Roland C.III

Roland C.III
LFG Roland C.II

Die L.F.G. Roland C.II, ihrer aerodynamischen Formgebung nach Walfisch genannt, war ein im ersten Weltkrieg eingesetztes deutsches Aufklärungsflugzeug für zwei Personen – Flieger und Beobachter.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung und Produktion

Das Flugzeug zeichnete sich durch seine gelungene Stromlinienform aus. Diese war das Resultat von ersten an der Universität Göttingen unter Professor Ludwig Prandtl durchgeführten Windkanaltests. Angetrieben wurde der von Dipl. Ing. Tantzen 1915 in Halbschalenbauweise konstruierte Doppeldecker durch einen 160PS Mercedes D-III Motor. Als Bewaffnung diente dem Beobachter ein auf einem Ring montiertes Parabellum MG 14, während für den Piloten ab der zweiten Produktionscharge (C.999-1023/16) ein durch den Propellerkreis feuerndes 7,92 mm 08/15 Spandau MG zur Verfügung stand, jedoch waren nicht alle gebauten Maschinen dieses Typs derartig bewaffnet. Neben der L.F.G, die circa 200 Flugzeuge dieses Typs produzierte, fertigten die Pfalz sowie die Linke-Hofmann Werke die C.II in Lizenz, so dass insgesamt etwa 300 Maschinen die Werkhallen verließen.

Es existierte eine Abwandlung: Bei der in Prototypform realisierten konventionelleren Roland C.III wurden anstelle der zwei großen I-Stiele der C.II, acht Verstrebungen zwischen oberer und unterer Tragfläche sowie ein 200PS Benz Bz IV Motor genutzt. Diese Maschine wurde bei einem Brand der Fabrik in Adlershof zerstört. Nach dem Verlust des Adlershof Standortes wurde die Flugzeugproduktion der L.F.G. nach Berlin Charlottenburg verlagert.

Einsatz

Eingesetzt wurde das Flugzeug im Jahre 1916 an der Westfront und konnte in diesem Zeitraum dank der guten Aerodynamik in der Geschwindigkeit mit alliierten Jägern mithalten. Ab der ersten Hälfte des Jahres 1917 wurden die verbliebenen Roland C. II langsam von den Frontverbänden abgezogen und Flugschulen überstellt. Ein später berühmt gewordener Roland-C.II-Pilot war Eduard von Schleich, der ein mit Augen und Mund verziertes Flugzeug flog und damit die Ähnlichkeit der Maschine mit einem Wal noch betonte.

Varianten

    • Roland C.II
    • Roland C.IIa: Variante mit nach vorne feuerndem Spandau Mg, verstärkten Flügelspitzen und eckigem Überrollbügel
    • Roland C.III: Variante mit acht Tragflächenverstrebungen und Benz Bz IV Motor (1 Exemplar)

Technische Daten

  • Abmessungen
    • Spannweite: 10,33 m
    • Länge: 7,70 m
    • Höhe: 2,90 m
    • Flügelabstand: 1,32 m
    • Leitwerksspannweite: 2,08 m
    • Tragflügelfläche: 27,96 m²
  • Gewicht
    • Gewicht (leer): 789 Kg, andere Quelle: 764 Kg
    • Gewicht (beladen): 1309 Kg, andere Quelle: 1284 Kg
  • Leistung
    • Höchstgeschwindigkeit: 165 Km/h
    • Steigrate 1000m: in 7 Minuten
    • Steigrate 2000m: in 14 Minuten
    • Steigrate 3000m: in 26 Minuten
    • Flugdauer: 4-5 Stunden

Literatur

  • Fighter Aircraft of the 1914-1918 War, Lamberton/Cheesman/Russell, Harleyford Publ. Ltd., Letchworth 1964, page 148/149, ISBN 0-8306-8350-X
  • Magazin: Flying Review, Mai 1965
  • Profile Publications No.163, The Roland C.II 1967
  • Magazin: Scale Models, Juni 1974
  • Pawlas LD20 Deutsche Flugzeuge 1914–1918, Nürnberg 1976, Seite 248, ISBN 3-88088-209-6
  • Munson, Kenneth - Bomber 1914 - 1919 Orell Füssli Verlag, 2. Auflage, Zürich 1978,Seite 45 & Seite 123/124, ISBN 3-280-00907-3
  • Magazin: Airfix Magazine, Vol.26 No.2, Oktober 1984
  • German Aircraft of the First World War, Gray P. & Thetford O., Putnam 1962, 3rd edition 1987, page 158-161, ISBN 0-85177-809-7
  • LFG Roland C.II, Windsock Datafile 49, P. M. Grosz, Albatros Productions Ltd. 1995 ISBN 0-948414-66-9

Weblinks


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