Riesenstein (Guntershausen)

Riesenstein (Guntershausen)
Riesenstein von Guntershausen

Der Riesenstein von Guntershausen beim Baunataler Ortsteil Guntershausen an der Bauna ist ein vorchristliches Megalithdenkmal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Menhir wurde im 3. Jahrtausend v. Chr. von Menschen der frühbäuerlichen Kultur auf einem Hügelgrab aufgestellt. Er ist der kleinste bekannte Menhir im Kasseler-Fritzlarer Verbreitungsgebiet. Der backenzahnförmige Quarzitblock mit auffälligen näpfchenförmigen Vertiefungen an seiner Oberfläche war das Zentrum eines Ortes der Verehrung, Opferstätte oder Festplatz. Der Menhir wurde nicht künstlich behauen, sondern erhielt durch Verwitterungseinflüsse seine heutige Form. Der Stein wurde aufgrund seiner beiden oben befindlichen Schalen, einer künstlichen Opferrinne und der zahlreichen Näpfchen für rituelle Zwecke ausgewählt.

Von dem Stein sollen, wie die Menschen einst glaubten, besondere Kräfte ausgehen. 1891 sollte der stark löchrige 1 m hohe und 1 m breite Block aus Quarzit, das in dem Baunadurchbruch durch ein Sandsteingebirge am Eulenberg nicht natürlich vorkommt, für den Bau eines neuen Wehrs Verwendung finden. Er blieb aufgrund seines großen Gewichts am Baunaufer liegen und geriet zunächst in Vergessenheit, da er im Ufersand versank. Laut mündlicher Überlieferung wurde der Menhir 1937 von dem Rektor August Boley wieder entdeckt und an seinem vermutlichen ursprünglichen Standort erneut aufgestellt. 1967 brachte der DWJ Guntershausen eine Tafel am Stein an.

Anfahrt

Von dem Parkplatz Unteres Baunatal in Guntershausen folgt man dem Wanderweg 2 oder 3 bis zur Schutzhütte Riesenstein.

Literatur

  • Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 71
  • Irene Kappel: Steinkammergräber und Menhire in Nordhessen. Staatliche Kunstsammlung Kassel (Hrsg.), 1978, S. 61, S. 66

Weblink

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