Rodonkuchen

Rodonkuchen
Gugelhupf

Gugelhupf oder Gugelhopf, auch Napfkuchen oder Rodonkuchen, (vermutlich von mittelhochdeutsch gugel(e) „Kapuze“ aus lateinisch cuculla und Hopf für Hefe) ist ein Kuchen aus Hefeteig, oft mit Rosinen. Ursprünglich wohl in einem rundlichen Napf oder kleinen Kessel zubereitet, wird er in einer typischen, hohen Kranzform aus Metall oder Keramik mit einer kaminartigen Öffnung in der Mitte gebacken, die klassischen Puddingformen ähnelt und den Teig gleichmäßiger garen lässt.

In der Fachliteratur wird Gugelhupf allgemein als süddeutsch-österreichischer Begriff für Napfkuchen bezeichnet, der im Elsass übernommen wurde. Im niederdeutschen und mitteldeutschen Raum spricht man von Napf- oder Topfkuchen, bezogen auf die Backform. Im Rheinland und in der Pfalz spricht man auch von Bundkuchen, in Thüringen und in Schlesien von Aschkuchen, weil die spezielle Backform dort früher aus Eschenholz hergestellt wurde. In Nordwestdeutschland ist der Begriff Rodonkuchen üblich.[1]

Inhaltsverzeichnis

Zubereitung

Zur Zubereitung wird ein mittelfester Teig aus Mehl, Eiern, Milch, Butter, Mandeln, Rosinen und Hefe hergestellt, in der Backform gebacken und mit Puderzucker bestreut oder mit Kuvertüre überzogen.

Seit Aufkommen des Backpulvers werden auch Rührkuchen in Gugelhupfformen gebacken, haben aber außer der Form mit Gugelhupf wenig gemeinsam.

Geschichte

Rezepte für Gugelhupf und Napfkuchen existieren seit dem 17. Jahrhundert. Seit dieser Zeit werden Backformen aus Kupfer neben solchen aus Holz oder Ton verwendet, die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts auch den typischen „Schornstein“ in der Mitte aufweisen.[2] In der bäuerlichen Küche wurde bis weit ins 19. Jahrhundert Hafnerkeramik verwendet. Im 19. Jahrhundert setzten sich fabrikmäßig erzeugte (und auch beschichtete) Blechformen durch.[3] Hohe Backformen wurden zwar auch bereits im Mittelalter verwendet, sie lassen sich jedoch nicht eindeutig einem bestimmten Kuchenteig zuordnen.[2]

Der Gugelhupf wurde in der Biedermeierzeit in Deutschland und Österreich im Bürgertum populär und galt geradezu als Statussymbol. Alte Kochbücher belegen, dass es lange Zeit kein Standardrezept für diesen Kuchen gab.[2] „Je nach Region, festlichem Anlaß und wirtschaftlichem Vermögen wurde der Gugelhupf aus Hefe-, Rühr- oder Biskuitteig entweder recht einfach oder mit aufwendigen Zutaten, also viel Butter, Mandeln, Zitrone oder Rosinen, bereitet und mit Schokolade überzogen oder auch mit Puderzucker bestäubt.“[4]

Legenden

Eine Legende besagt, dass die Heiligen Drei Könige auf ihrem Rückweg von Bethlehem das Elsass bereist hätten, wo sie herzlich empfangen wurden, und zum Dank hätten sie ihren Gastgebern einen Kuchen gebacken, angelehnt an ihren Turban – der Gugelhupf war geboren. Die Franzosen sind jedenfalls überzeugt, dass der Gugelhupf (oder „Kougelhupf“) seinen Ursprung in dem Städtchen Ribeauvillé hat, dort gibt es jeden zweiten Sonntag im Juni ein Gugelhupf-Festival.

Einer anderen Legende nach kommt der Gugelhupf aus Österreich. Die Erzherzogin von Österreich sowie Königin von Frankreich Marie Antoinette soll ihn aus dem Alpenland an den Hof von Versailles gebracht haben.

Varianten

  • Eng verwandt mit dem Gugelhupf ist die Kugel, eine Speise der jüdischen Küche. Daraus entstanden ist der amerikanische Bundt-cake.
  • Der Reindling aus Hefeteig gehört zur traditionellen Kärntner Küche.
  • In Polen und Frankreich gibt es Baba au rhum.
  • In Frankreich gibt es außerdem den Savarin.

Belege

  1. Irene Krauß: Chronik bildschöner Backwerke, Stuttgart 1999, S. 84
  2. a b c Irene Krauß: Chronik bildschöner Backwerke, Stuttgart 1999, S. 86 ff.
  3. Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher Kochbuch, Herrsching 1975, ISBN 3-88199-388-6, S. 543 ff
  4. Irene Krauß a.a.O. S. 90

Weblinks


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