- Heeresgeschichtliches Museum
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Heeresgeschichtliches Museum Daten Ort Arsenal, 1030 Wien Art Geschichtsmuseum, Militärmuseum, Kriegsmuseum, Technisches Museum, Forschungseinrichtung Architekt Theophil von Hansen Eröffnung 1869 Besucheranzahl (jährlich) 172.000 (2010)[1] Betreiber BMLVS Leitung Christian Ortner Website http://www.hgm.or.at Das Heeresgeschichtliche Museum / Militärhistorische Institut in Wien ist das Leitmuseum des Österreichischen Bundesheeres und dokumentiert anhand von Exponaten die Geschichte des österreichischen Militärwesens, insbesondere Waffen, Rüstungen, Panzer, Flugzeuge, Uniformen, Fahnen, Gemälde, Orden und Ehrenzeichen, Fotografien, Schlachtschiffmodelle und Dokumente. Das Museum befindet sich im Bundesbesitz, ist jedoch nicht den Bundesmuseen angegliedert, sondern untersteht dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport.
Das Museumsgebäude und seine Geschichte
Der Museumsbau (Objekt 18) bildet das Herzstück des Wiener Arsenals, einem aus vormals insgesamt 72 Objekten bestehenden riesigen militärischen Gebäudekomplex, der aus Anlass der Revolution 1848/49 errichtet wurde. Es war das größte Bauvorhaben der ersten Regierungsjahre des jungen Kaisers Franz Joseph und diente nicht zuletzt auch der Festigung seiner neoabsolutistisch ausgerichteten Machtposition. Das Projekt des seinerzeitigen „Waffenmuseums“ wurde vom dänischen Architekten Theophil von Hansen ausgeführt. Bereits sechs Jahre nach Baubeginn (15. April 1850) erfolgte die Schlusssteinlegung am 8. Mai 1856. Das Gebäude ist somit der älteste - als solcher geplante und ausgeführte - Museumsbau Österreichs.
Fassade
Hansens Plan sah ein 235 Meter langes Gebäude mit vorspringenden Quertrakten und Ecktürmen sowie einen turmartigen Mittelteil von quadratischem Grundriss vor, von einer Kuppel bis in die Höhe von 43 Metern bekrönt. So wie viele Bauten des Historismus meist Vorbilder aus der Architekturgeschichte haben, zog auch Theophil Hansen jenes des ab dem Jahr 1104 errichteten Arsenal in Venedig heran. Er übernahm byzantinische Stilelemente und setzte noch gotisierende Bauelemente hinzu. Besonders hervorzuheben ist die charakteristische Backsteinbauweise. Das aus zweifarbigen Ziegeln bestehende Mauerwerk ist mit Terrakottaornamenten und schmiedeeisernen Schließen geschmückt, die Gliederungen sind durch Hausteine hervorgehoben, der Mittelrisalit zeichnet sich durch ein reiches Fassadendekor, wie etwa den drei großen Rundfenstern vor den Seitenflügeln aus. Die reich geschmückte Attikazone wird von einem mächtigen Bogenfries getragen, der an florentinische Palastbauten erinnert. Der Schwalbenschwanzzinnenkranz wird an den Achsen der Seitenflügeln und an den Ecken des Mittelbaus durch kleine Türmchen unterbrochen, in deren Nischen Trophäenplastiken aus Terrakotta angebracht sind. An und vor der Fassade wurden von einem der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit, Hanns Gasser, aus Sandstein allegorische Figurendarstellungen der militärischen Tugenden ausgeführt. Unter den Rundfenstern sind dies die weiblichen Figuren (v. l. n. r.) der Stärke, Wachsamkeit, Frömmigkeit und Weisheit; neben den drei zur Vorhalle führenden Öffnungen sind, in männlichen Figuren, die Tapferkeit, Fahnentreue, Aufopferung und die kriegerische Intelligenz dargestellt.
Innenraum
Im Inneren des Heeresgeschichtlichen Museums manifestiert sich die Absicht Kaiser Franz Josephs, nicht bloß ein Gebäude für die kaiserlichen Waffensammlungen zu errichten, sondern auch und vor allem eine Ruhmes- und Gedenkstätte für die kaiserliche Armee auf großartige Weise zu schaffen. So sind bereits in der Feldherrenhalle 56 ganzfigurige Porträtstatuen der „berühmtesten, immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“, wie es in der kaiserlichen Entschließung vom 28. Februar 1863 heißt, aufgestellt. Die Statuen sind in Carraramarmor ausgeführt und mit 186 cm alle einheitlich hoch. Namen und Lebensdaten der Dargestellten sind oberhalb der Figuren auf Tafeln angebracht, auf den Sockeln sind die 32 verschiedenen Namen der ausführenden Künstler, der Zeitpunkt der Aufstellung und jener Mäzen genannt, welcher die Kosten für die jeweilige Skulptur übernahm. Die Kosten für die Hälfte trug Kaiser Franz Joseph selbst, der Rest wurde von privaten Gönnern gestiftet, oftmals handelte es sich dabei um Nachkommen des jeweils porträtierten Feldherren. Der chronologische Bogen der Feldherren spannt sich vom Babenberger Markgrafen Leopold I. bis hin zum Habsburger Erzherzog Karl.
Auch das Stiegenhaus ist in prächtiger Weise ausgestattet. Im Halbstock sind, nicht zuletzt um auf die runde Zahl von 60 Skulpturen zu kommen, weitere 4 Standbilder von Feldherren aufgestellt, im Gegensatz zu den Figuren in der eigentlichen Feldherrenhalle sind diese allerdings in Wandnischen stark überhöht angebracht. Es handelt sich hierbei um Akteure des Revolutionsjahres 1848, jene militärischen Führer, die im Auftrag des Hauses Habsburg die revolutionären Bestrebungen in allen Teilen der Monarchie - zum Teil sehr blutig - niederschlugen, nämlich Julius von Haynau, Josef Wenzel Radetzky, Alfred I. zu Windisch-Graetz und Joseph Jelačić von Bužim. Die bildliche Ausgestaltung des Stiegenhauses wurde Carl Rahl übertragen, der sie gemeinsam mit seinen Schülern Christian Griepenkerl und Eduard Bitterlich im Jahre 1864 ausführte. Im Zentrum der reich mit Gold ornamentierten Decke befinden sich Fresken mit allegorischen Darstellungen von Macht und Einigkeit (Mitte), Ruhm und Ehre (rechts) und Klugheit und Mut (links). Bekrönt wird das Stiegenhaus durch die allegorische Marmorskulpturengruppe „Austria“ von Johannes Benk, die dieser 1869 ausführte.
Den repräsentativsten Raum des Museums bildet sicherlich die in der ersten Etage befindliche Ruhmeshalle. Besonders beeindrucken die Fresken von Karl von Blaas, welche die wichtigsten militärischen Ereignisse (Siege) aus der Geschichte Österreichs seit den Babenbergern zeigen.[2] In den vier großen Wandbögen sind die Siege der kaiserlichen Armee, die Schlacht bei Nördlingen 1634, der Kriegsrat in der Schlacht bei St. Gotthard 1664, die Schlacht bei Zenta 1697 und der Entsatz von Turin 1706 dargestellt; im linken Nebensaal die Ereignisse aus der Regierungszeit Maria Theresias und Josephs II. bis zur Einnahme Belgrads 1789; im rechten Nebensaal die Napoleonischen Kriege von der Schlacht bei Würzburg 1796 über den Tiroler Freiheitskampf von 1809 bis zu den Waffenstillstandsverhandlungen des Feldmarschall Radetzky mit König Vittorio Emanuele II. von Sardinien nach der Schlacht bei Novara 1849. Die eigentliche Bedeutung der Ruhmeshalle, nämlich die einer Gedenkstätte, ist eigentlich erst auf den zweiten Blick ersichtlich: An den Wänden der Nebensäle und auch in der Ruhmeshalle selbst sind mehrere Marmortafeln angebracht, auf denen die Namen von über 500 Offizieren (von Oberst bis General der kaiserlichen Armee vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges1618 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 mit Ort und Jahr ihres Todes vermerkt.
Geschichte
Das Museumsgebäude selbst wurde zwar bereits 1856 fertiggestellt, jedoch dauerte die innere Ausgestaltung bis zum Jahr 1872. Die Sammlung ergänzte sich auch der ehemaligen Hof-Waffensammlung des kaiserlichen Zeughauses, der kaiserlichen Privatsammlung im Schloss Laxenburg sowie der Wiener Schatzkammer. Die Sammlung war zunächst eine reine Waffen- und Trophäensammlung, deren Schwerpunkt die Harnische und Waffen der kaiserlichen Leibrüstkammer darstellten. Nach ihrer Ordnung wurde sie im Jahre 1869 als „k.k. Hofwaffenmuseum“ erstmalig dem öffentlichen Besuch freigegeben.[2] Mit der Fertigstellung des Gebäudes des Kunsthistorischen Museums wurden 1888 die Bestände der kaiserlichen Sammlungen aus dem Arsenal zu ihrem neuen Standort auf der Ringstraße überführt.
1885 wurde schließlich ein Kuratorium unter dem Vorsitz des Kronprinzen Rudolf gebildet, dem die Bildung und Ausgestaltung des fortan so genannten „k.k. Heeresmuseums“ oblag. Schwerpunkt der nunmehrigen Sammlung bzw. Ausstellung sollten die Taten der kaiserlichen Armee sein. Der Kronprinz hob bei der Gründungsversammlung des Komitees am 22. Februar 1885 den Zweck des Museums hervor: Er betonte die Wichtigkeit desselben, „indem es beitragen wird, den Nimbus und die Ehre der Armee zu verherrlichen, in welcher der echte alte kaiserliche Geist fortlebt, welche allezeit den Reichsstandpunkt hochgehalten hat und das Symbol der Zusammengehörigkeit aller Länder bildet.“ Aus diesem Grunde hoffte er, „dass das Museum mit der möglichsten Großartigkeit ins Leben treten möge“.[3]
Das Kuratorium bestand aus:
- Kronprinz Rudolf von Österreich, Protektor und Vorsitzender
- Erzherzog Wilhelm von Österreich, stellvertretender Protektor und Vorsitzender
- Quirin Ritter von Leitner, damaliger Vorstand des Hofwaffenmuseums
- Alfred Ritter von Arneth, Präsident der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
- Johann Nepomuk Graf Wilczek, Mäzen und Sammler sowie wichtigster Förderer der seinerzeitigen Payer-Weyprecht-Expedition.
Neben Ansuchen an diverse Militärinstitutionen, trat man seitens des Komitees auch an zivile Privatpersonen heran, um historische Objekte für das neue Museum zu lukrieren.[4] Als Prinzip galt: Die Sammlungen sollten in Siegestrophäen und „sonstig historisch interessante Gegenstände ausschließlich österreichischer Provenienz, welche für die richtige Erkenntniß der Vergangenheit der k.k. Armee in allen seinen Factoren Bedeutung haben“ eingeteilt werden. Nur Originale durften ausgestellt werden, Projekte und Modelle nur unter besonderen Umständen. Durch die Arbeit des Kuratoriums und großzügiger Unterstützung des Kaisers, seiner Familie, des Adels und des Bürgertums sowie des Reichskriegsministeriums war „eine Fülle von Schätzen zusammengetragen worden, die sich der heutige Mensch kaum mehr vorstellen kann.“[5] Am 25. Mai 1891 schließlich wurde das neue k.u.k. Heeresmuseum im Arsenal feierlich durch Kaiser Franz Joseph eröffnet und seiner Bestimmung zugeführt.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges sollte das Museum für den allgemeinen Besuch unmittelbar geschlossen werden. Die Gründe hierfür lagen vor allem in dem Umstand, dass von den verschiedenen Kriegsschauplätzen so viel Material zugewiesen wurde, dass eine ordnungsgemäße Aufstellung unmöglich wurde. Das Kriegsende von 1918 bedeutete auch für das Museum zunächst das vermeintliche Ende. Es lag sogar die Absicht vor, die Bestände zur Verbesserung der wirtschaftlichen Notsituation zu verkaufen. Die konnte jedoch abgewendet werden. Im September 1921 wurde das „Österreichische Heeresmuseum“ wieder eröffnet. Nunmehr sollte die Dokumentation der jüngsten militärischen Ereignisses, allen voran jener des Ersten Weltkrieges, im Vordergrund stehen. Mit der Eröffnung einer Kriegsbildergalerie 1923 wurde zum ersten Mal auch der bildenden Kunst ein größerer Bereich gewidmet. Es waren nun nicht mehr ausschließlich Armeeführer und Schlachten, die im Vordergrund standen, sondern vor allem der militärische Alltag im Krieg selbst.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde das Museum der Dienststelle des Chefs der Heeresmuseen in Berlin unterstellt und in „Heeresmuseum Wien“ umbenannt. Während des Zweiten Weltkrieges war das Museum nicht frei zugänglich und blieb vorwiegend Militärpersonen vorbehalten. Ab 1943 hatten Zivilisten nur an Wochenenden Besuchsmöglichkeit. Zu dieser Zeit wurde das Museum primär für Propagandazwecke genutzt. So wurden etwa Feldzüge der Wehrmacht in Propaganda-Sonderausstellungen dokumentiert („Sieg im Westen“ (Sommer 1940), „Griechenland und Kreta 1941 - Bild und Beute“ (März/Mai 1942) und „Kampfraum Südost“ (Sommer 1944)).
Mit dem Einsetzen der alliierten Luftangriffe auf Wien ab Herbst 1943 wurden, wie bei allen Wiener Museen, die wertvollsten Bestände ausgelagert. Diese Maßnahmen erwiesen sich auch als zwingend notwendig, denn am 10. September sowie am 11. Dezember 1944 wurde das Arsenal und der Südbahnhof von alliierten Bomberverbänden derart stark in Mitleidenschaft gezogen, dass nicht nur das Museumsgebäude, sondern auch zahlreiche Depots von Bomben getroffen und stark beschädigt bzw. zerstört wurden.[6] Gegen Ende des Krieges, vor allem im Verlauf der so genannten Schlacht um Wien wurde das Arsenalgelände ebenso schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Während der Besatzungszeit sollten viele der ausgelagerten Sammlungsobjekte, welche die Kriegswirren überstanden hatten, von den Alliierten requiriert werden. Vieles sollte aber auch dem Diebstahl und Plünderungen durch die Zivilbevölkerung zum Opfer fallen. Trotz der genannten Schwierigkeiten begann man bereits 1946 mit dem Wiederaufbau des Museums. Besondere Unterstützung erhielt die damalige Leitung von der Österreichischen Galerie Belvedere und dem Kunsthistorischen Museum. Jene vom Technischen Museum zur Verfügung gestellte Sammlung von Schiffsmodellen, bildet bis heute das Herzstück des Marinesaales. Am 24. Juni 1955 wurde das nunmehr in Heeresgeschichtliches Museum umbenannte Gebäude durch den Bundesminister für Unterricht, Heinrich Drimmel, feierlich wiedereröffnet.
Leitung
Jahr Institution Name 1869–1885 k.k. Hofwaffenmuseum Quirin Leitner (1834–1893) als „Vorstand“ des Museums 1885–1889 k.k. Heeresmuseum Kommission unter dem Vorsitz des Kronprinzen Rudolf (1858–1889) 1889–1909 k.k. Heeresmuseum Kommission unter dem Vorsitz von Erzherzog Friedrich (1856–1936) 1909–1918 k.k. Heeresmuseum Wilhelm John (1877–1934) (ab 1909 offizielle Bezeichnung „Direktor“) 1918–1934 Österreichisches Heeresmuseum Wilhelm John (1877–1934) 1934–1938 Österreichisches Heeresmuseum Alfred Mell (1880–1962) 1938–1945 Heeresmuseum Wien (dem Chef der Heeresmuseen in Berlin unterstellt) Alfred Mell (1880–1962) 1945–1949 Heeresgeschichtliches Museum Alfred Mell (1880–1962) 1950 Heeresgeschichtliches Museum Géza Kövess (1896–1977), mit „der Leitung betraut“ 1950–1956 Heeresgeschichtliches Museum Rudolf Pühringer (1891–1969) 1957–1965 Heeresgeschichtliches Museum Heinz Zatschek (1901–1965) 1965–1983 Heeresgeschichtliches Museum Johann Christoph Allmayer-Beck (* 1918) 1983–1992 Heeresgeschichtliches Museum Franz Kaindl (* 1931) 1992–2005 Heeresgeschichtliches Museum Manfried Rauchensteiner (* 1942) 2005–2007 Heeresgeschichtliches Museum M. Christian Ortner (* 1969), mit „der Leitung betraut“ seit 2007 Heeresgeschichtliches Museum M. Christian Ortner (* 1969) Besucherzahlen
In den letzten Jahren konnte das Museum einen bedeutenden Besucherzuwachs verzeichnen. Wurden im Jahr 2005 noch 62.984[7] Besucher gezählt, waren es 2007 bereits 93.637[8][9], im Jahr 2008 126.006[10], 2009 139.792[11][12] und rund 172.007 im Jahr 2010[1]. Die Besucherzahl wurde somit in einem Zeitraum von fünf Jahren fast verdreifacht.
Ausstellung
Die Sammlungen des Heeresgeschichtlichen Museums zählen zu den ältesten staatlichen Sammlungen auf Wiener Boden. Sie gehen auf jene Bestände zurück, die im alten Zeughaus der kaiserlichen Armee in der Inneren Stadt seit dem 17. Jahrhundert zusammengetragen wurden und dort bereits im 18. Jahrhundert eine vielbeachtete Sehenswürdigkeit bildeten.
Das Museum präsentiert die Geschichte der Habsburgermonarchie sowie das Schicksal Österreichs vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1945, diverse Sonderausstellungen widmen sich verschiedener weiterer (u.a.a. zeitgeschichtlicher) Themen. Exponate in der Panzersammlung, wie etwa der Jagdpanzer Kürassier oder die Panzerhaubitze M109 verweisen bis in die Gegenwart. Die Ausstellungsstücke sind nicht nur Waffen und Kriegsgerät wie die mittelalterliche Riesenbombarde Pumhart von Steyr, sondern auch Exponate, die den Weg in den Krieg verdeutlichen, wie z. B. das Automobil, in dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg am 28. Juni 1914 ermordet wurden.
Saal I - Vom Dreißigjährigen Krieg bis Prinz Eugen (16. Jh.–1700)
Der erste Saal des Museums ist der Geschichte Europas im 16. und 17. Jahrhundert gewidmet. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, dessen Reichshaupt- und Residenzstadt Wien mit der Krönung Kaiser Ferdinands I. 1588 wurde, war während dieser Zeit oftmals Kriegsschauplatz und immer wieder in militärische Konflikte um Macht, Konfessionen, Land und Leute verwickelt. Die Sammlungen des Heeresgeschichtlichen Museums beginnen zu einem Zeitpunkt, an dem sich ein Wandel in der Militärgeschichte vollzieht, nämlich der Wandel vom Volksaufgebot zum so genannten Stehenden Heer. Die kaiserlichen Heere, die bis zum Dreißigjährigen Krieg uneinheitlich ausgerüstet und jeweils nur für Feldzugdauer angeworben worden waren, wurden nunmehr in ein dauernd besoldetes, „stehendes“ Heer übergeführt. Finanziert wurden diese Heere zum überwiegenden Teil von Feldherren wie Albrecht von Wallenstein. Die technische Entwicklung der Feuerwaffe ist von der Hakenbüchse des 16. Jahrhunderts an zur Luntenschloss-, Radschloss- und Steinschlossmuskete verfolgbar. Zahlreiche Harnische, Hieb-, Stich- und Stoßwaffen runden den Bereich des Dreißigjährigen Krieges ab. Ein besonderes Exponat ist das eigenhändige Handschreiben Wallensteins an seinen Feldmarschall Gottfried Heinrich zu Pappenheim vom 15. November 1632, das am Vorabend der Schlacht bei Lützen geschrieben wurde. Pappenheim sollte tags darauf, das Schreiben bei sich tragend, in der Schlacht tödlich verwundet werden, wofür bis heute die großflächigen Blutspuren Zeugnis ablegen.
Breiten Raum nehmen die Türkenkriege ein, insbesondere die Zweite Wiener Türkenbelagerung 1683. Zahlreiche Objekte des Osmanischen Heeres sind ausgestellt, darunter die Reflexbögen der berüchtigten Sipahi. Besondere Stücke sind auch ein türkisches Kettenhemd aus dem Besitz des bei Mogersdorf siegreichen kaiserlichen Feldherren Raimondo Montecuccoli, eine silberne türkische Kalenderuhr, mehrere türkische Insignien - darunter Flaggen, Standarten und Rossschweife sowie das Siegel des türkischen Sultans Mustafa II., welches durch Prinz Eugen von Savoyen in der Schlacht bei Zenta 1697 erbeutet wurde. Das letzte Travee im Saal I ist ausschließlich diesem herausragenden Feldherren und wichtigen Mäzen gewidmet. Zu sehen sind zwei seiner persönlichen Kleidungsstücke, sein Kürass, Kommandostab und Degen sowie die nach seinem Tode 1736 aufbewahrte Trauerdekoration des Prinzen.
Saal II - Spanischer Erbfolgekriegs- und Maria Theresien Saal (1701–1789)
Dem 18. Jahrhundert widmet sich der Saal II, der auch „Maria-Theresien-Saal“ genannt wird, wobei zu Beginn dieses Abschnittes immer noch die Person des Prinzen Eugen und seine Erfolge dominieren. Der „edle Ritter“ kämpfte und siegte nicht nur in den Türkenkriegen, sondern auch im Spanischen Erbfolgekrieg. In Folge des Großen Türkenkrieges, der mit den Siegen von Peterwardein (1716) und Belgrad (1717) seine Höhepunkte und mit dem Frieden von Passarowitz 1718 seinen Abschluss fand, erreichte die Habsburgermonarchie ihre größte territoriale Ausdehnung. Der habsburgische Einflussbereich erstreckte sich damit über Mittel- und Südosteuropa und wurde so zur Großmacht. Aus diesem Bereich stechen vor allem ein türkisches Staatszelt sowie der zehnpfündige Mörser von Belgrad hervor, der 1717 mit einem einzigen Schuss in ein türkisches Pulvermagazin einen ganzen Stadtteil Belgrads zerstörte.
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Stuhl der Zarin Elisabeth
Der Tod des Prinzen Eugen 1736 und jener des letzten männlichen Habsburgers, Kaiser Karl VI. 1740 bildete eine wesentliche Zäsur, auf welche die Herrschaft Maria Theresias folgte, wobei diese gleich zu Beginn mit einer breiten Front von Gegnern konfrontiert war. Im Österreichischen Erbfolgekrieg verteidigte sie nicht nur ihren Machtanspruch, sondern vor allem die geerbten Territorien gegen fast alle Nachbarstaaten. An der Spitze ihrer Gegnerschaft stand König Friedrich II. von Preußen. Obwohl von den zahlreichen Schlachten der so genannten drei Schlesischen Kriegen einige von Österreich gewonnen wurden, reichte es dennoch nie zum Sieg in einer entscheidenden Schlacht. Zahlreiche Beutestücke wie Füsiliermützen, Pallasche, Fahnen und Uniformen dokumentieren die österreichische und die preußische Armee dieser Zeit. Die persönlichen Gegenstände des Feldmarschall Gideon Ernst Freiherr von Laudon sind in einer eigenen Vitrine ausgestellt, darunter auch der Maria-Theresia-Orden, die höchste militärische Auszeichnung Österreichs, die Laudon für seine Tapferkeit in der Schlacht von Hochkirch 1758 verliehen wurde. Dokumentiert ist auch die Gründung der Theresianischen Militärakademie im Jahre 1751, die damit die bis heute noch immer am selben Ort bestehende älteste Militärakademie der Welt ist.
Saal III - Saal der Revolutionen (1789–1848)
Den letzten Türkenkrieg der Habsburgermonarchie führte Kaiser Joseph II. im Verband mit den russischen Streitkräften der Zarin Katharina II.. Auch dieser Konflikt endete mit der Einnahme Belgrads im Jahre 1789, wobei zur gleichen Zeit in Frankreich die Revolution ausbrach und den Niedergang der französischen Monarchie einleiten sollte. Der französische König sowie dessen Gemahlin Marie Antoinette verloren dabei Kopf und Thron. Gleichzeitig bedeutete dies jedoch den Aufstieg jenes Mannes, der bis 1815 die politische Landkarte Europas dramatisch verändern sollte: Napoleon Bonaparte. Der Saal der Revolutionen ist geprägt von den Schlachten bei Austerlitz, Würzburg, Aspern, Deutsch-Wagram und Leipzig sowie dem von Andreas Hofer angeführten Tiroler Volksaufstand von 1809. Besonders ragt dabei das älteste noch erhaltene militärische Luftfahrzeug hervor, der französische Kriegsballon „Intrepide“ (= „der Furchtlose“), der am 3. September 1796 bei Würzburg durch österreichische Truppen erbeutet wurde. Die großformatigen Gemälde Johann Peter Kraffts (Erzherzog Karl und sein Stab in der Schlacht bei Aspern und Siegesmeldung in der Völkerschlacht bei Leipzig) veranschaulichen das Geschehen dieser bewegten Zeit auf imposante Weise.
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Portrait Napoleon von Andrea Appiani
Eine Dokumentation der besonderen Art bilden die Uniform-Figurinen von Helmut Krauhs (1912-1995), die in akribischer Genauigkeit und Authentizität die Adjustierung der Soldaten der josephinischen und napoleonischen Epoche wiedergeben. Uniformen, Orden und Waffen, aber auch besondere Einzelstücke, wie der Mantel des russischen Generals Schuwalow, welchen Napoleon auf seiner Reise ins Exil zur Insel Elba trug, runden das Gesamtbild ab.
Der Wiener Kongress wird wie die Person des Erzherzogs Carl ausführlich dokumentiert, weiters informieren „Info-Points“ - vom Besucher benutzbare und zu bedienende Computerbildschirme - über das Geschehen anhand von zeitgenössischen Grafiken, Karten sowie biografischen Notizen. Der Saal III wird auch „Saal der Revolutionen“ genannt, da die darin enthaltene Ausstellung mit der Französischen Revolution beginnt und in die Revolution von 1848 mündet.
Saal IV - Feldmarschall Radetzky und seine Zeit (1848–1866)
Josef Wenzel Radetzky von Radetz und seiner Zeit ist der Saal IV gewidmet. Bereits 1784 war er als Kadett in die kaiserliche Armee eingetreten und kämpfte bereits unter den Kommandeuren Lacy und Laudon im letzten Türkenkrieg. Nach stolzen 72 Dienstjahren sollte er erst im Alter von 90 Jahren in den Ruhestand versetzt werden. Er diente insgesamt unter fünf Kaisern und machte nicht weniger als 17 Feldzüge mit, wofür er 146 in- und ausländische Orden erhielt. Seine Siege gegen Piemont-Sardinien bei Santa Lucia, Verona, Vicenza und Custozza im Jahre 1848; sowie bei Mortara und Novara 1849 festigten zumindest vorläufig die Herrschaft des jungen Kaisers Franz Joseph. Der Dichter Franz Grillparzer verfasste eine Ode an Radetzky: „Glück auf, mein Feldherr, führe den Streich! Nicht bloß um des Ruhmes Schimmer - In deinem Lager ist Österreich!“, wofür der Dichter einen Ehrenbecher erhielt, der im Saal ausgestellt ist. Auch im Radetzkysaal befinden sich viele Gemälde zeitgenössischer Künstler wie etwa Albrecht Adam und Wilhelm Richter, welche die Feldzüge erlebbar machen.
Nach dem Tod Radetzkys sollte sich in Oberitalien das Blatt für den erst am 2. Dezember 1848 inthronierten jungen Kaiser Franz Joseph radikal wenden: In der Schlacht von Solferino 1859, bei der Franz Joseph persönlich den Oberbefehl führte, erlitt Österreich eine schwere Niederlage. Die Grausamkeit der Schlacht und die Hilflosigkeit der verwundeten Soldaten veranlassten Henry Dunant zur Gründung des Roten Kreuzes und führten zur Vereinbarung der Genfer Konvention. Der Zustrom an jungen Männern zur kaiserlichen Armee riss aber dennoch nicht ab, der „Zauber der Montur“ zeigte immer noch Wirkung und wird anhand zahlreicher Uniformen verschiedener Waffengattungen und Regimenter anschaulich gemacht. Ab dem Jahr 1864 sollte die österreichische Artillerie über Entwicklungen verfügen, die den gegnerischen Geschütztypen sowohl hinsichtlich der Schusspräzision als auch der Beweglichkeit überlegen waren. Dies wird durch die ausgestellte Feldkanone M 1863 verdeutlicht. In der Infanteriebewaffnung verhielt es sich jedoch genau umgekehrt, was durch die Gegenüberstellung des österreichischen Vorderladers System Lorenz und des preußischen Zündnadelgewehr-Hinterladers veranschaulicht wird. Die Niederlage der österreichischen Armee in der Schlacht bei Königgrätz 1866 wird in einem beeindruckenden Monumentalgemälde von Vaclav Sochor thematisiert. Ein eigener Raum ist dem Schicksal des kaiserlichen Bruders Ferdinand Maximilian gewidmet, der als Kaiser von Mexiko 1864 den Thron bestieg und 1867 ebendort auf Befehl von Benito Juárez erschossen wurde. Zu sehen sind Objekte aus seinem Privatbesitz, die zum Teil noch aus dem Schloss Miramare stammen bzw. Zeugnis über seine unglückliche mexikanische Regentschaft ablegen (u. a. seine Totenmaske).
Saal V - Franz-Joseph-Saal und Sarajevo (1867–1914)
Dem Besucher des Franz-Joseph-Saals fallen bereits beim Eintritt neben den Uniformen und Geschützen sofort die 34 von Oskar Brüch gemalten Uniformdarstellungen der k.u.k.-Armee ins Auge, die für die Budapester Millenniumsausstellung 1896 angefertigt wurden. Ein Bereich ist dem Okkupationsfeldzug in Bosnien und Herzegowina von 1878 unter dem Befehl von Joseph Philippovich von Philippsberg gewidmet. Die Mittelvitrine im Saal zeigt die technischen Neuerungen der Armee vor 1914, wie z. B. das Modell eines nicht realisierten Gefechtsfahrzeuges mit Kettenantrieb („Burstyn-Panzer“); das erste leistungsfähige Maschinengewehr der k.u.k.-Armee (Maschinengewehr Schwarzlose) und das Modell einer Feldküche. Veranschaulicht wird auch der Beginn der militärischen Luftfahrt durch Modelle der Etrich Taube, des Lohner-Pfeilfliegers und k.u.k. Militärballons M 1896. Einen Höhepunkt der Ausstellung stellt sicherlich die Vitrine mit den persönlichen Gegenständen Kaiser Franz Josephs dar. Es handelt sich dabei um die einzigen öffentlich zugänglichen - darunter sein Campagne- und sein Galawaffenrock, aber auch seine Orden, Zigarrenspitzen und Zwicker. In weiterer Folge sind die prächtigen Uniformen der Arcièren-Leibgarde zu sehen, denen konträr dazu die Uniformen der k.u.k.-Armee vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges gegenübergestellt sind. Besondere Bedeutung haben sicherlich die persönlichen Utensilien des Generalstabschefs der k.u.k.-Armee, Franz Conrad von Hötzendorf.
Dem Attentat von Sarajewo, das unmittelbar den Ersten Weltkrieg auslöste, ist ein eigenes Travée gewidmet. Darin befindet sich einer der Höhepunkte der gesamten Ausstellung, nämlich das Gräf & Stift Automobil, in dem der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek am 28. Juni 1914 ermordet wurden. Deutlich sind darauf die Spuren beider Attentate zu sehen. Ebenso sichtbar sind die Spuren des Anschlags auf der Uniform des Erzherzogs, die ebenso wie das Canapé, auf dem der Thronfolger seiner schweren Verletzung erlag, dem Besucher zugänglich ist. Fotos der Geschehnisse, vom Attentäter Gavrilo Princip und von verurteilten Mitgliedern der Schwarzen Hand runden die Ausstellung im Sarajevoraum ab.
Saal VI - Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie (1914–1918)
Eine Reihe von Vitrinen beinhalten die Uniformen, Bewaffnung und Ausrüstung der kriegsteilnehmenden Mächte. Am Beginn steht die österreichische Infanterie, gefolgt von der Kavallerie. Anschließend sind Uniformen und die Bewaffnung des Bündnispartners dem Deutschen Reich, bzw. der gegnerischen Parteien, dem Russischen Reich sowie dem Königreich Italien, welches 1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt hatte, ausgestellt. Daraus resultierte der Gebirgskrieg 1915-1918, dem ein eigener Bereich gewidmet ist. Ein besonderes Stück ist jene 7 cm-Gebirgskanone M 1899, welche in der Gipfelzone des Ortler auf 3.850 Meter in Stellung ging und somit die höchste Geschützstellung Europas bildete. An der rechten Seite des Raumes findet sich eine größere Auswahl an Gemälden von Kriegsmalern, die während des Krieges im k.u.k. Kriegspressequartier dienten und ihre Eindrücke bildlich festhielten. Rückwärtig davon wird die „Kehrseite der Medaille“ dokumentiert: Tod, Verwundung, Verstümmelung - die steten Begleiter des Krieges. Ein besonderer Aspekt widmet sich der Kriegsgefangenenproblematik sowie der medizinischen Versorgung durch Sanitätskräfte sowie Angehörigen des Roten Kreuzes.
Der nächste Raum wird von der schweren Artillerie dominiert. Im Zentrum steht eine österreichische Haubitze M 1916 mit einem Kaliber von 38 cm, die Geschoße mit einem Gewicht von 700 kg über 15 km weit verschießen konnte. Darüber befindet sich das berühmte Gemälde von Albin Egger-Lienz „Den Namenlosen“. Besonders bemerkenswert ist auch das Schul- und Aufklärungsflugzeug Albatros B.II, eines von 5200 Flugzeugen, welches Armee und k.u.k.-Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg im Einsatz hatten. In einer langen Vitrine werden die Neuerungen in Waffentechnologie und Ausrüstung ab dem Jahr 1916 gezeigt, darunter auch der erste österreichische Stahlhelm, der nach deutschem Muster gefertigt wurde. In weiterer Folge sind eine große Gruppe an größeren und kleineren Artilleriegeschützen aufgestellt.
Saal VII - Republik und Diktatur (1918–1955)
Dieser Saal ist der überaus bewegten Geschichte der Ersten Republik und des Zweiten Weltkriegs gewidmet. Das Schwergewicht liegt hier vor allem auf den Auswirkungen der politischen Ereignisse auf die Gesellschaft und das Militär, wie z. B. der durch das Schattendorfer Urteil ausgelösten Julirevolte von 1927 oder den Februarkämpfen von 1934. So ist etwa die Tatwaffe von Schattendorf ausgestellt, aber auch eine Feldkanone M 1918, die in der Endphase des Ersten Weltkrieges entwickelt und dann 1934 gegen den Schutzbund eingesetzt wurde. Dokumentiert wird die Geschichte der Volkswehr und des Bundesheeres; weiters das Attentat auf Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und der daraus resultierenden Übernahme des Bundesheeres in die Deutsche Wehrmacht im Jahre 1938 sowie der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Österreich.
Neben Uniformen der Infanterie/Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe der Deutschen Wehrmacht sind auch die Adjustierungen und Rüstungsgegenstände der gegnerischen Kriegsparteien ausgestellt. Darüber hinaus wird auch eine große Vielfalt technischen Gerätes gezeigt, unter anderem: BMW R 12 Motorrad im Tarnanstrich, NSU-Kettenkrad (Sd.Kfz. 2), 8,8-cm-Flugabwehrkanone, Kübelwagen VW Typ 82, FI 156 „Fieseler Storch“, Sprengpanzer „Goliath“, Triebwerkfragmente einer V2, Raupenschlepper Ost sowie Bunkeranlagen aus der Reichsschutzstellung. Thematische Bereiche bilden weiters die Schlacht um Stalingrad, der Luftkrieg über Österreich und das Schicksal der Zivilbevölkerung. Darüber hinaus geht die Ausstellung den Fragen nach dem Widerstand gegen das NS-Regime, dem Holocaust sowie den Auswirkungen des Totalen Krieges nach. Ein weiteres großes Thema ist die Schlacht um Wien im April 1945, wobei hier auch jene Waffen und Adjustierungen ausgestellt sind, die gegen Ende des Krieges zur Truppe kamen, wie etwa der Panzerschreck und das Sturmgewehr 44. Den Abschluss bildet der Übergang zur Besatzungszeit durch die Alliierten („die Vier im Jeep“) sowie die Nachkriegssituation in Österreich.
Saal VIII - Seemacht Österreich
Der Geschichte der österreichischen Marine ist ein eigener Saal (VIII) gewidmet. Die Ausstellung deckt dabei die gesamte Chronologie von der Entstehung der ersten Donauflottille bis zum Ende der k.u.k. Kriegsmarine im Jahre 1918 ab. Besonders ragen dabei die zahlreichen Schiffsmodelle sowie Galionsfiguren heraus. Diverse Ölgemälde, darunter auch solche mit monumentalen Ausmaßen, veranschaulichen zusätzlich die bewegte Geschichte der österreichischen Marine (z. B. die „Seeschlacht von Lissa“ des Marinemalers Alexander Kircher). Diesem österreichischen Seesieg im Jahre 1866 wird breiter Raum eingeräumt. Neben Objekten aus dem persönlichen Besitz des Admiral Wilhelm von Tegetthoff ist auch das Modell seines Flaggenschiffes
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