Ruhollah Khomeni

Ruhollah Khomeni
Ajatollah Ruhollah Chomeini
Chomeini-Porträt auf einer Hauswand im Iran

Ruhollah Musavi Chomeini (auch Khomeini; Persisch ‏آیت‌الله روح‌الله موسوی خمینی‎[ɔːjætoˈlːɔːh ruːɦoˈlːɔːh xomeɪ̯ˈniː]) (* 1902 in Chomein; † 3. Juni 1989 in Teheran) war ein schiitischer Ajatollah und der politische und spirituelle Führer der Islamischen Revolution im Iran von 1978 bis 1979. Mit ihr stürzte er aus dem französischen Exil die Regierung von Mohammad Reza Pahlavi, dem damaligen Schah des Iran. Chomeini gilt als der Gründer der Islamischen Republik im Iran. Er war bis zu seinem Tod 1989 als Oberster Rechtsgelehrter deren Staatsoberhaupt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde 1902 im Ort Chomein als Ruhollah Musavi (Persisch: ‏روح‌الله موسوی‎ [ruːɦoˈlːɔːh muːsæˈviː]) geboren. Chomeinis genaues Geburtsdatum ist umstritten. Es gibt Quellen, die angeben, er sei:

  • 1900 [1]
  • am 28. August 1902 [2]
  • im September 1902 [3]
  • am 24. September 1902 [4] [5] [6]
  • am 9. November 1902 [7] geboren.

Sein Mausoleum im Süden von Teheran hat vier Minarette mit jeweils 91 m Höhe. Die Höhe von 91 m wurde angeblich entsprechend dem Alter Chomeinis in Mondjahren bei seinem Tod 1989 gewählt.

Herkunft

Ruhollah Musavi Chomeini, benannt nach seinem Geburtsort Chomein, war der Sohn des Seyyed Mustafa Musavi (1856–1903). Ruhollahs (übersetzt: Seele Gottes) Großvater hieß Ahmad Musavi, als Seyyed und damit direkter Nachfahre des Propheten wurde der Familienname auf den 7. Imam, Musa al-Kazim, bezogen.

Über die Herkunft der Familie gibt es zwei verschiedene Versionen: Ahmad Musavi, der Großvater, soll:

1.aus Nadschaf stammen und dann nach Chomein gezogen sein. [8]
2.aus Indien stammen, daher der ursprüngliche Name Ahmad Musavi Hendi bzw. Hindi. [9]

Chomeinis Großvater Ahmad Musavi Hindi soll, nach der zweiten Version, in Kintur geboren sein, beim damals berühmten Lehrer Mir Hamed Hosein Hindi Neischaburi studiert haben und 1830 nach Nadschaf [10] gezogen sein, wo er 1869 starb.

Mustafa Musavi, Chomeinis Vater, studierte islamische Theologie in Isfahan, Nadschaf und Samarra, dort unter Mohammad Hasan Schirazi, und soll den religiösen Titel eines Mudschtahid erworben haben. Er hatte mit Hadschiyeh Agha Chanum, der Tochter des Mirza Ahmad Modschtahed-e Chonsari, sechs Kinder jeweils drei Mädchen und Söhne. Nach der Geburt der ersten Tochter soll die Familie von Nadschaf nach Chomein gezogen sein. Die Söhne hießen

  • Morteza Pasandideh, (*1895 - † 1996) [11]
  • Nureddin Hendi, (*? - † 1977)
  • Ruhollah Chomeini, (*1902 - † 1989), der jüngste Sohn.

Mustafa Musavi starb, als Ruhollah gerade 5 Monate alt war. Darüber gibt es drei Versionen:

1. aufgrund eines Attentats, durchgeführt von Schah-Agenten, so die offizielle Regime-Version
2. durch Banditen die ihn auf dem Weg von Arak nach Chomein erschlugen [12]
3. durch Großgrundbesitzer erschlagen nach Streitigkeiten über den Ernteanteil [13]
der junge Chomeini

Ausbildung

Ruhollah, der nach dem Tod seines Vaters von seiner Tante Sahebe erzogen wurde, soll mit 15 Jahren die Schule beendet haben und von seinem ältesten Bruder Morteza im Fach Islamkunde unterrichtet worden sein.

1918 ging Chomeini nach Arak, um eine Ausbildung zum Rechtsgelehrten zu erhalten. 1922 wechselte er nach Qom, wo sich gerade die islamische Rechtsschule unter Abdolkarim Haeri Yazdi im Aufbau befand. 1936 erhielt er dort die Qualifikation eines Mudjtahid [14] und den religiösen Titel Hodjatoleslam. [15] 1943 veröffentlicht er seine Schrift: Kašf al-asrār (Enthüllung der Geheimnisse), die gleich die Abschaffung der Monarchie aufnimmt.

Die islamische Regierung ist die Regierung des göttlichen Rechts, und ihre Gesetze können weder gewechselt, noch geändert, noch angefochten werden. [16]

Mit diesen Thesen stand Chomeini nicht allein: sein Vorgänger war Seyyed Nabawi Safawi, der 1941 in Teheran die Organisation Fedayin-e Eslam (die sich für den Islam aufopfern), bestehend aus Theologie-Studenten und Angehörigen der Unterschicht, gründete. Die Forderungen der Fedayin-e Eslam, eine Vorwegnahme von Chomeinis Hokumat-e eslami, aus dem Jahre 1970 lauteten: Errichtung einer islamischen Regierung unter Führung eines Imams, Anwendung der Scharia, Reinigung der persischen Sprache von unislamischem Wortschatz, Panislamismus und Nationalismus, Verstaatlichung des Erdöls, Djihad gegen westliche Mächte, Verbreitung der Ideologie des Martyriums. Die Feddajin-e Islam organisierten Demonstrationen und fielen durch verschiedene Attentate auf Schriftsteller und Regierungsmitglieder in den Jahren 1946-1951 auf. [17]

Erstes öffentliche Auftreten

Bis 1963 unterrichtet Chomeini islamisches Recht und Philosophie in Qom, um im gleichen Jahr erstmals öffentlich aufzutreten und zum Widerstand und Sturz des Schahs aufzurufen. Mit dem Tode des Großayatollah und Marja-e taqlid Husain Borujerdi gab es nun keine bindende Verpflichtung der Geistlichkeit, sich aus politischen Dingen herauszuhalten, insbesondere die Weigerung Borujerdis seinen Studenten die Berechtigung zum Ijtihad zu verleihen, bremste jegliche politische Tätigkeit innerhalb der Geistlichkeit. [18]

Am 22. März 1963, anlässlich des Todestages des 6. Imams, Dschaʿfar as-Sādiq, predigte Chomeini in Qom erstmals öffentlich mit einem Paukenschlag:

Erhebt euch zu Revolution, Djihad und Reform, denn wir wollen nicht unter der Herrschaft der Verbrecher leben. Es ist unser würdig, dem Vorbild unseres Propheten und unserer Imame zu folgen, auf dass sie unsere Fürsprecher am Tage des Gerichts sein mögen. [19]

Chomeini wird von Soldaten, die die Hochschule daraufhin stürmten, vorübergehend festgenommen.

Nach der Rede vom 3. Juni 1963, am Aschura-Tag, [20] gehalten gegen den Tyrannen unserer Zeit - jeder wusste, dass damit der Schah gemeint war, wird Chomeini am 5. Juni 1963 verhaftet. Gehrke [21] spricht von einem bewussten, im politischen Sinne in den Vordergrund spielen, ohne die Akklamation der anderen führenden Geistlichen zu haben. Durch seine bewusst gewählte Konfrontation gegen den Schah, die er zum damaligen Zeitpunkt nicht gewinnen konnte, zog er zumindest die gemäßigten Kleriker auf seine Seite, indem sie für ihn notgedrungen Partei ergreifen mussten.

Chomeinis Aufruf vom 3. Juni 1963 richtete sich vordergründig auch gegen die vom Schah propagierte Weiße Revolution. Die Haltung der Kleriker dazu war gespalten, von Zustimmung (Hussein Schariatmadari, Mahmoud Taleghani) bis zur strikten Ablehnung, um als Sprachrohr der betroffenen Großgrundbesitzer gegen den Schah zu opponieren, einige Kleriker waren selbst davon betroffen. [22]

Am 2. August 1963 [23] wird Chomeini auch aufgrund des Drucks von Großayatollah Schariatmadari freigelassen, weil dieser ihn kurzerhand zum Marja erklärte und damit eine Art ungeschriebene Immunität über Chomeini ausbreitete. Mit dieser Erhöhung seines religiösen Ranges hat Chomeini sozusagen eine Sprosse der Leiter übersprungen.

Chomeini stand danach bis zum 7. April 1964 unter Hausarrest und hatte nach offiziellen Angaben mit den Behörden eine Vereinbarung getroffen, nicht mehr die Interessen und Sicherheit des Landes zu gefährden. [24]

Mit dem Aufruf Chomeinis vom 28. Oktober 1964 gegen das Kapitulationsgesetz, eine weitere Brandrede, endete die Geduld des Schah-Regimes. Am 4. November 1964 wird Chomeini verhaftet und mit einer Militärmaschine in die Türkei (Bursa) in die Verbannung geflogen.

Die Jahre im Exil

Nach dem ersten Exil in Bursa (Türkei) wurde er im Oktober 1965 auf sein Drängen hin [25] in den Irak abgeschoben, wo er sich zuerst in Bagdad, dann in Nadschaf, einem heiligen Ort der Schiiten, niederließ. Er konnte sich dort relativ frei bewegen und seine Studien und Lehrtätigkeit fortsetzen. In diesem Klima entstand Chomeinis wichtigstes Werk: Der Islamische Staat (1970).

Nach dem Abkommen von Algier (1975) wurde der Bewegungsspielraum für Chomeini in Nadschaf durch die irakischen Behörden stärker eingegrenzt, im Gegenzug versagte der Schah die Unterstützung der Kurden auf irakischem Gebiet.

Vier, über den Ereignissen des Jahres 1978 herausragende, Ereignisse führten innerhalb eines Jahres zum Machtverfall des Schah und zum unaufhaltsamen Aufstieg Chomeinis.

Schmähung

Am 7./8. Januar 1978 erschien in der iranischen Zeitung Ettelā'āt ein Artikel über Chomeini. Jahrelang hatte der Propagandaapparat des Regimes nichts unversucht gelassen, die pure Existenz Chomeinis zu leugnen [26] und nun wurde Chomeini als kommunistischer Verschwörer geschmäht. Dieser Artikel, unter dem Pseudonym Ahmad Rashidi-ye Motlagh erschienen, gilt als die Initialzündung der islamischen Revolution. Als Urheber gelten der SAVAK sowie der Informationsminister unter dem Schah. Die am 9. Januar stattfindende Sympathiekundgebung, aufgerufen von den Geistlichen in Qom, wurde von der Armee gewaltsam aufgelöst, dabei wurden 300 Demonstranten verletzt, 80 starben. Die nun im 40-tägigem Rhythmus landesweit ablaufenden Protestkundgebungen steigerten sich einmal hinsichtlich der Masse der Teilnehmer und zum zweiten hinsichtlich der Verletzten und Todesopfer bis Ende 1978.

Kinobrand

Am 25. Jahrestag des CIA-Putsches gegen Mossadegh, am 19. August 1978, wird ein Kino in Abadan in Brand gesteckt. 477 Kinobesucher starben, unter anderem sollen die Ausgänge verschlossen worden sein. Als Urheber wird der SAVAK verdächtigt. Nach heutigem Wissen soll für die Planung und Durchführung ein Verwandter von Chamenei verantwortlich gewesen sein. Chomeini hatte schließlich eine Fatwa gegen koloniale Programme und westliches Kino ausgesprochen. [27]

Schwarzer Freitag

Am 5. September 1978 finden anlässlich des Fastenmonats Ramadan im ganzen Land Demonstrationen statt. Zwei Tage danach rufen Schah-Gegner - eine Allianz aus Geistlichkeit und Nationale Front - zum Generalstreik auf, der allein in Teheran von 100.000 bis 200.000 Menschen, je nach Quelle, befolgt wird. In der Nacht zum 8. September wird das Kriegsrecht über Teheran und 10 weitere Städte verhängt.[28] 200 Chieftain-Panzer und 100.000 Soldaten, gut ein Viertel der gesamten Armee lässt der Schah in Teheran zusammenziehen. [29] Der als schwarze Freitag bekannte 8. September 1978, das Militär schießt wahllos in die Menge, führt zu einem Blutbad: zwischen 106 und 2.000 [30] bzw. bei 4.490 [31] soll die Zahl der Opfer liegen. Am 9. September 1978 ruft Chomeini die iranische Armee zum Aufstand gegen das Schah-Regime auf, die Armee bleibt jedoch kaisertreu. Auch Chomeinis Aufruf zum Generalstreik am 13. September 1978 führt zu keinem Erfolg. Chomeini schien in dieser Phase isoliert zu sein.

Ausweisung aus dem Irak

Chomeini, der seit 1978 auf Drängen des Schahs in Nadschaf unter Hausarrest stand, wird am 6. Oktober 1978 von Saddam Hussein des Landes verwiesen, der Schah hatte anscheinend ein Geheimabkommen abgeschlossen. [32] Chomeinis Einreise zunächst nach Kuwait wurde von den dortigen Behörden abgeschlagen, der Ayatollah war der Monarchie doch zu gefährlich. Frankreich, der Notbehelf, hat danach zugestimmt. Chomeini blieb keine andere Wahl und er dachte damals keine Sekunde lang daran, ins Ausland, nach Paris, zu reisen. Das sei ein Land, das keine iranische Kolonie ist. [33]

Chomeini vor den westlichen Medien

Doch erst in Neauphle-le-Château, seinem Wohnort in Frankreich, - in Nadschaf war Chomeini nur ein Ayatollah unter vielen - war es für Chomeini möglich, mit den Möglichkeiten der internationalen Presse Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und die Verbreitung seiner Reden mittels Tonbandmitschnitte in den Iran zu forcieren. Taheri [34] zählt in den wenigen Monaten 132 Rundfunk-, Fernseh- und Presseinterviews auf. Beheshti spielte bei der Verbreitung in den Iran eine entscheidende Rolle. [35] Der heilige Greis unter dem Apfelbaum, ein Bild das in der westlichen Presse von keiner Zeitschrift ausgelassen werden konnte. Dazu noch ein paar passende Worte:

Islamische Republik und ich bin der Sprecher, der die Forderungen dieses entrechteten iranischen Volkes zum Ausdruck bringt [36] die niemand anzuzweifeln vermochte.

Entwicklung der Staatstheorie

In Nadschaf entstand Chomeinis wichtigste Abhandlung, basierend auf mitgeschriebenen Vorlesungen, die er zwischen Januar und Februar 1970 hielt.[37]

Hokumat-e eslami (Der islamische Staat) behandelt

  • die Notwendigkeit der Schaffung
Die Behauptung, dass man die Gesetze des Islam außer Kraft setzen kann oder dass sie an Zeit und Raum gebunden sind, widerspricht dem islamischen Geist. Daher ist die Anwendung der Gesetze nach dem hochedlen Propheten eine ewige Pflicht. Waren die Gesetze, deren Darlegung, Propagierung, Verbreitung und Durchsetzung den Propheten 23 Jahre harte Arbeit kostete, nur für eine begrenzte Zeit gedacht? Hatte Gott die Zeit der Anwendung seiner Gesetze auf zweihundert Jahre beschränkt ? [38]
  • die Regierungsweise
Der islamische Staat ist ein Staat des Gesetzes. In dieser Staatsform gehört die Souveränität einzig und allein Gott. Das Gesetz ist nichts anderes als der Befehl Gottes [39]
  • und Maßnahmen zur Schaffung eines islamischen Staates.
Kein vernünftiger Mensch erwartet, dass unsere Propaganda und Bildungsarbeit in der nahen Zukunft zur Begründung eines islamischen Staates führt. Um dies zu erreichen, ist eine Reihe komplexer und permanenter Aktivitäten notwendig. Das braucht Zeit.[40]

Chomeinis Ansichten, der Pflicht für Muslime zur Errichtung eines islamischen Staates, der einzig nach religiösen Grundlagen geleitet werden sollte, sind nicht neu, er berief sich explizit auf Scheich Fazlollah Nuri, der 70 Jahre zuvor schon solche Gedanken verbreitete. Tatsächlich hat Chomeini die über Jahrhunderte quietistische Haltung des schiitischen Klerus mit Hokumat-e eslami negiert.

Bis zur Rückkehr aus dem Exil war, wie Mohsen Kadivar feststellte, Chomeini für einen Rat der Rechtsgelehrten mit allgemeiner Vollmacht, danach nur noch für die Vollmacht des einen Rechtsgelehrten (Marja-e taqlid).

Mohammad Reza Pahlavi verbot, was er in seinen Memoiren zutiefst bedauerte, jegliche Veröffentlichung dieses Traktates im Iran, was dazu führte, dass Schahgegner im Iran sich nicht über die wahren Absichten Chomeinis informieren konnten.

Taqiyya

Taqiyya (das Verheimlichen der wahren Absichten), ursprünglich als Schutz der Schiiten vor sunnitischer Verfolgung gedacht, war für Chomeini ein erlaubtes Mittel zur Selbsterhaltung. Dies schloss er jedoch bei den Fällen der Zerstörung heiliger Stätten, dem Abfall vom Glauben und alle Handlungen die den Glauben verderben, kategorisch aus. Das Verbot der taqiyya war zwar in erster Linie an Theologen gerichtet, doch:

sollten die Umstände der taqiyya einen von uns veranlasst haben, sich dem Gefolge der Machthaber anzuschließen, dann ist es seine Pflicht davon abzulassen, es sei denn seine rein formale Teilnahme brächte einen echten Sieg für den Islam.

Taqiyya wurde von Chomeini, im Gegensatz zur üblichen rein defensiven schiitischen Vorsichtsmaßnahme, offensiv im Sinne des Djihad ausgelegt. [41] Dazu passt die Anweisung an seine Theologiestudenten vom April 1963, die zur Wehrpflicht eingezogen werden sollten:

ihr seid Soldaten des Herrn der Zeit. Ihr müsst euren Militärdienst leisten. Lernt eure militärische Lektionen mit vollem Ernst und voller körperlicher, als auch geistiger Standhaftigkeit. Macht euch stark.

Göbel [42] schreibt darüber: Chomeinis Absicht ist klar, er lässt die Regierung die Revolutionäre, die sie stürzen sollen, gleich selbst ausbilden.

Auch in seinem Pariser Exil benutzte Chomeini die Form der taqiyya, indem er zwar nicht log, doch wesentliche Passagen seiner Vorstellungen ausließ. Insbesondere seine der westlichen Presse gegebenen Interviews zeigen eine Verschleierung seiner Vorstellungen:

Unserer Meinung nach ist der Islam eine fortschrittliche Religion, aber wir sind gegen Regierungen, die unter dem Motto der Moderne diktatorisch handeln ... Wir sind für vollständige Freiheiten. Wir werden naturgemäß gegenüber den religiösen Vorstellungen der anderen mit Respekt vorgehen. [43]

Weiter:

Ich werde keine Funktion innerhalb der Regierung haben. [44]
Es ist nicht daran gedacht, dass die religiösen Führer selbst die Regierung führen. Ich persönlich werde wegen meines Alters ... kein Interesse daran zeigen. Ich werde nie Staatspräsident sein, und ich werde auch nie ein anderes Regierungsamt bekleiden. [45]
Chomeinis Ankunft am 1. Februar 1979

Rückkehr

Tauziehen hinter den Kulissen

Nachdem der Schah am 16. Januar 1979 das Land verlässt, kündigt Chomeini seine baldige Rückkehr an. Hektische Betriebsamkeit davor schon in Neauphle-le-Château. Es kommt zu Besuchen der unterschiedlichsten Fraktionen und Führern der Nationalen Front, der mitgliederstarken Tudeh Partei und machte selbst vor amerikanischen Politikern nicht halt. Das Ziel war allen gemeinsam: Sturz des Schah bzw. der Schah muss weg.

Chomeini, der eine wie auch immer vom Schah legitimierte Regierung nie anerkannte, formte in Paris einen Schulterschluss zwischen Mullahs, Bürgerlichen und Linken, die gemeinsam am Sturz des Schah mitarbeiteten. Mehdī Bāzargān, der von Chomeini als Übergangs-Ministerpräsident gebilligt wurde, sollte die erste Phase, wie Riyahi [46] schreibt, bilden. Der Unbestechliche, von allen Fraktionen anerkannt, sollte sich der Neutralität der Armee versichern, die diese dann auch am 11. Februar 1979 erklärte. Gleichzeitig sollte Bazargan der Garant und die Beruhigung der Bürgerlichen, Demokraten und Linken vor einer absoluten Machtübernahme der Kleriker sein, da Bazargan zwar eine religiöse aber demokratische Republik befürwortete.

Die Regierung Schapur Bachtiar, der letzte vom Schah eingesetzte Ministerpräsident, lässt zuerst am 25. Januar 1979 den Flughafen von Teheran schließen, am 30. Januar wieder freigeben. Damit war eine Rückkehr Chomeinis möglich. Rund 150 Journalisten der Weltpresse begleiteten am 1. Februar, zusammen mit 50 engen Getreuen den Ayatollah auf dem Flug von Paris nach Teheran. Dem Abflug um 01:15 Uhr mit der Air France Boeing 747 ging ein Tauziehen hinter den Kulissen voraus. Chomeini selber teilte den Journalisten mit, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. [47] Zbigniew Brzeziński spricht von einem Entführungsplan der Maschine, eine Organisation aus London habe den Abschuss der Maschine angekündigt, schahtreue Luftwaffenpiloten flogen Tage zuvor Scheinangriffe.

In 12.000 Meter Höhe fliegt der fromme Greis fast so schnell wie der Schall zurück ins Mittelalter titelte eine deutsche Zeitung den Rückflug Chomeinis. [48]

Triumph

Am 1. Februar 1979 um 9:39 Uhr Ortszeit betrat Chomeini zum ersten Mal seit über 14 Jahren wieder iranischen Boden. [49] Der Empfang auf dem Flughafengelände Mehrabad durch Kleriker, Politiker und Journalisten wurde von den Massen abgetrennt, die Landung live im Fernsehen übertragen. Der erste Weg führte Chomeini vom Flughafen zum Friedhof Behest-e Zahara, dem Märtyrerfriedhof in Teheran. Der Weg dahin vor einem Millionenpublikum, das die Straßen umsäumte, wurde zu einer Triumphfahrt. Die dortige Rede richtete sich gegen den Schah, er habe nur die Friedhöfe ausgebaut, gegen den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Schapur Bachtiar: illegal - und an die zum Teil noch Schah-loyale Armee: wir wünschen uns so sehr, dass ihr unabhängig seid. [50] Zum später teils einflußreichen Unterstützerkreis Chomeinis zu diesem Zeitpunkt gehörten Dr. Ebrahim Jasdi, Mohammad Mokri, Sadegh Ghotbzadeh, Dr. Sadegh Tabatabai, Hosein Baniassadi, Essatollah Sahabi und andere[51].

Die Revolution und die Errichtung der Islamischen Republik

Am 11. Februar trat die Regierung Bachtiar zurück, da auch das Militär seine Neutralität erklärt hatte. Die Gegenregierung Bazargan, seit 5. Februar 1979 von Chomeini eingesetzt, übernahm die Regierungsgeschäfte. Zwei Tage später begann die erste Verhaftungswelle, die führende Militärs und Politiker des Schah betrifft. Zwei Wochen später wurde die Islamisch Republikanische Partei (IRP) gegründet, die Chomeinis Staatsdoktrin des Velayat-e Faqih gegen die Entwürfe anderer Oppositionsgruppen durchsetzen sollte. Mittels des allmächtigen Revolutionsrates, dann der vorgegebenen Zusammensetzung der Expertenversammlung gelang es dem mehrgleisig vorgehenden Chomeini innerhalb von einem Jahr die komplette Macht an sich zu reißen. Nach dem Referendum vom 30. März 1979 wurde am 1. April 1979 von Chomeini die „Islamische Republik Iran“ ausgerufen, in deren am 3. Dezember 1979 angenommenen Verfassung die Statthalterschaft der Rechtsgelehrten festgeschrieben wurde. Chomeini wurde in der Verfassung als Revolutionsführer, oberster Rechtsgelehrter und Stellvertreter des 12. Imam auf Lebenszeit festgeschrieben.

Geiselnahme von Teheran

Am 4. November 1979 kam es zur Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran durch radikale Studenten und zum Beginn der mehr als einjährigen Geiselkrise, für die Chomeini zuvor in einer Erklärung indirekt aufgerufen hatte.

Es ist deshalb Sache der lieben Schüler, Studenten und Theologiestudenten, mit all ihrer Kraft die Angriffe gegen die USA und Israel zu verstärken, so dass sie die USA zwingen können, den abgesetzten und kriminellen Schah auszuliefern ... [52]

Am 7. Dezember 1979 sanktionierte Chomeini die Geiselnahme mit den Worten: die US-Botschaft ist das Spionagezentrum unserer Feinde gegen die geheiligte islamische Bewegung.[53] Die fehlgeschlagene Befreiungsaktion Operation Eagle Claw bezeichnete Chomeini als einfältiges Manöver, welches durch den Willen Gottes zum Scheitern verurteilt war. Er hat den mächtigsten König der Könige aus dem Land gejagt, die stärkste Armee im Nahen und Mittleren Osten in die Knie gezwungen, so Nirumand, [54] und nun der Fehlschlag der Befreiungsaktion. Fürchtet euch nicht, Amerika ist zu nichts fähig, Worte die nun zur Gewissheit wurden.

Phase II

Mit der Geiselnahme begann, nach Riyahi [55], die zweite Phase der Etappe einen theokratischen Staat zu errichten, dem nachlassenden Schwung der Revolution, mit dem Aufbau eines äußeren Feindes, neue Kräfte zuzufügen. Die Ablösung des demokratisch gesinnten Mehdī Bāzargān gegen den Strohmann Bani-Sadr, der den Anspruch hatte, die islamische Revolution als zweiter Mossadegh - ohne über die Basis einer politischen Partei zu verfügen - an sich reißen zu können. Trotzdem erklärte er am 26. Februar 1980:

Im Iran hat es eine rein islamische Revolution gegeben. Die Geschicke Irans können nicht von einem System gesteuert werden, das von Imam Chomeini abgelehnt wird. [56]

Bani-Sadr, der am 25. Januar 1980 erste gewählte Präsident des Iran, wird nach einer Kritik gegen die Schließung sechs weiterer Zeitschriften am 22. Juni 1981 von Chomeini abgesetzt. Chomeini ließ ihm mittels Parlament seine Amtsunfähigkeit mitteilen. Bani-Sadrs Amtsenthebung wurde mit 177 zu 1 Stimme, bei 11 Enthaltungen vom Parlament am 21. Juni 1981 verabschiedet. Bani-Sadr war vom 19. Februar 1980 bis zum 10. Juni 1981 Oberbefehlshaber der Streitkräfte und durfte im Ersten Golfkrieg seine militärische Unerfahrenheit beweisen.

Phase III

Unter Phase III bezeichnet Riyahi die Übernahme aller Regierungsgewalt durch Kleriker, die spätestens nach dem Sturz Bani-Sadrs ihren Anfang nahm. Damit einhergehend die Gründung bzw. Ausweitung der Befugnisse der paramilitärischen Verbände wie die iranische Revolutionsgarde (Pasdaran) und die Basidj. Im Zuge des inner-iranischen Machtkampfs wurden neben den linken und monarchistischen Oppositionsgruppen auch jetzt abweichende Wegbegleiter aus seiner Pariser Exilzeit hingerichtet bzw. zur Flucht gezwungen. Die Säuberungswelle erreichte ihren Höhepunkt 1981, nachdem die Volksmudschahedin eine Serie von Bombenanschlägen gegen Büros der IRP verübt hatte, bei denen zahlreiche hohe Regierungsvertreter ums Leben gekommen waren. Zum Schluss wurden selbst religiös-liberale Kräfte, die bis dahin eine Allianz mit der IRP gebildet hatten, stark eingeschränkt bzw. verfolgt.

Exil

Die Revolution hatte unter anderem zur Folge, dass Millionen Iraner innerhalb kürzester Zeit das Land verließen. Bis Ende 1982 sind 2,5 Millionen Iraner ins Exil gegangen, darunter mindestens 200.000 Intellektuelle.[57] Viele wanderten in die USA (1,5 Millionen), nach Deutschland (110.000), Großbritannien (80.000), Kanada (75.000), Frankreich (62.000) und Australien (60.000) ein.

Die Festigung der Macht

Pressezensur

Das Verbot von 22 Zeitungen und Zeitschriften am 20. April 1979, eine der ersten Maßnahmen, sollte nach Chomeini:

verhindern, dass die islamischen Volksmassen durch die Berichterstattung dieser Medien irritiert werden. Diese Blätter sind gegen die Revolution eingestellt. [58]

Bis 1985 wurden nach und nach über 800 Zeitungen von der Zensur eingeschränkt oder verboten.

Universitäten

Nach der Stabilisierung des Systems der Herrschaft des einen Rechtsgelehrten durch die Annahme der Verfassung am 3. Dezember 1979, ging es Chomeini darum, den Widerstand dagegen auszuschalten. Bereits am 7. September 1979 warnte er mit den Worten:

Die Widersacher des velayat-e faqih sind in Wirklichkeit Gegner des Islam.

Der Revolutionsrat beschloss auf Anweisung Chomeinis am 4. Juni 1980 alle Universitäten des Landes zu schließen. Chomeini war sich der Unterstützung der Studenten und des Lehrkörpers mit den Worten:

wir haben keine Angst vor militärischen Angriffen, wir haben Angst vor kolonialen Universitäten

nicht sicher. Hintergrund war die Störung der Rede Alī Akbar Hāschemī Rafsandschānīs im April 1980 in der medizinischen Fakultät.

Universitäten sind gefährlicher als Handgranaten

vom 17. Dezember 1980 bringt die Sorge Chomeinis auf den Punkt. Am 23. Januar 1982 plädierte Chomeini für die Wiedereröffnung der Universitäten nach einer vollzogenen Islamisierung des Lehrkörpers und der Studenten, welche erst im Herbst 1984 abgeschlossen wurde und zur teilweisen Wiedereröffnung führte. [59]

Parteien

Mit dem Verbot der Tudeh Partei, am 4. Mai 1983, war die intellektuelle Säuberungsaktion abgeschlossen. Zuvor wurde die Nationale Front, die demokratische Partei Kurdistans, die Freiheitsbewegung, die Fedajin-e Khalq, die Modjahedin-e Khalq, die Forghan-Gruppe, etc. verboten.

Verstaatlichung

Nachdem bereits am 2. März 1979 das Schahvermögen verstaatlicht wurde, traf dies am 8. Juni 1979 die iranischen Privatbanken, am 25. Juni 1979 die Versicherungen und am 5. Juli 1979 die Industriebetriebe der 51 Großindustriellen des Iran. [60] Am 23. Dezember 1979 wurde vom Revolutionsrat die Fusion des Bankensektors vorgeschrieben. [61]

Friedhof der Märtyrer in Yazd

Der Erste Golfkrieg

Am 8. April 1980 erklärte Chomeini:

Saddam Hussein, der wie der abgesetzte Schah sein antiislamisches und unmenschliches Antlitz entlarvt hat, beabsichtigt den Islam zu zerstören. [62]

Die weitere Ansprache an das Irakische Volk: erhebt euch, bevor dieses korrupte Regime euch in jeder Weise zerstört, schneidet seine kriminelle Hand von eurem islamischen Land ab ist eine Kampfansage an Saddam Hussein. Schon am nächsten Tag kommt es zu einem Artillerieduell bei Qasr-e Schirin, bei dem 15 iranische Revolutionsgardisten verletzt werden. [63] Der Vorkrieg hatte begonnen.

Am 30. April 1980 wird die iranische Botschaft in London durch vom Irak unterstützte Terroristen besetzt. Das Ereignis wurde als die Belagerung der iranischen Botschaft bekannt, die durch das Eingreifen des britischen SAS am 5. Mai 1980 beendet wurde.

Am 4. September 1980 greifen iranische Verbände die irakischen Städte Mandali und Khanaqin an, die irakischen Verbände beantworten dies am 10. September 1980 mit der Besetzung eines Gebietes bei Musian am Schatt al-Arab. Dieses 120 km² große Gebiet war im Abkommen von Algier dem Irak zugesprochen, jedoch nicht übergeben worden. [64] Am 17. September 1980 kündigte Saddam Hussein das Abkommen von Algier und beanspruchte die volle Souveränität über den Schatt al-Arab. Am 22. September 1980 um 14:00 Uhr Ortszeit begann der Krieg mit massiven irakischen Luftschlägen auf iranische Flughäfen der Städte Teheran, Tabriz, Kermanschah, Ahvaz, Hamadan und Dezful. Gleichzeitig rückte die irakische Armee mit insgesamt 100.000 Mann an drei Stellen über die iranische Grenze vor. Chomeini soll, nach der Überbringung der Nachricht durch Banisadr, das erste Mal die Beherrschung verloren haben. Seine Hände zitterten, (...) so verängstigt hatte ich den Imam noch nie gesehen. [65]

Im ersten Jahr des Ersten Golfkriegs (1980-1988) verweigerte Chomeini den von der UNO vorgeschlagenen Waffenstillstand, ein Jahr danach ignorierte er den von Saddam Hussein verkündeten einseitigen Waffenstillstand.

Nach dem Zurückdrängen der Iraker von iranischem Gebiet, Mitte 1982, wurde das Kriegsziel auf den Sturz der despotischen Regimes des Irak ausgerichtet. Die Eroberung und Befreiung des Irak sollte nur den Anfang für die Befreiung Jerusalems darstellen. Chomeini, der bereits am 11. Februar 1980 die Ausweitung der Revolution auf die ganze Welt forderte und explizit die Revolutionäre aufforderte,

erhebt euch, reicht euch die Hände, wir werden bald den Staat Israel vernichten [66],

erzwang auch damit die Weiterführung des Krieges für weitere sechs Jahre. Für ihn war der Krieg ein

Geschenk des Himmels [67].

Jeden Teilnehmer des Krieges bezeichnete er als Märtyrer, der im Falle des Todes direkt in das Paradies einkehren würde. Mit der Ansprache an die Nation:

In diesem heiligen Krieg versuchen die Teufel der Fünften Kolonne euch mit dem Mangel an Benzin, Heizmaterial, Zucker und Fett zu ködern - sterben unsere Söhne denn nur für Benzin und Zucker ? Sterben sie nicht vielmehr für den Islam und unsere heldenhafte Nation ? Wollt ihr etwa dem Islam und der Nation nur dienen, damit ihr euch die Bäuche füllen könnt ? Ich preise jenen zwölfjährigen Helden [Chomeini meinte damit den 14-jährigen Mohammad Hossein Fahmideh, der 1981 bei Chorramschahr mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet einen irakischen Panzer sprengte], der sich Handgranaten um den Leib band und sich unter die Panzer des Teufels Saddam warf [68],

läuft die Rekrutierung der Freiwilligen an.

Die Kampftaktik der „menschlichen Welle“ mit kaum oder nicht ausgebildeten Zivilisten als Vorhut für die paramilitärischen Pasdaran, die sogenannten Basidji, trat erstmals am 30. September 1982 am Frontabschnitt bei Mandali auf. In einer Einzelaktion starben dabei mindestens 4.000 Iraner, dagegen 300 der verteidigenden Iraker. [69] Bis Jahresende 1983 hatte der Krieg auf beiden Seiten mindestens 350.000 Tote, 300.000 Verwundete und 90.000 Gefangene gekostet. [70] Frontkommandeure, die persönlich bei Chomeini in Qom vorsprachen und die die militärische Lage sowie die Sinnlosigkeit des Einsatzes schlecht ausgebildeter Freiwilliger zur Sprache brachten, entgegnete Chomeini:

Der Kampf für Gott bedeutet Sieg, gleichgültig ob wir wirklich siegen oder Niederlagen erleiden. [71]

Am 9. August 1983 setzte der Irak erstmals auch chemische Kampfstoffe in einem Frontabschnitt ein. Im Februar 1985, bei der verlustreichsten Offensive des Krieges auf Basra, starben fast 50.000 Iraner. Zur ideologischen Aufrüstung wird von Chomeini auch der Koran zu Hilfe gezogen:

Alle, die meinen, der Islam habe nicht die Parole 'Krieg, Krieg, bis zum Sieg' gepredigt und behaupten, dass dieser Satz nicht im Koran steht, haben recht. Der Koran fordert noch viel mehr, er verlangt Krieg, Krieg, bis zur Aufhebung jeglichen Verderbens. [72]

Die Ablösung von Seyyed Ali Chamene'i und die Ernennung von Alī Akbar Hāschemī Rafsandschānī zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte am 2. Juni 1988 brachte die Wende. Die Kriegsmüdigkeit der iranischen Bevölkerung, sowie die Aussichtslosigkeit den Krieg gegen den Irak und gegen westliche Interessen zu gewinnen, erklärte sich Chomeini am 18. Juli 1988 schließlich bereit, die UN-Resolution 598 eines Waffenstillstandes anzuerkennen. Zitat: Diese Entscheidung kam mir so bitter vor wie der Trunk eines Becher Gifts. [73]

In dem vom 22. September 1980 bis zum 20. August 1988 brutal geführten Krieg mit hohen zivilen Opfern waren allein auf iranischer Seite mindestens 500.000 Menschen ums Leben gekommen. Die materiellen Schäden des Krieges auf iranischer Seite werden mit 644 Milliarden Dollar veranschlagt.[74]

Kampf gegen Regimegegner

Verfolgung von Nichtmuslimen

Chomeini unterschied nach der islamischen Lehre zwischen Muslimen, Schutzbefohlenen (Dhimmi), Ungläubigen und Harbi. Das Harbi-Konzept sieht die Tötung von nicht unterworfenen Nicht-Muslimen vor. Chomeini erklärte in einer Rede über den Djihad am 12. Dezember 1984:

Wenn ein Verderber, der Untaten begeht, verhaftet und getötet wird, muss er dafür dankbar sein, denn würde er leben, könnte er noch mehr Untaten begehen und er würde im Jenseits noch größere Strafen erleiden müssen. [75] [76]

Besonders betroffen waren die Bahai, die systematisch verfolgt wurden und heute noch im Iran verfolgt werden. [77] 1979 wurde das Haus des Bab in Schiraz zerstört, [78] 1980-1981 die geistliche Führung der Bahai exekutiert, bis 1985 die gesamte Elite der Bahai in 210 Hinrichtungen eliminiert [79], die Bahai gehen von 202 Hingerichteten und 15 Vermissten aus. [80] Nachdem Chomeini am 28. Mai 1983 die Bahai als Spione bezeichnete, wurde die Religion der Bahai offiziell am 15. September 1983 verboten. Vermutlich sind mindestens 10.000 gläubige Bahai ins Exil geflohen.[81]

Verfolgung von Regimegegnern

Unmittelbar nach der Machtübernahme Chomeinis wurden 23 Generäle und 30 Offiziere des Schahs hingerichtet, 80 % der ersten zweihundert Exekutierten gehörten dem Militär bzw. Geheimdienst des Schahs an. [82] Amnesty International verzeichnete vom Beginn der Revolution im Februar 1979 bis Ende 1981 3.800 Hinrichtungen, bis Ende Dezember 1983 wurden 5.447 Hinrichtungen gezählt. [83]

Kurz nach dem Ende des Iran-Irak-Krieges gab es eine weitere Hinrichtungswelle. Die Zahlen gehen von 1.367 [84], 2.700 [85] bis zu spekulativen 10.000 [86] politischen Gefangenen im Iran aus, die Mehrheit von ihnen waren Anhänger der Volksmudschahedin und diverser linker Gruppierungen. Die Hinrichtungen ab Juli 1988 [87] gelten als die zweitgrößte Hinrichtungswelle während der islamischen Republik.

Um Regimegegner zu erkennen, rief Chomeini im August 1981 jeden Bürger auf:

seine Nachbarn zu beobachten und zu sehen, was sich in deren Häusern abspielt. Ihr könnt eure Nachbarn beobachten und die Nachbarn euch, und wenn ihr diese Methode zehn, zwanzig, dreißig Tage lang praktiziert, wenn ihr genau beobachtet, wer bei euren Nachbarn aus- und eingeht, und wenn ihr im Verdachtsfall zur nächsten Polizeistation geht, dann haben wir das Problem bald gelöst. (...) Eltern sollen auf ihre Kinder aufpassen. (...) Und wenn die Kinder auf den elterlichen Rat nicht hören, dann haben die Eltern die religiöse Pflicht, sie anzuzeigen. [88]

Nach Presseberichten zeigte eine Mutter, Tage danach, ihren Sohn beim Staatsanwalt an. Chomeini soll diese Frau mit den Worten: was du vollbracht hast ist vorbildlich, alle sollen sich nach dir richten, empfangen haben. [89]

Blutspende von Verurteilten

Der Mangel an Blutkonserven und die Unmöglichkeit sofortiger Besorgung derselben führt meist zum Tod der Verletzten, so das Schreiben des Oberstaatsanwalts der Islamischen Republik Iran, vom 2. Oktober 1981. Aus diesem Grunde, so das Schreiben weiter soll zur Lösung dieses Problems geheim angeordnet werden, dass von den zum Tode verurteilten Personen, vor der Vollstreckung Blut abgenommen wird. Chomeini, so der Oberstaatsanwalt wurde um Rat gebeten. Er [Chomeini] gab bekannt, dass diese Maßnahme durchaus mit den religiösen Gesetzen vereinbar sei. [90]

Verfolgung im Ausland

Auch geflüchtete Regimegegner waren im Ausland vor Verfolgung und Exekution nicht sicher. Über 120 [91] wurden durch Auftragsmorde exekutiert, die bekanntesten Attentate waren:

  • am 7. Dezember 1979, der Neffe des Schah, Prinz Shahriar Shafiq in Paris,
  • am 22. Juli 1980, Ali Akbar Tabatabai, der ehemaligen Presseattaché der iranischen Botschaft in Maryland,
  • am 7. Juli 1984, der ehemalige General Gholam-Ali Oveissi in Paris.

Fatwa gegen Salman Rushdie

Bereits kurz nach dem Erscheinen des Romans „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie im September 1988 erschienen erste Kopien davon im Iran. Die Buchbesprechung und Auszüge wurden kurz darauf im iranischen Rundfunk verbreitet, deren Sendungen Chomeini regelmäßig verfolgte. Ein unbekannter Geistlicher übersetzte, auf eigene Initiative, eine 700-Seiten-Version und überreichte diese, etwa einen Monat danach, dem Büro Chomeinis. Chomeinis Kommentar nach dem Lesen war:

Die Welt war schon immer voller Geisteskranker, die Unsinn geredet haben. Es lohnt sich nicht, auf so etwas zu reagieren. Nehmt es nicht ernst.[92]

Damit schien die Angelegenheit erledigt, kein Hinweis auf ein Importverbot oder Fatwa, bis am 12. Februar 1989 erste Unruhen aus Pakistan publik wurden.

Am 14. Februar 1989 rief Chomeini in einer Fatwa alle Muslime zur Tötung des Schriftstellers Salman Rushdie auf, auf Grund der von ihm als blasphemisch erachteten Äußerungen gegen den Propheten Mohammed in Rushdies Roman „Die satanischen Verse“.[93]

Ich ersuche alle tapferen Muslime, ihn, gleich wo sie ihn finden, schnell zu töten, damit nie wieder jemand wagt, die Heiligen des Islam zu beleidigen. Jeder, der bei dem Versuch, Rushdie umzubringen, selbst ums Leben kommt, ist, so Gott will, ein Märtyrer.[94]

Ein Kopfgeld, auf Rushdie ausgesetzt, erhöhte sich innerhalb weniger Tage auf rund 9,2 Millionen DM. [95] Der Tötungsbefehl der Fatwa, die nach üblicher schiitischer Lehrmeinung, nach dem Tode ihres Verfassers ihre Gültigkeit verliert, wurde nach dem Tode Chomeinis von Chamenei und Rafsandjani bekräftigt.

Der als liberal geltende Chatami erklärte am Rande der UN-Vollversammlung 1998: wir sollten die Angelegenheit Salman Rushdie als völlig abgeschlossen betrachten. Weiterhin bekräftigte Chatami, dass es in der Praxis keine Entscheidung gegeben habe, in dieser Angelegenheit tätig zu werden[96] sprich von der Regierung keine Mörder gedungen wurden.

Die Ursachen für das Ausstellen dieser Fatwa kurz vor seinem Tode liegen oberflächlich

  • an Passagen, in denen der Koran und der Prophet (angeblich) beleidigt wird,
  • an persönlichen Gründen Chomeinis, der sich in bestimmten Textstellen selber erkannte [97]
der bärtige, beturbante Imam. Wer ist er ? Ein Verbannter, ein Mann im Exil. [98] (...) Das Exil ist ein Traum von der glorreichen Rückkehr. Das Exil ist eine Vision von der Revolution: Elba, nicht St. Helena. Es ist ein unendliches Paradox: der Blick nach vorn durch den ewigen Blick zurück.[99] Für den Mann im Exil ist Paranoia eine Vorbedingung des Überlebens. [100] Der Imam ist eine gewaltige Ruhe, eine Reglosigkeit. Er ist lebender Stein. (...) Er ist der Geisterbeschwörer und die Geschichte ist sein Trick.[101]
Der Imam trinkt ständig Wasser, alle fünf Minuten ein Glas, um sich sauberzuhalten; das Wasser wird, bevor er daran nippt, mit Hilfe eines amerikanischen Filterapparats von allen Verunreinigungen befreit. Die jungen Männer, mit denen er sich umgibt, kennen seine berühmte Monographie über das Wasser, dessen Reinheit, die sich, wie der Imam glaubt, dem Trinkenden mitteilt ...[102] - eine direkte Anspielung Salman Rushdies auf Chomeinis Abhandlung von der Natur des Wassers. Dies offenbart Rushdies genaue Kenntnisse über das tägliche Leben Chomeinis im Exil.
  • und an der von Chomeini offensichtlich angestrebten Meinungsführerschaft innerhalb der islamischen Welt. [103]

Chomeinis Positionen zu

Pahlavi

Seine Abneigung gegen die Monarchie der Pahlavi reicht zurück zu Reza Schah Pahlavi:

  • Für uns ist die Diktatur Reza Khans ein einziges Verbrechen. Diese Diktatur hat uns alles geraubt. [104] Damit waren die unter Reza Schah Pahlavi eingeführten Reformen gemeint, wie z.B. westliche Kleidung für Männer, das Verbot des Schleiers für Frauen und die Abschaffung der Scharia-Gerichtsbarkeit, die nur in Fällen des Ehestandes zu entscheiden hatte und hier auch nicht unabhängig war. Chomeini hat seine Schrift Kašf al-asrār wohlweislich erst 1943, nach der Abdankung Reza Schahs veröffentlicht.

Chomeini hat in den 40er-Jahren, je nach Autor, ein (1944) bis zweimal Mohammad Reza Pahlavi persönlich getroffen. 1944 soll er entgegen der Etikette, bei einem Besuch des Schahs in Qom, den Herrscher sitzend und nicht stehend empfangen haben. [105]

  • Der Schah ist die personifizierte politische Umnachtung. Er lebt in einer morbiden Traumwelt. Seine Verbrechen sind unzählig. Die erste Aufgabe einer liberalen Regierung wird es sein, den Prozess gegen den Mann einzuleiten, der die Schätze des persischen Volkes auf ausländischen Banken liegen hat. [106]

USA

  • Die Welt soll es wissen, dass alle Probleme des iranischen Volkes und aller muslimischen Völker durch Fremde, durch die Amerikaner, verursacht worden sind. Die islamischen Völker hassen all diese Fremden, und Amerika ganz besonders. Es sind Fremde die unsere wertvollen Bodenschätze ausgeplündert haben und immer noch ausplündern. Es ist Amerika, das unser islamisches Volk wie Untermenschen und schlimmer behandelt. (Aufruf vom 28. Oktober 1964 gegen das Kapitulationsgesetz) Auszüge: [107]
  • Amerika kann einen Dreck tun. (zur Geiselnahme von Teheran) [108]
  • Das Weiße Haus hat sich in ein schwarzes Haus verwandelt. (nach dem Bekanntwerden der Iran-Contra-Affäre, am 22. November 1986)

Die USA galten für Chomeini als großer Satan, der teuflische Pläne ausheckt, die zur fremden Vorherrschaft führt. In seinen Memoiren behauptete Rafsandschani, Revolutionsführer Chomeini habe in den achtziger Jahren zugestimmt, die Parole „Marg bar Amrika“ (Tod Amerika) nicht mehr zu benutzen. [109]

Israel

  • Israel hat sich widerrechtlich das Land eines muslimischen Volkes angeeignet und unzählige Verbrechen begangen. Ich habe immer mit Nachdruck gefordert, dass sich die Muslime der ganzen Welt vereinigen und gegen ihre Feinde kämpfen, zu denen auch Israel gehört. [110]
  • Israel, diese Quelle des Übels, ist von jeher ein Stützpunkt Amerikas. Seit über 20 Jahren warne ich vor der israelischen Gefahr. Wir müssen uns alle erheben, den Staat Israel auflösen und das Volk Palästinas an seine Stelle setzen. [111]

Am 7. August 1979, dem letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan, proklamierte Chomeini den internationalen Al-Quds-Tag [112] - al-Quds, die koranische Umschreibung für Jerusalem - um die Solidarität aller Muslime mit den palästinensischen Volk zu bekunden und die Befreiung der Muslime unter dem zionistischen Regime anzumahnen. Der al-Quds-Tag, mittlerweile ein Selbstläufer der jedes Jahr zu Demonstrationen führt, sollte an den durch den Koran implizierten Anspruch auf Jerusalem, die drittheiligste Stadt der Muslime neben Mekka und Medina, erinnern.

Auf der anderen Seite bestätigte Chomeini den Status der jüdischen Religion, so wie der Koran vorsieht, als Schutzbefohlene. Artikel 13 der Verfassung der islamischen Republik Iran nahm diesen Grundsatz explizit auf, ebenso ist nach Artikel 64 zumindest ein Abgeordneter jüdischen Glaubens, momentan Maurice Motamed, im iranischen Parlament vorgesehen. Diese Ambivalenz drückt sich auch im privaten Sektor aus. So berichtete am 27. Februar 1985 die israelische Zeitschrift Maariw, dass eine enge Verwandte Chomeinis unter strenger Geheimhaltung in einem Jerusalemer Krankenhaus behandelt werde. Zuvor sollen schon weitere Verwandte Chomeinis in Israel behandelt worden sein. [113]

Nach den Waffenlieferungen Israels an den Iran, während des ersten Golfkrieges, mäßigte Chomeini seine Worte.

jüdische Auswanderung

Im Zeitraum zwischen 1948 und 1966 sind ca. 45.000 Juden nach Israel ausgewandert. 1966, im Jahr des letzten Zensus, wurden 60.683 Juden im Iran gezählt, 39.716 allein in Teheran, gefolgt von Schiraz mit 6.852 und Isfahan mit 2.507 Juden. [114] Demnach hätten mindestens 35.000 Juden den Iran seit der islamischen Revolution verlassen - realistische Schätzungen gehen von 25.000 Juden im Iran des Jahres 2007 aus. Laut Rafsandjani gibt es keine Probleme mit dem hoch geschätzten Judentum als Buchreligion. [115]

Sowjetunion

  • Diese teuflische Großmacht vermag Afghanistan nicht mit Gewalt zu unterwerfen. [116]

Nach der Wahl Gorbatschows zum Staatsoberhaupt der Sowjetunion, richtete Chomeini am 1. Januar 1989 einen Brief an diesen, worin er Gorbatschow bat:

die materialistische und atheistische Weltanschauung möglicherweise noch einmal zu überdenken

und den Rat anbrachte:

eine aufmerksame Betrachtung des Islam wird Ihnen möglicherweise eine Lösung des Afghanistan-Problems und ähnlicher in der Welt vorhandener Angelegenheiten vor Augen führen

um abschließend darauf hinzuweisen,

dass die Islamische Republik Iran als größter und mächtigster Stützpunkt der islamischen Welt recht leicht das Glaubensvakuum in Ihrem System zu füllen vermag.

Gorbatschow soll darauf, am 16. Februar 1989, folgendermaßen geantwortet haben: Ungeachtet verschiedener Sichten auf die Geheimnisse des Weltengebäudes (...) hat man sich in der UdSSR zur Aufgabe gestellt, die Hoheit allgemeinmenschlicher Werte gegenüber allen anderen Interessen und Zielen zu gewährleisten. [117]

Kommunisten

Das Verhältnis zwischen Chomeini und den Kommunisten der Tudeh-Partei war geprägt von einer gewissen Ambivalenz, vor dem Sturz des Schah war für Chomeini jede Hilfe recht. Auch in den ersten Monaten der islamischen Revolution biederte sich die Tudeh Partei förmlich Chomeinis Vorstellungen an. So erklärt das 16. Plenum des ZK der Tudeh Partei Irans im März 1979 in Teheran: Die Tudeh-Partei Irans unterstützt die Initiativen Seiner Heiligkeit, des Ayatollah Khomeini, in Bezug auf die Verkündung einer islamischen Republik. Sie wird sich voll und ganz für deren Realisierung einsetzen. [118] Für Chomeini galten Kommunisten als Gottlose. 1981 wird die Tudeh Partei als Moskau-treu eingestuft, 1983 endgültig verboten.

  • Ich habe meinen Anhängern befohlen, auf jegliche Zusammenarbeit mit den Kommunisten zu verzichten. Wir wissen, dass sie uns hinterrücks erstechen werden, und dass sie - falls sie jemals an die Macht kommen sollten - ein diktatorisches Regime etablieren, das dem Gebot des Islam total entgegensteht. [119]
  • Den internationalen Kommunismus bekämpfen wir ebenso wie die Weltverschlingenden des Westens.(...) Die Gefahr der kommunistischen Mächte ist nicht geringer als die der USA. [120]

Frauen

  • In einer islamischen Republik werden die Frauen in der Lage sein zu wählen, einer Beschäftigung nachzugehen und eine höhere Schulbildung zu genießen, aber all das muss mit einer geeigneten Form der Bekleidung, einem Minimum von Verschleierung und wo immer es möglich ist, getrennt von Männern geschehen. [121]

In einem Interview mit Oriana Fallaci [122] angesprochen auf die islamische Kleidung entgegnete Chomeini:

  • Die Frauen, die die Revolution gemacht haben, trugen und tragen islamische Kleidung und sind keine eleganten Frauen, die geschminkt sind wie Sie und die halbnackt herumlaufen ... diese Frauen taugen zu nichts: weder gesellschaftlich noch politisch noch beruflich.

Die Zusammenfassung der umfangreichen Abhandlungen Chomeinis zum Thema Frauen [123] hat die Stichpunkte: heilige Frauen des Islam, Status und die Rolle der Frau im Islam, die islamische Revolution, die Familie, Kampf der Frauen und Militär und endet bei Fehlverhalten.

Paradies und Hölle

  • Ich fürchte, und die Furcht beunruhigt mich oft, dass diese Menschen, die für uns kämpfen, ins Paradies kommen, wir aber in die Hölle. [124]
  • Ich glaube nicht, dass es jemals in der Geschichte der Menschheit so viele Teufel gegeben hat wie in diesen Zeiten. Unsere Zeit, die als Epoche des Fortschritts bezeichnet wird, ist die Ära des Teufels.[125]

Auch in seinen berühmten 40 Hadithen [126] hat Chomeini eine Abhandlung über den Teufel verfasst.

Bitte Johannes Pauls des II, die Geiseln freizulassen

Anlässlich der Bitte des Papstes Johannes Paul II. bezüglich der Geiselnahme von Teheran, Chomeini möge doch die Geiseln freilassen, antwortet dieser in einem Brief vom 10. November 1979:

  • Jedenfalls, unser Anliegen ist ein menschliches. Und gerade die Menschenliebe macht dieses Anliegen erforderlich. Da wir Muslime sind, bekennen wir uns zur Menschenliebe. Ihr Christen müßt euch ebenfalls Jesus Christus beugen und die Menschen lieben, so wie Jesus Christus auch die Menschen liebte. Das Gefühl für Menschenliebe zwingt unser Volk, die an ihm begangenen Verbrechen gerichtlich zu ahnden. [127]
  • Und dem hochwürdigen Papst ist nicht eingefallen, dieses unterdrückte Volk zu verteidigen oder zumindest vermittelnd einzugreifen (...) Jetzt [Geiselnahme] ... spricht Seine Heiligkeit von Menschenfreundlichkeit und fordert dass man gut mit ihnen umgeht. (...) Wir wünschten nun, dass innerhalb dieser ganzen Zeit (...) insbesondere die päpstliche Führung des Christentums, mit einer Geste der Solidarität dieses unterdrückte Volk unterstützt hätte. Ich kann nicht glauben, dass der Vatikan von all dem nichts wußte. (...) Was soll ich antworten, wenn mein Volk mich fragen würde, ob denn die christliche Geistlichkeit solche Verbrechen zuläßt. [128]

Quasi-Messias

Die Verehrung der Person Chomeini, die mit der Bezeichnung seiner Anhänger Imam sowie unser heiliger Imam, in Anlehnung an die zwölf schiitischen Imame, einherging, die seine Fortsetzung gleich in Artikel 1 der iranischen Verfassung mit seiner Namensnennung fand und der er selber nie widersprach, führten zu einem Personenkult, der sich ins quasi-messianische steigerte. Chomeini du bist meine Seele, ein Ausspruch, der von vielen Iranern zu hören war, dazu seine Worte:

Ich bin gekommen, um Gerechtigkeit walten zu lassen, all die Erniedrigten, Geknechteten, Ausgebeuteten werden endgültig frei sein. [129]

und der Glaube er könne Wunder vollbringen, besäße eine überirdische Kraft [130], wird zur Realität.

Gholamasad [131] spricht von einer eschatologischen Hoffnung auf eine messianische Erlösung. Er [Chomeini] wäre der Stellvertreter des entrückten 12. Imam, der das Paradies auf Erden errichtet und dies wäre eben nur durch den Islam und die islamische Revolution möglich. Damit, so Gholamasad, [132] ist der

Chomeinismus - als Paria-Ideologie und adäquate Form der Konfliktlösung der Marginalisierten - das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl der Menschen, die sich noch nicht erworben oder schon wieder verloren haben.

Die Rede Chomeinis, kurz nach Beginn des ersten Golfkrieges: in diesem Krieg wollen die weltverschlingenden Blutegel des Imperialismus alle Unterdrückten der Welt vernichten, ich aber verkünde erneut meine Hilfe für alle Befreiungsbewegungen der Welt bezieht sich genau auf diesen Punkt. Lautsprecherdurchsagen unterstützten diesen Anspruch mit den Worten: der Imam hat uns frei gemacht. [133]

Auf Propagandaplakaten wird Chomeini teilweise als Moses mit Schriftrolle (Koran) dargestellt bzw. tritt er dem Pharao (Schah) mit feuerspeienden Drachen entgegen. [134] Dieses Stabwunder des Moses wird auf Chomeini übertragen, der archetypische Konflikt zwischen Gut und Böse, Gerechtigkeit und Tyrannei, in Chomeinis Verständnis nur durch aktives Tätigwerden zu gewinnen. [135] Eine Religion, die den Krieg ausschließt so Chomeini in seiner Interpretation des Islam ist unvollkommen. Ich denke, dass auch Jesus, wenn man ihm dazu Zeit gelassen hätte, genauso gehandelt haben würde wie Moses. [136]

Putschversuche und Attentate

  • Am 27. März 1982 kam es zu einem Putschversuch in der Lawisan-Kaserne von Teheran [137], Sadegh Ghotbzadeh, der ehemalige iranische Außenminister soll darin involviert gewesen sein ebenso wie Hussein Schariatmadaris Schwiegersohn Hodjatoleslam Abdul-Karim Hedschasi.
  • Im Juni 1982 ein weiterer Putschversuch von Armeeoffizieren unter Leitung des Brigadekommandeurs der Luftwaffe Ayat Muhaqeqi. [138]
  • Am 26. Mai 1983 wurden fünf hohe Luftwaffenoffiziere wegen der geplanten Bombardierung des Amtssitzes von Chomeini verhaftet und hingerichtet. [139]

Chomeini soll nach Angaben von Hussein Ali Montazeri jede Nacht in anderen Räumlichkeiten zugebracht haben und Hussein Schariatmadari titulierte ihn als „der Gefangene von Jamkaran“. Das Wohnhaus Chomeinis wurde von der Außenwelt abgeriegelt und hatte sich, so Taheri [140] in eine Festung verwandelt, mit elektronischem Sicherheitssystem und Flak-Batterie. Chomeini kehrte nach seinem Exil und der Landung in Mehrabad nur am 24. Januar 1980 aufgrund einer Herzschwäche von Qom nach Teheran zurück.

Saddam Hussein soll 1982, so der syrische Geheimdienst nach Angaben einer Zeitung, für die Ermordung von Chomeini ein Kopfgeld von umgerechnet 200 Millionen Euro zugesichert haben. [141]

Bereits im September 1978 bot der damalige Geheimdienstchef des Irak, Barzan Ibrahim at-Tikriti, bei einem Geheimbesuch in Teheran dem Schah die Beseitigung von Chomeini an. Der Schah drückte seine Dankbarkeit aus, wollte aber von einem inszenierten tödlichen Unfall nichts wissen. [142]

Chomeini und seine Ur-Enkel

Familie

1928/1929 [143] heiratete Chomeini Batol Saghafi, genannt Frau Ghodsi, die 15-jährige Tochter des Agha Mirza Mohammad Saghafi, eines Klerikers aus Teheran. Saghafi (1916–2009) wurde später im Iran als „Mutter der Islamischen Revolution“ bekannt.[144] Aus dieser Ehe, Chomeini lebte monogam, gingen sieben Kinder hervor, zwei Söhne und drei Töchter überlebten die Kindheit.

  • Mustafa, (* 1929; † 23. Oktober 1977) der älteste Sohn starb in Nadschaf. Die vermuteten Todesursachen reichen von Herzinfarkt [145] bis zu einem Anschlag des SAVAK. Geradezu kaltblütig soll Chomeini auf die Nachricht vom Tode seines ältesten Sohnes reagiert haben: Wir sind alle vergänglich. Gott hat ihn uns gegeben und jetzt wieder genommen. Da gibt es überhaupt keinen Grund zum Weinen. (...) So, jetzt an die Arbeit, meine Herren. [146]
  • Ahmad, (* 1946; † 11. März 1995) [147] starb ebenso unter geheimnisvollen Umständen. Zunächst als Sprecher seines Vaters auftretend und Mitglied im Expertenrat. Während der iranischen Revolution erhielt er den Spitznamen Ayatollah Dollar aufgrund seiner Vorliebe den Fuhrpark des Schahs auszunutzen. In den letzten Lebensjahren soll er sich mehrfach kritisch an den jetzigen Revolutionsführer gewandt haben.

Chomeinis bekannte Enkelkinder:

  • Zahra Eshraghi, (* 1964) ist verheiratet mit Mohammad Reza Chatami, dem jüngeren Bruder von Mohammad Chātamī - Mohammad Reza Chatami ist Führer einer reformistischen Partei - und regimekritisch. [148]
  • Hassan Chomeini, Sohn von Ahmad ist ein Kleriker mit dem religiösen Titel Hodschatoleslam, der Verwalter des Schreins seines Großvaters und systemkonform. [149] [150]
  • Hussein Chomeini, (* 1958) Sohn von Mustafa ist ebenfalls Kleriker mit dem Titel Hodjatoleslam und ein Systemkritiker [151] der 2003 zum Sturz des Regimes aufforderte.

Privatmensch

Chomeini verließ nach seiner Rückkehr in den Iran nie das Haus seiner Tochter, in das er zog. Er besuchte wie Kapuscinski schreibt: nichts und niemanden. Er lebte asketisch, ernährte sich nur von Reis, Joghurt und Früchten, und bewohnte nur ein einziges Zimmer mit kahlen Wänden, ohne Möbel, nur eine Schlafstätte auf dem Boden und ein Stoß Bücher. [152] Auf einer Decke sitzend, den Rücken an die Wand gelehnt, empfing er ausgesuchte Gäste. Die Menschenmassen, die verständlicherweise nicht zu ihm vordringen durften, konnten ihn am Balkon winken sehen.

Chomeini hat neben seinen bekannten Traktaten auch Gedichte geschrieben. Taheri [153] zitiert zwei Gedichte vermutlich in den dreißiger/vierziger Jahren geschrieben, mit dem Titel Der Mandelbaum sowie Tamerlan. Der Mandelbaum befasst sich mit der Vergänglichkeit des Lebens, denn dieser Mandelbaum ist ein Bote des Schöpfers. Nach einem Gewitterregen sind die Blüten geknickt und verstreut, nackt steht die Braut des Gartens da ... ein Augenblick nur der Undankbarkeit führt zu einer furchtbaren Strafe für die, die Gott vergessen. In Tamerlan befasst sich Chomeini mit den Greueltaten des mongolischen Herrschers Timur: Er war es, der alle Gebote des Herrn mißachtete, doch einer ist da, der die Mächtigen in den Staub wirft, einer ist da, der die Schuldigen zerstückelt, ihm ist Hindi der Weise ergeben und keinem anderen.

Zitate über Chomeini

Abū l-Hasan Banīsadr (Neue Presse, 3. Dezember 1981):

Chomeini ist heute ein armer Mensch. Er ist ruiniert, hat sein Volk fertiggemacht und ist wegen seiner Machtfülle übergeschnappt. Ich habe ihn einmal wie meinen Vater geliebt, aber er hat alle Hoffnungen verraten.

Ayatollah Schariatmadari (zitiert nach Banīsadr):

Ayatollah Chomeini ist wie ein Dorfmullah, er kann keine anderen Mullahs neben sich dulden.

Oriana Fallaci (Süddeutsche Zeitung, 29. September 1981):

Ayatollah Chomeini, die andere Seite der Medaille mit dem Abbild des Schahs.

Mehdī Bāzargān (Der Spiegel Nr. 46/1979):

Sehen Sie, Chomeini ist ein ungeschliffener und primitiver Mann, gleichzeitig aber ist er auch ein Genie. Ich bin noch nie einem Menschen begegnet, der seine Fähigkeiten besitzt, die Massen zu interpretieren, mit ihnen durch einen einfachen Blick oder wenige aus der Ferne gesprochene Worte zu kommunizieren.

Piruz Khaefi: [154]

Oh Chomeini, du bist das Idol der vaterlosen Gewaltverbrecher, du bist der Dracula unserer Zeit, durstiger noch nach Blut als Attila und Dschingis Khan. Dein Wein ist das Blut unseres Volkes, die Blutgerinnsel erschlagener Jugendlicher sind Henna für deinen Bart.

Hassan Nasih (Die Welt, 3. Juli 1980)

Ich gebe es zu, Chomeini war der Bulldozer der Revolution. Aber mit einem Bulldozer kann man nur alte Gebäude zum Einsturz bringen, nicht aber ein Land aufbauen. Im Exil sagte Chomeini: der Schah muss weg. Jetzt sagt er: die Intellektuellen müssen weg, die Generäle müssen weg, die Richter müssen weg, die Anwälte müssen weg, die linken Studenten müssen weg, und wer für die Menschenrechte eintritt, der muss auch weg.

Egyptian Gazette, Kairo (zitiert nach: Der Spiegel Nr. 47/1979):

Die Parallele zu Idi Amin wird immer deutlicher.

Tod und Nachfolger

Nach elf Tagen im Krankenhaus, er hatte sich einer Darmoperation unterzogen, starb Chomeini am 3. Juni 1989 um 22.20 Uhr Ortszeit, nach einem zweiten Herzanfall in einem Teheraner Krankenhaus. [155]

Die letzten Worte Chomeinis, zu seiner Frau und seinen Kindern, gegen 13 Uhr gesprochen, sollen:

Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. Jene die bleiben wollen sollen bleiben, jene die gehen wollen sollen gehen. Macht das Licht aus, ich möchte schlafen. [156]

gewesen sein.

Die Nachricht vom Tode des Ayatollah wurde am 4. Juni 1989 um 05.30 Uhr über Radiodurchsagen der Öffentlichkeit mitgeteilt. Das Staatsbegräbnis geriet außer Kontrolle, Millionen versuchten den Sarg zu erreichen, dabei sollen 11.000 Menschen verletzt und dutzende Menschen zu Tode gequetscht worden sein. Nachdem Trauernde an dem Leichentuch zerrten, fiel der Leichnam zu Boden. [157] Per Hubschrauber wurde dann der Leichnam aus der Innenstadt von Teheran zum Friedhof Behesht-e Zahra geflogen. [158] Noch Tage nach seinem Tod wurden Tausende am Grab gezählt. Weil befürchtet wurde, dass Trauernde Erde von der Grabstelle mitnehmen und, bei den Massen, die Leiche freilegen könnten, wurde die Grabstelle mit Containern abgeriegelt und von Soldaten bewacht. An dieser Stelle wurde später das Mausoleum von Chomeini errichtet.

Einen Tag nach Chomeinis Tod, am 4. Juni 1989, wurde sein früherer Schüler, der damalige Staatspräsident Ayatollah Seyyed Alī Chāmene'ī vom Expertenrat mit den Stimmen von 60 der 70 anwesenden Mullahs überraschend zum Obersten Rechtsgelehrten gewählt. Chomeini hatte die Nachfolgeregelung vermutlich längst getroffen, da für das Amt auch Alī Akbar Hāschemī Rafsandschānī zur Verfügung gestanden hätte, der in den letzten Monaten als rechte Hand Chomeinis fungierte.

Werke

Hauptwerke

  • Kašf al-asrār (Enthüllung der Geheimnisse), 1941/1942, erschienen 1943
  • Tauzīh al-Masā’il (Erklärung der Probleme), erschienen 1961/1978
  • Hokumat-e eslami (Der islamische Staat), in Nadschaf, erschienen 1970/1971

Der islamische Staat erschien erstmals in der englischen Übersetzung 1979 im amerikanischen Manor-Verlag in einer westlichen Sprache mit dem propagandistischen Titel wie Thoß und Richter [159] schreiben: Ayatollah Khomeini´s Mein Kampf. Hier wird direkt der Vergleich mit Hitler gesucht ebenso scheint in der Einleitung auf ein psychologisches Profil des CIA zurückgegriffen worden sein. Das Titelblatt bezeichnet diese Übersetzung als offizielle Übersetzung der US-Regierung. 1979 erscheint die französische Übersetzung von Kotobi und Simon: Pour un gouvernement islamique, 1981 eine weitere Übersetzung aus den USA von Algar Hamid [160]. 1983 erscheint eine deutsche Ausgabe von Hasan Nader und Ilse Itscherenska [161] in der DDR übersetzt und gedruckt, in West-Berlin erschienen. ISBN 978-3-922968-21-4

Kurze Auszüge aus allen drei Werken sind 1980 als Meine Worte. Weisheiten, Warnungen, Weisungen im Moewig-Verlag erschienen, eine Übersetzung aus dem französischen ins deutsche. ISBN 978-3-8118-6601-0

Sonstige

  • Tafsir-e Sureh-ye Hamd, Teheran
  • Me'raj al-Salekin
  • Mesbah al-Hedaya bzw. Misbah al-hidaya (in arabisch), 1929
  • Resaleh-ye Towzih al-Masa'el,
  • Resaleh-ye Novin, Teheran 1981
  • Sahifeh-ye Nur, Teheran 1982
  • Manasek-e Haj, Teheran 1982
  • Ruhaniyat, Teheran 1982
  • Sharh-e Do'a al-Sahar, 1984
  • Tahrir al-Wasileh, 1987
  • Sabu-ye Eshq, Teheran 1989

in europäische Sprachen übersetzt:

  • 40 Hadithe [162]
  • Position zu Frauen [163]
  • Jehad-e Akbar, Teheran 1982 [164]

Galerie

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Biographie von Chomeini. Islamisches Führungsministerium. Teheran. April 1982
  2. Rajaee,Farhang: Islamic Values and World View. 1983
  3. Yann, Richard in Keddie: Roots of Revolution. New Haven. 1981. Seite 205
  4. Moin, Baqer. Khomeini: Life of the Ayatollah. New York: St. Martin's Press, 1999
  5. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 10
  6. Karl-Heinrich Göbel: Moderne schiitische Politik und Staatsidee. 1984. Seite 142
  7. Amir Taheri: Chomeini und die islamische Revolution. Seite 29
  8. Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht. Hamburg 1989. Seite 25
  9. http://www.nytimes.com/books/first/m/moin-khomeini.html
  10. http://www.nytimes.com/books/first/m/moin-khomeini.html
  11. http://www.irib.ir/Occasions/pasandedah/pasandedehen.htm
  12. Ruhani, Hamid: Imam Chomeinis Bewegung. Teheran 1977. Seite 23
  13. Taheri, Amir: Chomeini und die islamische Revolution. Hamburg 1985. Seite 30
  14. Heinz Halm: Die Schia Darmstadt 1988. Seite 159
  15. Baqer Moin: Khomeini. 1999
  16. Ruhollah Chomeini: Kašf al-asrār (Enthüllung der Geheimnisse), 1943
  17. Karl-Heinrich Göbel: Moderne schiitische Politik und Staatsidee. Seite 162
  18. Karl-Heinrich Göbel: Moderne Schiitische Politik und Staatsidee. Seite 170
  19. Karl-Heinrich Göbel: Moderne Schiitische Politik. Seite 176
  20. Heinz Halm: Die Schia Darmstadt 1988. Seite 157
  21. Ulrich Gehrke: Iran. 1976. Seite 202
  22. Ashraf, 1971; Baqa`i, 1979
  23. Ulrich Tilgner: Umbruch im Iran. 1979 Seite 87
  24. Ettelaat vom 3. Juli 1963
  25. Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht. Hamburg 1989. Seite 125
  26. Hans-Georg Müller in: Die islamische Republik Iran. 1987. Seite 98
  27. Wahied Wahdat-Hagh: Die islamische Republik Iran. Seite 165
  28. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 111
  29. Josef Joffe: Schwarze Tage der Weißen Revolution. Die ZEIT, Nr. 48, 24.11.1978
  30. Josef Joffe: Die Revolte der Mullahs und Massen. Die Zeit, Nr. 38, 15.9.1978
  31. Islamisches Führungsministerium der Islamischen Republik Iran. Tehran. April 1982
  32. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 36
  33. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 37
  34. Amir Taheri: Chomeini. Seite 284
  35. Heinz Nußbaumer: Khomeini. München 1980. Seite 125
  36. Interview: Der Spiegel, Nr. 4/1979. Seite 111
  37. Heimz Halm: Die Schia. Darmstadt 1988. Seite 160
  38. Ajatollah Chomeini: Der islamische Staat. Berlin 1983. Seite 34
  39. Ajatollah Chomeini: Der islamische Staat. Berlin 1983. Seite 52
  40. Ajatollah Chomeini: Der islamische Staat. Berlin 1983. Seite 153
  41. Karl-Heinrich Göbel: Moderne Schiitische Politik. Seite 179
  42. Karl-Heinrich Göbel: Moderne Schiitische Politik. Seite 180
  43. Le Figaro, 14.10.1978
  44. 5.11.1978, Interview holländisches Fernsehen
  45. Heinz Nußbaumer: Khomeini. Seite 196
  46. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 70
  47. Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht. Seite 219
  48. Heinz Nußbaumer: Khomeini. 1980. Seite 16
  49. Heinz Nußbaumer: Khomeini. Seite 149
  50. Heinz Nußbaumer: Khomeini. Seite 151
  51. Hans-Peter Drögemüller: Iranisches Tagebuch. 5 Jahre Revolution, S. 198 f., Verlag Libertäre Assoziation e.V., 1. Auflage, Hamburg, 1983, ISBN 3-922611-51-6
  52. Naumann Michael / Joffe, Josef: Teheran, Eine Revolution wird hingerichtet. München 1980. Seite 214
  53. Naumann Michael / Joffe, Josef: Teheran, Eine Revolution wird hingerichtet. München 1980. Seite 218
  54. Bahman Nirumand: Iran - hinter den Gittern verdorren die Blumen. Seite 210
  55. Riyahi, Fariborz: Ayatollah Khomeini. Seite 70
  56. Die Welt, 26. Februar 1980
  57. Wahied Wahdat-Hagh: Die islamische Republik Iran. Berlin 2003
  58. Rede Chomeins vom 17. April 1979, Radio Teheran
  59. Bahman Nirumad und Keywan Daddjou. Chomeini. Seite 343
  60. Hans-Georg Ebert, Henner Fürtig, Hans-Georg Müller: Die Islamische Republik Iran. 1987. Seite 159
  61. Rolf-Roger Hoeppner: Die iranische Revolution und die neue iranische Wirtschaftpolitik. 1980. Seite 185
  62. Fariborz Riyahi. Ayatollah Khomeini. Seite 117
  63. Fariborz Riyahi. Ayatollah Khomeini. Seite 117
  64. Anja Malanowski/Beate Seel: Chronologie des Kriegs. Seite 81
  65. Bahman Nirumand, Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. Seite 311
  66. Ettelat vom 11. Februar 1980
  67. Bahman Nirumand, Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. Seite 312
  68. Hans-Peter Drögemüller. Iranisches Tagebuch. Seite 280
  69. Economist, 16.10.1982
  70. Chubin,S.: The Iran-Iraq War and Persian Gulf Security. London 1984
  71. zitiert nach: Bahman Nirumand, Mit Gott für die Macht. Seite 348
  72. 22. Dezember 1984. Payame enghelab, zitiert nach Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht. Seite 346
  73. Montazeri: Khaterat-e Ayatollah Montazeri, o. O 2001, S. 490.
  74. Mofid, K.: Economic Reconstruction of Iraq. Third World Quarterly. London 1990, Seite 53
  75. Payame enghelab, 22. Dezember 1984, zitiert nach Bahman Nirumand
  76. Mohssen Massarat: Religiöser Eifer gegen nationalen Wahn. In: Iran-Irak. 1987. Seite 129
  77. http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTQxMjMmbnI9Mw_3_3,00.html
  78. http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTQxMjMmbnI9Mg_3_3,00.html
  79. Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde, S. 87, Rowohlt 1998, ISBN 3-499-22338-4
  80. http://www.humanrights.ch/home/upload/pdf/030527_bahai_iran.pdf
  81. Vgl. http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/7/0,1872,2388071,00.html
  82. James A.Bill: The Iranian Revolution and the Changing Power Structure. Seite 124
  83. Amnesty International. Jahresbericht 1983. Seite 404
  84. http://www.holycrime.com/Images/Listof1367Massacre.pdf
  85. Amnesty International. Jahresbericht 1988, Seite 472 und 1989, Seite 518
  86. Khomeini: Life of the Ayatollah by Baqer Moin, S. 278
  87. http://www.law.harvard.edu/students/orgs/hrj/iss20/shahrooz.pdf
  88. Etelaat vom 21. August 1981. zitiert nach Bahman Nirumand
  89. Bahman Nirumand, Keywan Daddjou. Mit Gott für die Macht. Seite 331
  90. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 76
  91. http://farrid.20m.com/sr.html
  92. Baqer Moin: Khomeini Seite 283
  93. BBC vom 14.2.1998
  94. Ulrich Encke: Ayatollah Khomeini. 1989. Seite 172
  95. Gabriele Thoß, Franz-Helmut Richter: Ayatollah Khomeini. Seite 131
  96. http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=1998/09/24/a0149
  97. Gabriele Thoß, Franz-Helmut Richter: Ayatollah Khomeini. 1991. Seite 134
  98. Salman Rushdie: Die satanischen Verse. Hamburg 2007. Seite 273
  99. Salman Rushdie: Die satanischen Verse. Hamburg 2007. Seite 274
  100. Salman Rushdie: Die satanischen Verse. Hamburg 2007. Seite 275
  101. Salman Rushdie: Die satanischen Verse. Hamburg 2007. Seite 279/280
  102. Salman Rushdie: Die satanischen Verse. Hamburg 2007. Seite 278
  103. Baqer Moin: Khomeini. Seite 284
  104. Kašf al-asrār (Enthüllung der Geheimnisse), 1943
  105. Rizvi: Iran, Royalty, Religion and Revolution. Canberra 1980, Seite 257
  106. Nußbaumer, Heinz: Khomeini. Seite 194
  107. zitiert nach Ulrich Tilgner: Umbruch in Iran. Seite 100
  108. Amir Taheri: Chomeini. Seite 330
  109. http://www.zeit.de/online/2007/36/rafsandschani-expertenrat?page=all
  110. Nußbaumer, Heinz: Khomeini. Seite 195
  111. Chomeini am Jahrestag der islamischen Revolution am 11. Februar 1980 - zitiert nach Michael Naumann/Josef Joffe: Die ZEIT
  112. http://www.irib.ir/occasions/Quds_Day/Quds%20dayEn.htm
  113. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 141
  114. Eckart Ehlers: Iran. Grundzüge einer geographischen Landeskunde. 1980. Seite 142
  115. http://www.zeit.de/online/2005/44/iran_beschwichtigungen
  116. an-Nahar, Beirut 10.8.1980
  117. http://www.freitag.de/2006/29/06290701.php
  118. Iran zwischen Februar und Frühling. UZ-aktuell. 1979. Seite 149
  119. Heinz Nußbaumer: Khomeini. Seite 197
  120. Chomeini am 20. März 1980 - zitiert nach Michael Naumann/Josef Joffe: Die ZEIT
  121. Nußbaumer, Heinz: Khomeini. Seite 192
  122. Stern, Nr. 41/79 Seite 62 ff
  123. http://www.iranchamber.com/history/rkhomeini/books/women_position_khomeini.pdf
  124. Payame enghelab vom 23. Juni 1984. zitiert nach: Bahman Nirumad Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. 1989
  125. Payame enghelab vom 11. Mai 1985. zitiert nach: Bahman Nirumad Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. 1989
  126. http://www.al-islam.org/fortyhadith/
  127. zitiert nach Michael Naumann/Josef Joffe: Die ZEIT
  128. zitiert nach Michael Naumann/Josef Joffe: Die ZEIT
  129. Bahman Nirumand: Iran - hinter den Gittern verdorren die Blumen. Seite 25
  130. Bahman Nirumad Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. 1989 Seite 334
  131. Dawud Gholamasad: Iran, die Entstehung der Islamischen Revolution. 1985. Seite 462
  132. Dawud Gholamasad: Iran, die Entstehung der Islamischen Revolution. 1985. Seite 462
  133. Hans-Peter Drögemüller. Seite 280
  134. http://www.clas.ufl.edu/users/mjacobs/Images/MiddleEastImages/khomeini-1.gif
  135. Gabriele Thoß, Franz-Helmut Richter: Ayatollah Khomeini. 1991. Seite 152
  136. 22. Dezember 1984, Payame enghelab, zitiert nach Bahman Nirumand, Seite 346
  137. Henner Fürtig: Der irakisch-iranische Krieg. Seite 78
  138. Amir Taheri: Chomeini. Seite 356
  139. Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. Seite 121
  140. Amir Taheri: Chomeini. Seite 356
  141. Amir Taheri: Chomeini. Seite 356
  142. Amir Taheri: Chomeini. Seite 280
  143. Baqer Moin: Khomeini. Seite 37
  144. „Khomeinis Witwe in Teheran gestorben“, Der Standard, 22. März 2009
  145. Bahman Nirumand, Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. Seite 158
  146. Bahman Nirumand, Keywan Daddjou: Mit Gott für die Macht. Seite 159
  147. http://www.iran-daily.com/1383/2234/pdf/i2.pdf
  148. http://washtimes.com/world/20050618-115934-7235r.htm
  149. http://www.iran-daily.com/1385/2600/pdf/i2.pdf
  150. http://www2.irna.com/en/news/view/line-22/0606041988170629.htm
  151. Chomeinis Enkel zum Sturz des Regimes [1]
  152. Ryszard Kapuscinski: Chomeini. Seite 82
  153. Amir Taheri. Chomeini. Seite 394 ff
  154. Amir Taheri: Chomeini. Hamburg 1985. Seite 17
  155. Baqer Moin: Khomeini. Seite 301
  156. Baqer Moin: Khomeini. Seite 299
  157. http://shw.fotopages.com/6764155/Khomeinis-naked-body.html
  158. Gabriele Thoß, Franz-Helmut Richter: Ayatollah Chomeini. 1991. Seite 137
  159. Gabriele Thoß, Franz-Helmut Richter: Ayatollah Chomeini. 1991. Seite 27
  160. http://www.wandea.org.pl/khomeini-pdf/hukumat-i-islami.pdf
  161. Ajatollah Chomeini: Der islamische Staat. Berlin 1983
  162. http://www.al-islam.org/fortyhadith/
  163. http://www.iranchamber.com/history/rkhomeini/books/women_position_khomeini.pdf
  164. http://al-islam.org/al-tawhid/default.asp?url=greater_jihad.htm

Literatur

  • Literatur von und über Ruhollah Chomeini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Ruhollah Khomeini: Der islamische Staat, aus dem Persischen übersetzt und herausgegeben von Nader Hassan und Ilse ltscherenska, Klaus-Schwarz-Verlag, Berlin, 1986, ISBN 978-3922968214, (Erstausgabe: Union Verlag, Berlin, 1983)
  • Wilfried Buchta: Schiiten. München 2004. – ISBN 3-7205-2491-4
  • Karl-Heinrich Goebel: Moderne Schiitische Politik und Staatsidee. 1984. ISBN 978-3-8100-0438-3
  • Monika Gronke: Geschichte Irans. Beck 2003. – ISBN 3-406-48021-7
  • Heinz Halm: Die Schia. Darmstadt 1988. – ISBN 3-534-03136-9
  • Heinz Nußbaumer: Khomeini - Anarchie in Allahs Namen. München. 2. Auflage 1980. ISBN 3-453-01043-4
  • Bahman Nirumand: Mit Gott für die Macht. Eine politische Biographie des Ayatollah Chomeini. 1987, ISBN 3-498-04628-4
  • Baqer Moin: Khomeini: Life of the Ayatollah. 1999. ISBN 0-312-26490-9
  • Fariborz Riyahi: Ayatollah Khomeini. 1986. ISBN 978-3-548-27540-6
  • Amir Taheri: Chomeini und die islamische Revolution. Hamburg 1985. – ISBN 3-455-08237-8
  • Gabriele Thoß, Franz-Helmut Richter: Ayatollah Khomeini. Münster 1991. ISBN 3-923881-39-8
  • Wahied Wahdat-Hagh: Die islamische Republik Iran. Berlin 2003. – ISBN 3-8258-6781-1

Weblinks


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