Riesentorlauf

Riesentorlauf

Der Riesenslalom (in Österreich oft auch als Riesentorlauf (RTL) bezeichnet) ist eine Disziplin des alpinen Skisports. Die zu umfahrenden Tore sind so gesetzt, dass ständig Richtungswechsel erfolgen. Im Gegensatz zum Slalom ist allerdings noch ein flüssiger, gleitender Rhythmus möglich. Ein Wettkampf besteht aus zwei Läufen, deren Zeiten addiert werden.

Inhaltsverzeichnis

Unterschiede zwischen Slalom und Riesenslalom

Riesenslalomfahrer sind schneller unterwegs als Slalomfahrer, weil ein Riesenslalom-Kurs weniger Tore aufweist, die in einem größeren Abstand zueinander stehen als im Slalom. Dies erfordert bedeutend weniger Schwünge, wodurch die Rennläufer mehr beschleunigen können. Riesenslalom-Tore bestehen aus zwei Doppel-Stangen, die durch einen breiten Kunststoffstreifen miteinander verbunden sind, während Slalomtore nur aus zwei einzelnen gleichfarbigen Stangen (blau oder rot) bestehen.

Im Slalom sind die Schwünge deutlich kürzer, wodurch die Rennläufer in einer engeren und direkten Falllinie unterwegs sind. Die Rennläufer kommen dadurch viel näher an die Stangen heran, weshalb sie diese mit den Händen wegschlagen müssen, um den Schwerpunkt möglichst nahe an der Falllinie zu halten. Im Gegensatz dazu ist die Falllinie im Riesenslalom weniger direkt, und die Tore stehen bedeutend weiter auseinander. Dadurch kommen die Fahrer weniger mit den Toren in Berührung und stoßen diese bei Bedarf mit der inneren Schulter weg anstatt mit der Hand.

Ski und Tore

Die für Riesenslaloms verwendeten Ski sind länger und steifer als Slalomski. Die Tore sind so gebaut, dass sie sich bei einer Berührung durch den Fahrer flexibel biegen. Sie sind auch weniger fest im Schnee verankert als Slalomtore. Dadurch bieten sie weniger Widerstand, wenn ein Rennläufer in sie hineinfährt und werden von diesem mitgerissen; dadurch wird das Verletzungsrisiko minimiert.

Um die Sicherheit zu erhöhen, setzte der Weltverband FIS für die Saison 2007/08 den Mindestkurvenradius für Riesenslalom-Ski auf 27 m (Männer) und 23 m (Frauen) fest. Zum ersten Mal überhaupt wurden Mindestlängen für Ski eingeführt, 185 cm für Männer und 180 cm für Frauen.

Geschichte

1905 organisierte Mathias Zdarsky in Lilienfeld unter der Bezeichnung Wettfahren einen Torlauf, dessen Kurs einem modernen Riesenslalom ähnelte. Die Tore wurden Fahrmale genannt, neben Schnelligkeit wurde auch sturzfreies Fahren gewertet. Unabhängig davon legte der Engländer Arnold Lunn in den 1920er Jahren die Regeln für Abfahrt und Slalom fest.

Die FIS führte den Riesenslalom erst 1950 bei den Weltmeisterschaften in Aspen als vierte Disziplin neben Abfahrt, Slalom und Kombination ein. Die ersten Goldmedaillengewinner waren Dagmar Rom und Zeno Colò. Die erfolgreichsten Teilnehmer an Titelkämpfen sind Deborah Compagnoni mit je 2 Olympiasiegen und Weltmeistertiteln bzw. Alberto Tomba mit 2 Olympiasiegen und einem Weltmeistertitel.

Seit der Einführung des Weltcups ist der Riesenslalom fixer Bestandteil dieser Rennserie. Traditionelle Veranstaltungsorte von Weltcup-Riesenslaloms sind Adelboden mit dem Chuenisbärgli, Alta Badia mit der Piste Gran Risa, Kranjska Gora und Maribor. Die erfolgreichsten Athleten im Riesenslalom-Weltcup sind Vreni Schneider, die vier Mal die Disziplinenwertung und 20 Einzelrennen gewonnen hat, bzw. Ingemar Stenmark mit acht Gesamtsiegen und 46 gewonnenen Rennen.

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