Riedegg

Riedegg
Schloss Riedegg mit Ruine.

Das Schloss Riedegg ist eine Schlossanlage in Oberösterreich und liegt an der Gemeindegrenze zwischen Gallneukirchen und Alberndorf im Mühlviertel. Das Schloss wurde 1150 erstmals als Burg erwähnt, im 17. Jahrhundert zum heutigen Schloss umgebaut und ist seit 1936 im Besitz der Missionare von Mariannhill, die es zu einem Bildungshaus gemacht haben. Ein Afrikamuseum ist ebenfalls im Schloss untergebracht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Riedegg Südansicht.

Die Burg Riedegg wurde 1150 zum ersten Mal genannt, als die Brüder Marchard und Gottschalk von Ridecco, auch Haunsperg genannt, die Burg bewohnten. Die Burg war damals Passauer Lehen. 1256 wurde ein Ulrich Lobenstein als Besitzer des Lehens genannt. In der Folgezeit wurde die Burg von Burggrafen bewohnt. 1395 wurde die Burg an Johann von Liechtenstein verpfändet, der wiederum die die Pfandherrschaft an Heinrich von Wallsee verkaufte. 1401 wurde Riedegg an Kaspar und Jörg Starhemberg, Herrn von Wildberg verpfändet und im Jahr 1411 gekauft. Die Burg gehörte damals zur Herrschaft Freistadt. Im Jahr 1529 wurde die Burg mithilfe türkischer Gefangener zum Schloss umgebaut.

1593 kam das Schloss an Reichard von Starhemberg. Laut einer Inschrift wurde das Schloss 1609 unter Reichard nach einem Brand komplett neu errichtet und der Vorgängerbau dem Verfall überlassen. Um 1750 gehörten rund 385 Untertanen zu Riedegg. 1933 verkauften die Starhemberger das Schloss an den Engländer Slater, der es 1936 an die Missionare von Mariannhill verkaufte. Die Missionare errichteten in Riedegg ein Schulzentrum samt Gymnasium und ein afrikanisches Missionsmuseum. Die Polytechnische Schule Gallneukirchens ist im Schloss untergebracht.

Bau

Innenhof des Schlosses.

Die Burg liegt auf einem Berg, der sich markant aus der umliegenden Ebene erhebt. Die alte Burg befindet sich an der Ostseite und ist eine Ruine. Der Turm der Altburg wurde beim Neubau in das Gebäude integriert. Das Schloss ist ein Zweiflügelbau mit einem Innenhof. Die vormalige Zugbrücke ist durch eine Steinbrücke ersetzt worden. Das Schloss verfügt auch über eine Reiterstiege und eine kleine Kapelle.

Auf der Gedenktafel von 1609 steht, dass die alte Burg aus Holz war, abbrannte und deshalb neu errichtet wurde. Weiters sind die Wasserrohre aus Blei und man erweiterte 1609 den Weingarten.

Afrikamuseum

Im Schloss ist seit der Renovierung in den 1970er Jahren ein kleines Afrikamuseum untergebracht und besitzt eine bemerkenswerte, ethnografische Sammlung. Es ist das einzige Afrikamuseum im Mühlviertel und die Geschichte und Kultur dieses Kontinents wird ebenfalls dargestellt.

Zu sehen sind ausgestopfte Tiere aus Transvaal und Oranje, Haushaltsgeräte des Zulustammes, Waffen (Speere, Pfeile, Äxte), Schmuck (Armbänder, Ringe, Ohrringe, Ketten) und religiöse Utensilien.

Siehe auch

Literatur

  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 2. Auflage 1992, ISBN 3850683230

Weblinks

48.36805555555614.4038888888897Koordinaten: 48° 22′ 5″ N, 14° 24′ 14″ O


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