- Robert Eduard Henze
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Robert Eduard Henze (* 8. Juli 1827 in Dresden; † 3. April 1906 ebenda) war ein bekannter deutscher Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Henze ergriff anfangs das Schlosserhandwerk, bewies aber ein großes Talent zum Zeichnen, so dass er ab 1856 die Dresdner Kunstakademie besuchte. Er wurde ein Schüler von Ernst Rietschel, der ihn 1858 in sein Atelier aufnahm. Nach dessen Tod wurde er bei Johannes Schilling und Ernst Hähnel zum Bildhauer ausgebildet. In den Jahren 1866 und 1867 ging er auf einer Studienreise nach Italien. Robert Henze wurde 1881 zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie ernannt.
Porträt
Henzes Porträt findet sich auf einer Bronzemedaille aus dem Jahr 1902 (33,5 mm). Die Beschreibung der Vorderseite ist ROBERT HENZE <> * 8. JULI 1827. --- Bärtige Büste mit Kappe und Kleideransatz nach l.. Auf der Rückseite finden sich die drei Zeilen SEINEN / FREUNDEN / 1902.
Werke
Im Jahr 1864 erstellte Robert Henze die Brunnenstatue Heinrichs I. für die Stadt Meißen, deren Totaleindruck und sorgfältige Durchführung allgemeine Anerkennung fanden.
Es folgten das Modell der Erzstatue der Anna von Sachsen für einen Brunnen in Dresden (heute auf dem Alten Annenfriedhof in der Dresdner Südvorstadt), eine Germania für die Siegesfeier in Dresden 1871, ein Brunnenstandbild für Crimmitschau, das die gewerbtätige Stadt personifiziert, Entwürfe zu den Statuen der Fürsten der Wettinischen Dynastie für die Albrechtsburg in Meißen, die Erzstatue des Fürsten Wolfgang von Anhalt für Bernburg (Saale) (1880) und 1876-80, in der Charakteristik der Figuren wie in der technischen Ausführung gleich vollendet.
Henzes Hauptwerk war das marmorne Siegesdenkmal, das im September 1880 auf dem Dresdner Altmarkt eingeweiht wurde. Das Denkmal stellte eine kolossale Germania dar, die, mit gekröntem Haupt, in der erhobenen Rechten das Banner haltend, mit der Linken sich auf den Schild stützte, während die vier das Postament umgebenden allegorischen Figuren den Frieden, die Wehrkraft, die Wissenschaft und die Religion darstellten. Das Germania-Denkmal wurde im Juni 1949 - noch vor Gründung der DDR - aus politischen Gründen zerstört. Der Kopf des Germania-Denkmals befindet sich im Dresdner Stadtmuseum.
Im Jahr 1885 entstand eine Bronzefigur der Unternehmerin Barbara Uthmann für die Stadt Annaberg, 1893 eine Büste Adam Riese für dessen Denkmal ebenfalls in Annaberg.
Henze schuf aus französischem Kalkstein an der 1886 bis 1888 erbauten Dresdner Markuskirche die Figuren der Propheten Jeremia, Jesaja, Daniel und Hesekiel.
Bekannteste Werke Henzes sind die 1890 entstandenen Entwürfe von drei monumentalen Kupfertreibarbeiten für die Gebäude der Dresdner Kunstakademie an der Brühlschen Terrasse, Phantasos und Eros, sowie für die Glaskuppel des benachbarten Ausstellungsgebäudes eine 4,8 Meter hohe Fama. Der ausführende bekannte Kupfertreiber Hermann Howaldt kam 1891 bei den Arbeiten an der Fama durch einen tragischen Sturz vom Gerüst ums Leben. Die weitere Fertigstellung bis 1893 besorgte der Dresdner Bildhauer Paul Rinckleben.
Reliefarbeiten von Henze an der Grabanlage des Großindustriellen Gottlieb Traugott Bienert in Dresden.
Weblinks
- Henze. In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 8, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 388.
- Artikel im Stadtwiki Dresden
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