Rumänien-Aufstand

Rumänien-Aufstand
Flagge ohne Wappen Rumäniens als Zeichen der Revolution 1989

Die rumänische Revolution von 1989 war eine Kette von Demonstrationen, Unruhen und blutigen Kämpfen, die vom 16. bis zum 27. Dezember 1989 in Timişoara, Bukarest und anderen rumänischen Städten stattfand. Sie führte zum Sturz und zur Hinrichtung des rumänischen Diktators Nicolae Ceauşescu und seiner Frau Elena Ceauşescu und zum Ende des realsozialistischen Systems in Rumänien.

Inhaltsverzeichnis

Die Ceauşescu-Ära

Nicolae Ceauşescu 1978 (hier mit Jimmy Carter)

Nach seinem Machtantritt im Jahr 1965 erfreute sich Nicolae Ceauşescu zunächst einer beträchtlichen Popularität in Rumänien. Er setzte die von seinem Vorgänger Gheorghiu-Dej begonnene Politik einer vorsichtigen Abgrenzung von der Sowjetunion fort, was in der Nichtteilnahme an der Invasion des Warschauer Paktes in der ČSSR 1968 gipfelte. Rumänien öffnete sich für westliche Touristen und Investoren, nahm diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf und wurde als einziger Warschauer-Pakt-Staat Mitglied des IWF und der Weltbank. In den 70er Jahren nahm Ceauşescu ein ehrgeiziges, kreditfinanziertes Industrialisierungsprogramm in Angriff. Die rumänischen Industrieprodukte fanden jedoch auf dem Weltmarkt kaum Abnehmer, und die notwendigen Energieimporte verschlechterten die rumänische Zahlungsbilanz, so dass Rumänien 1982 seine Zahlungsunfähigkeit erklären musste.

Seiner innerparteilichen Konkurrenten entledigte sich Ceauşescu bereits in den 60er Jahren mit einer Entstalinisierungskampagne, in der er seine eigene Beteiligung am Stalinismus der 50er Jahre, in denen er im Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei (PCR) für Organisation zuständig war, verschwieg. Seine scheinbar liberale Politik entzog einer möglichen Opposition die Themen. Das änderte sich schlagartig nach einem Besuch in der VR China und in Nordkorea 1971. In seinen „Julithesen“ proklamierte er eine Laienkunstbewegung („Preis Dir, Rumänien!“), die zur Grundlage eines Personenkults wurde, der zunehmend auch seine Frau Elena umfasste. Damit stellte er Künstler und Intellektuelle ruhig. Ein Jahr später wurde die „Kaderrotation“ eingeführt, die verhinderte, dass andere KP-Funktionäre sich eine Hausmacht aufbauen konnten. Nur Mitglieder der Familie Ceauşescu waren ausgenommen. 1974 ließ er sich zum Staatspräsidenten ernennen, dessen Dekrete Gesetzeskraft hatten - einmalig in sozialistischen Ländern. Ferner war er Oberbefehlshaber der Armee. Die PCR, die 1987 3,6 Mio. Mitglieder hatte[1], wurde zum reinen Ausführungsorgan der Befehle Ceauşescus, Politik wurde in ihr nicht mehr betrieben. Rumänien wurde ein Polizeistaat.

Dissidenten wurden in Rumänien meist nicht wegen politischer Delikte angeklagt, sondern in psychiatrische Kliniken eingewiesen, in denen ähnlich menschenunwürdige Zustände herrschten wie in den rumänischen Waisenhäusern. Dies machte es Menschenrechtsorganisationen sehr schwer, politische Verfolgung aufzudecken und anzuklagen. Wichtigste Stütze der Macht war die Geheimpolizei Securitate, in deren Führung auch ein Bruder Ceauşescus arbeitete, er leitete die Spezialschule der Securitate in Băneasa bei Bukarest. Am Ende der Ceauşescu-Zeit beschäftigte sie 14.259 hauptamtliche Mitarbeiter und zwischen 400.000 und 700.000 Informanten.[2] Ihre Abhörzentrale in Bukarest war eine der modernsten der Welt. An das internationale Selbstwählnetz war Rumänien nicht angeschlossen, das erschwerte die Kommunikation mit dem Ausland. Viele Securitate-Offiziere übten einen bürgerlichen Beruf aus. Dadurch war die Securitate in allen Bereichen der Gesellschaft präsent.

Intellektueller Opposition begegnete das Regime zunächst oft, indem es den Beteiligten die Ausreise anbot. So wurde eine Oppositionsbewegung, die sich 1977 um den Schriftsteller Paul Goma formierte, zerschlagen, auch der „Aktionsgruppe Banat“ um die deutschsprachigen Schriftsteller Richard Wagner und William Totok wurde dieses Angebot gemacht. Gingen sie darauf nicht ein, wurden sie unter Hausarrest gestellt, von der Securitate verhört und misshandelt. Mit härteren Mitteln bekämpfte das Regime Opposition in der Arbeiterschaft. Einem Streik von etwa 10.000 Bergarbeitern im Jiu-Tal 1977 begegnete Ceauşescu, der persönlich zu den Arbeitern sprach, zunächst mit ökonomischen Zugeständnissen, die 20 Anführer wurden jedoch kurz danach verhaftet und verschwanden spurlos, viele beteiligte Bergarbeiterfamilien wurden in andere Landesteile deportiert und durch Securitate-Offiziere ersetzt.[3] Mehrere spätere Versuche, freie Gewerkschaften zu gründen, wurden schon im Ansatz zerschlagen.

Die letzten Jahre der Ceauşescu-Herrschaft

Verelendung

1982 beschloss Ceauşescu, der sich inzwischen nach dem Vorbild des rumänischen Kriegsdiktators Antonescu „Conducător“ (Führer) nennen ließ, keine neuen Kredite mehr aufzunehmen und Rumäniens Auslandsschulden zurückzuzahlen. Dies sollte hauptsächlich durch den Export landwirtschaftlicher Produkte erreicht werden. In der Folge sank der Lebensstandard in Rumänien auf ein in Europa einmalig niedriges Niveau. 1982 wurden Lebensmittel rationiert. Ceauşescu ließ ein „Programm zur rationalen Ernährung“ entwickeln, dessen Verfasser, sein Leibarzt Iulian Mincu, von 1992 bis 1996 im nachrevolutionären Rumänien als Gesundheitsminister amtierte. Die Rationen pro Monat und Person betrugen: 1 kg Zucker, 0,5-1 Liter Soja- oder Rapsöl, 1 1/2 kg Mehl, 1 kg Maismehl, 100 g Butter, 10 Eier, 5,5 kg Gemüse, 2,3 kg Obst, 3,5 kg Kartoffeln. Fleisch war so selten zu erhalten, dass es nicht rationiert wurde, und wenn es Fleisch gab, dann meist Schweinefüße, die im Volksmund „Adidas“ genannt wurden.[4] Die Temperatur in den fernbeheizten Wohnungen wurde im Winter auf 12 °C gedrosselt, manchmal wurde tagelang gar nicht geheizt. Auch Stromausfälle gehörten zum Alltag. Ein Auto besaßen nur 5 % der rumänischen Bevölkerung, 7,6 % einen Staubsauger, 14,7 % eine Waschmaschine und 19,6 % einen Kühlschrank.[5] Die Säuglingssterblichkeit war 1989 mit 26,9 ‰ die höchste Europas, der Durchschnitt lag bei 9,8 ‰[6].Das Fernsehprogramm wurde auf zwei Stunden (außer sonnabends und sonntags) verkürzt, ein typischer Programmablauf sah so aus: 20 Uhr: Nachrichten; 20:20 Uhr: „Wir rühmen den Führer des Landes“ (Gedichte, in Farbe); 20:40 Uhr: „Der strahlende Theoretiker und Stifter des Kommunismus“ (Ceauşescu gewidmeter Dokumentarfilm, in Farbe); 21:00 Uhr: „Ehre dem Oberkommandierenden“ (realisiert mit Hilfe des künstlerischen Ensembles der Armee); 21:30 Uhr: Nachrichten, dann Sendeschluss.

Großprojekt der 80er Jahre: „Haus des Volkes“, heute Parlamentspalast

Trotz der verzweifelten Lage der Bevölkerung nahm Ceauşescu neue Großprojekte in Angriff, die die Wirtschaftskraft des Landes völlig überforderten. 1984 wurde der Donau-Schwarzmeer-Kanal eingeweiht. Das wichtigste Bauprojekt war der heutige Parlamentspalast, das größte zusammenhängende Gebäude Europas. Das Baumaterial sollte ausschließlich aus Rumänien stammen. Auf den Palast führte eine dreieinhalb Kilometer lange, von Wohnbauten für die Funktionärsoligarchie gesäumte Straße zu, vor dem Palast war Platz für eine Versammlung von 1 Million Menschen, zu denen Ceauşescu vom Balkon aus sprechen wollte. Die Wohnungen waren bis 1989 jedoch nur Fassadenbau, d. h. auf der Rückseite sah man nur die Betonpfeiler. Es entstand bis dahin nur ein Geisterviertel. Für das Ensemble wurden die Bukarester Stadtviertel Uranus, Antim und Rahova abgerissen, das aus dem 18. Jahrhundert stammende kunsthistorisch wertvolle Văcăreşti-Kloster und andere Kirchen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Durchgeführt wurden die Bauarbeiten meist von der Armee.

Trotz der innenpolitischen Zustände in Rumänien wurde Ceauşescu aufgrund seines anscheinend UdSSR-kritischen außenpolitischen Kurses noch bis Mitte der 80er Jahre von westlichen Politikern unterstützt. 1983 besuchte ihn der damalige US-Vizepräsident George Bush, 1985 reiste das spanische Königspaar nach Rumänien. Von 1980 bis 1982 erhielt er Einladungen zu Staatsbesuchen in Frankreich, Schweden, Dänemark, Norwegen und Österreich, das letzte westliche Land, das er besuchte, war 1984 die Bundesrepublik Deutschland. Lediglich die grüne Politikerin Petra Kelly sorgte hierbei für Verstimmung, indem sie Ceauşescu bei einem Bankett in Schloss Brühl eine Broschüre von amnesty international zur Menschenrechtslage in Rumänien überreichte. Zu internationalen Protesten führte erst das Dorfsystematisierungsprogramm, das Ceauşescu nach längeren Planungen 1988 in Angriff nahm. Es sah vor, von etwa 13.000 rumänischen Dörfern 6.500 zu schleifen und die Bewohner in „agro-industrielle Zentren“ umzusiedeln.[7] In der Nähe Bukarests wurden die ersten dieser Zentren noch 1989 fertiggestellt. Die Wohnungen bestanden aus zwei Zimmern und einer vier Quadratmeter großen Küche ohne Wasserleitung, die sich mindestens sechs Personen teilen mussten, weil jede Familie mindestens vier Kinder haben sollte. Ein Badezimmer gab es nicht, im Hof befand sich das einzige WC des Wohnblocks. Im Erdgeschoss wohnte der für den Block zuständige Beamte der Miliz. Er weckte die Bewohner am Morgen auf, verteilte Spaten, Sensen und Heugabeln, begleitete sie zur Feldarbeit und schloss abends die Haustür ab. Zur Mittagszeit wurde aus Kanistern das gemeinsame LPG-Essen verteilt, die Miliz hatte eine gesonderte Kantine.[8]

Fehlende Opposition

Die innenpolitische Repression wurde im Rumänien der 80er Jahre weiter verschärft. Seit März 1984 musste jede Schreibmaschine bei der Polizei registriert und jedes Jahr eine neue Schriftprobe hinterlegt werden. Mit dem „Dekret Nr. 408“ vom Dezember 1985 wurden die rumänischen Staatsbürger verpflichtet, jedes Gespräch mit einem Ausländer innerhalb von 24 Stunden bei den Sicherheitsbehörden zu melden. Das private Beherbergen ausländischer Gäste war schon früher verboten worden, was besonders die Minderheiten traf. Auch die Durchsetzung des seit 1966 bestehenden Verbots der Abtreibung wurde durch gynäkologische Zwangsuntersuchungen in den Betrieben rigoros überwacht. Die Betriebsärzte erhielten ihr Gehalt nur zu 100 Prozent ausgezahlt, wenn eine bestimmte „Schwangerschaftsquote“ erfüllt war. Bei illegalen Abtreibungsversuchen verloren zwischen 1966 und 1989 rund 11.000 Frauen ihr Leben.[9]

Trotzdem formierte sich kein organisierter Widerstand gegen das kommunistische Regime. Alle Ansätze hierzu wurden von der Securitate zerschlagen, die Beteiligten verhaftet, unter Hausarrest gestellt, gefoltert und zur Auswanderung gedrängt. 1982 gaben einige Angehörige der ungarischen Minderheit in Oradea die Untergrundzeitschrift „Ellenpontok“ (ungarisch: Kontrapunkte) heraus: Geza Szöcs, Attila Ara-Kovacs, Karoly und Ilona Toth. Nach einigen Ausgaben wurde die Gruppe aufgespürt und zerschlagen. Länger halten konnte sich die in Bukarest erscheinende Zeitschrift „Luneta“ (rumänisch: Fernrohr). Sie erschien nur unregelmäßig und wurde von Bukarester Buchdruckern hergestellt, die die benötigten Lettern einzeln aus Druckereien herausschmuggelten. Der Bukarester Ingenieur Radu Filipescu fuhr 1983 nachts mit einem Motorrad durch die Straßen der Hauptstadt und warf Flugblätter in die Briefkästen, in denen er zum Sturz Ceauşescus aufforderte. Sein Protest blieb jedoch folgenlos, genauso wie die kritischen Äußerungen von Hochschullehrern und Schriftstellern wie Doina Cornea, die die „Dorfsystematisierung“ kritisierte, Dan Deşliu, der aus Protest gegen den Personenkult auf Veröffentlichungen verzichtete, Mircea Dinescu oder Dorin Tudoran, der einen „Hofdichter“ Ceauşescus des Plagiats überführte und anderer im Ausland bekannter Intellektueller. Sie erhielten Veröffentlichungsverbot, wurden unter Hausarrest gestellt und häufig verhaftet und verhört. Weniger prominente Menschen, die der Securitate auffällig wurden, verschwanden einfach spurlos oder wurden wegen krimineller Delikte verurteilt. Das im Land herrschende Elend, verbunden mit allumfassender Korruption (bestochen werden mussten Ärzte, Lehrer, Miliz, Securitate, Verkäufer, Parteifunktionäre und Pfarrer) und dem unüberschaubaren Gestrüpp von Dekreten und Gesetzen zwang fast jeden aus physischer Überlebensnotwendigkeit in die Illegalität. Dadurch wurden die Menschen erpressbar. Solidarität gegen die kommunistische Diktatur konnte so nicht entstehen. Hinzu kamen die Kontrolle der Medien und die Schwierigkeit der Kontaktaufnahme mit dem Ausland. 1987 wurden Demonstrationen von Arbeitern in Braşov blutig niedergeschlagen, als der in Rumänien meistgehörte Rundfunksender, Radio Free Europe, davon erfuhr, war es für ein Überspringen der Unruhen auf andere Städte bereits zu spät. Die Intellektuellen, die gegen das Ceauşescu-Regime protestierten, blieben isoliert. Die Mehrzahl der Schriftsteller, aber auch die Führungen der orthodoxen Kirche und der bei den Minderheiten stark vertretenen protestantischen Kirchen kollaborierten mit dem Regime. Angehörige der deutschen Minderheit konnten, wenn sie Glück hatten, gegen Bestechungsgelder von bis zu 15.000 DM das Land als Aussiedler legal verlassen. Allen anderen blieb nur die Flucht. Häufig wurde versucht, über die Donau nach Jugoslawien zu schwimmen, das als einziges Nachbarland kein Auslieferungsabkommen mit Rumänien hatte. Auch die Flucht nach Ungarn nahm zu, obwohl die rumänischen Grenztruppen ständigen Schießbefehl hatten. Im Jahr 1986 wurden an der rumänischen Westgrenze 2800 Fluchtversuche registriert, von denen 1800 erfolgreich waren. Einige Monate vor der Revolution wurden die Grenztruppen wie die Securitate dem Innenministerium unterstellt. Dessen bewaffnete Einheiten (Miliz, Securitate, „Anti-Terror-Einheiten“ (USLA)) unterstanden Ceauşescu direkt und hatten dieselbe Anzahl wie die reguläre Mannschaftsstärke der Armee, der Ceauşescu misstraute. In Timişoara gab es 3000 Mitglieder einer Spezialeinheit, die mit Maschinenpistolen mit 30 Schuss pro Magazin, Panzerwagen, Granatwerfern (AG-7), Tränengasgranaten, Pistolen, Schilden, Schutzhelmen, elektrisch geladenen Gummiknüppeln und dressierten Schäferhunden ausgerüstet waren.[10]

Die Revolution

Soldat der rumänischen Armee, das Emblem des sozialistischen Staates ist von der Mütze entfernt

Die Revolutionen im Jahr 1989 hatten auch auf Rumänien ihre Auswirkungen. Kritische Intellektuelle wandten sich verstärkt mit Interviews und Offenen Briefen an die westliche Öffentlichkeit. Großes Aufsehen erregte ein Offener Brief von sechs Altkommunisten an Ceauşescu, darunter der frühere Präsident der UNO-Vollversammlung, Corneliu Mănescu, der am 10. März 1989 von der „New York Times“ veröffentlicht wurde. Autor des Briefes war der spätere „Chefideologe“ der „Front zur Nationalen Rettung“, Silviu Brucan. Er erhob schwere Vorwürfe gegen Ceauşescus Politik. Die Unterzeichner, mit denen sich Brucan nur mündlich abgestimmt hatte, erhielten Hausarrest. Ein anderer Altkommunist, dem auch Zusammenarbeit mit der Securitate vorgeworfen wurde, Dumitru Mazilu, schmuggelte im August 1989 einen Bericht über die Lage der rumänischen Jugend aus dem Land, der als UNO-Dokument veröffentlicht wurde. Er und seine Familie wurden daraufhin mit dem Tod bedroht. Im Vorfeld des 14. Parteitags der Rumänischen Kommunistischen Partei, der Ende November in Bukarest stattfand, tauchte ein mit „Front zur Nationalen Rettung“ unterschriebenes Dokument auf, das die Parteitagsdelegierten zur Abwahl Ceauşescus und zur Rekonstruktion der PCR aufforderte. Die „Rettungsfront“, die nach dem Umsturz die Regierung übernahm, distanzierte sich von diesem Dokument. Das Ausland ging zum Ceauşescu-Regime auf Distanz, Dänemark, Norwegen und Portugal beriefen ihre Botschafter aus Rumänien ab. Noch blieb die Lage in Rumänien jedoch ruhig. Das änderte sich erst am 15. Dezember 1989.

Timişoara

In Timişoara, der größten Stadt des Banats, war es schon im November 1989 zweimal zu Unruhen gekommen, die jedoch sofort niedergeschlagen werden konnten. Die Fernsehprogramme Ungarns und Jugoslawiens konnten in Timişoara empfangen werden und wurden von der ungarischen und serbischen Bevölkerung auch verstanden. Die Deutschen waren durch verwandtschaftliche Beziehungen über die Revolutionen in Osteuropa informiert. Das Zusammenleben der Ethnien war im Banat, anders als in Siebenbürgen, weitgehend spannungsfrei. 1986 wurde hier der Geistliche László Tőkés Pfarrer der ungarischen reformierten Gemeinde. In seinen Predigten übte er kaum verhohlene Kritik an den Zuständen in Rumänien. Deshalb wurden sie zunehmend auch von Angehörigen anderer Konfessionen und Ethnien besucht, durchschnittlich nahmen im Jahr 1989 600 Menschen an jeder seiner Andachten teil.[11] Sein vorgesetzter Bischof László Papp wollte ihn deshalb am 1. Mai 1989 in das Dorf Mineu in Nordsiebenbürgen versetzen. Dies stand im Widerspruch zum reformierten Kirchenrecht, wonach das Presbyterium einer Gemeinde den Pfarrer selbst wählen darf. Das Presbyterium von Timişoara wollte Tőkés behalten und dieser weigerte sich, der Anordnung Folge zu leisten. Die Mitglieder des Presbyteriums wurden von der Securitate unter Druck gesetzt und Bischof Papp enthob Tőkés am 31. August wegen „Predigten gegen die Staatsinteressen“ seines Amtes. Tőkés übte sein Amt aber weiter aus. Am 20. Oktober erging auf Antrag der reformierten Kirche ein Gerichtsurteil, wonach Tőkés seine Pfarrwohnung verlassen sollte. Am 2. November wurde Tőkés von maskierten Securisten in seiner Wohnung überfallen und verletzt, anwesenden Freunden gelang es jedoch, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Am 28. November erging der Beschluss, ihn am 15. Dezember zu deportieren. Am 13. Dezember wurde der Wachtposten der Miliz vor Tőkés' Haus abgezogen. Tőkés machte in der Kirche bekannt, welche Maßnahme ihm drohte, und rief die Besucher der Kirche auf, Zeugen seiner Zwangsräumung zu werden. Am Abend des 15. Dezember hatten sich etwa 200 Menschen, darunter viele Rumänen, vor dem Haus versammelt.[12] Außerdem traf der Konsul Großbritanniens aus Bukarest ein. Das Kreisparteikomitee schickte daraufhin den Bürgermeister von Timişoara, Petru Moţ, zum Pfarrhaus, um mit Tőkés zu verhandeln. Zwei Abgeordnete der Demonstranten, ein Ungar und ein Rumäne, nahmen ihm das Versprechen ab, den Evakuierungsbefehl rückgängig zu machen und den Zugang zum Haus freizugeben. Anschließend riefen sie die Menge auf, nach Hause zu gehen, aber am nächsten Tag wiederzukommen, um die Einhaltung der Versprechen zu kontrollieren.

16. Dezember

Die „Maria“ in Timişoara: Hier begann der Aufstand

Am Morgen des 16. Dezember begannen sich erneut Menschen vor dem Haus des Pfarrers Tőkés zu sammeln, das in der Nähe der „Maria“, eines wichtigen Verkehrsknotenpunkts von Timişoara, lag. Dadurch wurden viele Menschen auf die Ansammlung aufmerksam und kamen hinzu. Am Nachmittag waren bereits über 1000 Menschen versammelt.[13] Um 13:00 Uhr erhielten Miliz und Securitate aus Bukarest den Befehl, die Protestierenden auseinanderzutreiben, notfalls auch mit dem Einsatz scharfer Waffen. Gegen Abend erschien Pfarrer Tőkés am Fenster und rief die Demonstranten dazu auf, Ruhe zu bewahren und nach Hause zu gehen. Unter den Leuten wurden Kerzen und Zettel mit dem Text des Liedes Deşteaptă-te, române (Wach auf, Rumäne) - der heutigen rumänischen Nationalhymne - verteilt, das unter den Kommunisten verboten war. Vom Küttlplatz aus erschien eine Gruppe Jugendlicher mit Stöcken und Fahrradketten, die von Unbekannten, möglicherweise Securitate-Leuten, angeführt wurde und begann, Fensterscheiben einzuschlagen. Ein Teil der Demonstranten marschierte mit den Jugendlichen in Richtung Studentenviertel und versuchte, den Zerstörungen Einhalt zu gebieten. Die Wohnheime der Studenten waren jedoch von innen verriegelt. Daraufhin zog die Menge zum Kreisparteikomitee und stürmte das Gebäude. Die Miliz, die es sonst bewachte, wurde abgezogen. Aus Richtung der Decebal-Brücke kam ein LKW mit 200 Mann Miliz, davon etwa 50 in Zivil.[14] Etwa die Hälfte der Demonstranten marschierte zur „Maria“ zurück, wo eine Kundgebung begonnen hatte. In der Nähe kam es zum ersten Zusammenstoß mit den Interventionstruppen. Die Feuerwehr versuchte, die Demonstranten mit Wasserwerfern auseinanderzutreiben; diese hatten sich mit Stöcken, Rohren und Flaschen bewaffnet und lieferten sich an mehreren Punkten Gefechte mit der Miliz. Inzwischen hatte die Securitate die „Maria“ und das Haus von Tőkés umstellt und begann damit, friedliche Demonstranten zu verhaften und in Bussen abzutransportieren. Pfarrer Tőkés wurde in seiner Kirche verhaftet, verprügelt, gezwungen, den Räumungsbefehl zu unterschreiben, und abtransportiert. Die Demonstranten, die von der „Maria“ fliehen konnten, versuchten, Verstärkung aus den Industriebetrieben der Stadt zu holen, die Arbeiter wurden jedoch in den Betrieben festgehalten. Sie versuchten, in der Kathedrale mit dem orthodoxen Metropoliten Corneanu zu sprechen, diese war jedoch verschlossen. Am Daciaplatz stießen sie auf eine bewaffnete „Anti-Terror-Einheit“ der Securitate, die zwar nicht schoss, aber von ihren Bajonetten Gebrauch machte. Auch Amphibienfahrzeuge des Militärs tauchten jetzt in der Stadt auf. Die Menge sammelte sich bei der Oper, wo es erneut zu Zusammenstößen mit Repressionskräften kam und viele Verhaftungen vorgenommen wurden. Die Stadt wurde nach außen abgeriegelt.

17. Dezember

Am Morgen des 17. Dezember, eines Sonntags, sammelten sich erneut mehrere Tausend Demonstranten an der reformierten Kirche und auf dem Opernplatz. In mehreren Teilen der Stadt marschierte Militär auf. Die Studentenwohnheime waren diesmal nicht verschlossen und die Studenten schlossen sich den Demonstranten an. Das Kreisparteikomitee wurde diesmal von Soldaten bewacht, es gelang den Demonstranten aber, sie in die Flucht zu schlagen und das Gebäude zu stürmen. Die Soldaten wurden daraufhin bewaffnet. Um die Mittagszeit tauchte ein ziviles Geländefahrzeug in der Nähe des Parteikomitees auf, aus seinem Fenster wurden die ersten Schüsse mit einer Maschinenpistole abgegeben. Etwa gleichzeitig flogen die Politbüromitglieder Ion Coman und Ilie Matei aus Bukarest nach Timişoara, von vier Generälen begleitet: Generalstabschef Stefan Guşă, der erste stellvertretende Verteidigungsminister Victor Stănculescu, der Kommandeur der chemischen Streitkräfte, Mihai Chitac und Luftwaffengeneral Ardeleanu. Nach ihrer Abreise fand in Bukarest eine dramatische Sitzung des Politbüros statt. Ceauşescu erhob gegen die anwesenden Minister Postelnicu (Inneres) und Milea (Verteidigung) sowie gegen Securitate-Chef Vlad den Vorwurf, die Sicherheitskräfte in Timişoara nicht mit scharfer Munition ausgerüstet zu haben, und drohte mit seinem Rücktritt. Auf eindringliche Bitte des Politbüros zog er die Drohung zurück. Für die nächsten zwei Tage hatte er einen Staatsbesuch im Iran geplant, er beauftragte seine Frau und seinen Vertrauten Manea Mănescu mit der Koordinierung der Repression und übertrug die politische Verantwortung einem Unterausschuss der Politbüros. Er ordnete an, die Grenzen völlig zu schließen. Die Unruhen in Timişoara führte er auf die Aktivität ausländischer Spionageringe zurück. In einer anschließenden Telefonkonferenz mit den inzwischen in Timişoara eingetroffenen Generälen bekräftigte er den Schießbefehl. Der Schießbefehl erfolgte eigentlich durch ein Notstandsgesetz, das alle Armeeeinheiten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzte (Befehl „Stefan cel Mare“ – junge Männer, die ihren Wehrdienst im Jahr 1989 geleistet hatten, übten diese Notfallpläne sehr oft). Um 17 Uhr rollten aufgrund dieses Befehls die ersten Panzer der Armee durch Temeswar. Sie kamen von mehreren Militäreinheiten und riegelten das Stadtzentrum völlig ab. Das Notstandsgesetz sah vor, dass jeder nach einmaliger Warnung standrechtlich erschossen werden konnte.

In Timişoara hatte sich der Aufruhr in der ganzen Stadt ausgebreitet. Auf dem Opernplatz sprachen Revolutionsführer zur versammelten Menge. Es gelang den Demonstranten, einige Militärfahrzeuge aufzuhalten und zu kapern, andere blieben wegen Treibstoffmangels und technischer Defekte liegen. Von Provokateuren der Securitate wurden wie am Vortag Geschäfte geplündert und zerstört, sowie vereinzelte Schüsse abgegeben. Das Militär schoss vorerst nur mit Platzpatronen, ab 18:00 Uhr mit scharfer Munition, auch mit Dum-Dum-Geschossen. Auf den Straßen lagen Tote und Verletzte. Durch den Schusswaffeneinsatz im Zentrum wurden die Aufständischen in die Außenbezirke abgedrängt, wo die Kämpfe bis 3:00 Uhr früh weitergingen.

18. Dezember

Am Montag erschienen die Bürger Timişoaras in ihren Betrieben, gearbeitet wurde aber nirgends. Man sprach über die Ereignisse der beiden vergangenen Tage und fragte nach dem Schicksal der Verletzten und Vermissten. Am frühen Morgen trafen Ceauşescus Bruder Ilie und ein Staatsanwalt aus Bukarest ein, sie ordneten an, jede Behandlung der Verletzten zu unterlassen, und beschlagnahmten die Krankenakten im Kreiskrankenhaus. Am 17.12 wurden dort 58 Tote und 92 Verletzte registriert.[15] Das Leichenschauhaus wurde dem Befehl von Oberst Nicolae Ghircoiaş, dem Direktor des Bukarester Kriminalamts, unterstellt, Zutritt erhielten nur noch Securitate-Offiziere. Die Telefonverbindungen aus Timişoara wurden unterbrochen. Es gelang jedoch dem jugoslawischen Konsul Mirko Atanacković, der später zum Ehrenbürger Nr. 1 der Stadt ernannt wurde, über Diplomaten die jugoslawische Nachrichtenagentur Tanjug zu informieren. Auch der rumäniendeutsche Schriftsteller William Totok konnte in Timişoara anrufen. Die ersten Meldungen über die Unruhen erreichten das Ausland. Die Studenten Timişoaras wurden nach Hause geschickt und verbreiteten die Nachrichten über die Ereignisse im Land.

Ceauşescu war am Morgen des Tages nach Teheran abgereist. Um 10:00 Uhr verkündete General Stănculescu den Ausnahmezustand in Timişoara. Trotzdem versammelten sich die Menschen ab 16:00 Uhr wieder am Opernplatz. Die Securitate schoss in die Menge. Es kam erneut zu Kämpfen. Demonstranten zogen zum Kreiskrankenhaus und verlangten die Herausgabe der Toten und Verletzten, was verweigert wurde. Unter dem Oberbefehl von Securitate-General Nuţă wurde ein Kühlwagen vom Fleischkombinat COMTIM beordert, um 40 Leichen aus dem Kreiskrankenhaus nach Bukarest zu bringen. Der Transport brach am Morgen des 19. Dezember um 5:00 Uhr auf.[16]

19. Dezember

Die aus Timişoara beiseite geschafften 40 Leichen wurden in einer eigens instandgesetzten Verbrennungsanlage des Bukarester Krematoriums verbrannt. Der Hubschrauber mit dem Koordinator der Aktion, Securitate-General Nuţă, an Bord wurde beim Rückflug aus Timişoara in der Nähe von Alba Iulia abgeschossen.

Etwa 30 Juristen kamen aus Bukarest, um Prozesse gegen die bei den Unruhen Verhafteten vorzubereiten. Bei den Angeklagten handelte es sich insgesamt um 832 Personen: 700 Männer, 132 Frauen, 716 Rumänen, 82 Ungarn, 19 Deutsche, vier Serben sowie 11 Personen anderer Nationalität.[17] 140 minderjährige Gefängnisinsassen wurden bereits am 18.12 entlassen.[18] Die Arbeiter der großen Betriebe Elba und Electrotimiş hatten ihre Fabriken besetzt und streikten. Um die Sicherheitskräfte zu hindern, die Betriebe zu stürmen, wurden Barrikaden errichtet.

20. Dezember

Der Opernplatz von Timişoara mit Blick auf die orthodoxe Kathedrale

Morgens versammelten sich die Belegschaften der großen Industriebetriebe in der Busiascher Straße, um ins Zentrum zu marschieren. Jeder stellte sich neben eine ihm bekannte Person, um das Einschleusen von Provokateuren auszuschließen. Auf dem Weg schlossen sich andere Arbeiter an, obwohl ihnen in einigen Betrieben verboten worden war, auf die Straße zu gehen, in anderen Betrieben wurden sie nach Hause geschickt. Eine Kolonne zog in Richtung Nordbahnhof, um die Arbeiter der dortigen Betriebe mitzunehmen. Um 11:00 Uhr waren ungefähr 20.000 Menschen auf dem Opernplatz versammelt.[19] Dort hatte Kreisparteichef Radu Bălan bereits Mikrofone und Lautsprecher für eine Pro-Ceauşescu-Kundgebung aufbauen lassen. Die Demonstranten gingen den Soldaten auf dem Opernplatz, die mit schussbereiten Waffen vor ihnen standen, ohne Furcht entgegen. Daraufhin ließen die Soldaten ihre Waffen sinken, die Demonstranten brachten einige Kampfwagen in ihren Besitz. Die Belegschaft des größten Betriebs UMT, etwa 10.000 Menschen, machte sich auf den Weg zum Kreisparteihaus, obwohl Bălan in den Betrieb gekommen war, um sie zu beruhigen.[20] Die am Weg postierten Soldaten gaben nur einige Warnschüsse ab und zogen sich dann auf Befehl ihrer Offiziere zurück. Die vor dem Parteigebäude postierten Securitate-Soldaten kamen dem von den Offizieren erhaltenen Befehl foc (Feuer) nicht nach. Ihre Offiziere flüchteten. Anschließend bewegte sich auch die UMT-Kolonne auf den Opernplatz. Der rumänische Ministerpräsident Constantin Dăscălescu, der inzwischen aus Bukarest eingetroffen war, wollte zu den Versammelten sprechen, wurde aber ausgebuht. Ein aus 13 Personen bestehendes Komitee der Aufständischen, das sich Frontul Democratic Român (Rumänische Demokratische Front) nannte, formulierte deren Forderungen:

  1. Rücktritt Ceauşescus
  2. Rücktritt der Regierung
  3. Freie Meinungsäußerung und wahrheitsgemäße Berichterstattung über die Ereignisse in Timişoara
  4. Beachtung der Menschenrechte
  5. Freiheit der Religionsausübung
  6. Öffnung der Grenzen
  7. Freilassung aller seit dem 16. Dezember Inhaftierten
  8. Klärung der Frage, wo die Toten sind
  9. Trauertag für die Toten.

Der jugoslawische Konsul Atanacković wurde um Vermittlung gebeten. Dies lehnte er mit Verweis auf seinen Diplomatenstatus ab, versprach aber, die jugoslawischen Medien über die Forderungen des Komitees zu informieren. Dăscălescu versprach die Freilassung der Gefangenen unter der Bedingung, dass die Demonstranten nach Hause gehen. Tatsächlich wurden bis 23:00 Uhr alle Gefangenen freigelassen. Die Demonstranten blieben auf dem Opernplatz.

Ceauşescu war inzwischen aus dem Iran zurückgekehrt. Er hielt eine Telefonkonferenz mit den Kreisparteisekretären ab und kündigte eine Fernsehansprache für den Abend an. In dieser Ansprache erklärte er, die Unruhen in Timişoara seien das Ergebnis ausländischer Spionage. Damit gab er die Unruhen zu und machte sie im ganzen Land bekannt.

21. Dezember

Morgens trafen 15 Züge aus der Walachei und dem Schil-Tal (Valea Jiului), dem Gebiet, wo Ceauşescu geboren wurde, in Timişoara ein. In ihnen befanden sich 20.000 Arbeiter in Uniformen der Parteimiliz „Patriotische Garde“, denen erzählt wurde, in Timişoara hätten Ungarn und Hooligans die Macht übernommen. Sie waren mit Spaten- und Besenstielen „bewaffnet“ worden, um die Aufständischen niederzuschlagen. Die Züge wurden vor dem Bahnhof angehalten, die Insassen zum Aussteigen gezwungen und zum Opernplatz mitgenommen, wo inzwischen 150.000 Menschen versammelt waren.[21] Die Arbeiter solidarisierten sich mit den Demonstranten. Die meisten fuhren nach Hause und verbreiteten die Nachricht von der Staatslüge. Sie waren auch froh, denn sie konnten sich in Timişoara mit Lebensmitteln eindecken, vor allem Wurst- und Fleischwaren der Firma COMTIM. Die Firma hatte schon seit Tagen die Versorgung der Demonstranten mit Lebensmitteln übernommen. Viele ihrer LKW-Fahrer waren auch am Barrikadenbau beteiligt gewesen, indem sie ihre Fahrzeuge selbst anzündeten. Konsul Atanacković gelang es, nach Vršac an die jugoslawische Grenze zu kommen. Dort berichtete er Radio Belgrad von den Ereignissen des Vortags, nannte die Namen der 13 Komiteemitglieder und erklärte, die Ceauşescu-Diktatur sei in Timişoara besiegt. Radio Belgrad verbreitete das Interview in ganz Europa, Radio Free Europe änderte daraufhin sein Programm und brachte nur noch Nachrichten aus Rumänien.

Bukarest

21. Dezember

Für den Mittag befahl Ceauşescu die Organisation einer Großkundgebung vor dem ZK-Gebäude, um die Ereignisse in Timişoara zu verurteilen. Das rumänische Fernsehen sendete eine Direktübertragung. Als Ceauşescu um 12:00 Uhr zu sprechen anfing, wurde er unerwartet von Buhrufen und Pfiffen unterbrochen. Sichtlich irritiert versprach er eine Lohnerhöhung, die Unruhe auf dem Platz hörte jedoch nicht auf. Das rumänische Fernsehen brach daraufhin die Übertragung ab. Es wurde jedoch weiter gefilmt. Von da an kam auch Bukarest nicht mehr zur Ruhe. Tausende vor allem junge Leute versammelten sich im Zentrum und bauten Barrikaden. Armee, Miliz und Securitate in Zivilkleidung gingen mit Wasserwerfern, Knüppeln, Kampfwagen, Panzern und scharfer Munition gegen die Aufständischen vor. Am heftigsten wurden die Kämpfe um Mitternacht, als eine von den Aufständischen gebaute Barrikade am Hotel Intercontinental durchbrochen wurde. Sie hielten bis gegen 3:00 Uhr morgens an. Auch aus anderen rumänischen Städten (Arad, Sibiu, Cluj, Braşov, Constanţa und anderen) wurden jetzt Unruhen gemeldet.

22. Dezember

Rumänische Briefmarke zum Gedenken der Revolution

Am Morgen des 22. Dezember bewegten sich wieder große Menschenmengen auf das Bukarester Stadtzentrum zu. Die Armee gab vereinzelt Schüsse ab, auch auf die Demonstranten, einzelne Militäreinheiten liefen aber auch über. Im ZK-Gebäude fand die letzte Sitzung des KP-Politbüros statt. Ceauşescu gab den Tod des Verteidigungsministers Vasile Milea bekannt, der ein Verräter sei und Selbstmord begangen habe. Dies wurde als letzte Meldung im rumänischen Rundfunk verlesen. Die Befehlsgewalt über die Armee wurde auf General Stănculescu übertragen. Außerdem wurde um 10:00 Uhr über das Fernsehen der Notstand über das ganze Land ausgerufen. Damit schaffte Ceauşescu die Rechtsgrundlage für seine spätere Hinrichtung. Um 11:30 Uhr versuchte er ein letztes Mal, zu den vor dem ZK-Gebäude versammelten Menschen zu sprechen und wurde wieder ausgebuht. Ins Erdgeschoss des Gebäudes drangen die Aufständischen bereits ein. Verstört orderte Ceauşescu einen Hubschrauber für die Flucht. Um 12:08 Uhr hob der überladene Hubschrauber mit Ceauşescu, seiner Frau, zwei Mitgliedern des Politbüros und zwei Leibwächtern vom Dach des Gebäudes ab.

Um 13:00 Uhr gelang den Aufständischen die Eroberung des Fernsehens. Der Schauspieler Ion Caramitru kündigte eine Rede des aus dem Hausarrest befreiten Dichters Mircea Dinescu an. Dieser verkündete, dass der Diktator geflohen sei. Von da an sendete das Fernsehen „Revolution live“. Jeder zufällig Anwesende konnte seine Freude über den Sturz der Diktatur und seine Vorstellungen für die Zukunft ausdrücken. Gegen 14:00 Uhr erreichte Ion Iliescu, aus seinem Büro beim Bukarester Technischen Verlag kommend, das Gebäude. Er gab die Gründung einer „Front zur Nationalen Rettung“ bekannt, die die Macht in Rumänien übernommen habe. 39 Personen wurden als „Rat der Front zur Nationalen Rettung“ vorgestellt, einige, ohne selbst etwas davon zu wissen. Die Armee stehe ab jetzt auf Seiten des Volkes, hieß es. Gegen 17:30 Uhr begann eine Live-Übertragung vom Platz vor dem ehemaligen Königspalast, an dem auch das ZK-Gebäude liegt. Der Platz wurde zu diesem Zeitpunkt von Unbekannten unter Feuer genommen, die Armee erwiderte die Schüsse. Die im Königspalast gelegene Universitätsbibliothek ging in Flammen auf. Fast zeitgleich wurde auf das Verteidigungsministerium und das Fernsehen geschossen, auch in anderen Städten des Landes wurde das Feuer eröffnet. Im Fernsehen wurde erklärt, Terroristen würden schießen, die Bevölkerung wurde zur Verteidigung der Revolution aufgefordert. Bei den anschließenden Schusswechseln, die sich bis zum 27. Dezember hinzogen, kamen 942 Personen ums Leben, sechsmal so viele wie in der Zeit bis zum 22. Dezember. Insgesamt forderte die Revolution 1104 Todesopfer.[22]

Flucht und Hinrichtung der Ceauşescus

Der Hubschrauber mit den Ceauşescus an Bord landete zunächst in der Residenz des Diktators in Snagov. Nachdem Versuche, mit den Kommandozentralen von Armee, Securitate und Regierung Kontakt aufzunehmen, scheiterten, flogen die Ceauşescus weiter zu einem kleinen Ort an der Nationalstraße 7. Dort setzte sie der Hubschrauberpilot ab. Die Ceauşescus und ihre Leibwächter kaperten nacheinander zwei Autos. Im Pflanzenschutzzentrum von Târgovişte, wo sie zunächst Zuflucht fanden, wurden sie von der Miliz abgeholt und in deren dortiges Revier gebracht. Die Generäle Chitac und Voinea hatten den Militäreinheiten bei Târgovişte per Fernseher den Befehl gegeben, die Ceauşescus zu verhaften. Gegen 18:00 Uhr fanden Soldaten sie eher zufällig auf dem Milizrevier (die Târgovişter Miliz hatte das Militär nicht verständigt) und brachten sie in die Târgovişter Kaserne. Der Garnisonschef erhielt den strikten Befehl, sie lebend keinem anderen zu übergeben. Der Pilot des Flucht-Hubschraubers, Oberst Malucan, und Offizier Dinu, der die Verhaftung vornahm, kamen später unter ungeklärten Umständen ums Leben[23].

Am 24. Dezember beschloss der Kern der „Rettungsfront“ um Ion Iliescu, den Ceauşescus den Prozess zu machen, der nach Lage der Dinge nur mit der Todesstrafe enden konnte. Mit der Organisation wurde General Stănculescu beauftragt. Dieser traf am 25. Dezember um 13:00 Uhr in Begleitung der Militärs, die Richter und Ankläger im Prozess sein sollten, in der Kaserne ein. Nach einem summarischen Prozess, in dem den Ceauşescus Genozid durch Hunger, Kälte und fehlende medizinische Versorgung an 64.000 rumänischen Bürgern, Unterminierung der Staatsmacht und der nationalen Ökonomie vorgeworfen wurden, wurden sie kurz vor 15:00 Uhr am 25. Dezember exekutiert. Prozess und Hinrichtung wurden gefilmt, im Moment der Exekution fiel die Kamera aus, was später zu Spekulationen Anlass gab, es sei nur ein Doppelgänger hingerichtet worden. Der Film von der Hinrichtung sollte zuerst in einer gekürzten Fassung im Fernsehen gezeigt werden, die im Fernsehstudio Anwesenden vermuteten jedoch eine Fälschung und verlangten das Originalvideo. Nachdem eine weitere gekürzte Fassung hergestellt worden war, wurden am 27. Dezember alle drei Fassungen des Videos ausgestrahlt. So erfuhr die Öffentlichkeit erst verspätet von Ceauşescus Hinrichtung. Die Schusswechsel mit den „Terroristen“ endeten am selben Tag.

Offen gebliebene Fragen

Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurden auf dem Armenfriedhof von Timişoara zweimal nicht identifizierte Leichen gefunden, zunächst Ende Dezember. Diese waren anscheinend vor den Kämpfen eines natürlichen Todes gestorben. Diese Leichen, darunter eine Frau mit einem Kind auf dem Bauch, wurden von einem jugoslawischen Journalisten fotografiert und galten irrtümlich als Beweis für die Verbrechen der Securitate. Anfang Januar fand man erneut 13 Leichen mit deutlich erkennbaren Schusswunden, die am 27. Dezember in einem Massengrab beigesetzt wurden. Nach Auskunft des Gerichtsmediziners Timişoaras, Dr. Dressler, gab es am 21. Dezember im Leichenschauhaus des Kreiskrankenhauses 25 Leichen mit erkennbaren Schusswunden. 15 wurden den Angehörigen übergeben, 10 konnten nicht identifiziert werden. Ein Toter starb durch einen Schuss in die Mundhöhle, zwei Personen starben eines natürlichen Todes und hatten keine Angehörigen, diese 13 Toten wurden am 27. Dezember auf dem Armenfriedhof Timişoaras begraben.[24] Durch die irrtümliche Verbreitung der Bilder des ersten Leichenfundes entstand später die Vermutung, es habe in Timişoara überhaupt keine Toten gegeben. Am 15. Januar 1990 gab der Kreisrat von Timişoara bekannt, dass 71 bei den Kämpfen getötete Personen namentlich identifiziert waren, die Zahl der Vermissten wurde mit 33 angegeben.[25]

Bis zum heutigen Tag kontrovers diskutiert wird die Frage nach den Hintergründen, insbesondere ob es der Sieg eines spontan ausgebrochenen Volksaufstandes oder der Staatsstreich einer Verschwörergruppe war oder ob es mehrere Handlungsstränge gab. Die Diskussion wurde intensiviert, weil die nachrevolutionären Machthaber Rumäniens an der Klärung vieler Fragen kein Interesse hatten. Als gesichert kann gelten, dass es im kommunistischen Establishment eine oder auch mehrere Konspirationen gegen die Ceauşescu-Herrschaft gab.[26] Die Verschwörer hatten Kontakte zur Sowjetunion und zu rumänischen Nichtkommunisten. Für die These, die Unruhen in Timişoara seien im Rahmen einer Staatsstreichplanung sorgfältig vorbereitet worden,[27] gibt es jedoch keine Belege. Die Provokateure, die nach vielen Augenzeugenberichten in den ersten Tagen der Unruhen in Timişoara unterwegs waren, können auch Bestandteil von Ceauşescus eigenem „Drehbuch“ zum Umgang mit Revolten gewesen sein. Die rumänischen Sicherheitskräfte gingen bei den Unruhen 1977 im Schiltal und 1987 in Braşov ähnlich vor: Sie tolerierten die Unruhen oder stifteten sie sogar an, um sie dann niederzuschlagen und gegen die Beteiligten vorzugehen.[28] Es ist auch möglich, dass sie Unruhen inszenieren wollten, um von der Deportation des populären Pfarrers Tőkés abzulenken. Das Ceauşescu-System war in höherem Maß als andere Diktaturen auf die Person des Herrschers ausgerichtet. Mit dessen Flucht brach die Loyalität zum System zusammen: Im darauffolgenden Chaos konnten die Konspirateure um Iliescu leicht die Macht an sich reißen.

Bis heute nicht zufriedenstellend beantwortet sind folgende Fragen:

  • Wer gab den Schießbefehl in Timişoara? Der Hubschrauber mit den beiden Abgesandten des Innenministeriums in Timişoara, den Generälen Nuţă und Mihalea, wurde während der Revolution auf dem Rückweg nach Bukarest abgeschossen. Die beiden Generäle Chitac und Stănculescu übten im postrevolutionären Rumänien hohe Funktionen aus. Sie wurden erst 1999 wegen ihrer Beteiligung an der Repression in Timişoara zu 15 Jahren Haft verurteilt.
  • Wann und warum wechselten Militär und Securitate die Fronten? Gab es Machtkämpfe unter den bewaffneten Organen? Eine im Jahr 2005 vorgenommene Autopsie der Leiche von Verteidigungsminister Milea ergab, dass dieser Selbstmord begangen hatte. Warum?
  • Wer waren die „Terroristen“, die nach der Flucht Ceauşescus auf Volk und Militär schossen? Niemand von ihnen wurde je gefasst und verurteilt. Die Securitate besaß mit hoher Wahrscheinlichkeit nichtregistrierte Waffen und Munition. Gegen die neuen Machthaber wurde der Vorwurf erhoben, die Schießereien selbst inszeniert zu haben. Möglich ist auch, dass aus Waisenhäusern rekrutierte Securitate-Einheiten, die eine besonders hohe persönliche Loyalität zu den Ceauşescus hatten, die Schüsse abgaben. Viele Schusswechsel beruhten auch auf Missverständnissen (man wusste nicht, wer für oder gegen Ceauşescu war) und unsachgemäßem Umgang mit Waffen.

Folgen

Der Universitätsplatz in Bukarest wurde im Frühjahr 1990 aus Protest gegen die nachrevolutionären Machthaber besetzt

Die neuen Machthaber öffneten als erstes Rumäniens geschlossene Grenzen, stoppten die Lebensmittelexporte, hoben die drückendsten Dekrete Ceauşescus (Abtreibungsverbot, Energiedekrete) auf und ließen die politischen Gefangenen und Arrestierten frei. Die grundlegenden Menschenrechte wurden gewährt, aus Namen und Flagge Rumäniens wurden die kommunistischen Bestandteile entfernt. Über Hintergründe und politische Konsequenzen entwickelte sich in Rumänien schnell eine heftige, oft demagogisch und polemisch geführte Diskussion.

Die „Rettungsfront“ regierte zunächst weiter per Dekret. Die Securitate wurde dem Befehl der Armee unterstellt, aber nicht aufgelöst. Diese Entscheidung der neuen Machthaber führte bei Teilnehmern des Aufstands zu viel Erbitterung und heftigen Protesten, die einige Monate später in der Besetzung des Bukarester Universitätsplatzes kulminierten. Auch änderte sich in Städten und Regionen, in denen es nicht zu Kämpfen gekommen war, zunächst nur wenig[29]. Nach anfänglichem Zögern wurde die Gründung von Parteien erlaubt, zur Gründung einer Partei reichten ein Programm und 256 Unterschriften aus[30]. Die Parteien der Zwischenkriegszeit rekonstituierten sich, daneben wurden bis zum Mai 1990 über 80 neue Parteien, oft mit wenigen Mitgliedern und ohne klares Programm gebildet[31]. Es gab zahlreiche Neugründungen unabhängiger Printmedien, das Fernsehen wurde jedoch von den neuen Machthabern beherrscht, die damit vor allem in ländlichen Regionen die Meinungsbildung kontrollierten. Die Spannungen zwischen Rumänen und Ungarn, die während der Revolution überwunden wurden, wuchsen wieder an. Im März 1990 kam es in Târgu Mureş zu schweren interethnischen Auseinandersetzungen mit mehreren Toten. Um die Rolle der Armee bei der Repression in Timişoara aufzuklären und die ehemaligen Politoffiziere zu entmachten, gründeten Armeeoffiziere ein Komitee zur Demokratisierung der Armee (CADA), das sich nach der Mineriade in Bukarest offiziell auflöste, aber weiterhin aktiv blieb. Der Patriarch der orthodoxen Kirche, Teoctist, trat zwar wenige Tage nach der Revolution wegen seiner Kollaboration mit Ceauşescu zurück, wurde aber bereits im Frühjahr 1990 von der Synode wiedergewählt, es bildete sich aber eine „Gruppe zur Reflexion über die Erneuerung der Kirche“. Am 30. März 1990 wurde ein Gesetzesdekret zur Rehabilitierung von Personen, die seit dem 6. März 1945 politisch verfolgt wurden, erlassen. Mit einem anderen Gesetzesdekret wurde das Vermögen der früheren kommunistischen Partei beschlagnahmt. Es handelte sich um Bargeld in Höhe von 1,2 Milliarden D-Mark und Sachwerte (Firmen, Schlösser, Flugzeuge, Yachten etc.) im Wert von über 10 Milliarden D-Mark[32]. Im März 1990 verabschiedeten Teile der Opposition die „Deklaration von Timişoara“. In ihrem Punkt 8 wurde gefordert, dass ehemalige Funktionäre der Rumänischen Kommunistischen Partei nicht für das Amt des Staatspräsidenten kandidieren dürften, was sich gegen Staatspräsident Iliescu richtete. Dies und die Annullierung des „Dekrets 473“, mit dem das Fernsehen der direkten Aufsicht Iliescus unterstellt wurde, war die Hauptforderung von Demonstranten, die im April 1990 den Bukarester Universitätsplatz besetzten. Iliescu, inzwischen zum Staatspräsidenten gewählt, ließ ihn zwei Monate später im Verlauf der Mineriade durch Bergarbeiter gewaltsam räumen, was zu heftigen nationalen und internationalen Protesten führte. Am 20. Mai 1990 wurden ein Zweikammerparlament und der Staatspräsident gewählt, bei der Wahl des Staatspräsidenten erhielt Ion Iliescu 85 % der Stimmen, im Parlament kam die regierende „Front zur Nationalen Rettung“ in beiden Kammern auf 66 % der Stimmen.[33]

Die Diskussion über den Verlauf und die Hintergründe der rumänischen Revolution reißt seit 1989 in Rumänien nicht mehr ab. Dabei stehen sich zwei Lager gegenüber: Die „Rettungsfront“ und ihre Anhänger betonen den spontanen Charakter des Aufstandes, während ihre Gegner eine oder mehrere Verschwörungen für letztendlich entscheidend für Ausbruch und Ergebnis der Revolution halten[34].

Der Hergang der Ereignisse ist heute weitgehend geklärt. Einig sind sich die Beurteilungen darin, dass der Umsturz ohne den Druck der revoltierenden Bevölkerung in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

Quellen und Literatur

  • Antonia Rados: Die Verschwörung der Securitate. Rumäniens verratene Revolution. Hamburg 1990. ISBN 3-455-08378-1
  • Anneli Ute Gabanyi: Die unvollendete Revolution. München 1990. ISBN 3-492-11271-4
  • Hans Vastag, György Mandics, Manfred Engelmann : Temeswar. Symbol der Freiheit. Wien 1992. ISBN 3-85002-311-7
  • Thomas Kunze: Nicolae Ceauşescu. Eine Biographie. Berlin 2000. ISBN 3-86153-211-5
  • Richard Wagner, Helmuth Frauendorfer (Hg.): Der Sturz des Tyrannen. Reinbek 1990 ISBN 3-499-12839-X
  • Richard Wagner: Sonderweg Rumänien. Berlin 1991. ISBN 3-88022-047-6
  • Detemple, Uwe (2008): Mein Rumänien - Revolution & Poesie. Norderstedt: Books on Demand. ISBN 978-3-8334-9135-1
  • Liste von Büchern über die rumänische Revolution aus der rumänischen Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Kunze, Ceauşescu, S.356
  2. Kunze, S. 323
  3. Frauendorfer, Sturz des Tyrannen, S.78 f.
  4. Engelmann u. a., Temeswar, S. 20
  5. Kunze, S.313
  6. Oschlies, Wolf, Ceauşescus Schatten schwindet, Köln, Weimar, Wien 1998, ISBN 3-412-06698-2, S.9
  7. Kunze, S.328
  8. Engelmann u. a., S. 30
  9. Kunze, S.326
  10. Engelmann u. a., S. 49 f.
  11. Kunze, S. 375
  12. Kunze, S. 376
  13. Engelmann u. a., S 118
  14. Engelmann u. a., S. 119
  15. Engelmann u. a., S. 170
  16. Engelmann u. a., S. 186
  17. Engelmann u. a., S. 195
  18. Engelmann u. a., S. 175
  19. Engelmann u. a., S. 208
  20. ebd.
  21. Engelmann u. a., S.228
  22. Kunze, S. 393, auch: Gabanyi, Anneli Ute: Systemwechsel in Rumänien. München 1998, ISBN 3-486-56377-7, S. 7
  23. Oschlies 1998, S.78
  24. Engelmann u. a., S. 245 f.
  25. Engelmann u. a., S. 241
  26. hierzu Engelmann u. a., S. 96 ff., Kunze, S. 377, 391 f., Frauendorfer, Sturz, S. 92, Wagner, Sonderweg, S. 17 ff., 39
  27. Gabanyi 1998, S.169
  28. Frauendorfer, S.87f., Gabanyi 1998, S.170
  29. Frauendorfer u. a. 1990, S. 14 ff. am Beispiel von Piteşti
  30. Wagner 1991, S. 47
  31. Engelmann u. a., S. 256
  32. Oschlies 1998, S. 31, 79
  33. Engelmann u. a., S. 286
  34. Wagner 1991, S. 20

Siehe auch

Film

Weblinks


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