- Roskilde Festival
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Roskilde Festival Das Wichtigste auf einen Blick Ort: Roskilde, Dänemark Musikrichtung: Pop, Rock, Alternative Rock, Metal, Hip Hop, Reggae, Elektronic, Musik aus aller Welt Datum 2007: 1.-8. Juli 2007, 4 Tage Warm-up vom 1.-4. Juli + 4 Tage Festival vom 5.-8. Juli Fläche: 1.266.150 m² Besucheranzahl: bis zu 115.000 Teilnehmer Mitarbeiter: zwei Dutzend Festangestellte und bis zu 25.000 Freiwillige Künstler: ca. 3.000 Künstler und 170 Bands Anzahl Bühnen: 6 Website: roskilde-festival.dk Das jährlich Ende Juni in der Stadt Roskilde in Dänemark stattfindende Roskilde-Festival gehört mit bis zu 115.000 Teilnehmern zu den größeren Musikfestivals Europas.
Das musikalische Hauptaugenmerk liegt auf weniger bekannten internationalen und skandinavischen Musikern aus verschiedenen Genres, hauptsächlich Rock, Pop, Metal, Electronic und Weltmusik, ergänzt durch wenige bekannte "Headliner".
Das Festival wird fast vollständig von unbezahlten Freiwilligen organisiert, betreut und aufgebaut - während der Festivaltage sind es bis zu 25.000. Der gesamte Gewinn des Festivals fließt an den Foreningen Roskildefonden, welcher das Geld an humanitäre, kulturelle und andere gemeinnützige Organisationen (wie amnesty international, Ärzte ohne Grenzen, Human Rights Watch und viele dänische Organisationen) weitergibt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das erste Roskilde-Festival fand im August 1971 unter dem Namen "SOUND FESTIVAL" statt. Es war inspiriert durch Festivals und Jugendversammlungen wie Newport, Isle of Wight und Woodstock. Es war vor allem durch schlechtes Management und großen Enthusiasmus gekennzeichnet. Es gab nur eine Bühne, auf der etwa 20 Bands aus den Bereichen Folk, Jazz, Rock und Pop auftraten. Das Festival dauerte zwei Tage und hatte etwa 10.000 Besucher pro Tag. Veranstalter waren damals ein Musikagent aus Kopenhagen und eine Gruppe aus lokalen Gymnasiasten. Aufgrund der harten Arbeit in Zusammenhang mit dem Festival hatten diese aber kein Interesse, das Festival im darauf folgenden Jahr wieder zu veranstalten.
„Fantasy“ und Freiwillige
Die lokale Organisation „Foreningen Roskildefonden“ arbeitete seit den 30er Jahren, in der Umgebung um Roskilde, an der Etablierung von Einrichtungen für Kinder und Jugendliche und an der Organisation von Stadtfesten. Dieser Verband wurde vom Stadtrat gebeten, die Idee von einem Festival in Roskilde zu übernehmen und in Zusammenarbeit mit einer Aktiengesellschaft, die extra für diesen Zweck gegründet wurde, das Festival zu organisieren. 1972 wurde das Festival unter dem Namen „Fantasy“ also erneut abgehalten. Das Festival dauerte diesmal drei Tage und zog etwa 15.000 Besucher pro Tag an. Es gab eine Bühne auf der 25 Bands auftraten. Das Festival wurde überwiegend von Freiwilligen Helfern organisiert. Im Laufe der 70er entwickelte sich das Festival. Eine Basisstruktur entstand, in der die freiwilligen Helfer die wichtigste Arbeitskraft werden sollte. Das Festival sammelte Erfahrung und gewann an Qualität. Das Roskilde Festival ist daher ein nicht profitorientiertes Festival, so werden jedes Jahr alle Überschüsse humanitären Zwecken gespendet.
Canopy-Szene - Roskilde Festivals Symbol und Logo
1978 nahm das Festival eine größere Stufe auf der Leiter der Entwicklung. Man kaufte von dem britischen Unternehmen Revelation Staging die orange Canopy Scene, mit der die Rolling Stones auf Europatournee waren. Seitdem macht die Canopy Scene mit ihren charakteristischen Bögen das weltbekannte Symbol und Logo des Festivals aus. Das Festival begann verstärkt junge Bands von internationaler Bekanntheit einzuladen. So spielten 1978 Bob Marley and The Wailers zusammen mit 40 weiteren Bands auf mittlerweile drei Bühnen, vor einem Publikum von bis zu 36.500 Besuchern pro Tag.
Neue Elektronische Klänge
In den 90er Jahren wurden neue Töne auf dem Festival etabliert. So wurde 1991 das erste Mal der „Club Roskilde“ veranstaltet. Mit dem eine Szene geschaffen wurde, wo die Festivalbesucher an einem Abend des Festivals zu elektronischer Musik tanzen konnten. 1995 bekam die Elektronische Musik dann eine eigene Bühne und das Festival wurde um eine Szene reicher. So klangen 1995 Grooves und Beats über alle Tage des Festivals aus dem neuen Deeday-Zelt. In den darauf folgenden Jahren wurde durch die Etablierung der chill-out-Zone und der Roskilde Lounge noch mehr Raum für elektronische Musik geschaffen. Seitdem traten Künstler wie Fatboy Slim, The Prodigy, Basement Jaxx und Chemical Brothers auf der großen „Orange Scene“ auf.
25 Jahre Roskilde Festival
In den 90er Jahren wurde die Anzahl der zum Kauf angebotenen Tickets begrenzt und später sogar reduziert. Durch die stetig steigende Beliebtheit des Festivals war die Teilnehmerzahl auf bis zu 125.000 gestiegen. Neben 90.000 verkauften Eintrittskarten kamen noch ca. 25.000 freiwillige Helfer, 5.000 Medienleute und 3.000 Künstler hinzu. Um die Qualität des Festivals zu wahren, entschied die Festivalleitung, die Teilnehmerzahl zu begrenzen. Die Entfernung von dem hintersten Teil des Campingareals zu den Bühnen schien der Festivalleitung unzumutbar geworden zu sein. Das Festival war so groß geworden, dass die Festivalleitung 1994 beschloss, das Festivalareal Richtung Westen zu erweitern. Fortan wurde das Festivalgelände durch die Bahnstrecke in zwei Teile geteilt. 1996 bekam das Festival eine eigene Bahnstation, welche die Anreise der Besucherströme erheblich vereinfachen sollte. Im Jahre 1997 kam ein weiteres Zelt namens Roskilde Ballroom dazu.
Jahr Null – das Unglück im Jahre 2000
Am 30. Juni 2000 kam es auf dem Roskilde-Festival während des Auftritts der Band Pearl Jam zu einem Unglück, bei dem neun Menschen starben. Sie verloren auf matschigem Untergrund den Halt, stürzten und schafften es durch die nachdrängende Menge nicht mehr, wieder aufzustehen, was zum Ersticken führte. Die Festivalleitung entschied nach Absprache mit der Polizei, das Festival fortzusetzen. Es schien unverantwortlich, die 90.000 schockierten Menschen einfach nach Hause zu schicken, noch dazu ohne zu wissen, ob Freunde unter den Toten waren. Es schien sinnvoller, eine gemeinsame Verarbeitung der Geschehnisse zu ermöglichen. So wurde vor der „Orange Scene“ eine Gedenkzeremonie mit dem Bischof Jan Lindhardt aus Roskilde abgehalten. Schwere Vorwürfe aufgrund von Sicherheitsmängeln wurden erhoben. Pearl Jam haben daraufhin beschlossen, nicht mehr auf Festivals aufzutreten - 2007 trat die Band jedoch unter anderem auf dem Hurricane Festival wieder open air auf. Mehrere Bands, u.a. die Pet Shop Boys und The Cure, sagten ihren Auftritt kurzfristig ab, andere reagierten zum Teil sehr persönlich in ihren Konzerten auf die traurigen Ereignisse. Heute erinnern auf dem Festivalgelände neun Birken und ein Gedenkstein mit der Aufschrift "How fragile we are" an das Unglück.
Roskilde galt zum Zeitpunkt des Unglücks bereits als eins der sichersten Festivals Europas. Seit dem Unfall wurden die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal deutlich verbessert: Unter anderem wurden abgesperrte Sicherheitszonen vor den beiden größten Bühnen eingerichtet, größere Teile des Platzes vor der Hauptbühne wurden asphaltiert, die Crowd Safety Guards wurden verstärkt und besser unterwiesen, es wurden Merkblätter ans Publikum herausgegeben und Sicherheitshinweise auf den Monitoren eingeführt. Außerdem beteiligt sich das Festival auf nationaler und internationaler Ebene an der Entwicklung von Sicherheitskonzepten für Festivals und Konzerte.
2000 bis heute
Im neuen Jahrtausend entschied die Festivalleitung auf die immer früher anreisenden Festival-Besucher zu reagieren, indem ein viertägiges „warm-up“ eingeführt wurde. Bei dem „warm up“ wird das Campingareal schon vier Tage vor dem eigentlichen Festivalgelände geöffnet und verschiedene Attraktionen werden angeboten. So gibt es unter anderem eine Skatebahn, ein Kino, eine Camping-Bühne und zahlreiche Events. 2006 sind außerdem noch ein Badesee und ein Angelsee hinzugekommen.
Festival nach Jahren
Jahr Datum Besucher Headliner Ticket-Preis in Kr. 1971 28.-29. August 10.000 Gasolin', Poul Dissing, Cæsar & Sebastian 30 (4 €) 1972 30. Juni-2. Juli 15.000 The Kinks, Gasolin', Starfuckers & Gnags 40 (5 €) 1973 29. Juni-1. Juli 15.000 Gasolin', Fumble & Røde Mor 40 (5 €) 1974 28.-30. Juni 21.500 Gasolin', Gnags, Røde Mor, Savage Rose & Status Quo 50 (7 €) 1975 27.-29. Juni 26.000 Ravi Shankar, Gnags & Poul Dissing 55 (7 €) 1976 2.-4. Juli 32.500 Weather Report, Wig Wam & Dr. Hook 60 (8 €) 1977 1.-3. Juli 31.000 The Jack Bruce Band, John Miles & Dr. Feelgood 80 (11 €) 1978 30. Juni-2. Juli 36.500 Bob Marley and The Wailers, Dave Swarbrick & Elvis Costello 100 (13 €) 1979 29. Juni-1. Juli 40.000 Jeff Beck & Stanley Clarke, Talking Heads & Taj Mahal 110 (15 €) 1980 27.-29. Juni 45.000 Santana & Steel Pulse 130 (17 €) 1981 26.-28. Juni 51.500 Ian Dury & The Blockheads, Robert Palmer, UB40 & Saga 150 (20 €) 1982 2.-4. Juli 49.000 U2, Mike Oldfield & Jackson Browne 170 (23 €) 1983 1.-3. Juli 60.600 Simple Minds, C. V. Jørgensen, Lars Lilholt & TV-2 200 (26 €) 1984 29. Juni-1. Juli 62.000 Lou Reed, Paul Young & Björn Afzelius 210 (28 €) 1985 28.-30. Juni 46.000 Leonard Cohen, Paul Young, The Ramones, The Clash & The Cure 240 (32 €) 1986 4.-6. Juli 55.000 Eric Clapton, Metallica, Phil Collins, Madness & Elvis Costello 290 (39 €) 1987 3.-5. Juli 58.700 Iggy Pop, Europe, Van Morrison & Sonic Youth 320 (43 €) 1988 30. Juni-3. Juli 62.100 Sting, INXS, Bryan Adams, Leonard Cohen & TOTO 340 (45 €) 1989 30. Juni-2. Juli 56.300 Elvis Costello, Joe Cocker & Georgia Satellites 390 (52 €) 1990 28. Juni-1. Juli 70.600 Bob Dylan, The Cure, Midnight Oil & Sinéad O'Connor 445 (59 €) 1991 27. Juni-30. Juni 60.500 Iron Maiden, Billy Idol, Iggy Pop & Paul Simon 490 (65 €) 1992 25. Juni-28. Juni 64.500 Nirvana, Megadeth, Texas, Pearl Jam & David Byrne 540 (72 €) 1993 1. Juli-4. Juli 76.500 Red Hot Chili Peppers, Ray Charles & Velvet Underground 540 (72 €) 1994 30. Juni-3. Juli 90.000 Aerosmith, Rage Against The Machine, ZZ Top & Peter Gabriel 540 (72 €) 1995 29. Juni-2. Juli 90.000 R.E.M., Elvis Costello, Van Halen & Oasis 600 (80 €) 1996 27.-30. Juni 90.000 Sex Pistols, David Bowie, No Doubt & Rage Against The Machine 690 (92 €) 1997 26.-29. Juni 90.000 Smashing Pumpkins, Radiohead & Nick Cave & The Bad Seeds 750 (100 €) 1998 25.-28. Juni 76.000 Beastie Boys, Bob Dylan, Kylie Minogue & Kraftwerk 810 (108 €) 1999 1.-4. Juli 71.000 R.E.M., Metallica, Robbie Williams & Marilyn Manson 810 (108 €) 2000 25. Juni-2. Juli 76.000 Lou Reed, Pearl Jam, Iron Maiden & Pet Shop Boys 860 (115 €) 2001 24. Juni-1. Juli 64.000 Robbie Williams, Bob Dylan & Nick Cave & The Bad Seeds 860 (115 €) 2002 23.-30. Juni 72.000 Red Hot Chili Peppers, Rammstein & Pet Shop Boys 950 (130 €) 2003 22.-29. Juni 77.000 Björk, Metallica, Coldplay, Blur & Iron Maiden 1150 (155 €) 2004 27. Juni-4. Juli 76.000 Santana, KoRn, Wu-Tang Clan & Iggy Pop 1150 (155 €) 2005 26. Juni-3. Juli 65.000 Black Sabbath, Green Day, Duran Duran, The Game & Brian Wilson 1250 (170 €) 2006 25. Juni-2. Juli 79.000 Bob Dylan, Guns N’ Roses, Tool, Kanye West & Roger Waters, Placebo 1350 (180 €) 2007 1.-8. Juli 75.000 Red Hot Chili Peppers, The Who, Muse, Beastie Boys & Björk 1475 (200 €) 2008 3.-6. Juli 67.000 Radiohead, Slayer, Jay-Z, Judas Priest, Neil Young, The Chemical Brothers, The Streets & Kate Nash 1789 (240 €) 2009 2.-5. Juli --- Coldplay, Nine Inch Nails, Pet Shop Boys & Slipknot 1785 (240 €) Bühnen
Das Festival hat heute sechs Bühnen.
Name Kapazität Musikgenre Orange Scene 60.000 Rock, Pop, Heavy Metal (Headliner) Roskilde Arena 17.000 alles Roskilde Odeon 5.000 Hard Rock, Alternative Rock Roskilde Cosmopol 6.000 elektronische Musik, HipHop, R'n'B Roskilde Astoria 3.000 Club Musik Roskilde Pavilion 2.000 Rock Während des „warm-up“ ist die Bühne „Roskilde Pavilion“ schon für die Besucher zugänglich, allerdings noch unter dem Namen „Pavilion Junior“. Hier kommen die Festivalgäste dann in den Genuss von skandinavischen Untergrundbands.
Weblinks
- http://www.roskilde-festival.dk/ (Offizielle Homepage des Festivals in englisch und dänisch)
55.61638888888912.081388888889Koordinaten: 55° 36′ 59″ N, 12° 4′ 53″ O
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