Ringo Shiina

Ringo Shiina

Shiina Ringo (椎名林檎 Shiina Ringo) (auch: Sheena Ringo, Shena Ringo und Shéna Ringö) (* 25. November 1978 in Fukuoka) ist eine japanische Sängerin, Songwriter, Produzentin, Gitarristin, Bassistin, Schlagzeugerin und Pianistin.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit

Yumiko Shiina wurde in der Präfektur Fukuoka als Tochter des Koutarou Shiina, Angestellter eines Ölunternehmens und Akiko Shiina, einer Hausfrau geboren. Yumiko litt seit ihrer Geburt unter einer Krankheit, durch die die Speiseröhre in Richtung des Magens immer enger wird, was zu vielen Operationen geführt hat. Die Operationen hinterließen zahlreiche Narben auf ihren Schulterblättern.

Ihr Verständnis für Kunst begann mit dem Interesse ihres Vaters an Jazz und Klassischer Musik. Ihre Mutter studierte am College als Hauptfach Tanzen und Ballet. In Yumikos Elternhaus befand sich Musik aller Art, sowie ein Klavier und eine Gitarre. Ihr Vater las außerdem sehr viele Musikmagazine. Sie begann schon mit fünf Jahren Klavier zu spielen und lernte klassisches Ballet.

In ihrer frühen Kindheit war Yumiko ein sehr kontaktfreudiges Mädchen, sie wurde jedoch immer schüchterner und stiller. Die Bedeutung ihres Künstlernamen Ringo ist übersetzt Apfel, als Anspielung auf ihren roten Kopf, als sie sich ihrer Schulklasse vorstellte.

Im Alter von 15 Jahren arbeitete sie in mehreren Bands, sowie als Solo-Künstlerin. 1995 bekam sie eine Anerkennung beim Teens Music Festival als ein Mitglied der Girlgroup Marvelous Mables. Später bekam sie einen Award of Excellence als Solokünstlerin in den Finals des annual Music Quest.

Solokarriere

Ihre erste offizielle Single wurde im Mai 1998 veröffentlicht unter dem Namen Koufukuron (Theorie des Glücklichseins). Das Debutalbum Muzai Moratorium erschien im Februar 1999 und wurde sowohl von Kritikern, als auch vom Publikum gelobt. Das zweite, etwas rockigere Album Shouso Strip (März 2000) wurde ebenfalls ein mit Preisen ausgezeichneter Erfolg, und verkaufte sich über 2.000.000 mal. Es folgten zahlreiche Tourneen, bis sie 2001 eine schwangerschaftsbedingte Auszeit nahm. Ein Jahr später veröffentlichte sie das Doppelalbum Utaite Myouri, welches ausschließlich Coversongs enthält (darunter Ich liebe Dich von Edvard Grieg, das sie auf Deutsch singt), sowie ein Duett mit der bekannten Popsängerin Hikaru Utada. Im Februar 2003 erschien schließlich ihr letztes Album Karuki Zamen Kuri no Hana, in dessen 45 Minuten Shiina Ringo endgültig die Grenzen des konventionellen Pop überschreitet.

Shiina Ringos Musikstil gilt als vielseitig und einzigartig. Anleihen aus Jazz, Swing, Punk, Klassik und Rock werden aufgearbeitet und mit farbigen Harmonien und experimentellen Klangeffekten zu einem ganz eigenen Klang vermischt, wobei harte E-Gitarren ebenso zum Einsatz kommen wie eine klassische Big Band, ein Symphonieorchester (ganz ohne Beat) oder gar die Stimme einer Flughafenansage. Im Gegensatz zur Mode vieler japanischer Musiker verzichtet Shiina Ringo meist darauf, einzelne englische Zeilen einzustreuen, stattdessen findet man Lieder, die ganz auf Englisch (z.B.Stem) oder auch Deutsch und Französisch gehalten sind (letztere allerdings nur auf ihrem Cover-Album). Ihr Markenzeichen ist dabei eine wandlungsfähige Stimme mit einem für japanische Verhältnisse exzessiv gerolltem "r".

Um ihre Musik einem Genre zuteilen zu können, schuf sie ganz einfach ihr eigenes und bezeichnete es als "Shinjuku Kei", also als "Shinjuku Stil". In der Allgemeinheit wird sie aber nach wie vor als Rock-Künstlerin angesehen.

Im Alter von 24 heiratete Shiina den Gitarristen Junji Yayoshi und bekam ein Kind mit ihm, ließ sich jedoch bereits 14 Monate später wieder scheiden. Zum Ende des ersten Teils ihrer Solokarriere verzichtete sie auf ihre Markenrechte und veröffentlichte Ringo no Uta, einen musikalischen Querschnitt durch ihre Karriere.

Äußerst überraschend und unerwartet kam Anfang 2007 die Ankündigung eines Solo-Comebacks Shiina Ringos - zunächst mit einer nur digital veröffentlichten Single "Karisome Otome (DEATH JAZZ VER.)" (in Kooperation mit Soil & „Pimp“ Sessions), kurz darauf jedoch auch mit einer Maxi-Single ("Kono Yo no Kagiri") und einem Album ("Heisei Fuuzoku") - beide entstanden in Zusammenarbeit mit Violinist Saito Neko, Shiina Junpei, Shiina Ringos Bruder, fungierte für "Kono Yo no Kagiri" als Duettpartner.

Zeitgleich mit dem Album wurde auch eine Live-DVD veröffentlicht - später dann noch eine DVD-Version des Albums, das eine höhere klangliche Qualität und "visuelle Begleitung" zu den einzelnen Liedern bietet.

Tokyo Jihen

Am 31. Mai 2004 gab Ringo bekannt, nicht länger als Solosängerin zu arbeiten und gründete die Band Tokyo Jihen (auch Tokyo Incidents genannt), mit der sie auf ihrer Abschiedstournee tourte (verewigt auf der Electric Mole-DVD). Nach knapp zwei Jahren, einem Album, einer Tour und zwei Singles löste sich Shiina Ringos (ursprüngliche) Formation wieder auf, da Keyboarder HZM Projekte mit seiner Band PE`Z wieder aufnehmen und Gitarrist Hirama Mikio seine Solokarriere neu starten wollte.

Neu hinzu kamen gegen Ende 2005 Izawa Ichiyou anstelle von HZM und Ukigumo (der bereits mit Shiina Ringo an ihrem letzten Soloalbum gearbeitet hatte) anstelle von Hirama Mikio.

Der Wechsel der Mitglieder hatte einen merkbaren Einfluss auf die Musik von Tokyo Jihen. Während das erste Album "Kyoiku" noch Rock mit leichten Jazz-Einflüssen beinhaltete, schlug das zweite Album Otona mit neuer Besetzung gänzlich den Weg des Jazz Rock ein.


Als bereits Gerüchte um eine Auflösung Tokyo Jihens kursierten - bedingt durch Shiina Ringos Solo-Projekte - wurden gleich zwei neue Singles für Juli bzw. August 2007 angekündigt: "OSCA" und "Killer Tune". Ebenso angekündigt wurde eine Japan-Tour der Band im Spätherbst. Ende September 2007 erschien ihr neues Album "Variety", welches sich - laut Angaben Shiina Ringos - anders als die beiden Vorgänger mehr als Pop-Album denn als Rock- oder Jazz-Platte versteht.

Band-Mitglieder

Aktuelle Mitglieder:

  • Shiina Ringo (Gesang, Gitarre)
  • Kameda Seiji (Bass)
  • Hata Toshiki (Schlagzeug/Percussion)
  • Ukigumo (Gitarre, Background-Vocals) [seit Ende 2005]
  • Izawa Ichiyou (Klavier/Keyboard, Gitarre) [seit Ende 2005]

Ehemalige Mitglieder:

  • Hiizumi "HZM" Masayuki (Klavier/Keyboard) [bis Ende 2005]
  • Hirama Mikio (Gitarre, Background-Vocals) [bis Ende 2005]

Diskografie Shiina Ringo

Alben

  • Muzai Moratorium (1999)
  • Shouso Strip (2000)
  • Utaite Myouri (2002) [2CD-Coveralbum]
  • Karuki Zamen Kuri no Hana (2003)
  • Heisei Fuuzoku (2007)
  • Watashi to Houden (2008) (B-Seiten-Collection)

Singles

  1. Koufukuron (1998)
  2. Koufukuron (Maxi) (1999)
  3. Kabukicho No Jyoou (Maxi) (1998)
  4. Koko De Kiss Shite (Maxi) (1999)
  5. Honnou (Maxi) (1999)
  6. Gibusu (Maxi) (2000)
  7. Tsumi To Batsu (Maxi) (2000)
  8. Zecchoushuu (3 Mini-CD Set) (2000)
  9. Mayonaka Wa Junketsu (Maxi) (2001)
  10. STEM - Daimyou asobi hen (Maxi) (2003)
  11. Ringo no Uta (inkl. Bonus-DVD) (Maxi) (2003)
  12. Kono Yo no Kagiri (Maxi) (2007)

Digitale Veröffentlichungen

  1. feat. Soil & „Pimp“ Sessions - Karisome Otome (DEATH JAZZ ver.) (2006)

Videos

  1. Seiteki Healing Sono 1 (VHS) (1999) [Musikvideo-Sammlung]
  2. Seiteki Healing Sono 1 (DVD) (2000) [Musikvideo-Sammlung]
  3. Seiteki Healing Sono 2 (VHS) (2000) [Musikvideo-Sammlung]
  4. Seiteki Healing Sono 2 (DVD) (2000) [Musikvideo-Sammlung]
  5. Gekokujyo Xstasy (VHS) (2000) [Live-Konzert]
  6. Gekokujyo Xstasy (DVD) (2000) [Live-Konzert]
  7. Hatsuiku Status - Gokiritsu Japon (VHS) (2000) [Live-Konzert]
  8. Hatsuiku Status - Gokiritsu Japon (DVD) (2000) [Live-Konzert]
  9. Hyaku Iro Megane (DVD) (2003) [Spielfilm]
  10. Baishou Ecstasy (DVD) (2003) [Live-Konzert]
  11. Seiteki Healing Sono 3 (DVD) (2003) [Musikvideo-Sammlung]
  12. Electric Mole (DVD) (2003) [Live-Konzert] [Auch als limitierte Buch-Edition erhältlich]
  13. Dai Ikkai Ringohan Taikai no Moyo (DVD) (2007) [Live-Konzert]
  14. Heisei Fuuzoku Daiginjou (DVD) (2007) (DVD-Album)
  15. Watashi no Hatsuden (DVD) (2008) (Musikvideo-Sammlung)
  16. Zazen Ecstasy (DVD) (2008) [Live-Konzert]

Vinyls

  1. Mayonaka wa Junketsu (2001)
  2. Karuki Zamen Kuri no Hana (2003)
  3. Heisei Fuuzoku (2007)

Beiträge auf Compilations/Samplern

  1. "NOW JAPAN" - Koufukuron (1998)
  2. "Dear Yuming ~Yumi Arai / Yumi Matsutoya Cover Collection~" - Kageri Yuku Heya (1999)
  3. "Ichigo-Ichie Sweets for my SPITZ" - Supika (2002)
  4. "COLLABO" - WHERE IS THE LOVE (feat. Shiina Junpei) (2004)
  5. "Our Last Days -Casshern OST-" - Stem (2004)
  6. "Shiina Junpei - Rhodes to Freedom" - Tamanegi no Happy Song (feat. Shiina Junpei) (2004)
  7. "FM802 HEAVY ROTATIONS J-HITS COMPLETE '96-'99" - Koko de Kiss Shite (2004)
  8. "VENUS JAPAN" - Kuki (Stem) (2005)
  9. "Happy Birthday, John" - yer blues (2005)

Diskografie Tokyo Jihen

Alben

  1. Kyouiku (2004)
  2. Adult (2006) [Als Regular Edition pour femme und als Limited Edition pour homme mit Bonus-DVD und Duftprobe erhältlich]
  3. Variety (2007)

Singles

  1. Gunjou Biyori (2004)
  2. Sounan (2004)
  3. Shuraba (2005)
  4. OSCA (10. Juli 2007)
  5. Killer Tune (21. August 2007)

Videos

  1. Tokyo Incidents vol 1 (2004)
  2. Dynamite In (2005)
  3. Dynamite Out (2005)
  4. Adult Video (2006)
  5. Just Can't help it (2006)
  6. Senkou Shoujo (2007)

Vinyls

  1. Gunjou Biyori/Sounan (2004)
  2. Adult Video - Original Soundtrack (2006)
  3. Variety (2007)

Weblinks


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