- Rue Basse
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Die Rue Raynouard befindet sich in Passy, dem 16. Arrondissement von Paris. Die frühere Rue Basse verdankt ihren Namen dem französischen Schriftsteller François Raynouard (1761-1836). Die Straße ist 880 Meter lang und reicht vom Place de Costa Rica bis zum Place du Docteur Hayem. Emile Zola beschreibt die Straße, in der sich noch viele imposante Bauwerke des 18. Jahrhunderts befinden, als „sehr aristokratisch, mit prachtvollen Palais, Pferdeställen aus Backstein usw.“ [1]
Inhaltsverzeichnis
Maison de Balzac
Auf dem Grundstück zur Nummer 47 befindet sich das Maison de Balzac, welches heute ein Museum ist. Hier lebte der französische Schriftsteller Honoré de Balzac zwischen November 1840 und Februar 1847. Das Anwesen hatte für den unter chronischem Geldmangel leidenden Dichter den Vorteil, noch über einen separaten Hinterausgang zur Rue Berton zu verfügen. Über diesen ergriff Balzac für gewöhnlich die Flucht, wenn seine Gläubiger vor dem Haupteingang seines Hauses in der Rue Raynouard erschienen.
Das zeitlose Bauwerk des Auguste Perret
Wenige Schritte weiter befindet sich bei den Nummern 51 bis 55 ein von dem Architekten Auguste Perret um 1930 errichteter Gebäudekomplex, der noch immer als ein Meisterwerk der architektonischen Baukunst gilt. Perret selbst verbrachte hier die letzten 22 Jahre seines Lebens [2] und außerdem befindet sich hier heute der Sitz der Union Internationale des Architectes.
Weitere prominente Anwohner
Außerdem lebten in dieser Straße Benjamin Franklin (1706-1790), einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten [3], der Lyriker und Liedtexter Pierre-Jean de Béranger (1780-1857) [3] und der Schriftsteller Alfred de Musset (1810-1857) [4].
Ferner besaß der Unternehmer Benjamin Delessert (1773-1847) ein Grundstück bei der hiesigen Nummer 19, das bis zum Quai de Passy reichte. Auf diesem Gelände errichtete er zu Beginn des 19. Jahrhunderts seine erste Zuckerrübenfabrik. 1814 besaß er bereits zehn Zuckerrübenfabriken an mehreren Orten Frankreichs. [5].
Einzelnachweise
- ↑ Henri Mitterand (Herausgeber): Emile Zola / Frankreich – Mosaik einer Gesellschaft (Paul Zsolnay Verlag, Wien / Darmstadt 1990), S. 49
- ↑ Artikel von Marc Zitzmann in der Neue Zürcher Zeitung vom 20. Januar 2006
- ↑ a b Philippe Siguret / Bertrand Lemoine: Vie et historie du XVIe arrondissement (Editions Hervas, Paris 1991), S. 108
- ↑ Philippe Siguret / Bertrand Lemoine: Vie et historie du XVIe arrondissement (Editions Hervas, Paris 1991), S. 139
- ↑ Philippe Siguret / Bertrand Lemoine: Vie et historie du XVIe arrondissement (Editions Hervas, Paris 1991), S. 116f
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