- Rohrmutter
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Die Mutter (Mehrzahl: Muttern), zur Abgrenzung manchmal auch Schraubenmutter, ist das mit einem Innengewinde versehene und aufschraubbare Gegenstück einer Schraube, eines Gewindebolzens oder einer Welle. Der Name leitet sich analog vom Gegenstück (Schraube), der sog. Vaterschraube ab.
Aufbau und Montage
Die Schraubenmutter ist eine außen meist sechskantförmige Scheibe, die ein Innengewinde aufweist. Der Außensechskant gestattet das Drehen mit (vorzugsweise) einem Ring-, Steck- oder Maulschlüssel, einem selbstklemmenden Universalschlüssel[1], weniger geeignet mit einem „Franzosen“ oder auch einem „Engländer“.
Ungeeignete Werkzeuge sind Kombizange oder Wasserpumpenzange.
Herstellung
Bei Muttern aus Stahl ist das Ausgangsmaterial heute meist hochlegierter Stahldraht, der in mehreren automatisierten Arbeitsgängen durch Schmieden warm geformt und durch Temperaturbehandlung vergütet wird. Das Gewinde wird nicht geschnitten, sondern überwiegend spanlos geformt. Muttern sind heute als Massenprodukt genormt und untereinander austauschbar.
- Normen: ISO 4032, ISO 8673;
- Flache Sechskantmuttern: ISO 4035, ISO 8675;
- Sechskantmuttern, 1,5d hoch: DIN 6330
- Sechskantmuttern, 1,5d mit einseitigen Bund: DIN 6331
Varianten
Außer der normalen Sechskantmutter (ISO 4032, früher DIN 934) gibt es zahlreiche Sonderformen, wie z.B. spezielle Radmuttern für PKWs und LKWs, aber auch andere oft verwendete Mutterntypen.
Vierkantmutter
Vierkantmuttern wurden früher oft verwendet. Hauptgrund war die einfachere Herstellung von Vierkanten durch manuelles Schmieden und später das abfallfreie Stanzen.
Heute finden sich Vierkantmuttern als Einlegemuttern in Isolierstoffen (Elektrotechnik) oder sie werden in Gehäuseprofile (Aluminium-Strangpressprofile) eingeschoben, um Einbau-Komponenten zu befestigen.
- Norm: DIN 557
Rohrmutter
Konstruktionsteil zur Verbindung von Rohren mit Schraubgewinde nach DIN 431.
Hutmutter
Das Innengewinde ist als Sacklochgewinde ausgeführt, somit ist die Mutter einseitig geschlossen und das Schraubenende ist vor Rost und Verschmutzung geschützt. Gleichzeitig reduziert die rundliche Hutmutter durch Verdecken des Schraubenendes Verletzungsgefahren.
- Norm: DIN 1587; niedrige Form: DIN 917
Hutmuttern werden zum Beispiel auch an Fahrrad-Achsen, als Kontermutter bei der Seitenzugbremse (Felgenbremse) und als Gegenmutter zur Befestigung von Bowdenzug-Seilen verwendet.
Kronenmutter
Die Mutter hat rechtwinklig zur Achse an einer Seite Schlitze (Kronenform). In der Schraube oder dem Gewindebolzen muss eine Querbohrung vorhanden sein, um mit einem durchgesteckten Splint, Draht oder einer Fokkernadel die Mutter gegen Verdrehen zu sichern.
Selbstsichernde Muttern
Einseitig ist in einer Nut ein Ring aus Kunststoff eingesetzt, der sich beim Anziehen an die Schraube anschmiegt und so ein selbständiges Lösen z.B. durch Vibration verhindert. Solche Muttern sind in der Anwendung temperaturbegrenzt und nur einmal verwendbar.
- Norm: ISO 10511 alt: DIN 985
So genannte Stovermuttern sind leicht unrund verformt und klemmen daher. (Temperaturbereich: -50 bis +300 °C)
Schnappmutter
Eine Schnappmutter, auch Karosserie- oder Blechmutter genannt, ist eine Mutter, die aus einem U-förmigen Blech besteht und mit einer Durchgangs- und einer Gewindebohrung versehen ist. Sie kann über eine Bohrung in einen Träger geschoben werden und dient dort zur Befestigung einer Blech- oder Maschinenschraube, ohne dass ein Gewinde in den Träger geschnitten werden muss.
Schweißmuttern
Schweißmuttern werden auf einer Unterlage durch Widerstandsschweißen (Buckelschweißen) befestigt. Die Mutter weist dazu auf der Schweißseite einen Zentrieransatz und mehrere spitze Schweißwarzen auf.
Ein Gegenhalten der Mutter beim Anziehen der Schraube ist nicht notwendig. Schweißmuttern werden vielfach im Gehäusebau sowie bei schwer zugängigen Stellen im Karosseriebau verwendet.
Es muss oft nach dem Aufschweißen eine Korrosionschutzbehandlung erfolgen. Eine Schweißmutter lässt sich nur schlecht auf vorbehandelte Bauteile (lackiert o.ä.) aufschweißen.
- Norm: DIN 929
Setzmuttern
Setzmuttern besitzen einen Kragen, der oft gezahnt ist, um sie durch Einpressen in ein passendes Loch an einem Blech oder anderem Material zu befestigen. Der Kragen besitzt im Querschnitt eine Widerhaken-Form, die es durch Verformung des Materials sehr schwer macht, sie wieder zu entfernen. Setzmuttern sind sechskantig oder rund. Runde gezahnte Setzmuttern können auch so gestaltet sein, dass sie vollständig in das Material gepresst werden können.
Eine weitere Form sind Muttern mit einem Hohlniet-Ansatz.
Flügelmuttern
Flügelmuttern haben an zwei Seiten flache Erweiterungen, die Flügel. Dadurch können sie ohne Werkzeug zwischen Daumen und Zeigefinger (von Hand) angezogen und (meist) auch wieder gelöst werden.
- Norm: DIN 315
Rändelmutter
Zum Anziehen bzw. Lösen einer Rändelmutter ist kein Werkzeug notwendig. Sie wird ebenfalls nur mit den Fingern bewegt. Um die runde Mutter besser halten zu können, ist der Rand außen gerändelt, d.h. aufgeraut, so dass man beim Festhalten nicht so leicht rutscht. Nachteil: Es sind keine großen Drehmomente möglich.
Blindnietmutter
Blindnietmuttern (auch Setzmuttern) werden spanlos in Blech und auch in andere Materialien (Plaste-, Leiterplatten) gesetzt. Beispiele sind Aggregateträger aus Kunststoff im PKW, PKW-Karosserie, Gehäuseteile usw. Sie sind eine Alternative zu Schweißmuttern, wenn die Rückseite des Bauteiles nicht zugänglich ist (Zaun-Pfosten, Rohre, Behälter). Siehe auch Blindniet.
Die Anziehdrehmomente und Festigkeiten werden von den Herstellern angegeben. Es gibt auch hochfeste Blindnietmuttern. Bei diesen werden Festigkeiten analog einer Schraube mit der Festigkeit 12.9 erreicht.
Setzmuttern können auch in vorlackierte Bauteile oder verzinkte Bleche, welche vom Coil heruntergearbeitet werden, und ohne Korrosionsschutz-Nachbehandlung eingesetzt werden.
Bundmutter
Eine Bundmutter ist eine mit einem scheibenförmigen Rand (ähnlich einer Unterlegscheibe) versehene Mutter, die auf diese Weise eine bessere Druckverteilung erzielt. Bundmuttern werden auch mit Sperrverzahnung angeboten.
- Norm: DIN 6331
Käfigmutter
Die Käfigmutter ist eine systemspezifische Mutter, die in ein eckig gebogenes und gelochtes Blech verschiebbar eingesetzt wird (siehe Bild).
Mit den damit arbeitenden Montagesystemen (zum Beispiel fischertechnik oder auch 19-Zoll-Einschubgehäuse und zugehörige Racks) lassen sich schnell vielfältige Aufbauten erstellen.
T-Nut-Mutter
Diese Muttern werden in T-Nuten von Werkzeugmaschinen verschiebbar eingelegt, sie gestatten so das Spannen der aufgelegten Werkstücke. Umgangssprachlich werden sie auch als Nutensteine bezeichnet.
- Norm: DIN 508
Nutmutter
Die Nutmutter besitzt seitliche Einschnitte zur Drehmomentübertragung und wird beispielsweise zur axialen Lagesicherung von Wälzlagern auf der Festlagerseite verwendet. Nutmuttern weisen üblicherweise ein Feingewinde auf. Zum Spannen und Lösen ist ein passender Hakenschlüssel notwendig.
- Norm: DIN 981, DIN 1804
Sonderform ist die so genannte Stellmutter (Markenname Spieth-Mutter). Diese Nutmutter ist innen und außen versetzt mit einem nicht durchgehenden Schlitz versehen. Dadurch ist die Mutter in axialer Richtung verformbar. Am Umfang sind Durchgangsbohrungen auf der einen Hälfte und Gewindesacklöcher auf der anderen Hälfte vorhanden. Nach Justage der Mutter werden die Mutterhälften durch Anziehen der Schrauben im Gewinde verspannt und damit gegen Verdrehen gesichert.
Als Vorteil erweist sich, dass keine weiteren Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Zudem ist sie wiederverwendbar. Nachteilig ist die Schlagempfindlichkeit der nicht eingebauten Mutter. Auch das Fallenlassen macht eine solche Mutter unbrauchbar.
Spannschlossmutter
Ein Spannschloss besteht aus zwei Gewindestangen mit einem Links- und einem Rechtsgewinde und der entsprechenden Mutter. Durch Drehen der Mutter werden die beiden Gewindestangen zusammengezogen oder entspannt.
- Norm: DIN 1479
Kreuzlochmutter
wie Nutmutter, nur mit Bohrungen statt Nuten.
- Norm: DIN 1816
Ringmutter
Die Ringmutter ist eine Mutter, an deren Seiten ein Ring, stehend zum Gewinde, ausgeformt ist. Sie lässt sich auf Gewindestangen aufschrauben, um so eine Öse, beispielsweise zum Durchführen eines Seils, zu haben. Eine weitere Bezeichnung ist auch Kranöse.
- Norm: DIN 582
Kontermutter
Als Kontermutter (auch Gegenmutter - siehe Ergänzung) wird eine zusätzliche Mutter bezeichnet, die gegen die erste Mutter gedreht wird. Die Muttern verspannen und das Mutternpaar wird auf diese Weise durch Erhöhung der Reibkraft in den Gewindeflanken gegen Verdrehung gesichert.
Nachteil sind die nur geringen Spannwege, damit ist schnelle Reduktion der Spannkraft durch Erschütterung oder Korrosion möglich. Das ist auch der Grund, weshalb das „Kontern“ als Schraubensicherung oft ungeeignet ist. Es muss gewährleistet sein, dass die Kraft zwischen den Kontermuttern deutlich größer als die auf die gekonterten Muttern wirkende Kraft ist.
Ergänzung: Als „Gegenmuttern“ werden auch jene Muttern bezeichnet, die bei Elektroverschraubungen („Würgenippel“) verwendet werden.
Spindelmutter
Eine Spindelmutter, gelegentlich auch Bewegungsmutter genannt, ist ein Bauteil eines Gewindetriebes und damit kein Befestigungselement, sondern ein Teil eines Linearantriebes.
Weblinks / Einzelnachweise
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