Rudolf Maximilian Ortner

Rudolf Maximilian Ortner

Rudolf Maximilian Ortner (* 31. Mai 1912 in Nürnberg; † 11. November 1997 in München) war ein deutscher Architekt, Maler, Fotograf, Staatlicher Baurat und Universitätsprofessor.

Rudolf Ortner, Architekt

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Von 1932 bis 1933 studierte[1] Rudolf Ortner am Bauhaus in Dessau und Berlin und war dort Schüler von Ludwig Mies van der Rohe[2], Ludwig Hilberseimer, Wassily Kandinsky und Josef Albers. Nach der erzwungenen Selbstauflösung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten studierte er von 1933 bis 1936 an der Hochschule für Baukunst und bildende Kunst in Weimar Architektur sowie ab 1935 Malerei und Bühnenbildnerei. Das Studium schloss er mit der Verleihung des akademischen Grads "Diplom-Architekt" ab.

Nach dem Studium arbeitete Rudolf Ortner bis 1939 als freischaffender Architekt bei der Versicherung Magdeburger Land-Feuersozietät und war darüber hinaus auch als Dozent an der Staatlichen Ingenieurschule in Magdeburg tätig.

Von 1939 bis 1945 war er Soldat im Zweiten Weltkrieg.

1946 wurde Rudolf Ortner an die Hochschule für Baukunst und bildende Kunst in Weimar berufen. Von 1948 bis zu seiner Flucht nach Westdeutschland im Jahre 1951 war er Direktor der Staatlichen Ingenieurschule in Gotha.

In der Zeit von 1952 bis 1976 war Rudolf Ortner als freischaffender Architekt tätig. Bekannt wurde er vor allem durch seine zahlreichen Sportbauten, die ihm auch international viel Anerkennung einbrachten. In dieser Zeit war er auch Professor an der Technischen Universität München, an der Universität Erlangen-Nürnberg und an der Universität Augsburg. Darüber hinaus auch Lehrbeauftragter an der Bayerischen Sportakademie, sowie Leiter der Staatlichen Beratungsstelle für Turn- und Sportstättenbau in Bayern.

Nach Schließung des Architekturbüros widmete er sich ab 1977 bis zu seinem Tod[3] ausschließlich der Malerei und Fotografie.

Architektur

Sportbauten (Auswahl)

  • Hermann-von-Siemens-Sportpark (zusammen mit Architekt Maurer), München

Publikationen (Auswahl)

  • Baukonstruktion und Ausbau; Engelhard Reyher Verlag, Gotha, 1951

Malerei und Fotografie

Rudolf Ortner - Titel: Blaues Licht, Werknummer: B-94-1

Ausstellungen (Auswahl)

  • Kulturzentrum, Kapfenberg, 1994[5]

Kataloge zu Einzel- & Gemeinschaftsausstellungen (Auswahl)

  • Rudolf Ortner: Architektur und Malerei zwischen Tradition und Moderne; Monika Ortner-Bach; I. Holzapfel Verlag, München, 2008 - ISBN 978-3-926098-10-8
  • Rudolf Ortner: Bauhaus-Schüler 1932 – 1933, Architekt 1936 – 1976, Maler und Fotograf 1977 – 1997; Monika Ortner-Bach; I. Holzapfel Verlag, München, 2007 - ISBN 978-3-926098-08-5
  • Mehr als der blosse Zweck: Mies van der Rohe am Bauhaus 1930 – 1933; Bauhaus-Archiv, Berlin, 2001
  • Experiment Bauhaus: Das Bauhaus-Archiv, Berlin (West) zu Gast im Bauhaus Dessau; Magdalena Droste & Jeannine Fiedler; Kupfergraben Verlag, Berlin, 1988
  • Der vorbildliche Architekt: Mies van der Rohes Architekturunterricht 1930 – 1958 am Bauhaus und in Chicago; Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin, 1986
  • Sammlungs-Katalog (Auswahl): Architektur, Design, Malerei, Graphik, Kunstpädagogik; Gebrüder Mann Verlag, Berlin, 1981

Buchpublikationen (Auswahl)

  • Bauhaus-Archiv Berlin: Museum für Gestaltung / die Sammlung; Magdalena Droste, Karsten Hinz, Klaus Weber, Christian Wolsdorff; Senat Berlin Museumspädagogischer Dienst, Berlin, 1999

Werke in Sammlungen (Auswahl)

  • Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung, Berlin
  • Stiftung Bauhaus, Dessau
  • Forum Konkrete Kunst, Erfurt
  • Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigsburg
  • Architekturmuseum, München
  • Bauhaus-Universität – Archiv der Moderne, Weimar
  • Misawa Homes – Bauhaus Collection, Japan

Werke in Artotheken

  • Artothek München
  • Kunst in Wertingen

Nachlass / Quellen

  • Der architektonische Nachlass (Zeichnungen und Bauakten) befindet sich im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main. Zusätzlich wurden aus der Bibliothek von Rudolf Ortner die Architekturbücher an die Bibliothek des DAM übergeben.
  • Der malerische und fotografische Nachlass befindet sich bei der Art Consulting | Monika Ortner-Bach in München.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Maria Wingler: Das Bauhaus: 1919 - 1933 Weimar, Dessau, Berlin und die Nachfolge in Chicago seit 1937. DuMont-Literatur-und-Kunst-Verlag, Köln 2002, ISBN 3-8321-7153-3, S. 555. 
  2. Architekturunterricht unter Mies van der Rohe 1930-33. In: www.bauhaus.de. Bauhaus-Archiv Berlin. Abgerufen am 1. April 2009.
  3. Doris Schmidt: Poet der Konstruktivisten - zum Tod des Bauhauskünstlers Rudolf Ortner. In: Süddeutsche Zeitung vom 14. November 1997
  4. Rudolf Ortner - Bauhausschüler, Architekt und Maler. In: www.meisterhaeuser.de. Stadt Dessau-Roßlau; Amt für Kultur, Tourismus und Sport & Meisterhäuser Dessau. Abgerufen am 30. März 2009.
  5. Kapfenberg - Kulturzentrum - Galerie - Rudolf Ortner. In: www.kapfenberg.at. Kulturzentrum (KUZ) der Stadt Kapfenberg. Abgerufen am 3. Mai 2009.
  6. Rudolf Ortner - Bauhausschüler, Architekt und Maler - Sonderausstellung im Meisterhaus Schlemmer. In: www.meisterhaeuser.de. Stadt Dessau-Roßlau; Amt für Kultur, Tourismus und Sport & Meisterhäuser Dessau. Abgerufen am 5. April 2009.
  7. Albers & Moholy-Nagy: From the Bauhaus to the New World. In: www.tate.org.uk/modern. Tate Modern. Abgerufen am 3. Mai 2009.
  8. ARTOTHEK Nürnberg e.V. - Künstlerverzeichnis von L bis O. In: www.artothek-online.de. ARTOTHEK Nürnberg e.V.. Abgerufen am 5. April 2009.

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