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Der Erweichungspunkt Ring und Kugel (kurz EP RuK) ist ein Messwert zur Beurteilung von Bitumen.
Bei der Ermittlung dieses Wertes wird eine Stahlkugel auf eine in zwischen zwei Ringen angebrachte Bitumenschicht gelegt. Im Laufe des Versuches wird das Bindemittel gleichmäßig erwärmt. Wenn die Probe sich um 25,4±0,2 Millimeter[1] nach unten durchgebogen hat, wird die entsprechende Temperatur ermittelt. Dieser Versuch wird zweimal durchgeführt.
Die Stahlkugel hat dabei ein Gewicht von 3,5 Gramm. Dieses darf um 0,05 Gramm nach oben und unten abweichen. Der untere Ring hat dabei oben einen Außendurchmesser von 23 und einen Innendurchmesser von 19,9 Millimeter. Unten weist er einen Außendurchmesser von 19 und einen Innendurchmesser von 15,9 Millimeter auf. Von diesen Werten sind Abweichungen von 0,2 Millimeter erlaubt. Der obere Ring hat einen Innendurchmesser von 9,8 Millimeter.
Inhaltsverzeichnis
Durchführung
Die Ringe werden vor der Prüfung von Bitumen auf 120°C, bzw. auf 180°C bei der Prüfung von Oxidationsbitumen und Hochvakuumbitumen, erwärmt. Anschließend werden sie so auf eine Platte gelegt, dass der größere Durchmesser nach oben zeigt. Dann füllt man das zu prüfende Bitumen in die Ringe ein. Das über den Rand hinausragende Bitumen wird nach 30 Minuten Abkühlung abgeschnitten. Die Oberfläche muss nun glatt und eben sein. Es ist darauf zu achten, dass die Beschneidung der Probe bei einer Raumtemperatur von 18-28°C erfolgt. Bitumen, welche schon unter 30°C erweichen, lässt man auf eine Temperatur von circa 8°C über den zu erwartenden Erweichungspunkt abkühlen.
Die Ringe werden nun in die Halterung eingespannt. Die Kugel wird nun neben die Probe gelegt. Unter dem Ring wird in einem Abstand von 25,4±0,2 Millimeter eine Lochplatte befestigt. Anschließend wird alles zusammen in einen Becher gestellt. Anschließend wird der Becher mit Flüssigkeit gefüllt. Die Flüssigkeit muss dabei 100±3 Millimeter hoch im Becher stehen. Zwischen dem Ring und der Wasseroberfläche müssen 50±3 Millimeter verbleiben. Anschließend wird ein Thermometer so eingesetzt, dass es sich auf der Höhe des Ringes befindet, ihn aber nicht berührt. Die Art der Flüssigkeit und des Thermometers richtet sich nach dem zu erwartenden Erweichungspunkt.
Zu Beginn wird die Apparatur 15 Minuten lang auf der Anfangstemperatur gehalten. Anschließend wird die Kugel auf die Probe gerollt. Dann wird die Flüssigkeit so erwärmt, dass die Temperatur innerhalb von einer Minute um 5°C steigt. Die ersten drei Minuten dienen noch dazu, den Temperaturanstieg einzustellen. Danach darf der Anstieg der Temperatur nur noch innerhalb von 60±5 Sekunden erfolgen. Wird dies nicht eingehalten, muss die Probe verworfen werden. Wenn die durchgebogene Probe die Lochplatte erreicht, wird die Temperatur abgelesen. Dieser Versuch wird zweimal durchgeführt. Wenn die Temperaturen mehr als 1°C auseinander liegen, ist der Versuch ungültig und muss wiederholt werden.
In der Regel werden zwei Versuchsanordnungen in den Becher hineingestellt und beide Durchgänge des Versuches parallel durchgeführt.
Siehe auch
Normen und Standards
- DIN EN 1427 Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel - Bestimmung des Erweichungspunktes - Ring- und Kugel-Verfahren
- DIN EN 12 591 - Anforderungen an Straßenbaubitumen
Einzelnachweise
- ↑ D. Richter, M. Heindel: Straßen- und Tiefbau, B.G. Teubner Verlag, 2008, ISBN 3-8351-0057-2, Seite 364
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