- Rotationsbombe
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Die Rollbombe (oder Rotationsbombe auch Dr. Wallis Dambuster) wurde insbesondere im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, um deutsche Staumauern zu zerstören. Historisch zählt sie zum sog. Sturmfeuer. Die Waffe wurde konstruiert und gebaut von Sir Barnes Wallis, zu dessen weiteren Konstruktionen die Flugzeuge Vickers Wellesley und Vickers Wellington sowie die Bomben Tallboy und Grand Slam zählen.
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Funktionsweise
Um die Abwehranlagen an den Talsperren zu umgehen und zu zerstören, wurden die speziell für diesen Zweck konstruierten Rollbomben eingesetzt: Nachdem diese Bomben aus den äußerst tief und schnell (mit bis zu 385 km/h) über den Stauseen in Richtung Talsperre fliegenden Bombern abgeworfen worden waren, erreichten sie die Wasseroberfläche mit einem ihnen zuvor verliehenen Rückwärtsdrall (Rotationsgeschwindigkeit: 500 Umdrehungen pro Minute). Dadurch prallten sie - nach analogen physikalischen Gesetzmäßigkeiten wie beim Steinehüpfen - auf ihrem Weg in Richtung Staumauer mehrere Male auf der Wasseroberfläche ab und überwanden so die Abwehrnetze. Nachdem sie die Staumauer mit einer geringen Restgeschwindigkeit erreicht hatten, sanken sie im Wasser langsam hinab und detonierten mittels Druckzünder in etwa 10 m Tiefe, so dass die Mauern zerstört wurden.
Operation Chastise
Unter der Bezeichnung Operation Chastise (engl. chastise 'züchtigen') führte die 617th Squadron der britischen Luftwaffe in der Nacht vom 16. Mai auf den 17. Mai 1943 den einzigen Angriff des Zweiten Weltkriegs mit Rollbomben auf die Eder-, Möhne- und Sorpetalsperre durch. Während die Eder- und die Möhnetalsperre zerstört wurden, blieb der Sorpedamm trotz mindestens einer im Ziel detonierten Rollbombe intakt.
Literatur
- Helmuth Euler: "Als Deutschlands Dämme brachen - Die Wahrheit über die Bombardierung der Möhne-Eder-Sorpe-Staudämme 1943", Motorbuch Verlag Stuttgart, 1975, verschiedene Neuauflagen, ISBN 3-87943-367-4
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