- Riesenschilf
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Pfahlrohr Pfahlrohr (Arundo donax) – Habitus auf São Jorge, Azoren
Systematik Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Unterfamilie: Arundineae Gattung: Arundo Art: Pfahlrohr Wissenschaftlicher Name Arundo donax L. Das Pfahlrohr (Arundo donax), auch Riesenschilf oder Spanisches Rohr genannt, ist ein schnellwüchsiges, bis zu sechs Meter hohes Schilfgras. Als Neophyt ist es inzwischen in Tropen und Subtropen weit verbreitet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Pfahlrohr ist eine ausdauernde Pflanze, die Wuchshöhen bis zu sechs Meter erreicht. Die Sprossachse ist einfach, aufrecht, mehr oder weniger verholzt und erreicht Durchmesser zwischen 1 und 3,5 Zentimeter. Die Internodien sind verdickt und aus ihnen wachsen ähnlich wie bei vielen Bambusarten Büschel kleiner Zweige aus. Die Art bildet dicke, knotige Rhizome aus. Das Rhizom verholzt und kriecht.
Die deutlich zweizeiligen Laubblätter sitzen am Stamm, sind lanzettlich-linealisch und etwa 30 bis 60 Zentimeter lang sowie zwischen 1 und 8 Zentimeter breit. Sie sind in der Regel länger als die Internodien und bis auf einige Haare an der lang keilförmig zugespitzten Spitze kahl. Die Blatthäutchen sind 0,7 bis 1,5 Millimeter lang.
Die Art blüht und fruchtet purpurn von Juli bis November. Der Blütenstand ist eine 30 bis 90 Zentimeter lange und im Mittel 5,8 Zentimeter breite, dichte Rispe. Sie ist zwischen 10 und 25 Zentimeter lang, aufsteigend verzweigt. Die Ährchen sind 11 bis 14 Millimeter lang und bestehen aus zwei bis fünf Blüten. Die schmal-lanzettlichen Spelzen sind ungleich und zwischen 8 und 12 Millimeter lang. Die lanzettlichen Deckspelzen sind 8,5 bis 23 Millimeter groß und drei- bis siebennervig. Drei der Nerven bilden eine bis zu 1,5 Millimeter lange Granne. Die zweizähnigen Spitzen der Deckspelzen sind dorsal mit 5 bis 6 Millimeter langen Haaren besetzt. Die Vorspelze (Palea) macht etwa die Hälfte der Deckspelze aus. Staubbeutel sind etwa 3 Millimeter lang.
Verbreitung
Pfahlrohr liebt feuchte Standorte an Küsten, Fluss- und Seeufern oder in Sümpfen. Wenn die Art sich einmal festgesetzt hat, wächst sie aber auch auf trockenen Böden.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt im südeuropäischen Mittelmeerraum, vor allem in Spanien. Durch den Menschen konnte sich die Art jedoch weit verbreiten. Neophytische Vorkommen finden sich fast in den ganzen weltweiten Tropen und Subtropen. So auf den Azoren, in der Volksrepublik China, Pakistan, ganz Zentral- und Südostasien und Nordafrika. In den Vereinigten Staaten wird die Art als invasive Spezies bekämpft, problematisch sind vor allem ihre Vorkommen in Texas und Nevada.
Verwendung
Eingeschränkt ist die Art als Futtermittel geeignet. Vieh frisst die jungen Blätter, verschmäht aber älteres Blattgut und die Stängel. Die Blätter werden jedoch genutzt, um Matten oder Körbe zu flechten. Im alten Rom waren Stifte aus Pfahlrohrstängeln in Gebrauch.
Aus den Stängeln des Pfahlrohrs werden die Rohrblätter vieler Einfach- und Doppelrohrblattinstrumente gebaut, beispielsweise für Oboe, Klarinette, Fagott, Saxophon und Krummhorn, weiterhin auch häufig die Pfeifen der Panflöte.
Die Art ist bedingt zur Papiererzeugung geeignet. Allerdings ist das Papier von geringerer Qualität. Aufgrund seiner Schnellwüchsigkeit und Anspruchslosigkeit wird seine Verwendung als Energiepflanze diskutiert.[1]
Varietäten
Es gibt zwei Varietäten:
- Arundo donax var. donax
- Arundo donax var. versicolor (Mill.) Stokes: Mit weiß-grün gestreiften Laubblättern.
- Arundo donax var. coleotricha Hack: Mit ganz behaarten Laubblättern.
Literatur
- Hannö Schäfer: Flora of the Azores, A Field Guide. Markgraf, Weikersheim 2002, ISBN 978-3-8236-1368-8, S. 222.
- Erik Sjörgen: Plants and Flowers of the Azores. Os Montanheiros, Velas 2001, S. 174f.
- Thomas A. Cope: Arundo donax. In: Flora of Pakistan. Band 143, S. 21 (Online ; Stand: 26. Mai 2008).
- Liang Liu, Sylvia M. Phillips: Arundo donax. In: Flora of China. Band 22, S. 448 (Online ; Stand: 26. Mai 2008).
Einzelnachweise
Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
- ↑ Kris Hundley: Power plant: Is Arundo Donax the answer to our power problems?. In: St. Petersburg Times. 11. Februar 2007 (Online ; Stand: 26. Mai 2008).
Weblinks
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