Risshun

Risshun

Setsubun (jap. 節分) ist im traditionellen japanischen Lunisolarkalender der „Wechsel der Jahreszeit“ und bezeichnet den Tag vor Beginn von 4 der 24 Stationen (二十四節気, nijūshi sekki) des Jahres nach dem Chinesischen Kalender. Heute wird der Begriff Setsubun in erster Linie für den letzten Tag der „Großen Kälte“ (大寒, Daikan) benutzt und markiert die traditionellen Feiern zum Frühlingsbeginn (立春, risshun), meist am 3. oder 4. Februar (nach dem gregorianischen Kalender).

Die zu dieser Gelegenheit stattfindenden Rituale, die zumeist die symbolische Vertreibung oder Abwehr der Oni (japanische Dämonen) zum Thema haben, werden in ganz Japan in den verschiedensten Religionen gefeiert, wobei es zahlreiche regionale Varianten gibt. Allerdings gehört Setsubun nicht zu den gesetzlichen Feiertagen in Japan.

Inhaltsverzeichnis

Mame-maki

Teil eines Druckes von Hokusai, indem ein Oni von Sojabohnen vertrieben wird.

Das rituelle Bohnenstreuen (豆まき, mame-maki) stammt vermutlich aus der Muromachi-Zeit. Dabei werden geröstete Sojabohnen (, mame) entweder auf einen als Oni verkleideten Menschen oder im Haus zweimal in eine als glücklich und zweimal in eine als unglückliche geltende Richtung geworfen und dabei die Worte „Oni wa soto! Fuku wa uchi!“ (鬼は外! 福は内!) gerufen (auf Deutsch etwa: „Dämonen hinaus! Glück herein!“). Hierbei soll es besonderes Glück bringen, wenn die Anzahl der Bohnen dem Alter des Werfenden plus eins entspricht und sie zusammen mit einigen Münzen in Papier eingewickelt wurden.

Die Rolle des Werfers (年男, toshi otoko) bzw. der Werferin (年女, toshi onna) wird in privaten Haushalten meist vom Familienvorstand oder von einem im chinesischen Sternzeichen des kommenden Jahres geborenen Mensch übernommen. An Tempeln oder Schreinen sind es oft mehrere Mönche, Priester oder Prominente (wie Politiker, Schauspieler oder Sportler), welche die Bohnen in kleinen Säckchen zusammen mit u. a. Süßigkeiten und Spielzeug in die versammelte Menge werfen.

Tsuina

Tsuina-Oni am Renge-ji (蓮花寺) in Miki (Präfektur Hyōgo), 5. Februar 2006

Das Tsuina (追儺), auch bekannt als Oni-yarai (鬼やらい; 鬼遣い; 鬼遣) ist ein ursprünglich aus dem Tang-zeitlichen China stammender Brauch, der traditionell am Abend vor Neujahr begangen wurde. Bei diesem an Schreinen oder Tempeln gepflegten Ritus werden zunächst die Kami von den Teilnehmern mit Saimon (祭文; Gebetstexte) adressiert. Danach vertreiben sie mit Tänzen und Pfeilen als Oni verkleidete Teilnehmer, die das Heiligtum zu betreten trachten.

Yaikagashi

Das Yaikagashi (焼嗅がし) ist ein in der Moderne größtenteils aus der Mode gekommener Brauch, bei dem Sardinenköpfe auf Zweige des heiligen Strauches Hiiragi (; Osmanthus heterophyllus) gespießt und über den Rahmen der Haustür gehängt werden. Dadurch soll den Oni der Eintritt ins Haus verwehrt werden.

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