950: Europas letzte Stunde?: Ein Beitrag der Geschichte zum europäischen Problem / Sponholtz Verlag Hannover 1950.
• 1968: Historical Turning Points in the German Air Force War Effort / Arno Press New York 1968
• 1970: The Development of the German Air Force, 1919-1939 / Arno Press New York 1970
• 1971: Command and Leadership in the German Air Force / Arno Press New York 1971
• 1973: Der deutsche Osten: Aufstieg u. Tragödie / Türmer-Verlag Berg am Starnberger See 1973.
• 1978: Maria Theresia: ein Kaiserleben / Druffel-Verlag Leoni am Starnberger See 1978 / Reprint Verlag Holzminden 2003.

Literatur

• L. Jedlicka: Die Anfänge des Rechtsradikalismus in Österreich (1975).
• Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, S. 252 (Wien 1997).
• Jan Zimmermann: Die Kulturpreise der Stiftung F.V.S. 1935-1945. Darstellung und Dokumentation. Hrsg. von der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Hamburg 2000.

Weblinks

• Mitglied im Kuratorium für den Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/BEITRAG/diskusio/NSZEIT/nszeit23.htm
• Literatur von und über Richard Suchenwirth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Richard Suchenwirth • PICA-Datensatz • Einträge im Musikarchiv)

Personendaten
NAME	Suchenwirth, Richard Franz Josef
ALTERNATIVNAMEN	Richard Suchanek
KURZBESCHREIBUNG	österreichischer Historiker und Politiker
GEBURTSDATUM	8. Oktober 1896
GEBURTSORT	Wien
STERBEDATUM	15. Juni 1965
STERBEORT	Herrsching am Ammersee