- Rozental
-
Stefan Rozental (* 1903 in Łódź, heute Polen; † 1994 in Kopenhagen) war ein Atomphysiker und langjähriger Assistent von Niels Bohr.
Rozental war während des Ersten Weltkrieges mit seiner Familie in Dänemark, wo er die Schule besuchte. 1919 kehrte er nach Polen zurück. Er promovierte 1928 in Krakau und war 1929–34 mit Unterbrechungen als Postdoc bei Werner Heisenberg in Leipzig. 1934–38 war er Dozent in Krakau. 1938 verließ er Polen und ging nach Kopenhagen zu Niels Bohr. Nach Hendrik Anthony Kramers (dieser ab 1916) und Léon Rosenfeld (dieser ab 1934) war er langjähriger (über 15 Jahre) Assistent von Niels Bohr, der ihn auf vielen Reisen begleitete und als dessen „rechte Hand“ fungierte. Wie Bohr floh er Ende 1943 vor den Nazis aus Dänemark und kehrte wie dieser nach Kriegsende, das er in Schweden erlebte, nach Kopenhagen zurück. 1952 bis 1957 war er Mitglied der CERN-Theoriegruppe – vor dem Beschluss das CERN in Genf anzusiedeln, war sie in Kopenhagen – und führte deren Geschäfte, während Niels Bohr die formale Leitung hatte. 1957 bis 1972 war er Associate Professor an der NORDITA, die damals als Theorieinstitut der skandinavischen Staaten gegründet wurde, um die Zukunft des Niels Bohr Instituts zu sichern. 1966 bis 1972 war er Vizepräsident des IUPAP Exekutivkomitees.
Publikationen
- On the theory of β-decay, Teil 1, Munksgaard, København 1941
- On the theory of β-decay, Teil 2, Munksgaard, København 1945
- Niels Bohr: His Life and Work As Seen by His Friends and Colleagues, John Wiley & Sons, 1964.
- Schicksalsjahre mit Niels Bohr, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart 1991 ISBN 3-421-06615-9
Literatur
- Thomas Powers: Heisenbergs Krieg : die Geheimgeschichte der deutschen Atombombe. Hoffmann und Campe, Hamburg 1992, ISBN 3-455-08479-6
Weblinks
- Literatur von und über Stefan Rozental im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Informationen auf der Website des Niels-Bohr-Instituts
Personendaten NAME Rozental, Stefan KURZBESCHREIBUNG polnischer Atomphysiker GEBURTSDATUM 1903 GEBURTSORT Lodz, Polen STERBEDATUM 1994 STERBEORT Kopenhagen
Wikimedia Foundation.