- Neptunbrunnen (Dresden)
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Der Neptunbrunnen ist der bedeutendste barocke Brunnen in Dresden. Er befindet sich im Stadtteil Friedrichstadt im ehemaligen Französischen Garten des Palais Brühl-Marcolini, dem heutigen Krankenhaus Friedrichstadt. Der Brunnen wurde ab 1744 durch Lorenzo Mattielli nach Plänen von Zacharias Longuelune errichtet.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Der 40 Meter breite Sandsteinbrunnen bildet den Abschluss der Mittelachse des Palais. Er ist dreigeschossig aufgebaut und wird durch das antike Götterpaar Amphitrite und Poseidon auf einem Muschelwagen bekrönt. Der Wagen wird von Zephyr und einer Nereide gelenkt. Daneben ist eine Horn blasender Triton dargestellt.[1] Die Wirkung des Brunnens auf den Betrachter ist durch die Umgebungsbebauung ab dem 19. Jahrhundert eingeschränkt. Ursprünglich befand er sich als Point de vue am Ende einer Allee und war von einer vasengeschmückten Lattenkonstruktion im Stil des Barock umrahmt. Neptun stand damit wie auf einer Bühne. Diese Inszenierung wurde unter dem späteren Besitzer des Palais, Camillo Marcolini verändert, um den Brunnen wurden Pappeln gepflanzt. Seit 1845 befindet sich im Palais das Krankenhaus Friedrichstadt, die Sichtachse vom Palais zum Brunnen wurde mit der Errichtung von Klinikbauten zerstört.
Schon seit den 1850er-Jahren gab es Pläne, den Brunnen an einen geeigneteren Ort zu versetzen. Hans Erlwein hingegen plante, Klinikbauten abzureißen und die Parkanlage um den Brunnen neu zu gestalten. Seit Anfang der 1990er Jahre und auch mit Fertigstellung der Restaurierung 2011 gab es Pläne und Debatten, den Brunnen zu versetzen, sie wurden jedoch bislang nicht verwirklicht.
Heutige Situation
Der Brunnen war starken Verwitterungen ausgesetzt. Deshalb ist die Bausubstanz so stark beschädigt, dass bei einigen Figuren bereits Körperteile abgebrochen sind. So startete die Sächsische Akademie der Künste im Jahr 2006 einen Spendenaufruf für die Restauration des Brunnens.[2]
In den Jahren 2009/2010 wurde die Restaurierung des oberen Teiles des Brunnens realisiert. Dabei wurden alle Figuren restauriert und ergänzt. Bei dieser Gelegenheit wurde der ikonografische Zustand von 1745 wieder hergestellt. Neptun hält nun wieder den Lorbeerkranz in seiner rechten Hand und ist im Begriff, ihn seiner Gattin Amphitryde auf das Haupt zu setzen. Nereide hält in ihrer linken Hand einen Korallenzweig. Zephyr trägt den Dreizack Neptuns. Der Bildhauer Robert Eduard Henze hatte während der Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1874/75 künstlerische Veränderungen vorgenommen. Diese wurden nun wieder rückgängig gemacht. Es bedarf noch der Restaurierung der unteren Beckens, der Vasen und der Brunnenstube. Diese Arbeiten sollen 2012 abgeschlossen sein und der Brunnen dann wieder in Betrieb genommen werden.
Einzelnachweise
Literatur
- Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1994, ISBN 3-364-00300-9.
Weblinks
51.05741113.716499Koordinaten: 51° 3′ 26,7″ N, 13° 42′ 59,4″ OKategorien:- Brunnen in Dresden
- Neptunbrunnen
- Erbaut in den 1740er Jahren
- Friedrichstadt (Dresden)
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