- Rue Benjamin Franklin
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Die Rue Benjamin Franklin befindet sich in Passy, dem 16. Arrondissement von Paris. Die Straße wurde nach Benjamin Franklin (1706–1790) benannt, der als einer der Gründerväter der USA gilt und neun Jahre seines Lebens (von 1777 bis 1786) hier in Passy in der Rue Raynouard, damals noch Rue Basse, verbracht hat. Die nach ihm benannte Straße beginnt an der Place de Costa Rica, einem Verkehrsknotenpunkt schon im alten Dorf Passy, das 1860 nach Paris eingemeindet wurde, an dem auch die wichtigen Straßen Rue de Passy, Rue Raynouard und Rue de la Tour ihren Anfang nehmen. Von dort aus verläuft sie in nördlicher Richtung bis zur Avenue Paul Doumer. Dort befindet sich auch ein Denkmal für Benjamin Franklin (siehe Foto rechts).
Inhaltsverzeichnis
Trocadéro und Eiffelturm
Die Rue Benjamin Franklin befindet sich inmitten mehrerer interessanter Besichtigungsstätten. Auf der rückwärtigen Seite des Südflügels des Palais de Chaillot (am Place du Trocadéro) verlaufend, lädt sie zur Besichtigung desselben und seiner Ausstellungsräume ein. Mit dem Hauptplatz des Palais ist sie auch durch einen Park verbunden (Foto rechts), der unmittelbar hinter der Rue Le Tasse seinen Anfang nimmt. Darüber hinaus bietet die Straße an der Ecke zur Privatstraße Rue Le Tasse einen zauberhaften Blick auf den direkt auf der gegenüber liegenden Seite der Seine befindlichen Eiffelturm. Nicht wenige behaupten sogar, dass man von hier aus den bestmöglichen Blick überhaupt auf das Wahrzeichen von Paris hat. Zumindest wirkt er von hier aus betrachtet besonders groß und eindrucksvoll.
Der Friedhof von Passy
Gegenüber dem Franklin gewidmeten Denkmal befindet sich – auf der anderen Seite der Avenue Paul Doumer – der ebenfalls zu einer Besichtigung einladende Cimetière de Passy, auf dem sich die Grabstätten vieler bedeutender Personen wie zum Beispiel die des Komponisten Claude Debussy (1862–1918), des Politikers Georges Mandel (1885–1944), des Malers Édouard Manet (1832–1883) und des Automobilherstellers Marcel Renault (1872–1903) befinden.
Das Musée Clemenceau
Das Haus mit der Nr. 8 beherbergt das Musée Clemenceau. Hier hatte der keineswegs unumstrittene französische Politiker Georges Clemenceau 1895 eine Wohnung bezogen, die er bis zu seinem Tod im November 1929 bewohnte. Die von ihm bewohnte Wohnung ist seit seinem Tode unverändert geblieben.
Clemenceau war zwischen 1876 und 1893 der entscheidende Wortführer der Radikalsozialisten im französischen Parlament. Geschickt verstand er es, seine Partei zur alleinigen Vertreterin der Arbeiterklasse hoch zu stilisieren und außerdem verteidigte er vehement das Streikrecht. Als er 1906 jedoch Regierungschef von Frankreich geworden war, veränderte sich seine Einstellung ebenso radikal: 1908 setzte er das Militär gegen die Streikenden ein und kommentierte diesen Sinneswandel trocken mit den Worten: „Jetzt stehe ich auf der anderen Seite der Barrikade.“ [1] Nach dem Ersten Weltkrieg tat er sich als einer der Fürsprecher einer harten Politik gegenüber Deutschland hervor.
Einzelnachweise
- ↑ Bernd Jordan / Alexander Lenz: Die 100 Politiker des Jahrhunderts (Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994), S. 46f
Kategorie:- Straße im 16. Arrondissement (Paris)
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