- Robert Matta
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Roberto Antonio Sebastian Matta Echaurren (* 11. November 1911 in Santiago de Chile; † 23. November 2002 in Civitavecchia, Italien), war ein chilenischer Architekt, Bildhauer und Maler, der von 1937 bis 1947 und erneut ab 1957 der Gruppe der Surrealisten angehörte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einem Architekturstudium in Chile ging Matta 1933 nach Paris, arbeitete dort bis 1934 in Le Corbusiers Architektenbüro und suchte dann auf zahlreichen Reisen die Begegnung mit anderen Künstlern. In Spanien lernte er die Dichter Rafael Alberti und Federico García Lorca kennen und begegnete, durch die Vermittlung von Garcia Lorca Salvador Dalí, der ihn seinerseits André Breton empfahl. Dieser erklärte ihn 1937[1] ungefragt zum Surrealisten. Matta schrieb zunächst Beiträge über Architektur für die surrealistische Revue Minotaure, dann ging er erneut auf Reisen. In London schloss er Bekanntschaft mit dem Bildhauer Henry Moore und dem Künstler Roland Penrose, in Skandinavien mit dem Architekten Alvar Aalto. Es folgte eine Reise nach Russland.
Im Jahr 1938 begann Matta, selbst zu malen und nahm sogleich an der großen Surrealismusausstellung in Paris teil. Im selben Jahr wanderte er in Anbetracht der Kriegsgefahr nach New York City aus und verzeichnete dort als Maler große Erfolge. Bereits sechs Monate nach seiner Ankunft zeigte er seine Arbeiten in der Galerie des Kunsthändlers Julien Levy, der die Interessen der Surrealisten in New York vertrat. Allerdings schlossen die Surrealisten Matta 1947 aus (nahmen ihn 1959 aber wieder in ihre Gruppe auf). Nach einem Aufenthalt in Chile kehrte der Künstler 1948 nach Paris zurück und ließ sich schließlich in Italien nieder. In Rom arbeitete er in den 1950er-Jahren zeitweise in Ateliergemeinschaft mit Fabius von Gugel (1910–2000). Er arbeitete in den 1960er-Jahren wiederholt in Kuba mit Studenten zusammen und nahm 1968 am ersten Kulturkongress in Havanna teil. Im Mai desselben Jahres engagierte er sich während der Studentenunruhen; 1973 nahm er vehement zu Pinochets Putsch in Chile Stellung. 1992 erhielt Matta den Prinz-von-Asturien-Preis im Bereich Kunst.
Roberto Antonio Sebastian Matta Echaurren starb im Jahr 2002 einige Tage nach der Vollendung seines 91. Lebensjahres in Civitavecchia bei Rom.
Ausstellungen
- 1938: Teilnahme an der Ausstellung der Surrealisten, Frankreich, Paris
- 1938?: Ausstellung in New York, Galerie Julien Levy
- 1959: Teilnahme an der documenta II, Deutschland, Kassel
- 1964: Teilnahme an der documenta III, Deutschland, Kassel
- 1977: Teilnahme an der documenta 6, Deutschland, Kassel
- 2002: Roberto Matta - Le Grand Burundun, Schweiz, Genf, Musée d'art moderne et contemporain
- 2002: Matta in America: Paintings and Drawings of the 1940s, USA, Chicago, Museum of Contemporary Art
- 2002: Städtische Galerie im Park Viersen
postum
- 2003: Exposicion de Roberto Matta - Coleccin Santa Cruz - Yaconi, Chile, Santiago, Museo de Artes Visuales
- 2003: Matta 1938–1971. La grande avventura dell'uomo che amava l proibito, Italien, Bologna, Galleria de' Foscherari
- 2004: Matta: Making the Invisible Visible, Chesnut Hill, McMullen Museum of Art
- 2004: Matta – Début d'un nouveau monde, Frankreich, Paris, Maligue
- 2004: Roberto Matta, USA, Washington D.C., Art Museum of the Americas
- 2007: Gravures – Roberto Matta, Schweiz, Zürich, Galerie Renée Ziegler
Werk
Matta ist vor allem für die Entwicklung der von ihm technique des morphologies psychologiques (Technik der psychologischen Morphologien) genannte Maltechnik bekannt, die eine Umsetzung der von den Surrealisten verteidigten literarischen Technik der Ecriture automatique (automatische Schreibweise) in die Bildende Kunst ist. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst Farbe mit einem Schwamm über die Leinwand verteilt wird und dieser Farbauftrag die spätere Pinselführung bestimmt (siehe auch: Automatismus).
Die Werke Mattas stehen oft in starkem Bezug zu den jeweils aktuellen Geschehnissen und spiegeln sein politisches Engagement wider. Er behandelte beispielsweise den Prozess von Julius und Ethel Rosenberg (Les roses sont belles), die Anwendung der Folter im Algerienkrieg (La Question) oder die Hinrichtung des Kommunisten Julian Grimau in Spanien (Les puissances du désordre).
Werkauswahl
- um 1942: Le pelerin du doute, Bunt- und Bleistiftzeichnung, Paris, Privatsammlung
- 1952: Les roses sont belles
- 1958: La Question
- 1958: Trois Etres-Constellations face au feu, Wanddekoration, Paris, Palais de l'UNESCO
- 1962: Les puissances du désordre
- 2002: Chaosmos, Bronze, Skulpturensammlung Viersen.
Literatur
- Werner Spies und Peter Kastner: Roberto Sebastian Antonio Matta Echaurren in der „Skulpturensammlung Viersen“. Viersen 2002. ISBN 3-9805339-5-6
Fußnoten
- ↑ Nach anderen Quellen bereits 1935, vgl. Pierre Cabanne: Dictionnaire international des Arts, Bd. 2, Bordas, 1979 Paris, ISBN 2-04-010750-9, S. 860
Weblinks
- Roberto Matta bei artfacts.net
- Informationen zu Roberto Matta im BAM-Portal
- Bilder
- aktuelle Ausstellungen, Galerien
- Biografie (englisch)
- Roberto Matta, Psychological Morphology (englisch)
- Literatur von und über Roberto Matta im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Skulptur Chaosmos in Viersen
Personendaten NAME Matta, Roberto ALTERNATIVNAMEN Matta, Roberto Sebastian; Echauren, Roberto Antonio Sebastian Matta KURZBESCHREIBUNG chilenischer Maler des Surrealismus GEBURTSDATUM 11. November 1911 GEBURTSORT Santiago de Chile STERBEDATUM 23. November 2002 STERBEORT Civitavecchia, Italien
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